modellweltmueller
Die neue Welt der kleinen Bahn
Ausgabe 3 - September 2017
WWW.MODELLWELTMUELLER.DE - FOTOMAGAZIN
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Heuler
TEE VT 11.5 und BR 210 mit
den Spuren des Alltags
Holzvergaser
Unikat des Straenverkehrs


2 - modellweltmueller FOTOMAGAZIN 9/2017


modellweltmueller
FOTOMAGAZIN 9/2017 - 3
Impressum
Herausgeber
Elvis Mller
Itzlings 2a, 88145 Hergatz
+49 (8385) 922731
Redaktion
Elvis Mller
info@modellweltmueller.de
www.modellweltmueller.de
Freie Mitarbeiter in dieser
Ausgabe
Michael Siemens, Birgit Bareth,
Dirk Jrgensen, Gerhard Brodbeck,
Marco Fhring
Bezugsquelle
www.dm-toys.de
eMagazin/Druck
www.magglance.de
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck,
Vervielfltigung auch auszugsweise
nur mit schriftlicher Genehmigung.
Fr unverlangt eingesandte Manu-
skripte, Fotos und Druckvorlagen
wird keine Haftung bernommen.
Ein Anspruch auf Verffentlichung
besteht in keinem Fall. Namentlich
gekennzeichnete Artikel geben nicht
die Meinung der Redaktion wieder.
Inhalt
Aller guten Dinge sind drei ...
Kaum zu glauben, aber es ist schon fast ein Jahr her,
dass die zweite Ausgabe das Licht der Welt erblickte. Es
waren nicht ganz zwlf Monate, aber diesmal ist dafr
alles zum Messeherbst fertig. Es hat sich gezeigt, dass
bestimmte Dinge einfach etwas Vorlauf brauchen. Auch
in punkto Vertrieb hat sich etwas getan. Ein neues Expe-
riment!
Angeregt durch eine Diskussion zur aktuellen Lage des Verlagswe-
sens im 1:160 Forum und dem Artikel zum Vorbild von Marco
Fhring hat sich das Thema TEE zu einer kleinen Artikelreihe ent-
wickelt. Auf dem Titel ist mit der Baureihe 210 eine Lok zu sehen,
welche in der Zeit hufig im Allgu zu finden war, zogen sie doch
eine geraume Zeit den TEE Bavaria durch die Alpenlandschaft.
Zwei Modelle mussten sich sodann einer Prozedur unterziehen,
welche in deutlichem Kontrast zu dem steht, was heutzutage in ei-
ner bekannten Klinik am Bodensee so passiert.
Michael Siemens hat sich auch noch des VT 11.5 angenommen. Der
lag schon lnger auf der Werkbank und harrte der Fertigstellung.
Der Flache Mller ist ein zweigleisiges Spassbahnermodul und
dient als Kulisse fr das Poster in der Mitte des Heftes. Ein ganz
anderes Fahrzeug ohne TEE-Bezug hat Dirk Jrgensen auf seiner
Werkbank gebastelt. Seine Module spielten bei einem Spassbah-
nertreffen im Allgu eine wichtige Rolle und ermglichten ein
spontanes Shooting mit dem Triebzug.
Viel Spa bei der Lektre wnscht Euch
Elvis Mller
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Heuler im Allgu
Die Baureihe 210 wird verfeinert und erhlt Betriebsspuren
10 TEE Zugbildung
Teil 1: Die Geschichte des TEE
16 Der Holzvergaser
Ein Unikat fr den Straenverkehr
22 Der Flache Mller
Ein Spassbahnermodul von A-Z
30 VT 11.5
Sinnbild einer ra, fr den Anlageneinsatz hergerichtet
35 Bauschutt
Eine kleine Bastelei
37 Meine Neuheiten
Der persnliche Rckblick aufs vergangene Jahr
Editorial - Inhalt


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Foto: Elvis Mller
Auch von der Diesellok-Baureihe 218 gab es
eine Variante mit Turbinentechnik - hier al-
lerdings als Hilfsaggregat zur Leistungs-
steigerung. Der Einsatz der als Reihe 210
bezeichneten Loks wurde aber jh beendet.
Von Michael Siemens.
Fr die Befrderung schwerer Schnellzge mit
Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h
stellte die Bundesbahn Anfang der siebziger Jahre
acht Ableger der Baureihe 218 in den Dienst. Mit
dem Traktions-Dieselmotor und einer Hubschrau-
ber-Turbine als Zusatzantrieb erreichte die neue
Baureihe 210 eine Gesamtleistung von 3650 PS. Die
Maschinen bewhrten sich im Schnellzugdienst auf
der steigungsreichen Allgubahn zunchst gut. Zu
den Leistungen gehrten zum Beispiel das D-Zug-
Paar ,,Isar-Rhone und das TEE-Zug-Paar ,,Bavaria .
Doch 1978 wendete sich das Blatt. Zwei kapitale
Turbinenschden sorgten dafr, dass der Betrieb
der Booster zum Ende des Jahres eingestellt wur-
de. Untersuchungen ergaben zahlreiche, durch die
hufigen Wechsel von Drehzahl und Last bedingte
Materialermdungen. Bis zum Sommer 1981 wur-
den deshalb die Turbinen ausgebaut und die Loks
an die Baureihe 218 angeglichen. Etwas aus der
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modellweltmueller
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Fr die N-Bahn war zuerst die altrote 210 002 von
Fleischmann erhltlich. Spter folgte die 210 004 in
einer recht eigenwilligen Interpretation des
ozeanblau-beigen Farbschemas.
Fr die folgenden Arbeiten werden die Fensterein-
stze entfernt. Alle Verglasungen lassen sich vor-
sichtig nach innen herausdrcken (1). Mit dem
Skalpell werden die falschen Rangiertritte abge-
trennt. Auerdem glttet man die Anformungen an
der Pufferbohle ein wenig (2). Damit der Bohrer im
Folgenden nicht verluft, setzt man mit einer Nadel
an den gewnschten Stellen kleine Vertiefungen (3).
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Reihe tanzte dabei die 210 004. Sie erhielt schon
kurz nach der Stilllegung der Turbine eine HU und
verlie die Werkshallen im damals aktuellen
ozeanblau-beigen Farbkleid, aber noch mit der al-
ten Betriebsnummer. Erst spter erfolgte, wie bei
allen anderen Ex-Turbinen-Maschinen, die Um-
zeichnung zur 218.9.
Schon 1972 produzierte Fleischmann nicht etwa die
zahlenmig berlegene und damals ebenfalls
neue Baureihe 218, sondern erfreute die N-Bahner
mit einem Modell der roten 210 002. Etwas spter
erschien dann die 210 004 im ozeanblau-beigen
Farbkleid. Neben dem falschen Farbton des Blaus
sorgten aber das in Blau lackierte Dach und die
blauen Seitenstreifen fr ein recht eigenartiges
Aussehen des Modells. Verschiedene Quellen wei-
sen als Erscheinungsjahr 1975 aus, also rund fnf
Jahre bevor das Original die AW-Hallen in Blau-
Beige verlie. Mglicherweise ist das die Erklrung
fr diese vorbildwidrige Interpretation des damals
bei Eisenbahnfreunden unbeliebten Farbschemas.
Warum es dann aber auch tatschlich die Original-
210 004 war, die als erstes dem Fleischmann-Mo-
dell farblich angeglichen wurde, drfte wohl ein
Geheimnis bleiben.
Zurstteile und Ergnzungen
Auch
nach
heutigen
Mastben
kann
die
Kontruktion durchaus noch berzeugen. Wer sei-
nen Fuhrpark mit einer Baureihe 210 ergnzen
mchte, wird im Internet problemlos fndig. Hier
sind die Fahrzeuge in allen denkbaren Erhaltungs-
zustnden fr kleines Geld zu bekommen. Aller-
dings sollte man den Modellen eine farbliche
berarbeitung gnnen. Auch ein paar Unstimmig-
keiten lassen sich auf einfache Weise beseitigen.
Dazu gehrt die auf dem Dach montierte Lokpfeife,
die es beim Vorbild so nie gegeben hat. Falsch
ausgefhrt sind auch die Nachbildungen der Ran-
giertritte.
ALTE HOBEL
Turbinen im Allgu


6 - modellweltmueller FOTOMAGAZIN 9/2017
Mit einem 1 mm starken Bohrer werden nun die Bohrungen fr die Zurstteile gefertigt (4). Eine erste
Anprobe zeigt, ob die Bauteile aus Messing-Schleuderguss richtig positioniert sind (5). Nach dem Ent-
fernen der angeformten Griffstange dienen 0,3 mm starke Bohrungen als Aufnahme fr die Draht-
Nachbildung (6). Am Modell wird die Lnge der Draht-Griffstange abgenommen. Das Ablngen funktio-
niert aber nicht immer gleich beim ersten Versuch (7). Fr die Lackierarbeiten muss das Modell
sorgfltig abgeklebt werden. An Sicken und Kanten hilft man mit einem Hlzchen nach (8). Mit einer
Airbrushpistole wird der selbstgemischte Farbton Umbra in mehreren dnnen Lagen aufgetragen (9).
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Der roten 210 002 fehlt auerdem die Abgashutze,
mit verschiedenen Zurstteilen lsst sich auch ei-
ne Lokfront vorbildlich aufrsten. Fr diese Arbei-
ten muss das Modell natrlich weitestgehend
zerlegt werden. Am Gehuse entfernt man am bes-
ten die Lichtleiter und die Verglasung. Mit einem
Skalpell geht es dann den Rangiertritten an den
Kragen. Auch die angedeuteten Befestigungen von
Bremsschluchen und Zughaken glttet man vor-
sichtig mit dem Messer. Zur Montage der neuen
Zurstteile, die zum Beispiel im Angebot von Wei-
nert zu finden sind, mssen hier Bohrungen von
1 mm Strke angelegt werden. Die neuen Rangier-
tritte, die ebenfalls von Weinert stammen (Art.
Nr. 6801), lassen sich mit Sekundenkleber-Gel auf
der Innenseite des Gehuses befestigen.
Damit das Aufsetzen beziehungsweise Abnehmen
des Gehuses mglich bleibt, mssen die Ecken
am Fahrgestell-Block mit einer Feile etwas abge-
nommen werden. Nachbildungen der an der Lok-
front befindlichen elektrischen Kupplungen finden
sich als Ersatzteile von Minitrix unter der Num-
mer E 193361. Nach dem Entfernen des viereckigen
Steckzapfens lassen sich diese Teile auch mit Se-
kundenkleber fixieren. Der Kupplungshaken der
Lok lsst sich auf der zugersteten Seite des Mo-
dells brigens nicht mehr verwenden, er wird nach
dem ffnen des Drehgestells demontiert. Wer mit
der Detaillierung seines Modells noch einen
Schritt weiter gehen mchte, entfernt auch noch
vorsichtig mit dem Skalpell die nur angespritzten
Front-Griffstangen. Sie werden anschlieend durch
selbst gefertigte Exemplare aus 0,3 mm starkem
Draht ersetzt. Zu guter Letzt erhlt die rote 002
noch ihre charakteristische Abgashutze. Im gezeig-
ten Beispiel entstand diese in einer kleinen Baste-
lei aus einem Schienenverbinder und Blechresten.
Als Messing-Feingussteil (13001) gibt es die Hutze
aber auch von Eichhorn-Modellbau.
Lack und Alterung
Die nun folgenden Lackierarbeiten lassen sich am
besten mit einer Airbrush-Pistole umsetzen. Bei
der 210 004 steht zuerst das Einfrben des Seiten-
Turbinen im Allgu


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Eine erste Schmutzschicht auf dem Dach entsteht mit der dunkelbraunen lfarbe Van-Dyck-Braun, die
stark mit Feuerzeugbenzin verdnnt wird (12). Die schwarzen Ablagerungen aus Dieselru bildet man
mit mattschwarzer Farbe aus der Spritzpistole nach (13). Fr das Bemalen der neu montierten Griffstan-
gen muss man die bentigten Farben selbst anmischen (14). Mit sehr wenig Sekundenkleber erhalten
die Zurstteile ihren endgltigen Sitz. Die Elektrokupplungen gibt es als Ersatzteile von Minitrix (15).
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Die Turbinen-Abgashutze fr die rote 210 002
ist eine kleine Bastelei aus einem Schienen-
verbinder und Blechstreifen (10). Fr die La-
ckierung der Dcher ist eine Mischung aus den
Tamiya-Farben XF 19 und XF 54 geeignet (11).
streifens mit der Farbe Umbragrau RAL 7022 auf
dem Programm. Diese gibt es als Modellbaufarbe
beispielsweise bei Weinert, die bentigte kleine
Menge lsst sich aber auch aus Farbtnen anderer
Hersteller selbst anmischen. Wichtig ist das saube-
re Abkleben des Fahrzeugs mit speziellem Modell-
bau-Masking-Tape. Die Farbe wird dann in
mehreren dnnen Schichten aufgebracht. Danach
erhlt das Dach eine neue Lackierung. Hierfr ist
die Farbe Neutral-Grey XF 53 aus dem Tamiya-Sor-
timent gut geeignet. Die vorbildwidrige Lokpfeife
wird noch vorher abgezogen und die Bohrung mit
einem geeigneten Material verschlossen. Der Tami-
ya-Lack hlt auch der Alterung stand, bei der Feu-
erzeugbenzin als Verdnnung zum Einsatz kommt.
Aus dem Feuerzeugbenzin und der dunkelbraunen
lfarbe Van-Dyck-Braun lsst sich eine dnnflssi-


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Am Fahrpult wurde der obere Lichtleiter abge-
trennt. Seine Funktion bernimmt eine einge-
klebte Leuchtdiode. Die Oberseite des Fahrpults
erhlt eine grne Farbe (16). Die Drehgestell-
blenden werden mit den Revell-Farben 84 Matt
und 87 Matt lackiert. Zum Schluss folgt in Feuer-
zeugbenzin gelstes Rostpulver (17). Mit einer
Lasur aus Feuerzeugbenzin und den Farben 84
Matt und 8 Matt von Revell lassen sich die Gra-
vuren wie hier die Lftergitter schn betonen
(18). Der Abschluss der Arbeiten besteht im Auf-
nebeln einer dnnen, frischen Flugrostschicht.
Diese mischt man sich aus den Revell-Farben 84
Matt und 85 Matt (19).
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s ge Lasur anrhren, die satt mit einem Pinsel auf
das Dach aufgetragen wird. Die Farbe sammelt sich
in den Vertiefungen und macht erst die zahlrei-
chen Gravuren des Bauteils sichtbar. Fllt der Ef-
fekt zu schwach aus, kann man die Behandlung
einfach wiederholen, ein Zuviel der Lasur lsst sich
zum Beispiel mit einem Wattestbchen entfernen.
Nach dem Trocknen der Schmutzlasur entstehen
anschlieend mit Ruschwarz aus der Spritzpistole
die Abgasspuren auf der Dachflche. Fr diesen
Arbeitsschritt orientiert man sich am besten an
Vorbildfotos.
Als nchstes steht die Lackausbesserung der Ge-
huseumbauten an. Die dafr bentigten Farben
lassen sich recht einfach aus den Revell-Farben in
den bekannten Blechdschen anmischen. Die da-
bei erzeugten Farbtne mssen nicht zu 100% mit
den vorhandenen bereinstimmen. Ausbesse-
rungsstellen finden sich schlielich auch an den
Vorbildloks genug. Die folgende Trockenpause
kann man noch fr weitere Arbeiten nutzen. So
wurde im gezeigten Beispiel der Lichtleiter am
Fhrerpult gekappt. Die Beleuchtung des oberen
Frontlichts bernimmt dann eine eingeklebte LED.
Die Pultplatte selbst erhlt einen grnen Anstrich
mit Tamiya XF 71. Nach dem Trocknen der Farbe
kann hier eine gekrzte Lokfhrer-Figur eingesetzt
werden.
Auch der Fahrgestellblock und die Drehgestelle
kommen nicht ungefrbt davon. Fr deren Grund-
lackierung wird eine schwarzbraune Farbe ben-
tigt, die sich zum Beispiel aus den Tamiya-Farben
XF 1 und X 64 mischen lsst. Sinnvoll ist es, die
Drehgestellblenden und die Achsen fr die Lackie-
Turbinen im Allgu


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rung zu demontieren. Vor dem Farbauftrag mssen
die Teile natrlich grndlich entfettet werden.
Nach dem Trocknen des Mattlacks sorgt in Feuer-
zeugbenzin gelste, rostrote Pulverfarbe fr eine
vorbildliche Flugrostschicht an den Teilen.
Fr den nchsten Arbeitsschritt kann das Modell
bereits wieder zusammengesetzt werden. Seiten-
wnde und Fronten erhalten eine Alterung mit ei-
ner Schmutzlasur, die aus den Revell-Farben 08
und 84 besteht, verdnnt mit reichlich Feuerzeug-
benzin. Diese Lasur wird mit dem Pinsel satt auf-
getragen und sogleich mit einem Wattestbchen
wieder aufgenommen. Den Verschmutzungsgrad
des Fahrzeugs kann man mit der Intensitt der
Reinigung gut steuern. Zum Schluss erhlt das Ge-
huse noch eine dnne Schicht Flugrost. Hierfr
nebelt man eine orange-braune Farbmischung
hauchdnn mit der Airbrush-Pistole auf. Danach
steht die aufgehbschte 210 wieder fr den Reise-
zugdienst bereit.
Turbinen im Allgu


10 - modellweltmueller FOTOMAGAZIN 9/2017
Die Deutsche Bundesbahn hatte die Problema-
tik frh erkannt und ab 1950 ein Netz schnel-
ler Verbindungen mit den SVT aus Vorkriegsjahren
aufgebaut. Allerdings zogen die Staatsbahnen der
Nachbarlnder kaum mit. 1953 schlug Dr. Francis-
cus den Hollander, Prsident der Niederlndischen
Staatsbahn (NS), ein internationales Netz von
Schnelltriebwagenverbindungen vor. Der Grundge-
danke war die Grndung einer Gesellschaft fr den
Bau und Betrieb neuer Fahrzeuge.
Die Idee fand groe Beachtung, allerdings konnten
sich die Bahnverwaltungen darauf nicht verstndi-
gen. So wurde zwischen der SBB, FS, SNCF, SNCB/
NMBS, NS, CFL und DB (spter noch die RENFE)
eine TEE-Kommission eingerichtet, die grundstzli-
che Fragen klren sollte. Die Grenzkontrollen soll-
ten z. B. im fahrenden Zug stattfinden, um die
zeitraubenden Kontrollen im Grenzbahnhof ein-
sparen zu knnen. Es sollte auch ein einheitliches
Fahrzeug entworfen werden, was aber keine Ak-
zeptanz fand. Die Ausnahme blieben die NS und
die SBB, die gemeinsam ein Fahrzeug entwickeln
lieen. Einig war man sich lediglich im Einsatz von
Dieseltriebwagen bzw. Dieseltriebzgen, welche
die folgenden Kriterien erfllen sollten:
1) 100 - 120 Sitzpltze, max. drei in einer Reihe
2) nur 2. Klasse (nach 1956 1. Klasse)
3) Hchstgeschwindigkeit 140 km/h
4) Eine Kche musste vorhanden sein, ein Speise-
wagen jedoch nicht zwingend die Reisenden
durften auch am Platz bedient werden.
Am 2. Juni 1957 nahm der Trans-Europ-Express den
Betrieb auf. Die Zge, die das Netz der Deutschen
Bundesbahn berhrten auf das wir uns hier be-
schrnken mchten hrten auf die Namen Paris-
Ruhr (Paris nach Dortmund u. z.), Rhein-Main
(Frankfurt/M nach Amsterdam u. z.), Helvetia
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Foto: Elvis Mller
(Hamburg-Altona nach Zrich u. z.) und Saphir
(Dortmund nach Oostende u. z.). Im Oktober des-
selben Jahres kamen noch der Parsifal (Dortmund
nach Paris u. z.) und der Mediolanum (Mnchen
nach Mailand u. z.) hinzu.
Der TEE war von Anfang an ein Erfolg, der Ausbau
des Netzes in den kommenden Jahren die logische
Folge. Als letztes Land fand im Jahr 1974 Dnemark
Anschluss an das Netz des TEE. In diesem Jahr er-
fuhr das TEE-Netz auch seine grte Ausdehnung
mit 45 Zugpaaren. Mit der Zeit wurden auch die zu
Beginn festgesetzten Prinzipien aufgelockert. Ab
Anfang der 1960er Jahre wurden durch die fort-
schreitende Elektrifizierung die Dieseltriebzge
bzw. -wagen sukzessive durch lokbespannte Zge
ersetzt. Bis 1972 waren die Dieseltriebzge aus
dem TEE-Verkehr verschwunden. Die letzte Verbin-
dung war der Mediolanum, der bis zum August 1972
mit dem VT 11.5 verkehrte.
Die Fahrzeuge
In Deutschland wurde fr die TEE-Einstze der Die-
seltriebzug der Baureihe VT 11.5 entwickelt. Im Ver-
gleich mit den TEE-Fahrzeugen der anderen
Bahnverwaltungen galt der Triebzug als das gelun-
genste Fahrzeug in Sachen Komfort und Innen-
raumgestaltung. Lediglich der RAm der NS/SBB
kam ein bisschen an sein deutsches Pendant her-
an. Zur Aufnahme des regulren TEE-Verkehrs im
Sommer 1957 waren die VT 11.5 aber noch nicht
vollstndig abgenommen, sodass die VT 08.5 noch
einige Zeit entsprechend beschildert aushelfen
mussten. In den Anfangsjahren kam es besonders
beim Helvetia vor, dass bei groer Nachfrage dem
planmig verkehrenden VT 11.5 mit sieben Zwi-
schenwagen ein VT 08.5 angehngt wurde. Da
smtliche TEE-Triebzge fr alle TEE-Netze zuge-
lassen waren, kamen auch die franzsischen RGP
825 ins Netz der DB, ebenso die italienischen ALn
442 und 448, sowie die niederlndisch-schweizeri-
schen RAm.
Der erste lokbespannte TEE in Deutschland war ab
12. April 1965 der Helvetia. Der 1962 eingefhrte
lokbespannte Rheingold und 1963 der Rheinpfeil
verkehrten anfangs als F-Zge in einer abweichen-
den Lackierung, erst zum Sommerfahrplan 1965
wurden diese zum TEE hochgestuft. Die Wagen der
Bauart Rheingold und Rheinpfeil bilden den Ur-
sprung der lokbespannten TEE in Deutschland, u-
erlich
erkennbar
an
den
abgerundeten
Dachenden. Bauarten waren hier die Abteilwagen
Av4m-62 bzw. 63, die Groraumwagen Ap4m-62
bzw. 63, die Aussichtswagen AD4m-62 bzw. 63 mit
Bar und Gepckraum und die fnf sogenannte Bu-
ckelspeisewagen WR4m-62 und 63. Die ab 1964
nachgelieferten Av4m und Ap4m (ab 1967 Avmh
111 bzw. Apmh 121) waren uerlich an den durch-
gehend geraden Dchern erkennbar (Bauart ,,Hel-
vetia ), ab 1969 gelieferte Serien bekamen
hingegen wieder leicht abgerundete Dachenden,
jedoch nicht mehr so auffallend wie bei den 62er
und 63er Bauarten.
1965 wurden erste Barwagen fr neu eingefhrte
Zuglufe wie dem Blauen Enzian in Dienst gestellt:
Bauart ARD4m (ab 1967 ARDmh 105). Eine weitere
Serie folgte 1969 mit den ARDmz 106. Sie
unterschieden sich zum ARDmh 105 dadurch, dass
sie ber die Zugsammelschiene versorgt wurden
und ihnen die Achsgeneratoren sowie die
Anschlsse fr die Dampfheizung fehlten. Auch die
Speisewagen wurden weiterentwickelt. Die war-
tungsintensiven Buckelspeisewagen aus Rheingold
und Rheinpfeil blieben eine Splittergattung, ihnen
folgten ab 1965 die 27,5 m langen WR4m-64 (ab
VORBILD UND MODELL


12 - modellweltmueller FOTOMAGAZIN 9/2017
1967 WRmh 132). In den Folgejahren wurden noch
weitere WRmh 132 nachgeliefert. Anfangs noch im
DSG-Rot lackiert und fr den Inlandsverkehr ge-
dacht, wurden sie spter in das TEE-Farbkleid ge-
taucht.
1969 wurde eine Serie ,,vollelektrischer Speisewa-
gen mit Dachstromabnehmern geliefert. Ihre Ener-
gie bezogen die WRmz 135 im Stand ber den
angelegten Stromabnehmer. Nach Anfahrt des Zu-
ges senkte sich dieser wieder automatisch. Durch
das 1971 bei der DB eingefhrte IC-Netz wuchs der
Bestand an Wagenmaterial betrchtlich an, was
dem TEE-Netz natrlich auch zugute kam.
Weitere bis Mitte der 1970er Jahre gelieferte Bau-
arten waren die Halbspeisewagen ARmz 211,
ARmh 217 und ARmz 218. Wie zuvor kam auch aus-
lndisches Wagenmaterial wie die franzsischen
Bauarten Mistral 56 und 69 nach Deutschland. Die
Grand Conforto-Wagen der italienischen FS ver-
schlug es ab 1972 mit dem Mediolanum bis nach
Mnchen. Darber hinaus gab es noch einen ech-
ten Exoten, der es im TEE Bavaria ebenfalls bis
nach Mnchen schaffte: Der Speisewagen der Bau-
art RIC (mit Dachstromabnehmer) mit der Nummer
61 85 88-70 000-6 trug als einziger Wagen der SBB
die TEE-Lackierung.
Bei den Lokomotiven denkt man zuerst natrlich
an die TEE-farbenen E 10.12 und die E 03 sowie ihre
jngeren Serien-Schwestern. Es kamen aber viel
mehr Baureihen zu planmigen TEE-Ehren, als
man denkt: Die ,,normalen 110 zogen zeit- und ab-
schnittsweise die TEE Blauer Enzian, Rembrandt,
Helvetia und Mediolanum. 111er zogen den Medio-
lanum im Abschnitt Mnchen und Brenner zwi-
schen Mitte der 70er und 1982. Die Baureihe 184
befrderte ab 1969 den TEE Parsifal sowie ab 1970
den TEE Molire von Aachen bis Lttich.
Der TEE Goethe wurde im Abschnitt Frankfurt
Metz von den Baureihen 181.0, 181.1 und 181.2 be-
spannt. Bei den Dieselloks sind hier die V200.0 zu
nennen, die fr ein Jahr (1965 - 66) den TEE Rhein-
gold im Abschnitt Arnheim Duisburg ziehen durf-
ten. Auch die V200.1 kam ab 1974 im Abschnitt
Hamburg-Puttgarden mit dem Merkur zu TEE-Eh-
ren. Die Gasturbinenloks der Bauart 210 zogen ab
1971 den TEE Bavaria zwischen Lindau und Mn-
chen.
Auch Lokomotiven auslndischer Bahnverwaltun-
gen befuhren mit TEE-Zgen das Netz der DB. Am
vielfltigsten war hier der Einsatz sterreichischer
Lokomotiven. Der Blaue Enzian wurde z. B. im Ab-
schnitt Mnchen Klagenfurt von den Rh 1010,
1042 und 1042.5 gezogen. Die Gepcktriebwagen
der Reihe 4061 (sptere 1046) bespannten den
Blauen Enzian auf seinem Flgel nach Zell am See.
Die im TEE-Anstrich gehaltenen Re 4/4 I (10033,
10034; die 10046 und 10050 waren fr den Rhein-
gold vorgesehen) der SBB kamen mit dem Bavaria
von Zrich aus auf deutsches Staatsgebiet bis nach
Lindau. Belgische Mehrsystemloks der Reihen 16
oder 18 zogen im Abschnitt Kln Oostende den
TEE Saphir nach dessen Umstellung auf einen lok-
bespannten Zug. Nach Emmerich verschlug es die
NS Baureihen 1100 und 1200 mit den TEE Rhein-
Main (ab 1972 van Beethoven), Rheingold, Rem-
brandt und Erasmus.
Die Modelle
Den VT 11.5 der Deutschen Bundesbahn gab es in
mehreren Ausfhrungen von Roco, hier sind aber
eher die neueren Modelle mit Schwungmasse zu
empfehlen. Unter dem Label von Fleischmann wur-
de 2010 der VT 11.5 fr kurze Zeit neu aufgelegt.
Den VT 08.5 gab es von gleich drei Herstellern. Mi-
nibahn produzierte das Modell ab 1985, Lima (sp-
ter Minitrain) legte eine Variante auf, deren
Formen spter von Arnold bernommen wurden.
Mit TEE-Beschilderung gab es aber insgesamt nur
zwei Modelle, von Minibahn die Art. Nr. 16510853
und von Arnold ab 1997 die Art.-Nr. 2953.
Italiens ALn 442-448 gibt es seit 2014 in einer Vari-
ante vom italienischen Hersteller LOCO. 2009 und
in einer Neuauflage 2014 war das Fahrzeug in meh-
reren Varianten beim Kleinserienhersteller Lema-
tec zu haben. Auf den franzsischen RGP 825
warten die Spur-N-Bahner bisher vergeblich. Mini-
trix hat den niederlndisch-schweizerischen RAm
bisher in drei Ausfhrungen aufgelegt, die SBB-
Version in Ep III und IV, die NS-Variante bisher nur
in Ep III.
Bei den deutschen im TEE-Verkehr eingesetzten
Lokomotiven kann der N-Bahner beinahe aus dem
Vollen schpfen. Viele Modelle wurden gleich von
mehreren Herstellern angeboten, so z. B. die
V200.0 von Minitrix, Roco und Arnold. Auch bei der
221 hat der Modellbahner die Qual der Wahl zwi-
schen Arnold, Fleischmann und Minitrix. Von der
210 hingegen gab es nur von 1972 - 1985 bei
Fleischmann ein Modell, allerdings ohne die fr
die 210 typische lngliche Abgashutze. Eichhorn
Modellbau hat hier Abhilfe geschaffen und bietet
die Hutze als Zurstteil an.
Die TEE-Lok schlechthin die E 03 und 103.1 gab
und gibt es immer wieder bei Arnold, Fleischmann
und Minitrix in vielen Ausfhrungen. Alle drei Her-
steller haben sowohl die Vorserienlok der BR E03
TEE Zugbildung


modellweltmueller
FOTOMAGAZIN 9/2017 - 13
Foto: Michael Siemens, Modellbau: Dirk Jrgensen
(ab 1968 103.0), als auch die Serienloks 103.1 im
Sortiment. Wenn man es mit dem hier gewhlten
Zeitraum bis 1974 genau nehmen mchte, muss
man bei den 103.1 aufpassen, da es viele Modelle
gibt, die ohne Schrze (beim Original wurden diese
1981/82 bei allen Lokomotiven entfernt) und Sche-
renstromabnehmer auskommen mssen. Die letzte
Serie mit dem verlngerten Fhrerstand erhielt
bereits Einholmstromabnehmer, whrend die ers-
ten Serien ab Mitte der 70er umgerstet wurden.
Die zweite typische TEE-Lok die E 10.12 (ab 1968
Baureihe 112) gab bzw. gibt es fr den gewhlten
Zeitraum mit vollverkleideter Schrze und Puffer-
verkleidung von Hobbytrain und Minitrix. Die ,,her-
kmmliche 110 ist in unzhligen Varianten bei
Arnold, Fleischmann, Hobbytrain und Minitrix er-
schienen. Ob als Bgelfalte oder als Kasten-10er
mit einfacher oder doppelter Stirn-/Schlussbe-
leuchtung hier bleiben kaum Wnsche offen.
Fleischmann, Arnold und Minitrix lieferten Modelle
der Nachfolgebaureihe der E 10 die 111 mittler-
weile mit mehreren Ordnungsnummern im ozean-
blau-beigen-Farbkleid aus.
Schne Modelle der Mehrsystemloks der BR 181
und 184 gibt es von Fleischmann und Hobbytrain,
aber auch Lima und Minitrix fhrten schon frh
Modelle dieser Lok im Sortiment. hnlich den DB-
Loks, die im TEE-Netz eingesetzt wurden, kann der
Modellbahner auch bei den BB-Loks beinahe aus
dem Vollen schpfen. Die Reihe 1010 wurde ab
2008 in zwei Varianten bei Fleischmann aufgelegt,
zuerst in tannengrn und 2012 in blutorange mit
Pflatsch.
Jgerndorfer hat seine insgesamt vier angekn-
digten
Varianten
der
1042.5
inzwischen
ausgeliefert, wovon zwei fr den Einsatz vor TEE-
Zgen in Frage kommen. Michael Mende (MTR) hat
2012 die 1042 in unzhligen Varianten angekndigt,
die bei Dapol in Grobritannien gefertigt werden
sollten. Leider sind noch keine Liefertermine be-
kannt. Arnold fhrte die 1042 bereits ab 1986 im
Programm. Allerdings wird man hier nur noch auf
dem Gebrauchtmarkt fndig, da Arnold unter der
Leitung von Hornby das Modell noch nicht wieder
aufgelegt hat. Auch muss man hier mit einigen
Kompromissen leben, was die Optik und den rau-
hen Antrieb betrifft.
TEE Zugbildung


14 - modellweltmueller FOTOMAGAZIN 9/2017
Krzlich ausgeliefert wurden die 2014 bei Arnold in
mehreren Varianten angekndigten BB-Gepck-
triebwagen der Reihe 4061 und der Reihe 1046, zu
der die 4061 spter umgebaut wurde. Auf der
Nrnberger Spielwarenmesse 2015 wurden weitere
Varianten angekndigt. Wer den TEE Bavaria im Zu-
stand ab 1971 korrekt bespannt darstellen mchte,
hat hier mit der Re 4/4 I von Kato (Nr. 10034) nur
eine einzige Wahl.
Schwieriger wird es beim bespannen des TEEs mit
den belgischen Reihen 16 und 18. Aktuell ist keine
der beiden Baureihen lieferbar. Whrend es die
Reihe 18 mal als Kleinserienmodell von Trains N co
sowie vom nicht mehr existenten Schweizer Her-
steller WABU gab, muss man bis heute auf die Rei-
he 16 verzichten. Es bleibt abzuwarten, was die
Zukunft hier noch bringt. Bei den Lokomotiven der
niederlnd. Staatsbahn sieht es hnlich aus. Die
Reihen 1100 und 1200 gab es beide von Minitrix,
aktuell sind werkseitig aber keine Modelle mehr
verfgbar.
Die TEE-Wagen der Deutschen Bundesbahn fr den
gewhlten Zeitraum gab es bei einigen Herstellern
im Sortiment, allerdings sind viele davon aktuell
nicht erhltlich. Minitrix fhrte schon frh neben
Abteil- und Groraumwagen einen Speisewagen
WR4m, einen Barwagen ARD, sowie den Aus-
sichtswagen AD4m im Programm, allerdings alle
in vereinfachter, verkrzter Ausfhrung. Bis auf
den AD4m hatten alle Wagen die steilen Dachen-
den der ,,Helvetia-Bauart . Die Wagen sind seit
lngerem nicht mehr im Programm. Auch der
WRmz mit Stromabnehmer, der lange Zeit der ein-
zige TEE-Wagen in normallanger Ausfhrung war,
ist schon lange nicht mehr erhltlich. Erst 2009 er-
schien ein fnfteiliges Rheingold-Set in Epoche IV.
Darin enthalten waren neben dem Buckelspeise-
und dem Aussichtswagen zwei Abteil- und ein
Groraumwagen der wie man es erwarten durfte
Rheingold-Bauart. Auch diese Wagen sind nur
noch gebraucht oder mit Glck als Ladenhter zu
bekommen. 2013 mit Erscheinen des historischen
IC 2410 kamen ein Avmz 111 (Rheingold-Bauart mit
abgerundeten Dachenden) und ein WRmh als Ein-
malauflage ins Programm, jedoch in Epoche VI.
Arnold fing schon in den 60er Jahren an, nach und
nach ein Sortiment an TEE-Wagen aufzubauen. Ne-
ben Abteil- und Groraumwagen der ,,Helvetia-
Bauart gab es auch Barwagen, Speisewagen
WRmh 132, Aussichtswagen und spter auch den
Buckelspeisewagen. Ende der 90er wurde eine
komplett neue Serie aufgelegt. Es gab ein 4er Set
in Epoche III als TEE Blauer Enzian, darin enthalten
war ein Ap4m, ein Av4m, ein ARD4m, sowie ein
WR4m der ,,Helvetia-Bauart . Als zweites Set gab
es in Epoche IV den Rheingold, neben dem Apmh
und dem Avmh vorbildentsprechend als ,,Rhein-
gold-Bauart waren darin der Aussichtswagen
und der Buckelspeisewagen enthalten. Passend zu
beiden Sets gab es noch Abteil- und Groraumwa-
gen als Ergnzungen. Anfang 2008 gab es eine
Neuauflage des Rheingold-Sets, allerdings wurden
die Ergnzungswagen dieses mal nicht angeboten.
In N-Bahnerkreisen zhlen diese Wagen zu den ge-
lungensten TEE-Wagen leider sind sie nur noch
gebraucht erhltlich.
Natrlich lie es sich auch Fleischmann nicht neh-
men, Modelle des damaligen Spitzenangebots der
Bundesbahn aufzulegen. Neben Abteil- und Gro-
raumwagen der Helvetia-Bauart gehrte auch ein
WRmz dazu. Ein Modell des WRmh gab es schon
seit den 80ern, aber erst 2001 gab es eine Ausfh-
rung mit schwarzem Rahmen, enthalten im Zugset
,,30 Jahre InterCity . Aus den Formen der 70er Jahre
gab es 2014 eine Neuauflage der Abteil- und Gro-
raumwagen sowie des WRmh. Alle Wagen besitzen
die TEE ,,Roland Beschilderung und einen NEM-
Schacht.
Erwhnt werden sollte noch der Buckelspeisewa-
gen, den Lima Mitte der 80er aufgelegt hat, sowie
ein rot/beiges Phantasiefahrzeug auf Basis eines
Am. Auch Ibertren fhrte vorbildfremde TEE-Wagen
im Programm, neben einem rot-beigen Gepckwa-
gen auf Dm-Basis gab es einen Abteilwagen der 1.
und 2. Klasse (letztere gab es beim TEE bekanntlich
gar nicht) auf m-Wagen-Basis. Mit TEE-Wagen aus-
lndischer Bahnverwaltungen wurden die N-Bah-
ner schon reichlich bedacht. Modelle von Mistral
69 Wagen gab es vor einigen Jahren sehr detailliert
bei LS Models. 2011 wurde eine Neuauflage ange-
kndigt, deren Erscheinen aber leider noch etwas
auf sich warten lsst.
Railtop hat 2007 ebenfalls Mistral 69-Wagen ange-
kndigt, eine Auslieferung ist bisher aber nicht er-
folgt. Trains N co hatte 2003 ein Kleinserienmodell
des A8u produziert, leider blieb es bei dieser ein-
zigen Mistral 69-Bauart. Mistral 56-Wagen sind bis
heute bei keinem Hersteller im Programm gewe-
sen. Die komplette Serie der Grand Conforto-Wa-
gen der FS erschien im letzten Jahr beim
franzsischen Hersteller Trains160. Der einzige TEE-
Wagen der SBB, der Speisewagen 51 85 88-70 000-7,
erschien 2009 bei Kato. Ein bei Hobbytrain 2005
angekndigtes Modell drfte wegen des Kato-Mo-
dells nicht mehr zur Auslieferung gekommen sein.
Rckwirkend betrachtet hat der Markt schon eini-
ges in Sachen TEE zu bieten, allerdings mit dem
Nachteil, dass die Mehrheit der Modelle aktuell
nicht verfgbar ist. Hier muss sich der Spur N-Bah-
TEE Zugbildung


modellweltmueller
FOTOMAGAZIN 9/2017 - 15
Zugbildung im Modell
TEE Paris-Ruhr Paris-Nord - Dortmund (1957-1960): VT 08.5 3-teilig (AR, MB)
TEE Helvetia Hamburg-Altona - Zrich (1957):
VT 11.5 8 Zwischenwagen (Roco, FLM), VT 08.5 3-teilig (AR, MB)
TEE Saphir Dortmund - Oostende (1957-1971): VT 11.5 5 Zwischenwagen (Roco, FLM)
TEE Mediolanum Mnchen - Milano (1957-1969): Aln 442-448 (LOCO)
TEE Rhein-Main Frankfurt - Emmerich (-Amsterdam) (1967):
E 10.12 (MTX, HT) - Ap (AR, MTX, FLM) - Av (AR, MTX, FLM) - WR (AR, MTX, FLM) - Av (AR, MTX, FLM) -
Av (AR, MTX, FLM)
TEE Rheingold (Hoek v. H. -) Duisburg - Basel SBB (- Genf) (1965-1969):
E 10.12 (MTX, HT) - Av (AR, MTX, FLM) - Ap (AR, MTX, FLM) - Ap (AR, MTX, FLM) -
WR Buckelspeisewagen (AR, MTX, Lima) - ADmh (AR, MTX) - Av (AR, MTX, FLM) - Av (Ar, MTX, FLM)
TEE Blauer Enzian Hamburg - Mnchen (1966-1969):
E 03/103.0 (AR, FLM, MTX) - ARD (AR) - WR (AR, MTX, FLM) - Ap (AR, MTX, FLM) - Ap (AR, MTX, FLM) - Av
(AR, MTX, FLM) - Av (AR, MTX, FLM)
TEE Bavaria Mnchen - Lindau (- Zrich) (1971-1977):
BR 210 (FLM) - Ap (AR, MTX, FLM) - SBB-WR (Kato) - Av (AR, MTX, FLM)
TEE Paris-Ruhr (Paris-Nord -) Lttich - Dortmund (1970-1973):
BR 184 (HT, MTX, Lima) - A4Dtux (LSM) - A3rtu (LSM) - Vru (LSM) - A8u (LSM) - A8u (LSM) - A8u (LSM) -
A8u (LSM)
TEE Rembrandt (Amsterdam -) Emmerich - Stuttgart (- Mnchen) (1971-1974):
BR 103.1 (AR, MTX, FLM) - Av (AR, MTX, FLM) - Av (AR, MTX, FLM) - Av (AR, MTX, FLM) - ARD (AR) -
WR (AR, MTX, FLM) - Ap (AR, MTX, FLM)
(AR: Arnold, FLM: Fleischmann, MTX: Minitrix, LSM: LS Models, HT: Hobbytrain, LC: Lemke Collection,
MB: Minibahn)
ner auf Brsen oder in den bekannten Internet-
Auktionshusern umschauen. Ein weiteres Problem
ist die Kompatibilitt der Wagen untereinander,
besonders beim DB Wagenmaterial der ,,groen
Drei . Einerseits sind die Hhen der Wagen unter-
schiedlich, andererseits weichen die Farbtne zum
Teil nicht unerheblich voneinander ab, was in bei-
den Fllen zu keinem harmonischen Zugbild fhrt.
Auch bei den Epochen wird es mitunter schwierig,
eine vorbildliche Zugkomposition hinzubekommen.
Wer es in dem Bereich nicht ganz so genau nimmt,
z. B. Wagen in Ep. III-Beschriftung in Ep. IV einzu-
setzen, wird allerdings kaum Schwierigkeiten ha-
ben, TEE-Zge zusammenzustellen.
TEE Zugbildung


16 - modellweltmueller FOTOMAGAZIN 9/2017
Drei Teile und ein bisschen Zeit
verhelfen zu einem neuen LKW (1).
Der LKW wird vorsichtig in seine
Einzelteile zerlegt (2).
11
Alle Fotos: Dirk Jrgensen
22
Fr die Epochen II und III gibt es nicht viele
Fahrzeuge auf dem Markt. Damit nicht im-
mer die gleichen Lastkraftwagen in jeder
Szene auftauchen, kann der Modelleisen-
bahner mit eigenem Werkzeug und Teilen
aus dem Zubehrhandel schnell eigene
kleine Fahrzeuge herstellen. Dirk Jrgensen
zeigt uns nun, wie aus einem Wiking LKW,
einem Pritschenbausatz von FKS-Modellbau
und einem (H0) Motor von 3D-Labs ein tol-
les Unikat fr unsere Anlage wird.
Zunchst wird der LKW vorsichtig in seine Ein-
zelteile zerlegt. Das Dach, das Fhrerhaus und
der Glaseinsatz sind bei einigen Modell miteinan-
der verklebt. Zum Zerlegen dieser Teile zunchst
mit einem Skalpel oder einer feinen Pinzette ver-
suchen zwischen Tr und Dach hinein zu drcken.
Sollte das gelingen, wird versucht den Glaskrper
aus dem Fhrerhaus zu drcken. Wenn das nicht
funktioniert, muss man von vorne mit dem Skalpel
zwischen Glaseinsatz und Dach drcken und dabei
den Kleber lsen. Der alte Aufbau (Pritsche oder
Koffer) wird nicht mehr gebraucht und kann zur
Seite gelegt werden.
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modellweltmueller
FOTOMAGAZIN 9/2017 - 17
Den Platzbedarf der Pritsche ausmessen (3).
Das zu entfernende Stck anzeichnen (4). Nach
dem Zerschneiden kann das mittlere Stck in
den Abfall wandern (5). Die Pritsche von FKS fr
das Biegen und Lten vorbereiten (6). Vergaser
und Vorreiniger passend ablngen (7). Zum
ffnen der Motorhaube an den gedruckten
Kanten der geschlossenen Haube mit einem
Skalpel entlangschneiden (8). Aus dem
Motorblock vier Zylinder rausschneiden (9). Vor
dem Lackieren prfen ob alle Teile passen (10).
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8
9
9
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0
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55
4
4
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6
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Das Fahrgestell des LKW muss nun der Pritsche
von FKS angepasst werden. Fr diesen Umbau
nehmen wir die Pritsche L 2000. Die Pritsche ist et-
was krzer als der alte Aufbau und wir mssen das
Fahrgestell einkrzen. Dazu legen wir die Pritsche
auf das Fahrgestell und messen die Lnge des
berstehenden Fahrgestells. In diesem Fall sind
das 10 mm. An dem Fahrgestell suchen wir uns nun
die Stelle, wo wir diese 10 mm rausschneiden kn-
nen, zeichnen sie an und zerschneiden dort mit ei-
nem Dremel oder einer Laubsge mit zwei geraden
Schnitten das Fahrgestell. Wir entfernen den
kleinen Teil in der Mitte, kleben das Fahrgestell mit
Sekundenkleber zusammen und legen es zum
Aushrten zur Seite.
Nun wird die Pritsche vorbereitet. Zuerst werden in
der Ecke in die der Holzvergaser montiert werden
soll alle brigen Teile herausgeschnitten. Dazu eig-
net sich z. B. eine scharfe und harte Titanschere
(der gut sortierte Supermarkt fhrt sowas beim
Frisierbedarf fr Frauen). Die Pritsche wird nun
nach Anleitung von FKS fertiggestellt, die Lade-
klappen werden vorne, hinten und an der kleinen
Ecke angeltet. Zu diesem Zeitpunkt mssen wir
entscheiden, ob wir den LKW beim Beladen
(Klappe ist offen und hngt herunter) oder auf der
Strae (Klappe ist geschlossen) darstellen wollen.
Widmen wir uns nun dem Fhrerhaus bzw der Mo-
torhaube. Auf der Seite, auf der die Haube offen
sein soll, muss diese nun vorsichtig herausge-
AUTOBAHN
Der Holzvergaser


18 - modellweltmueller FOTOMAGAZIN 9/2017
33
Grundieren in passenden Farbtnen erleichtert das
Lackieren der endgltigen Farbe (10).
Alle Fotos: Dirk Jrgensen
schnitten werden. Das Modell kommt uns da ent-
gegen, hat es doch die Linien an denen geschnit-
ten werden muss, von Wiking freundlicherweise
schon mitbekommen. Bei diesen LKW konnte die
Haube nur fr je eine Seite komplett abgehoben
werden, was uns die Darstellung erleichtert. Nun
werden in der vorderen Ecke des Fensters noch die
0,3 mm durchmessenden Lcher fr die Spiegel
gebohrt.
Aus dem groen Motorblock von 3D-Labs benti-
gen wir nun vier Zylinder. Diese schneiden wir ganz
vorsichtig mit einem Dremel heraus. Dabei bitte
den Motorblock nicht mit den Fingern sondern mit
einer Zange festhalten. Jetzt basteln wir uns noch
den Holzvergaser. Hier gibt es sehr viele verschie-
dene Ausfhrungen. Einige Fahrzeuge haben vor
dem eigentlichen Khler immer noch einen
Vorkhler um die Temperatur zu reduzieren. Dieser
kann aber auch unter dem Fahrzeug liegen.
Ebenfalls mglich ist ein Gasvorreiniger, der mit
dem Nachreiniger auf der Stostange angebracht
ist. Da ich einen zweiten Khler nicht zur Verf-
gung habe, habe ich neben den Vergaser ein zwei-
tes Stck Plastikrohr geklebt, das den Vorreiniger
darstellt. Das Plastikrohr darf gerne 3 oder 4 mm
stark sein. Auf die Stostange kommt noch der ty-
pische Nachreiniger (Messingrohr 1 mm durch das
ein Kupferdraht gesteckt ist). Nun kontrollieren wir,
ob alle Teile zusammen passen (Bild 9) und ms-
sen danach alle Teile reinigen. Dazu eignet sich
eine kleine Schale mit Spiritus und ein weicher
Pinsel.
Alle Einzelteile mssen nun grundiert werden. Val-
lejo bietet die Mglichkeit dazu schon passende
Tne zu verwenden. Je nach dem, in welcher Farbe
der LKW spter lackiert werden soll, sollten dazu
auch die Tne der Grundierung gewhlt werden.
Fr mein helles Fhrerhaus habe ich mich fr eine
weie Grundierung entschieden, die sptere Farbe
wird dadurch etwas heller. Die Pritsche wird in
Gelb-Braun grundiert, wodurch die Holzfarbe vom
gleichen Hersteller dann etwas lter wirkt. Wenn
die Grundierungen trocken sind, lackieren wir das
Modell noch in unseren Wunschfarben und verse-
hen es noch mit kleinen Rostspuren aus Pigmen-
ten (Ndetail). Die Pulverfarben mssen noch mit
Klarlack fixiert werden und schon ist unser kleiner
Hingucker fertig.
Der Holzvergaser


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FOTOMAGAZIN 9/2017 - 19


20 - modellweltmueller FOTOMAGAZIN 9/2017


modellweltmueller
FOTOMAGAZIN 9/2017 - 21


22 - modellweltmueller FOTOMAGAZIN 9/2017
11
Die Basis der Module bilden Rahmen aus
90 mm hohen und 1 mm starken Sperrholz-
streifen, in den Ecken mit einem Kantholz ver-
strkt (1). Ein selbstgebauter Zirkel hilft
dabei, die Radien der Trasse anzuzeichnen (2).
22
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l
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Der Flache Mller ist die Antwort auf einige
vorangegangene Module und Anlagen, auf de-
nen Felsen und Tunnel den Gesamteindruck
dominierten. Hier soll nun gezeigt werden,
dass
es
keine
groe
Hhenentwicklung
braucht und dass das flache Land eigentlich
gar nicht so flach ist. Von Elvis Mller.
WennsichVerkehrswegebegegnen,gibtesmehre-
re Mglichkeiten, die Kreuzung zu realisieren,
z. B. einen Bahnbergang, eine Brcke ber die Bahn
oder, wie hier, eine Unterfhrung. Die Geschichte be-
ginnt wie so oft mit dem Holz. Die Basis der Module
bilden Rahmen aus 90 mm hohen und 10 mm starken
Sperrholzstreifen. Die im passenden Winkel gesgten
Kltze in den Ecken verleihen der Konstruktion eine
deutlich verbesserte Stabilitt im Vergleich zum einfa-
chen Verschrauben der Platten, wie leidvolle Erfah-
rungen von Modellbahnkollegen belegen.
Auch am Holzleim sollte hier nicht gespart werden
die Schrauben dienen letztlich nur als Montagehilfe
und knnten spter auch entfernt werden. Die Hhe
der Rahmen ist so bemessen, dass die Trasse einfach
aufgeleimt werden kann. Sollte spter noch die Land-
schaft oberhalb der Trasse eine Erhhung der Rahmen
erfordern, werden die hierfr ntigen Teile dann an-
gefgt. Ein selbstgebauter Zirkel aus Holzlatten hilft
dabei, die Trasse anzuzeichnen. Der Radius betrgt auf
dem inneren Gleis 81,5 cm, auf dem ueren 84,5 cm.
Die fertig ausgeschnittenen Trassenelemente werden
mit Stahlngeln und Holzleim auf dem Rahmen fixiert,
LANDSCHAFTSBAU


modellweltmueller
FOTOMAGAZIN 9/2017 - 23
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Kanthlzer in den Ecken sorgen auch hier fr mehr
Auflageflche und damit fr eine erhhte Festig-
keit. Auf die Trasse geklebte Korkstreifen mit 3 mm
Strke und ca. 11 mm Breite bilden das Bett fr die
Gleise. Die Geruschdmmung kann an dieser Stel-
le vernachlssigt werden, da die Profile spter di-
rekt auf die Modulkpfe geschraubt werden.
Fr die Unterfhrung wird die Trasse zunchst mit
zwei Holzkltzen und einer weiteren Sperrholz-
platte verstrkt und dann das brige Stck aus der
Trasse herausgeschnitten. Eine Japansge leistet
hierbei gute Dienste. Die Trasse muss an den Flan-
ken noch etwas schmler geschnitten werden. Da-
bei hilft eine kleine Sge, die aus einem
Stichsgenblatt und einem Griff besteht. Mit dem
Stemmeisen werden die Ecken sauber ausge-
schnitten. Die Betonteile bestehen im Modell aus
passend gesgten Sperrholzresten, welche mit
Holzleim verklebt werden. Die Strae entsteht aus
einem dnneren und damit biegsamen Sperrholz.
Es wird mit Zwinge und Holzleim auf dem Unter-
grund befestigt. Eine erste Schicht aus grauer Far-
be lsst das Sperrholz verschwinden.
Die Landschaftsschale besteht aus Aluminium-
Fliegengitter, das mit einem Tacker auf den Sperr-
holzteilen befestigt wird. Eisenhaltiges Gitter ist
nicht zu empfehlen, da es bei der spteren Gestal-
tung durch die Feuchtigkeit zu rosten beginnt. An
schwierigen Stellen wie dem dnnen Sperrholz der
Strae hilft eine Heiklebepistole dabei, das Gitter
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24 - modellweltmueller FOTOMAGAZIN 9/2017
Stahlstifte und Holzleim fixieren die Trasse auf den Rahmenbrettern (3). Die Trasse er-
hlt Kanthlzer zur Verstrkung, die mit Holzleim und Zwingen befestigt werden (4).
3 mm starke und ca. 11 mm breite Korkstreifen bilden das Bett fr die spteren Gleise
(5). Fr die Unterfhrung muss zunchst die Trasse mit zwei Holzkltzen und einer
Sperrholzplatte unterfttert werden (6). Dann hilft eine Japansge dabei, das entspre-
chende Stck aus der Trasse herauszuschneiden (7). Die Flanken der Trasse mssen
mit Sge und Stemmeisen noch etwas verschmlert werden (8).
33
4
4
55
6
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8
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Die passend gekrzten, vorgebogenen und mit Ka-
beln versehenen Gleise werden nun mit Pattex
Kontaktkleber auf der Trasse befestigt. Dafr wer-
den sowohl Gleise als auch Korkbettung mit dem
Kleber bestrichen und drfen ca. 10 Minuten trock-
nen. Anschlieend kommt eine Lage Papier auf die
Trasse. Nun knnen die Gleise zunchst mit der
Profilseite nach unten auf die Trasse gelegt und
die Kabel eingefdelt werden. Anschlieend die
Gleise umdrehen und die Kabel ganz durchziehen.
Dabei helfen Abstandslehren und Gleisklammern
die Gleise in Position zu halten. Die Gleisenden
werden auf Messingschrauben geltet, welche zu-
vor in die Kopfplatten geschraubt wurden. Mit dem
Xuron Gleisschneider lassen sich die Profile glatt
am Modulende ablngen. Mit einer Schlsselfeile
werden die Gleisenden versubert. Ein Abstand
von ca. 0,5 mm zum Profilende ist ideal. Eine kleine
Fase an den Innenseiten der Profile verhindert,
dass Fahrzeuge am Schienensto aufklettern.
sicher zu fixieren. Das Holzmach wird mit einem
Stuckateureisen auf das Fliegengitter gespachtelt.
Dabei soll die Masse bewusst durch das Gitter
drcken. Das Aluminium dient dabei als eine Art
Armierung und die Holzmachschicht kann sich so
gut verankern.
Die Farbgebung der Strae beginnt mit Anthrazit-
Abtnfarbe, die mit einem stumpf geschnittenen
Borstenpinsel solange auf die Trasse getupft wird,
bis sie abtrocknet und eine feine, matte Struktu-
rierung zurckbleibt. Mit etwas Acrylfarbe von Re-
vell wird die Strae im Rollbereich der Reifen
aufgehellt, so entstehen die typischen Fahrspuren
einer Asphaltstrae. Dabei sorgt ein wenig Braun
in der weien Farbe dafr, dass der entstehende
Ton nicht zu blulich wird. Die Brcke und der
Straengraben erhalten eine Behandlung mit
schwarzbrauner Lasur aus mit Spiritus stark ver-
dnnter Revell Aqua Acrylfarbe.
Der Flache Mller


modellweltmueller
FOTOMAGAZIN 9/2017 - 25
Fr die Betonteile der Straenbrcke werden
passen geschnittene Sperrholzreste aufge-
klebt (9). Die Strae entsteht aus einem dn-
neren und damit biegsamen Stck Sperrholz,
das mit Zwinge und Holzleim befestigt wird
(10). Aluminium-Fliegengitter lsst sich gut mit
einem einfachen Tacker auf dem Sperrholz
fixieren (11). An schwierigen Stellen wie dem
dnnen Sperrholz der Strae kommt die Hei-
klebepistole zum Einsatz (12). Mit einem Stuck-
ateureisen wird die Holzmach etwas durch
das Fliegengitter gedrckt (13).
9
9
110
0
1111
1122
1133
Einen groen Teil dieses Moduls nehmen Ackerfl-
chen ein. Dafr wird Maler-Acryl mit einer Zahn-
spachtel
auf
die
entsprechenden
Bereiche
aufgebracht. Dabei gilt es die typischen Muster
nachzuahmen, welche die Landmaschinen hinter-
lassen. Auf dem Acryl haften die nachfolgenden
Farbschichten sehr gut. In eine Mischung aus brau-
ner Farbe und Grasleim wird fein gesiebter, echter
Humus gestreut. Sicherheitshalber sollte man sol-
che Materialien im Backofen sterilisieren, um un-
liebsame berraschungen zu vermeiden. In der
Regel hilft das auch um den Trocknungsprozess zu
beschleunigen.
Die restlichen Flchen erhalten eine Basis aus
Sand, Humus und Woodland Turf. Die feinen Flo-
cken werden direkt in den noch feuchten Kleber
eingearbeitet. Fr die erste Schicht aus 1 mm lan-
gen Fasern werden die Kleberpunkte mit einem
Borstenpinsel etwas verteilt. Die nachfolgenden
Schichten aus 2 mm langen Fasern entstehen nach
der Grasbschelmethode. Dafr werden die Kle-
berpunkte mglichst klein und unregelmig auf-
gebracht. Am Bahndamm sorgen dann 4,5 mm
lange Fasern fr einen krautigen Eindruck.


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Fr den Straenbelag wird Anthrazit-Abtnfar-
be auf die Trasse getupft (14). Die typischen
Streifen auf der Strae entstehen durch vor-
sichtiges Aufwischen heller Farbe (15). Die
Brcke und der Straengraben erhalten eine
Behandlung mit schwarzbrauner Lasur (16).
Zwischen Gleis und Bettung gelegtes Papier er-
leichtert die Positionierung der Gleise und wird
dann nach und nach herausgezogen. Dafr
muss der Kleber angetrocknet sein (17). Gleis-
klammern und Abstandslehren helfen dabei die
Gleise przise zu positionieren (18).
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Ein letzter groer Schritt vor dem Endspurt ist das
Schottern der Gleise. Das Material fr dieses Mo-
dul stammte vom Modellbahn-Atelier Henschen in
der passenden Krnung fr Code-55-Gleise. Der
feine Kies wird mit einer Schtte aus einem Stck
Pappe vorsichtig entlang der Profile aufgestreut
und dann mit einem Borstenpinsel verteilt. Ein
kleiner Pinsel hilft dabei, die Krner von den
Schwellen zu fegen. Dann wird das Schotterbett
mit Netzmittel befeuchtet. Dabei ist es ratsam, zu-
nchst nur einen leichten Nebel auf die Gleise sin-
ken zu lassen, da direktes Anpusten die leichten
Schotterkrner davon wehen kann. Das Netzmittel
muss die Bettung gut durchdringen. Dann kann der
Schotterkleber mit einer Pipette auf die Schwellen
getrufelt werden, bis er am Fu der Bettung wie-
der austritt. Das Schottern nach dem Begrasen
birgt hier den Nachteil, dass der Kleber in die Wie-
se laufen kann, diese Stellen mssen dann nach-
gearbeitet werden. Daher versuche ich inzwischen,
vor dem Begrnen zu schottern und klebe die Glei-
se dann ab. Ein wenig rostbraune Lasur vermittelt
den Eindruck alter Steine.
Der Flache Mller


modellweltmueller
FOTOMAGAZIN 9/2017 - 27
Die Gleisenden werden auf in den Kopfplatten versenkte Messingschrauben aufgeltet (19). Mit
dem Xuron Gleisschneider werden die Profile glatt an der Modulkante abgeschnitten und die
Profile werden mit einer Schlsselfeile versubert (20). Fr die Ackerflchen wird Maler-Acryl
mit einer Zahnspachtel aufgebracht (21). Echter, gesiebter Humus wird in eine Mischung aus
brauner Farbe und Graskleber gestreut (22). Als Basis fr die Begrnung wird Woodland Turf in
die Sandflchen eingearbeitet (23). Fr die nchste Schicht mit 1 mm kurzem Gras werden
Kleberpunkte aufgebracht und mit dem Pinsel etwas verteilt (24).
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Die letzten Arbeiten an dem Modul sind meist auch
die Schnsten. Filigranbsche von Mininatur wer-
den mit etwas Graskleber auf den Grasflchen
fixiert. Dabei finden auch kleinste Reste noch
einen Platz im hohen Gras am Bahndamm. Die Te-
legrafenmasten von Weinert werden mit Hilfe des
Ndetail Ltls und sehr wenig Ltzinn verltet.
Dann nehmen sie ein Bad in Feuerzeugbenzin, um
letzte Flussmittelreste und Fettspuren zu entfer-
nen. Als Grundierung eignet sich der Primer von
Tamiya. Dann erhalten die Masten einen dunkel-
braunen und die Quertraversen einen schwarzen
Anstrich. Die Isolatoren werden mit einem feinem
Pinsel und weier Farbe abgesetzt. Die Befestigung
am Bahndamm gelingt mit einem passenden Boh-
rer und etwas Sekundenkleber. Auf alten Bildern
findet sich oft eine erstaunliche Vielfalt an mgli-
chen Platzierungen. Dabei stehen die Masten meist
so, dass man sie gut erreichen kann, technisch
mssen die Masten nicht direkt am Gleis laufen.
Darum wurden die Leitungen auch fter an Hin-
dernissen wie Tunneln oder Brcken vorbei ber
den Hgel oder durch das Tal gefhrt.
Das letzte Detail, das der Unterfhrung noch fehlt,
ist das Gelnder aus einer tzplatine von Bavaria.
Die Firma gibt es schon eine Weile nicht mehr,
aber hnliches findet sich auch im Sortiment an-
derer Anbieter. Das Gelnder bekommt zunchst
ebenfalls eine Grundierung mit Tamiya Primer.
Dann erfolgt eine Lackierung in dunklem Grau. Die
Bohrlcher werden mit dem Gelnder als Schablo-
ne und einem Bleistift angezeichnet. Ein feiner
Bohrer im Stiftenklbchen bohrt die Lcher, in de-
nen das Gelnder mit etwas Sekundenkleber fixiert
wird.
Am Ende ist das flache Modul nicht mehr so flach.
Es muss kein hoher Damm oder tiefer Einschnitt
sein. Auf die Ausgestaltung kommt es an!
Der Flache Mller


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Der Flache Mller


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Linke Seite: Nur ein elektrostatisches Beflo-
ckungsgert ist in der Lage, die Grasfasern
senkrecht im Leim zu verankern (25). Der
krautige Eindruck entsteht durch weitere
Schichten Grasbschel, die bereinander auf-
getrmt werden (26). Der Schotter wird vor-
sichtig entlang der Profile eingestreut und
mit dem Borstenpinsel verteilt. Ein kleiner
Pinsel kehrt die Krner von den Schwellen
(27). In das mit Netzmittel befeuchtete Schot-
terbett wird der Kleber mit einer Pipette auf
die Schwellen getrufelt (28). Filigranbsche
von Mininatur werden mit Graskleber in den
Grasflchen fixiert. Dabei findet auch der
kleinste Rest noch Verwendung (29).
Das Gelnder wird ebenfalls mit
dem Tamiya Primer behandelt (34).
Die Bohrlcher werden zunchst
mit einem Bleistift angezeichnet
(35). Dann kann das Gelnder mit
etwas Sekundenkleber auf dem
Sims fixiert werden (36).
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Die Telegrafenmasten von Weinert werden mit
etwas Ltl von Ndetail und sehr wenig Lt-
zinn verltet (30). Ein Bad in Feuerzeugbenzin
beseitigt Flussmittelreste und Fettspuren (31).
Nach dem Grundieren mit Tamiya Primer wer-
den die Masten braun, die Traversen schwarz
und die Isolatoren wei angemalt (32). Die
Masten stehen meist im Bahndamm sodass sie
einfach zu erreichen sind (33).


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Dank der vorhandenen Klips-Verbindungen sind die Wa-
gen schnell in ihre Bestandteile zerlegt (1). Der klobige
Blendschutz der Glhlampen lsst sich mit einem kleinen
Frseinsatz recht einfach entfernen (2). Die Glhlampen-
halterung aus Metall fllt der Trennscheibe zum Opfer,
der Boden wird mglichst glatt geschliffen (3).
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Fr hchsten Reisekomfort standen die Diesel-
triebzge der Baureihe VT 11.5, die ab 1957 im
TEE-Netz unterwegs waren.
Von Michael Siemens.
WennunterEisenbahnfreundenvomTEEdieRede
ist, dreht sich das Gesprch meist um den Die-
seltriebzug VT 11.5. Wohl kaum ein anderes Schienen-
fahrzeug hat sich so zum Synonym fr eine
Bahnepoche gemausert wie der Triebzug mit der run-
den, freundlichen Nase. Fr die N-Bahner prsentierte
Roco Mitte der achtziger Jahre ein ansprechendes Mo-
dell des VT 11.5, das in der Folgezeit in einigen Varian-
ten angeboten wurde. Darunter auch die Gasturbinen-
Maschinenwagen der Baureihe 602, die leicht an den
groen Lufteinlssen zu erkennen sind. Dieses Modell
stand auch fr diesen Beitrag zur Verfgung, wenn-
gleich der 602 streng genommen nicht mehr im TEE-
Dienst stand. Nur fr kurze Zeit war der Zug ab 2010
bei Fleischmann erhltlich. Die angekndigte, aber
teilweise nicht umgesetzte berarbeitung des Modells
sorgte fr Unmut und heftige Diskussionen unter den
Modellbahnern. Wer sich heute den eleganten Zug auf
die Anlage holen mchte, wird bei den bekannten
Auktionshusern in der Regel fndig. Der Fahrbetrieb
mit der vollstndigen Garnitur, die eine Lnge von
rund 1 m aufweist, klappt auch reibungslos, wenn man
sich in Sachen Radien und Steigungen eher am Vorbild
orientiert. Zu beachten ist, dass die Roco-Modelle kei-
ne Schnittstelle zur digitalen Aufrstung besitzen. Der
Einbau von Decodern ist hier mit einem gewissen Auf-
wand behaftet. Mit einer dezenten Alterung und der
Gestaltung der Innenrume lsst sich das Aussehen
des Fahrzeugs zudem deutlich verbessern.
Gestaltung der Innenrume
Erfreulicherweise sind alle Fahrzeuge mit einer vor-
bildlichen Inneneinrichtung versehen. Den guten Ein-
druck
trbt
aber
die
fast
wirkungslose
Glhlampenbeleuchtung. Deren Elemente werden
deshalb im ersten Schritt restlos beseitigt. An den In-
neneinrichtungen aus Kunststoff lsst sich das mit ei-
nem kleinen Frser schnell machen. Mit einer
Trennscheibe lassen sich die Halterungen an den Bo-
dengruppen entfernen. Das hier sichtbare Loch wird
anschlieend mit etwas Klebeband abgedeckt und
zum Schluss folgt ein Anstrich mit mittelgrauer Farbe.
Diese kommt auch bei den Kunststoffteilen zum Ein-
satz, danach folgt die Bemalung der Sitzreihen. Fr die
ALTE HOBEL


32 - modellweltmueller FOTOMAGAZIN 9/2017
Das im Boden vorhandene Loch kann man mit etwas Klebeband verschlieen, das danach eine
graue Bemalung erhlt (4). Einen grauen Anstrich erhalten auch die Bden der Inneneinrichtungen.
Fr die Polster kommen mehrere Farben zum Einsatz (5). Die Darstellung der Kopfpolster-Bezge
gelingt am einfachsten mit einem Stempel, zurechtgeschnitten aus Hartschaum (6). Als Fahrgste
kommen preisgnstige Figuren aus dem Online-Handel in Betracht. Sie mssen noch entsprechend
angepasst werden (7). Der Koch freut sich ber seinen ausgestalteten Arbeitsplatz. Das Geschirr
findet sich im H0-Angebot von Preiser (8). Als Tischlampen dienen kleine Messingngel in Speise-
und Kchenwagen. Ganz vorbildlich ist die Form leider nicht (9).
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Abteilwagen kommen hier die Farben Grn, Beige
und Weinrot in Betracht. Blau ist die Bestuhlung
des Groraumwagens, fr Kchen- und Speisewa-
gen ist Dunkelgrn die richtige Wahl. Relativ viel
Aufwand kann man bei der Gestaltung der letztge-
nannten Wagen betreiben. Neben der Ausstattung
der Kche, die aus einer passenden Bemalung und
Zubehr aus dem H0-Angebot von Preiser besteht,
lassen sich auch die Sitzpltze verfeinern.
Tischlampen entstehen zum Beispiel aus kleinen
Messingngeln, auch wenn die Form nicht ganz
dem Vorbild entspricht. Feine Figuren und Geschirr
von Preiser runden die Ausstattung ab. Fahrgste
sollten natrlich auch in den brigen Wagen Platz
nehmen. Angesichts der Anzahl und der Tatsache,
dass meist nur das obere Drittel zum Einsatz
kommt, kann man hier aber auch zu gnstigeren
Exemplaren aus dem Online-Handel greifen. Mit
einem feinen Pinsel und Modellbaufarbe lassen
sich auch diese noch im Aussehen etwas verbes-
sern. Damit die Mhen auch ins rechte Licht ge-
setzt werden, folgt noch der Einbau einer neuen
Innenbeleuchtung mittels LED. Die recht groen
Typen PLCC-2 werden direkt im Wagen mit dem
Vorwiderstand mittig montiert. Der werksseitige
Lichtleiter und das Abdeckblech bleiben dabei er-
halten.
Neues Licht und neue Farben
Mit Leuchtdioden werden auch die Maschinenwa-
gen ausgerstet. Versieht man die Dioden der Gr-
e 0805 mit etwas Schrumpfschlauch, lassen sich
diese in den Glhlampenschacht kleben. Fr das
bisher wirkungslose obere Spitzenlicht ist der Ein-
bau einer eigenen LED erforderlich. Fr den Einbau
von Digital-Decodern findet sich in beiden Trieb-
kpfen ausreichend Platz wie schon erwhnt sind
Schnittstellen aber nicht vorhanden. Auch der Ein-
bau von Sound-Decodern sollte machbar sein. Eine
deutliche Verbesserung der Stromabnahme lsst
sich einfach realisieren. Hierfr werden je zwei
Fahrzeuge mit feinen Kabeln elektrisch miteinan-
der verbunden. Das erspart Frust im Fahrbetrieb
und sorgt fr eine weitestgehend flackerfreie In-
nenbeleuchtung.
VT 11.5


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Mit der Ausgestaltung des Speisebereichs kann
man sich viel Mhe geben. Hier haben sich die de-
taillierten Preiser-Figuren eingefunden (10). Das
Bemalen der Innenwnde mit der Revell-Farbe SM
382 ist sicher kein Muss, mit dem richtigen Pinsel
aber auch kein Hexenwerk (11). Das i-Tpfelchen
sind Vorhnge aus grauem Papier. Das Zurecht-
schnipseln der dnnen Streifen erfordert aller-
dings auch etwas Geduld (12). Drehgestelle und
Achsen werden mit der Spritzpistole schwarz-
braun eingefrbt. Ringe aus Schrumpfschlauch
schtzen die Laufflchen (13). Fr die Beleuchtung
kommen LED des Typs PLCC-2 zum Einsatz. Sie
werden mit dem Vorwiderstand im Wagen mon-
tiert (14). Auch die Maschinenwagen werden mit
LED nachgerstet. Das funktionslose, obere Spit-
zenlicht erhlt eine eigene Lichtquelle (15). Der
erste Funktionstest, fr den eine Batterie gengt,
zeigt den Erfolg der Umrstung. Der Wagen be-
sitzt jetzt ein Dreilicht-Spitzensignal (16).
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Fr die uere Gestaltung ist die Verwendung ei-
ner Airbrush-Pistole hilfreich. Die Drehgestelle und
Radscheiben erhalten eine Lackierung mit einer
schwarzbraunen Farbe, die man zum Beispiel aus
den Tamiya-Farben XF 1 und XF 64 herstellt. Auch
die sauberen Bodenwannen der Fahrzeuge kann
man mit dieser Mischung leicht einnebeln. Eine
Neulackierung verlangen auch die plastikhaft
glnzenden Dcher. Hier ist eine mittelgraue Farb-
mischung die richtige Wahl, die auch von Fahrzeug
zu Fahrzeug etwas variieren darf. Fr die Seiten-
wnde kommt die lfarbe Van-Dyck-Braun zum
Einsatz. Diese wird mit Feuerzeugbenzin stark ver-
dnnt und satt aufgetragen. Ist das Feuerzeugben-
zin verdunstet, reinigt man die betreffenden
Flchen mit einem Wattestbchen. Grundstzlich
sollte man darauf achten, dass nur sehr dezente
Schmutzschleier zurck bleiben, denn der Parade-
zug der DB zeigte sich meist in einem recht ge-
pflegten ueren. Schne Vorlagen hierzu und
viele Informationen zu Technik und Einstzen fin-
den sich brigens auch im Mrklin-Buch VT 11.5
von Torsten Berndt.


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Die lteren Ausfhrungen des Triebzugs von Roco besitzen keine Schnittstellen zur digitalen Ausrs-
tung. Der Decoder muss direkt verdrahtet werden (17). Mit einer selbst gemischten Farbe aus Tamiya
XF 19 und XF 53 bekommen die Dcher eine neue Lackierung aus der Spritzpistole (18). Vor der weite-
ren Behandlung der Maschinenwagen-Dcher mssen die Scheiben geschtzt werden, am besten mit
Abdecklack (19). Mit der Spritzpistole entstehen die Ruspuren auf den Dchern. Fr solche Arbeiten
orientiert man sich an Vorbildfotos (20). Fr eine Verschmutzung der Auenwnde eignet sich mit Feu-
erzeugbenzin verdnnte lfarbe sehr gut (21). Mit einem Wattestbchen und Feuerzeugbenzin werden
die Flchen wieder gereinigt. Den Verschmutzungsgrad bestimmt man selbst (22).
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Aus dem Rest einer Blisterverpackung
wird ein Stck herausgeschnitten, das
gerade so in den Anhnger passt.
An einem regnerischen Nachmittag, auf der
Suche nach einer Kleinigkeit zwischen den
Groprojekten die immer etwas Anlauf
brauchen, entstand eine Ladung fr einen
kleinen Anhnger. Von Elvis Mller.
MitFahrzeugenistdiekleineBahnimMastab
1:160 nicht wirklich gesegnet. Aber manchmal
hat einer der greren Hersteller etwas im
Programm, das als Ausgangsmaterial fr die
weitere Veredelung taugt. In diesem Fall ist es ein
Gespann von Wiking mit einem Hanomag R16
Traktor und einem kleinen Einachshnger. Das
Modell ist gut detailliert und passt hervorragend
in die Epoche 3.
Der Traktor erhlt leichte Gebrauchsspuren an den
Rdern mit etwas brauner Farbe. Auch die Karosse
bekommt etwas Farbe ab. Um die Holzstruktur des
Anhngers zu betonen gengt ebenfalls ein wenig
graubraune Farbe, die mit fast trockenem Pinsel
ber die Bretter gewischt wird. Im unteren Bereich
des Traktors sorgt ein wenig dunkle Lasur dafr,
dass die Details hervorgehoben werden. Ein
passender Fahrer findet sich im Sortiment von
Preiser. Er wird mit etwas Sekundenkleber auf dem
schwarz angemalten Sitz des Traktors befestigt.
B
Baauusscch
huutttt
EEiin
nee kklleeiin
nee B
Baasstteelleeii
Leider gibt es vor allem fr Elektronikteile immer
noch diese frustrierenden, fest verschweiten
Kunststoffverpackungen die man nur mit roher
Gewalt ffnen kann. Fr unsere Zwecke kann man
sie allerdings gut gebrauchen: Ein Rest dieser
Verpackung dient als Basis fr die Ladung des
Anhngers. Eine scharfe Schere trennt ein Stck
heraus, das mglichst genau auf die Ladeflche


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Aus etwas Sand und Klinkersteinen von FKS
Modellbau entsteht die Ladung, die mit ein
wenig Graskleber auf dem Blister fixiert wird.
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des Anhngers passt. Darauf kommen etwas
feiner Sand und ein paar Klinkersteine aus dem
Sortiment von FKS Modellbau. Ein wenig
Graskleber von Noch fixiert das Gemisch, das
dann eine Weile trocknen muss, bis der Kleber
hart geworden ist.
Durch den Blister kann die Ladung spter leicht
gegen eine andere gewechselt werden, falls es
doch mal wieder regnen sollte, an einem
ungenutzten Sonntag Nachmittag...


modellweltmueller
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Fleischmann BR 94
Von Fleischmann wurde die BR 94 mit der Artikel-
nummer 709181 neu aufgelegt. Fr die DRG ist mit
der Nr. 94 974 auch gleich eine neue Betriebsnum-
mer verfgbar. Die wichtigen Neuerungen zu den
anderen Modellen der Lok sind brnierte Rder
und ein Railcom-fhiger DCC-Decoder. Drei der
fnf Achsen sind pendelnd gelagert und sorgen so
auch auf Weichenstraen fr eine sehr gute Strom-
abnahme. Ursprnglich fr den schweren Gter-
verkehr an Steigungsstrecken gebaut, wurde die
Lok spter auch fr schnellen Personenverkehr auf
Nebenbahnen eingesetzt. Da diese auch sehr
schn detaillierte Lok noch bis in die 1960er Jahre
ihren Dienst auf den groen Rangierbahnhfen im
Norden verrichtete, ist das fr meinen Hafen und
den davor gelegenen Rangierbahnhof genau die
richtige Lok. Von Dirk Jrgensen.
Modellbahn-Union Omm 37
Eine der fr mich interessantesten Neukonstruk-
tionen war der Gterwagen Ommu Duisburg bzw.
Omm 37, der als 4er Set exclusiv ber DM-TOYS er-
hltlich ist. Das Vorbild des Duisburg basiert als
sog. verstrkte Kriegsbauart im wesentlichen auf
dem Ommu Klagenfurt und wurde nach dem Krieg
bis 1952 in einer Auflage von immerhin 24712 Stck
von verschiedenen Herstellern gebaut. Verstrkte
Wagenksten, durchgngige Obergurte und Press-
blechtren merzen die Nachteile der Vorgnger
aus. Die Wagen zhlen mit zu den hufigsten Fahr-
zeugen, die in der Epoche 3 in den Zgen liefen,
bis sie Ende der 60er Jahre langsam aber sicher im
Rahmen der anlaufenden Umbauprogramme als
Spenderwagen herangezogen wurden. Der Wagen
hat wie das Vorbild ein Sprengwerk und verstrkte
Seitenwnde, was eine Tragkraft von 26,5 t ermg-
lichte. Gut die Hlfte der 10 m langen Wagen fan-
den sich im EUROP Wagenpark wieder, etwa ein
Viertel hatte ein Bremserhaus, was diese um 10 cm
verlngerte. In den Details gab es bedingt durch
die verschiedenen Hersteller und die unterschied-
liche Herkunft der Originalteile einige Abweichun-
gen, beispielsweise an den Seitenstreben, am
Sprengwerk und den Kastensulen. Die Epoche 4
haben nur noch wenige Wagen als E 031 erlebt, bis
1974 wurden die letzten Fahrzeuge ausgemustert.
Von Elvis Mller.
MEINE NEUHEITEN


38 - modellweltmueller FOTOMAGAZIN 9/2017
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modellweltmueller
FOTOMAGAZIN 9/2017 - 39


40 - modellweltmueller FOTOMAGAZIN 9/2017