75 Jahre
Bergwacht Wrttemberg
2012
1937 -


Bergwacht Wrttemberg




Gruworte


Bergwacht Wrttemberg


Bergwacht Wrttemberg


Die Bergwacht Wrttemberg feiert 2012 ihr 75-jhriges Bestehen. Allen Mitgliedern, Freunden und
Frderern gelten auch im Namen der Landesregierung meine herzlichen Glckwnsche
zu diesem Jubilum.
Seit ihrer Grndung 1937, die der mutigen Initiative von Kurt Butz zu verdanken ist, sorgt die Bergwacht auf
der Schwbischen Alb fr Ordnung, ist vor Ort und leistet Hilfe, wo immer sie gebraucht wird sei es bei
Unfllen, die sich beim Bergsteigen, Wandern oder Skifahren zugetragen haben, bei Naturkatastrophen
oder in Not- und Krisensituationen der unterschiedlichsten Art.
Die aktiven Mitglieder sind nicht nur hervorragend ausgebildet, sondern bleiben durch Fort- und Weiter-
bildungsmanahmen stndig im Training und entwickeln ihre Einsatzmethoden weiter. Denn sie wissen aus
Erfahrung: Schnelles und koordiniertes Handeln kann ber Leben und Tod entscheiden. Die Einsatzkrfte
der Bergwacht arbeiten professionell. Sie sind Tag und Nacht, Sommer wie Winter einsatzbereit. Sie leisten
freiwillig und aus berzeugung ber Jahre hinweg einen unschtzbaren Dienst am Nchsten.
Ohne eine tiefe Verbundenheit zu den Menschen und zur Natur ist eine solche Aufgabe nicht zu meistern.
Die Mitglieder der Bergwacht Wrttemberg, die oft genug auch lebensgefhrliche Einstze wagen
mssen, um zu helfen, lieben ihre Heimat und gehen sehr bewusst mit ihrer Umwelt und der Schpfung
um. Das verdient mehr als unseren Dank: Das verdient Respekt, Hochachtung und unsere ausdrckliche
Anerkennung.
Ich wnsche mir, dass eine solche Grundhaltung dem Leben und den Mitmenschen gegenber weiter
Schule macht. Fr mich bedeutet die Bergwacht ein herausragendes Beispiel fr ein seit Jahrzehnten
praktiziertes brgerschaftliches Engagement im besten Sinn. Die Bergwacht Wrttemberg ist seit 75
Jahren prsent und im Einsatz fr die Menschen und fr die Natur auf der Schwbischen Alb, einer der
schnsten Ur- und Kulturlandschaften Baden-Wrttembergs.
Den Mitgliedern und Gsten wnsche ich unvergessliche Jubilumsfeierlichkeiten und der Bergwacht
Wrttemberg fr die Zukunft alles Gute!
Winfried Kretschmann
Ministerprsident des Landes Baden-Wrttemberg
Winfried Kretschmann
Ministerprsident des Landes Baden-Wrttemberg


Die DRK-Bergwacht Wrttemberg und die Bergwachtbereitschaft Stuttgart feiern in diesem Jahr ihr
75-jhriges Bestehen. Zu diesem schnen Jubilum gratuliere ich im Namen der Landeshauptstadt Stuttgart
und auch persnlich sehr herzlich und wnsche dem Verein auch weiterhin alles Gute.
Die gemeinsame Liebe zur Schwbischen Alb und der freiwillige und uneigenntzige Wille, Menschen in
Not zu helfen, vereint die rund 900 aktiven Mitglieder der Bergwacht. 75 Jahre Vereinsgeschichte,
dasbedeutet viele gemeinsam erlebte Hhen und berstandene Tiefen. Frhliche Geselligkeit, viele ge-
meinsame Unternehmungen, erfreuliche Ereignisse, aber auch schwierige Zeiten wurden durchlebt.
Bestand die Bergwacht anfangs aus einem kleinen Kreis von Mnnern, die von Anfeindungen heimgesucht
wurden, ist es umso beachtlicher den heutigen Stellenwert der DRK-Bergwacht Wrttemberg zu be-
trachten. Der Verein kmmert sich um den Naturschutz und leistet bei Unfllen oder Notstnden mit
qualifizierten Bergrettern Hilfe. Oft riskieren die Bergretter ihr eigenes Leben, um Wanderer und Kletterer
aus Notsituationen zu befreien. So gehren die Mitglieder der DRK-Bergwacht Wrttemberg mit zu den
Menschen, die uneigenntzig dann anpacken, wenn andere Hilfe bentigen. Dies verdient den allerhchsten
Respekt von uns allen.
Nicht zu vergessen ist die hervorragende Jugendarbeit die der Verein leistet. Die Kinder und Jugendlichen
werden nicht nur auf spezifische Aufgaben einer Bergrettung vorbereitet, sondern gestalten auch mit
Freude ihre gemeinsame Freizeit. Sie ben sich gemeinsam im Klettern, gehen auf Bergtouren, organisieren
Skiausfahren und legen insgesamt sehr viel Wert auf die Gemeinschaft.
Ich persnlich mchte an dieser Stelle allen Mitgliedern der DRK-Bergwacht Wrttemberg meine Hoch-
achtung fr ihre Arbeit aussprechen und mich fr die bisherigen Einstze bedanken. Ich wnsche auch in
Zukunft allen Mitgliedern viel Freude an der ge-meinsamen Vereinsarbeit sowie der Jubilumsveranstaltung
einen erfolgreichen Verlauf. Fr die weiteren Aktivitten rund um das Vereinsjubilum wnsche ich viel Spa
und gutes Gelingen.
Dr. Wolfgang Schuster
Oberbrgermeister
Landeshauptstadt Stuttgart


Bergwacht Wrttemberg


Bergwacht Wrttemberg


Es ist eine lebendige und eine eindrucksvolle Gemeinschaft, die ihr 75jhriges Jubilum feiert. Wer jemals
auf einer Bergwachthtte war, der erlebt sofort die familire Atmosphre, die eindrucksvolle Verbundenheit
mit der Natur und den Geist des Helfens. All dies wird seit 75 Jahren in der Bergwacht Wrttemberg
gepflegt. Sie ist ein wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil der Hilfsangebote zum Schutz und Wohle
sowohl des Menschen als auch der Natur. Daher ist die Bergwacht so aktuell wie nie zuvor.
Verantwortlich fr die erfolgreiche Bilanz aus 75 Jahren Bergwacht ist das freiwillige, ehrenamtliche
und uneigenntzige Engagement der vielen Kameradinnen und Kameraden in den 19 Bereitschaften
berwiegend im Gebiet der Schwbischen Alb. Es sind die vielen aktiven Bergwachtfrauen und
Bergwachtmnner, die zu der eindrucksvollen Geschichte beigetragen haben, die in dieser Festschrift
gewrdigt wird. Mein besonderer Dank gilt dabei den Aktiven der Bergwacht fr deren rege Jugendarbeit
in allen 19 Bereitschaften. Denn die jungen Menschen lernen viel mehr als nur die Vorbereitung auf
die spezifischen Aufgaben einer Bergretterin bzw. eines Bergretters. Sie erleben Natur, Gemeinschaft,
Solidaritt und die Bereitschaft, Verantwortung zu bernehmen.
Ich will an dieser Stelle auch all denjenigen danken, die die Bergwacht Wrttemberg in den
zurckliegenden 75 Jahren finanziell, materiell und ideell untersttzt haben: den Frderern, Spender
und Gnnern, dem Land Baden-Wrttemberg, den Krankenkassen und -versicherungen den Stadt-
und Landkreisen sowie den Gemeinden fr die vielfltige Untersttzung und Hilfe gegenber unseren
Bereitschaften. Ohne sie wre das heute Erreichte nicht mglich gewesen. Wir zhlen auch in Zukunft auf
diese wichtige und nachhaltige Untersttzung, um das Erreichte zu erhalten und zu verbessern, zum Wohle
der Menschen und der Natur.
Schlielich ist solch ein Jubilum nicht nur Anlass, zurckzublicken auf die Entstehungsgeschichte und
den bisherigen Werdegang, sondern auch ein Grund zur Selbstdarstellung in der Gegenwart. Und das
tut die Bergwacht in diesem Jubilumsjahr auch mit einer neuen Ausstellung sowie mit einer Reihe von
eindrucksvollen Veranstaltungen.
In diesem Sinn gratuliere ich der Bergwacht Wrttemberg zu ihrem 75 jhrigen Jubilum und wnsche ihr
viel Glck und Erfolg fr das nchste dreiviertel Jahrhundert.
Dr. Lorenz Menz
Prsident des DRK-Landesverbandes Baden-Wrttemberg


Liebe Bergwachtmitglieder,
verehrte Jubilumsgste,
75 Jahre Bergwacht in Wrttemberg ist
ein stolzes Jubilum und wir freuen uns
alle, dieses Jubilum feiern zu drfen.
Wenn ein Mensch seinen 75. Geburtstag
feiert, so kann er auf den grten Teil
seines Lebens zurck blicken, auf die
ersten Minuten und Tage, auf seine Kind-
heit und Schulzeit, die ersten Lieb-
schaften, Ausbildung, Beruf und
Familie, und er kann sich auf seinen
wohlverdienten Ruhestand freuen.
Kurt Butz war 1937 Geburtshelfer
und Bergwachtvater der Abteilung
Wrttemberg der ehemaligen ,,Deut-
schen Bergwacht und die Ortsgruppe
Stuttgart war so etwas wie die Kinderstu-
be der Bergwacht. Hier fanden sich die
ersten Gleichgesinnten, die mit einfach-
sten Mitteln Pionierarbeit leisteten.
Schon ein Jahr spter entstanden
Ortsgruppen in Schwbisch Gmnd,
Gppingen, Heidenheim und im
Schwarzwald und in den Jahren darauf
kamen weitere dazu.
Mit 17 Jahren schaut man in die Zukunft
und sucht sich einen Partner fr sein
spteres Leben. So auch die Bergwacht:
1954 kam es zur ,,Hochzeit mit dem
Roten Kreuz, die Bergwacht ist nun seit-
her unter dem Dach des DRK-Landes-
verbands Baden-Wrttemberg und trgt
den Namen ,,DRK-Bergwacht Wrttem-
berg . Der sichere Hort der Rotkreuz-
familie war vermutlich mit Anlass, noch
viele ,,Kinder zu bekommen. So wurden
bis 1985 insgesamt 19 Bereitschaften
gegrndet.
Die Bergwacht steht nun voll im Leben.
Die 19 Bereitschaften wachsen, bilden
Jugendgruppen, bauen Rettungssta-
tionen und sind im Naturschutz und im
Rettungsdienst voll aktiv. Die Mitglieder-
zahl steigt auf ber Tausend an.
Mit 50 Jahren hat man in seinem Beruf
schon eine Menge Erfahrung, so be-
kommt man immer verantwortungs-
vollere Aufgaben. Der Bergwacht geht
es nicht anders. Die Anforderungen, vor
allem im Rettungsdienst, steigen stn-
dig. Professionalitt wird erwartet. Die
Bergwacht schafft sich deshalb einheitli-
che Ausbildungs- und Prfungsricht-
linien und ist somit aus den rtlichen
Rettungskonzepten als verlsslicher Part-
ner nicht mehr weg zu denken.
Mit 75 darf man sich zurcklehnen und
sein Leben genieen und all das tun,
was man schon immer mal machen
wollte. Nun, hierin unterscheidet sich die
Bergwacht von einem 75-jhrigen Men-
schen. Die Bergwacht muss sicher fr
die Zukunft vorbereitet und aufgestellt
sein. Hierzu arbeitet seit drei Jahren eine
Steuerungsgruppe, um die historisch
gewachsenen Strukturen fit fr die kom-
menden 20 bis 30 Jahre zu machen.
Die Entwicklung eines ein-heitlichen
Rettungskonzepts, sowie die Unterstt-
zung unserer Bereitschaften bei dessen
Aufbau ist die dringlichste Aufgabe, an
der die DRK-Bergwacht Wrttemberg
derzeit arbeitet.
Professionalisierung im Ehrenamt ist
eigentlich ein Widerspruch in sich. Es
kann nur gelingen, wenn die Grundsu-
len der Bergwacht aus den Kindertagen
weiter intensiv gepflegt und gelebt wer-
den: das sind Kameradschaft, gemeinsa-
me Erlebnisse, Einbeziehung der Familie
sowie die Jugend- und Seniorenarbeit.
Ich bin sicher, dass die DRK-Bergwacht
Wrttemberg hoffnungsvoll in die Zu-
kunft blicken und auch beim 100-jhri-
gen Jubilum stolz auf sich sein kann.


Ich gre alle Bergwachtkameradinnen
und Kameraden, sowie alle Gste und
wnsche den Veranstaltungen im Jubil-
umsjahr einen guten Verlauf.
Gnter Wllhaf
Landesleiter
DRK-Bergwacht Wrttemberg
Bergwacht Wrttemberg


Bergwacht Wrttemberg


Als Grndungsbereitschaft in der Bergwacht Wrttemberg,
kann in diesem Jahr die Bergwacht Stuttgart
ebenfalls auf 75 ereignisreiche Jahre zurckblicken.
Im Jahr 1937 wurde bei der Hauptversammlung der Deutschen
Bergwacht in Mnchen die Abteilung Wrttemberg errichtet.
Bei einem Lichtbildvortrag im Stuttgarter Gustav-Siegle-Haus
wurde die Bergwacht der ffentlichkeit prsentiert. Darauf fand
sich schon bald eine groe Zahl Stuttgarter junger Mnner mit
den selben Interessen und Visionen. So wurde die Bergwacht
in Stuttgart geboren. Seither hat sich viel getan und verndert.
Mit meinem Gru verbinde ich vor allem einen besonderen
Dank an alle Kameradinnen und Kameraden fr das hohe En-
gagement und die viele Zeit und Arbeit in den ganzen Jahren.
Die Idee, in Not geratenen Skifahrern, Bergsteigern und Men-
schen zu helfen, hat Bestand und stellt besonders in der heuti-
gen Zeit den Kern unserer Ttigkeit. Weitere wichtige Aufgaben
der Gemeinschaft sind der Naturschutz als zentrale Aufgabe
der Bergwacht sowie die Jugendarbeit. An dieser Stelle dr-
fen wir auch nicht das viele Herzblut und den vielen Schwei
vergessen, welche zuerst in den Bau und spter in den Erhalt
unserer Htten und Rettungsstationen floss und fliet.
Unsere Gemeinschaft, bei der die Kameradschaft zentraler
Bestandteil ist, hat sich bewhrt und wird von Generation auf
Generation bertragen und weitergefhrt.
Das Einsatzspektrum und die Ausrstung haben sich im
Laufe der Jahrzehnte wesentlich gendert. Waren es frher
hauptschlich Wintersportler in den damals noch langen und
schneereichen Wintern auf der Schwbischen Alb und bei
Skizug-Begleitungen, sind es heute die unterschiedlichsten
Einsatzarten, mit denen die Bergwacht zu tun hat. Dies er-
fordert neben einer zeitgemen Ausrstung vor allem gut
ausgebildete und geschulte Mitglieder. Unseren Bereitschaften
wnsche ich, dass wir immer gengend engagierte Frauen
und Mnner zur Verfgung haben und dass sich der Geist der
Grndungsvter auch auf die kommenden Generationen ber-
trgt.
In diesem Sinne haben wir es uns alle verdient das diesjhrige
Jubilum gebhrend zu feiern. Ein besonderer Dank gilt all
denjenigen welche zum Gelingen der vielen Jubilumsver-
anstaltungen beigetragen haben. Der grte Dank steht am
Schluss und gilt allen aktiven, ehemals aktiven Kameradinnen
und Kameraden, sowie deren Angehrigen, desweiteren gilt
unser Dank allen Frderern und Untersttzern der Bergwacht.
Edgar Balzer
Bereitschaftsleiter
Bergwacht Stuttgart


In stillem Gedenken


Bergwacht Wrttemberg
In Ehrfurcht und Dankbarkeit
gedenken wir an diesen
festlichen Tagen den verunglckten,
verstorbenen, gefallenen und
vermissten Kameraden der
DRK-Bergwacht Wrttemberg


Grndungsabend
Bergwacht Wrttemberg
Chronik


Vorgeschichte
Tief verschneite unerschlossene Hnge, felsige Steilstellen:
zu Beginn des 20. Jahrhunderts eroberten nicht nur in den
Alpen die ersten Freizeit-Skilufer und Kletterer die Berge.
Auch die Hhen des Schwarzwalds oder der Schwbischen
Alb bten auf Gipfelstrmer und Abfahrer ihre Faszination aus.
Wie der 2009 verstorbene Franz Zeiger in seiner Chronik der
Bergwacht, die er akribisch zusammengetragen hat und die
Ignaz Moser fortfhrt, darstellt, wird die Alb im frhen 20. Jahr-
hundert bereits als Klettergebiet genutzt und bereits in einem
der ersten Wanderfhrer schon vor dem ersten Weltkrieg als
Schneeschuhgebiet gerhmt. Skiclubs wurden gegrndet,
spartanischen Htten errichtet. Da blieben auf ungespurten
Pisten mit rudimentrster Ausrstung auch Unflle nicht aus.
Wie die Rettung Verunglckter damals organisiert war, ist nicht
berliefert und man mag es sich auch gar nicht vorstellen.
Schon vor 1937 waren sich die Menschen der Gefahren und
der Notwendigkeit eines Rettungsdienstes bewusst. Bereits
1777 erlie Carl Herzog zu Wrttemberg eine Verordnung, wie
Verunglckten und in Lebensgefahr befindlichen Menschen,
unter anderem Ertrunkenen und Erfrorenen, schleunigst Hilfe
geleistet werden kann. So werden die wichtigsten Hilfeleist-
ungen bei Erfrorenen (fllt in die Zustndigkeit der Bergwacht)
oder bei Ertrunkenen (Wasserwacht) peinlichst genau aufge-
listet und diese sollten berdies jedes Jahr aufs Neue durch
Verlesen den Untertanen ins Gedchtnis gerufen werden.
Der Massenandrang der Wandervgel und anderer Natur-
strmer nach dem ersten Weltkrieg auf unberhrte Berghnge
fhrte dann in den 1920er Jahren dazu, dass Fritz Berger aus
Mnchen Gleichgesinnte um sich sammelte; Idealisten des
Deutschen und sterreichischen Alpenvereins, die zunchst
als Naturfreunde den Massenansturm auf die Bergwelt in
vertrglichen Bahnen halten sollten. Da aber beim Andrang
ungebter Bergtouristen auch Unflle nicht ausblieben, ber-
nahmen die gebten Bergsteger und Naturfreunde ganz au-
tomatisch auch den Rettungsdienst. Schnell entwickelten sich
daraus auch in den Mittelgebirgen die ersten Bergwachtab-
teilungen.
Vorreiter der Bergwacht Wrttemberg waren Kameraden aus
Sigmaringen - Kletterer, die schon zuvor in einer Rotkreuz-
kolonne engagiert waren und feststellten, dass ein besonderer
Bergrettungsdienst notwendig war. ,,Im Jahre 1951 erfolgte die
Umbenennung der Rettungsdienstgruppe in DRK- Bergwacht
Bereitschaft Sigmaringen. Nach Anschluss der Bergwacht-
Abteilung Wrttemberg an den DRK-Landesverband Baden-
Wrttemberg trat die Bereitschaft Sigmaringen der DRK-Berg-
wacht Wrttemberg bei , berichtet Franz Zeiger.


Die Grnderjahre
In Franz Zeigers Chronik liest sich die Grndung der Berg-
wacht recht unkompliziert: ,,Die Leitung der Deutschen Berg-
wacht in Mnchen suchte 1936/1937 nach einer geeigneten
Persnlichkeit, die in Wrttemberg eine Bergwacht aufbauen
knnte. Die tatkrftige Initiative des Geschftsfhrers Richard-
Siebenwurst hatte Erfolg. Er fand in Kurt Butz einen interessier-
ten Reichsbahnbeamten in Stuttgart .
Butz sammelte um sich weitere Idealisten, die sich bereits auch
aus Gppingen und Schwbisch Gmnd rekrutierten, und
es folgte 1937 die Grndung der Bergwacht in Wrttemberg
mit der ersten Ortsgruppe in Stuttgart. 1938 folgten weitere
Ortsgruppen in Schwbisch Gmnd (die kurz darauf die erste
Bergwacht-Diensthtte auf dem Kalten Feld, die Krnzlehtte
anmietet) sowie in Gppingen, Heidenheim und im Schwarz-
wald in Baiersbronn und Freudenstadt.
Dann kam der Krieg. Junge Mnner wurden eingezogen, ltere
Kameraden versuchten den Rettungsdienst aufrecht zu erhal-
ten und es gab erste berlegungen, die Bergwacht Abteilung
Wrttemberg in das Deutsche Rote Kreuz einzugliedern, wobei
der Naturschutzdienst - nach wie vor eine Aufgabe, der sich die
Bergretter ebenfalls verschrieben hatten - dem Schwbischen
Albverein htte bertragen werden sollen.
In der Nazizeit stand die Bergwacht durchaus unter kritischer
Beobachtung, nicht zuletzt, weil sich viele Mitglieder aus der
sozialistischen Wandervereinigung ,,Touristenverein die Natur-
freunde rekrutierten. Sogar von Auflsung der Bergwacht war
die Rede, wie Franz Zeiger recherchiert hat.


Bergwacht Wrttemberg
Kurt Butz und seine Mannschaft


Kurt Butz (l.) und Max Hartmann
Bergwacht Wrttemberg


Neubeginn
Nach dem Krieg gilt es die Strukturen neu aufzubauen. Am
schnellsten sind Kameraden in Esslingen, die bereits 1948 eine
eigene neue Ortsgrupe grnden. 1949 erfolgt die offizielle Neu-
grndung der Bergwacht Abteilung Wrttemberg mit den Orts-
gruppen Stuttgart, Esslingen, Schwbisch Gmnd und Gp-
pingen, die 14. Januar 1950 ins Vereinsregister eingetragen
wird. Vorsitzender ist der Kriminalbeamte Max Hartmann, Stell-
vertreter ist der Grnder der Bergwacht- Abteilung Wrttem-
berg Kurt Butz. In Stuttgart wird die Bergwacht-Ortsgruppe
,,Gro-Stuttgart (ein Name aus vergangener Epoche) am 7. Juli
1949 in das Vereinsregister eingetragen. Vorsitzender ist Erwin
Janle und Stellvertreter Rolf H. Sieber. Am 30. November 1950
sind auch die Heidenheimer wieder offiziell mit von der Partie.
Im gleichen Jahr wird die ,,Kleine Htte zwischen der
Ruine Rauber und der Burg Teck von der Ortsgruppe Stuttgart
ausgebaut und als Sttzpunkt fr Rettungsdienst und Natur-
schutzarbeit in Betrieb genommen. Sie besteht heute noch als
Naturschutzsttzpunkt.
Ab 1950 sind auch Bestrebungen im Gange, Mitglied des
Wrttembergischen Landessportbundes und des Schw-
bischen Skiverbandes zu werden. Die vom Schwbischen
Skiverband ausgebildeten Skilehrwarte sollten nicht nur die
Bergwachtmitglieder im Winterrettungsdienst verbessert schu-
len, sondern auch ffentliche Skischulen anbieten nach dem
Motto: ,,eine gute Skiausbildung vermindert die Unfallgefahr .
Auch war auf diese Weise die Mglichkeit gegeben, bei der
Ausschttung der Ertrge der Staatlichen Lotteriegesellschaft
,,Toto- Lotto Antrge auf Gelder zu stellen, die als ,,Sportfrder-
mittel ausgeschttet wurden. Sie waren anfnglich beschei-
den, konnten aber im Laufe der Jahre zu recht bedeutenden
Summen gesteigert werden und bildeten damit die Grundlage
fr Ausbau von Rettungsdienstgerten, Beschaffung von
Fahrzeugen und anfnglich, in zuerst kleinerem Rahmen, zum
Kauf von Funkgerten sowie zum Bau und Unterhaltung von
Rettungsdiensthtten. Dies war bis zum Erlass des Rettungs-
dienstgesetzes in Baden-Wrttemberg zunchst die einzige
Mglichkeit, die Ortsgruppen bei ihrem Aufbau wirkungsvoll zu
untersttzen , wei Zeiger in seiner Chronik zu berichten. Es
folgen die Jahre des Auf- und Ausbaus. Htten auf der Alb und
sogar im Allgu, wie jene in Bolsterlang werden in der Folge in
Betrieb genommen, Bergwachtleute begleiten als Ersthelfer im
Winter Skisonderzge aus Stuttgart Richtung Alb und Allgu,
um verunglckte Skilufer schon auf der Rckfahrt angemes-
sen versorgen zu knnen. Weitere Grndungen von Ortsgrup-
pen folgen in Geislingen (ab 1971 Geislingen-Wiesensteig) und
Pfullingen.


Unter dem Dach des DRK
Die Bayern hatten zu Beginn der 1950er Jahre bereits gute Er-
fahrungen mit dem Anschluss an das DRK gemacht. 1954 war
es dann auch in Wrttemberg soweit. ,,Dem Anschluss an den
DRK-Landesverband Baden-Wrttemberg standen die Berg-
wacht-Ortsgruppen, zumindest die schon lnger bestehenden,
zunchst skeptisch gegenber , berichtet Franz Zeiger, damals
Geschftsfhrer der Ortsgruppe Stuttgart. Nachdem aber eine
neue Satzung alle Ansprche der Bergwacht-Vertreter weitge-
hend bercksichtigte, war der Weg fr den Zusammenschluss
frei. Mit dem Zusammenschluss zum DRK-Landesverband
Baden-Wrttemberg trat auch die Bergwacht Sigmaringen der
Bergwacht Wrttemberg bei.
Mit Wirkung vom 1. Januar wird eine umfangreiche und
sehr ins Einzelne gehende Dienstordnung fr die Bergwacht
Wrttemberg erlassen. Damit soll ein ordnungsgemer und
gleichartig gelagerter Betrieb der Bergwacht-Bereitschaften,
die diesen Namen seit dem Anschluss an das Deutsche Rote
Kreuz tragen, gewhrleistet werden. Dort heit es insbesonde-
re in
Ziffer 1: Die Bergwacht des DRK Landesverbands Baden-
Wrttemberg gilt als Rot-Kreuz-Gemeinschaft und fhrt die Be-
zeichnung ,,Deutsches Rotes Kreuz Bergwacht Wrttemberg .
Die Bergwacht arbeitet entsprechend ihrer Tradition im Dienst
am Nchsten.
Sie hat folgende spezielle Aufgaben:
Durchfhrung des Sanitts- und Rettungsdienstes in den
wrttembergischen Mittelgebirgen und im wrttembergischen
Allgu. Einsatz bei groen Unglcksfllen und Katastrophen
und Mitwirkung bei der Beseitigung besonderer Gefahren-
quellen.
Durchfhrung des Natur- und Pflanzenschutzes nach den
Richtlinien des Staates, des Deutschen Naturschutzringes und
der Bergsteigerorganisationen. Grundlagen fr die Ttigkeit
der Bergwacht sind die Satzungen des DRK- Landesverbandes
Baden-Wrttemberg und der Bergwacht Wrttemberg.
Die DRK-Bergwacht Wrttemberg ist an der Grndung der
Arbeitsgemeinschaft Bergwacht auf der Hornisgrinde beteiligt,
der zunchst die Bergwachten aus Bayern, Hessen, Schwarz-
wald und Wrttemberg angehren.
In den Folgejahren kommen weitere Bergwachtbereitschaften
hinzu: in Ravensburg, Isny, Hausen im Donautal, Nrtingen
(heute Lenninger Tal), Aalen, und in den 1970er Jahren die
Bereitschaften Herbrechtingen, Unterland, Donau-Heuberg
in Friedingen, in den 1980er Jahren Bad Urach, Blautal und
schlussendlich 1985 die Bergwacht Bereitschaft Rottweil.


Bergwacht Wrttemberg


Bergwacht Wrttemberg


Mit den Jahren wchst auch der Bestand an Htten. Anfangs
wurden diese noch mit einfachsten Mitteln gebaut oder aus-
gebaut. Auf Karren oder auf dem Rcken musste das Material
auf die Schwbische Alb geschleppt werden. Die erste selbst
erbaute Htte, die Esslinger Htte, datiert aus dem Jahr 1953.
Mittlerweile haben die Bereitschaften knapp 20 Htten in Be-
trieb. Im Jahr 2006, als vorlufig letzte Rettungsstation wurde
nach langem Kampf mit Behrden im Naturschutzgebiet
Felsengrten bei Hessigheim die Rettungsstation der Berg-
wacht Bereitschaft Unterland eingeweiht. Sie liegt unmittelbar
bei den Felsengrten, einem sehr stark frequentierten Klet-
tergebiet. Besucher kommen aus dem Groraum Heilbronn,
Ludwigsburg aber auch aus weiten Teilen von Wrttemberg.
Das bislang in einem kleinen Verkaufsstand provisorisch unter-
gebrachte Rettungsgert kann auf diese Weise besser gelagert
werden, auch haben die Bergwachtangehrigen im Dienst eine
geschtzte Unterkunft. Es war ein 30 Jahre whrender Kampf
mit allen mglichen Behrden, bis die notwendigen Mittel
bereitstanden und bis diese Rettungsstation berhaupt gebaut
werden durfte. Ein kleines aber gelungenes Kleinod krnt nun
den enormen persnlichen Einsatz der Bergwachtkameraden ,
bemerkt Franz Zeiger bissig in seiner Chronik, die auch Son-
dereinstze im Ausland vermerkt:
So reiste eine kleine Delegation vom 26.8 bis 3.9.1980 unter
der Leitung von Gerhard Maier nach Marokko, um auf Wunsch
des marokkanischen Roten Halbmonds auszuloten, inwieweit
ein Bergrettungsdienst fr den Wintereinsatz aufgebaut wer-
den knnte. Beim Gegenbesuch wurden Mitglieder des marok-
kanischen Roten Halbmondes mit den ersten Grundzgen des
Rettungsdienstes vertraut gemacht.
Nachdem am 7. Dezember 1988 ein Erdbeben das Gebiet von
Armenien verwstete und dort mehr als 25.000 Menschen das
Leben kostete, lste diese Katastrophe weltweite Hilfsaktionen
aus, an denen auch die Bergwacht Wrttemberg beteiligt war.
Anlsslich seines Hilfsauftrages, ausgegeben vom Deutschen
Roten Kreuz, wurde der Landesleiter der DRK-Bergwacht
Wrttemberg, Gerhard Maier mit der unbeschreiblichen gro-
en Not der armenischen Bevlkerung konfrontiert. Daraufhin
startete er in seinem Heimatkreis, aber darber hinausgehend
auch bei weiteren Teilen der Bevlkerung, eine groe Hilfsakti-
on, um die rmsten der Armen in Eriwan zumindest im Winter
mit einem warmen Mittagessen zu versorgen. Diese Hilfe wird
weit ber das Jahr 2000 hinaus fortgefhrt.


Im Anschluss an diese Hilfeleistungen wurde vom DRK-Lan-
desverband Baden-Wrttemberg die armenische Rettungs-
gruppe Spitak untersttzt, deren Ausbildung mit abschlieen-
der Prfung nach wrttembergischem Muster unter Leitung
des Technischen Landesleiters Kurt Staudenmeyer und durch
die Landesausbilder Ignac Moser (Schwbisch Gmnd)
und Jrgen Schmidt (Bad Urach) bernommen wurde. Die
Bergwacht Wrttemberg organisierte auch umfangreiche
Hilfslieferungen fr das Armenische Rote Kreuz in Form von
Kraftfahrzeugen und Gerten. Als ein Symbol der Freundschaft
zwischen den Kameraden der Bergwacht Schwbisch Gmnd
und dem armenischen Bergrettungsteam Spitak wurde im
Herbst 2000 auf dem Aragaz, dem hchsten Berg Armeniens,
ein in Bettringen bei Schwbisch Gmnd gefertigtes Gipfel-
kreuz errichtet. Im Gegenzug wurde am 22.5.2010 auf dem
Rechberg fr Gerhard Maier, am Tag vor dessen 85. Geburts-
tag, ein Gedenkstein aufgestellt, den die armenischen Rescue
gestiftet hatte. Der Text: ,,In Dankbarkeit fr Gerhard Maier vom
Armenischen Volk .
1991 gerieten dann aus dem Irak vertriebene Kurden, die nicht
in die Trkei konnten, im alpinen Grenzgebiet zwischen der
Trkei und dem Irak in eine fast aussichtslose Lage. Mnner,
Frauen und viele Kinder bedurften dringender Hilfe. Diese lei-
steten neben der Bundeswehr und der US Army mit ihren Hub-
schraubern auch das Deutsche Rote Kreuz. Da es sich um ein
gebirgiges Einsatzgebiet handelte, wurden auch groe Teile
der DRK-Bergwacht aus Deutschland aufgeboten. Sommerret-
ter der DRK-Bergwacht Wrttemberg waren spontan bereit hier
zu helfen und wurden bei dreiwchigen abwechselnden Ein-
stzen mit Bundeswehrflugzeugen in das Notstandsgebiet ge-
bracht. Tgliche Einstze in vielfltigster Form wie Mithilfe bei
Impfaktionen, Assistenz von rzten bei den verschiedensten
Krankheiten und auch bei Geburten, Trinkwasseraufbereitung
und Verteilung dieses kostbaren Lebensmittels im unwegsa-
men Gelnde, dokumentieren die besonders gute Ausbildung
dieser Bergwachtmnner.
Ein Jahr zuvor feierte ganz Deutschland die Wiedervereini-
gung. Das war auch fr die Bergwacht Wrttemberg ein histo-
risches Datum, konnte man doch nun die auf privater Ebene
existierenden Kontakte zu den Kameraden aus Thringen und
Sachsen jetzt auf offizielle Beine stellen und den Erfahrungs-
austausch intensivieren.
1992 konnte die Bergwacht bei der Bundeswehr ganze Tage
zur Schulung und Ausbildung mit Hubschraubern buchen.
Immer fter werden Helikopter zur Rettung von Schwerver-
letzten im Sommer und Winter eingesetzt. Alle Bereitschaften
waren nunmehr beteiligt, sodass heute mehr als ein Drittel der
im Sommerrettungsdienst geprften Kameraden als Luftretter
ausgebildet sind.
1994 hat der DRK-Landesverband seine Satzung unter ande-
rem dahin gehend gendert, dass die Bergwacht-Bereitschaf-
ten enger an die DRK-Kreisverbnde angegliedert sind. Diese
Dezentralisierung konnte mit einer Ausnahme in den Jahren
danach durchgefhrt werden.


Bergwacht Wrttemberg


Bergwacht Wrttemberg


1997 wird aus der Aktionsgemeinschaft Natur- und Umwelt-
schutz der ,,Landesnaturschutzverband . Ihm gehrt neben
vielen anderen Naturschutzverbnden und Naturschutzverei-
nen auch die DRK-Bergwacht Wrttemberg an.
2008 schlielich markiert einen weiteren Meilenstein in der
Geschichte, nicht nur der Wrttemberger Bergwacht. In den
Jahren zuvor hatten Vertreter der Bergwachten aus Bayern,
Wrttemberg, dem Schwarzwald und Thringen gemeinsam
an einem neuen Lehrbuch fr die Retter gearbeitet. 2008 er-
scheint das erste bundeseinheitliche Lehrbuch ,,Grundausbil-
dung Notfallmedizin Bergwacht .
Mit Inbetriebnahme des ,,Bergwacht-Zentrum fr Sicherheit
und Ausbildung (BW-ZSA) der Bergwacht Bayern in Bad Tlz
ist auch fr die Bergwacht Wrttemberg in Sachen Ausbildung,
Standards und Qualittssicherung ein weiterer Fortschritt
erreicht worden. Die dort entwickelten Rettungstechniken,
Ausbildungsinhalte und unterlagen werden zwischenzeitlich
bei allen Bergwachten in Deutschland bernommen, natrlich
modifiziert fr die jeweils regionalen Gegebenheiten, so auch
bei der Bergwacht Wrttemberg.
Vor allem von der weltweit ersten Hubschraubersimulations-
anlage, dem Kernstck der seit 2009 in Dienst genommenen
Trainingsanlage fr die technische Luftrettung, profitiert die
Bergwacht Wrttemberg. So ist es durch die Zusammenarbeit
mit dem ZSA mglich geworden, jhrlich mehrmals Berg-
wachthelferinnen und helfer aus Wrttemberg als Luftretter
aus- und weiterzubilden, sodass inzwischen landesweit eine
hohe Verfgbarkeit von qualifizierten Berg- und Luftrettern zu
verzeichnen ist. Aber auch geringere Kosten, Umweltschutz-
grnde und geringeres Gefhrdungspotenzial bei der Ausbil-
dung sprechen fr diese einzigartige Ausbildungskooperation.
2010 schlielich erlsst die Bergwacht Wrttemberg eine neue
verbesserte Ausbildungs- und Prfungsordnung fr Sommer-
dienst, Winterdienst, Grundlagenprfung, Sanittsdienst und
Naturschutzdienst.
2012 feiert die DRK-Bergwacht Wrttemberg
ihr 75 jhriges Jubilum.


Ein alter Haudegen
Was gibt ein altgedienter, 78 Jahre alter Bergwachtler seinen
Nachfolgern zum Bergwachtjubilum mit auf den Weg?
,,Kameradschaft.... Kameradschaft ist das Wichtigste!
Karl Wei ist Grndungsmitglied der Bergwachtbereitschaft
Pfullingen und im kommenden Jahr 2013 dann 60 Jahre bei
der Bergwacht und er erinnert sich an die Anfnge:
Dass sich 2012 nicht mit 1953 vergleichen lsst, ist ihm sehr
wohl bewusst. ,,Damals ist man mit Lederstiefeln, nicht viel
mehr als Halbschuhe, Ski gefahren und zum Klettern hat man
Hanfseile gehabt. Klemmkeile gab es aus Holz - ich hatte frher
nur einen einzigen gekauften ASM Kletterhaken. Die anderen
waren selbst geschmiedet , erzhlt Wei. Kein Vergleich zur
heutigen Hightech-Ausrstung sei das. ,,Und es ist ja Gott sei
Dank alles viel sicherer geworden , trauert Wei diesem
Aspekt alter Zeiten keineswegs nach.
Wei selbst kam als Jungspund zur Bergwacht, ,,weil wir den
lteren nacheifern wollten. Da gab es ein paar Gebirgsjger,
von denen man sich im Skilaufen und Klettern was abspicken
konnte , erinnert er sich. Immerhin brachte er es als junger
Skilufer zu einigen Achtungserfolgen und durfte dann auch
mit den ,,Groen mit.
Die Bergwacht in Pfullingen wurde gegrndet, weil 1952 ein
paar Mdels aus dem Ort im Skizug, der damals zwischen
Stuttgart und Oberstdorf verkehrte und von Stuttgarter Berg-
wachtlern begleitet wurde, einige Jungs von der Bereitschaft
Stuttgart kennengelernt hatten.,,Dann waren die fter in Pfullin-
gen zu Besuch in der VFL-Skiabteilung, wo viele Kameraden
Mitglied waren, auch ich. Und die haben mit ihrer Begeisterung
fr die Bergwacht geworben. Dann wollten wir auch so was
machen ,berichtet Wei.
Die Ausrstung hatte damals jeder selbst eingebracht, Ret-
tungstragen und anderes musste man aus eigenen Mitteln
irgendwie nachbauen. Kaufen konnte man so etwas damals
nicht, weil kein Bares in der BW-Kasse war, erklrt er und an
den bungsabenden sei ein Kssle aufgestellt worden. ,,Da
hat jeder so viel einbezahlen mssen, wie er konnte. Das waren
mal 20, 50 Pfennig oder 1 Mark. Ein Haufen Geld fr uns ,
erinnert sich Wei. Zu Fu, mit dem Fahrrad (einige Kamera-
den hatten auch ein Motorrad) sei man damals noch zu den
Kletterfelsen rund um Pfullingen gekommen. ,,Und wenn man
zum Skifahren oder sonst wohin wollte, dann ist man halt mit
kompletter Ausrstung samt Fressalien und Zelt zu fnft im
Kfer hingefahren. Heute fhrt jeder allein oder halt zu zweit.
Da war die Kameradschaft schon aus wirtschaftlicher Notwen-
digkeit heraus ganz anders , erinnert er sich und er berichtet
auch von seinen eigenen Ausfahrten in den 1950er Jahren im
Winter zu zweit mit Ski und Gepck auf dem Motorrad an den
Arlberg nach Stuben und Lech. Auf der Kaltenberghtte wurde
im Lager geschlafen.
Eindrcklich in Erinnerung geblieben ist Wei auch der Bau
einer Rettungsstation am Schaltberg bei Genkingen, der
,,Pfullinger Htte , deren Bauplan vom Kamerad Walter Seeger
als Architekt erstellt worden war. Er hatte auch die Bauleitung,
dies war ein groer Wunsch der Kameraden. Alle halfen mit, so
dass von 1972 bis1974 der Httenbau beendet werden konnte.
,,Fast alles war in Eigenleistung erstellt worden, die Kameraden
waren sehr stolz bei der Einweihung.
Das glaubt man nicht, was wir da alles veranstaltet haben ,
erinnert sich Wei.
Ein alter Haudegen...


Bergwacht Wrttemberg


Bergwacht Wrttemberg


Beim anschlieenden Aufstieg rutschte Schulmeister jedoch
Wei zufolge auf dem nassen Untergrund aus und strzte td-
lich 70 Meter in die Tiefe.
,,Furchtbar war auch, wenn Kinder verunglckten , erinnert
sich Karl Wei. Siebenmal habe er in seiner Zeit den Hub-
schrauber rufen mssen.
Mittlerweile hat sich Wei zumindest aus der Sommerbereit-
schaft am Felsen ausgeklinkt. ,,Winterbereitschaft und Natur-
schutz mache ich aber immer noch , sagt er. Denn, auch das
drfe man nicht vergessen, die Bergwacht sei ein Dreierpack
und bestehe nicht nur aus Rettungsdienst und der Fortbildung
sowie der dazugehrenden Prfung: ,,Die Bergwacht ist aus
dem Naturschutz heraus entstanden.
Wenn der alte Kmpe Karl Wei heute die Felsen auf der Reut-
linger Alb hinaufschaut, dann beschleicht ihn angesichts des
Zulaufs zum Klettersport eine neue Sorge. ,,Die Ausrstungen
sind sicherer geworden, aber viele vergessen, dass Klettern
immer noch Gefahr birgt, vor allem fr die, die sonst viel in der
Halle klettern , warnt Wei. Denn an den knstlichen Kletter-
wnden sei man immer von oben durch Umlenkung oder von
unten mit vielen Haken gesichert. ,,Wer da fllt, fllt kurz ins
Seil. Wer aber am Felsen vorausklettert, der fllt die Seillnge
vom letzten Haken doppelt. Das knnen auch mal schnell 20
Meter sein , meint Wei.
Sein Rat lautet: ,,Klettern tut man in einer Seilschaft. Und wer
da nicht so viel Erfahrung hat, sollte erst einmal hinterherklet-
tern und sich nicht vor lauter falschem Ehrgeiz berschtzen.
Kameradschaft hat auch damit zu tun, etwas gemeinsam zu
bewltigen, statt stndig andere bertrumpfen zu wollen oder
zu mssen.
Auch so was schweie zusammen, und natrlich sei es da-
mals leichter gewesen, Geschlossenheit zu demonstrieren. ,,Da
gab es in der Bergwacht halt uns Junge und die Alten, aber
die waren ja auch nur ein paar Jahre lter als wir. Heute ist von
der Jugend bis zu meinem Alter alles dabei. Und heute gibt es
auch allgemein ein viel greres Freizeitangebot. Fr uns war
die Bergwacht fast das einzige und man hat vieles gemeinsam
unternommen , so Wei.
Mit Grausen erinnert sich Wei auch an die Schattenseiten des
Kletterns, vor allem das schlimme Jahr 1957. Mit der gro an-
gelegten Rettungsaktion der Bergwacht Bereitschaft Mnchen
am Eiger, unter der Leitung von Ludwig ,,Wiggerl Gramminger,
(zu dieser Zeit das Ass in der Bergrettung und im Gertebau,
vieles ist nach ihm benannt). Die Kameraden Gnter Nothdurft
und Franz Mayer stieen auf die bereits zwei Tage zuvor in
die Wand eingestiegenen Italiener Stefano Longhi und Clau-
dio Corti, welche Probleme hatten. Der groe Wettersturz
der dann folgte war das Ende fr drei Kameraden, nur einer
berlebte durch die Bergrettung. Die beiden Pfullinger Kame-
raden jedoch blieben verschollen. Kameraden der Bereitschaft
Pfullingen waren auch bei der Rettungsaktion damals vor
Ort und wurden in die Rettungskette mit eingebunden. Alles
musste auf dem Rcken der Kameraden nach oben gebracht
werden. Gerettet wurde damals nur der Italiener Corti mit einer
Stahlseilwinde. Erst Jahre spter entdeckte man die Leichen
der beiden verschollenen deutschen Bergsteiger, beide sind in
der Heimat beerdigt.
,,Am schlimmsten aber war fr mich der Sturz meines Freun-
des Gustav Schulmeister , erzhlt Wei. Der erfahrene Kletterer
war 1954 am Rutschen Felsen tdlich verunglckt. Als ein
Gewitter aufzog, war er mit seinem Partner aus dem 90 Meter
hohen Felsen seitlich ins schroffe Gelnde herausgestiegen.


Bergwacht Wrttemberg
Naturschutz
Frauenschuh


Bei der Grndung der Bergwacht in den 1920er Jahren des
letzten Jahrhunderts war der Naturschutz- und Ordnungsdienst
der Grundgedanke, da die Touristenstrme in Richtung Berge
rasch zunahmen. Wenig spter, bei der Vereinigung mit dem
damaligen Gebirgsunfalldienst des Roten Kreuzes, kam der
Rettungsdienst im Gebirge als Aufgabe hinzu. Diese zwei Kern-
aufgaben im Rettungs- und Naturschutzdienst sind bis heute
erhalten.
Die Bergwacht als eine der Naturschutzorganisationen trgt
das ihre dazu bei. In vielen tausend ehrenamtlich geleisteten
Arbeitsstunden werden Wege zu den Kletterfelsen angelegt,
um die Trittbelastungen im Gelnde in Grenzen zu halten.
An Felskpfen werden Umlenkhaken angebracht, um die
Felskopfvegetation zu schonen. In tagelangen Arbeitseinst-
zen werden erhaltenswerte Flchen, Trockenrasen, Halbtrok-
kenrasen und Wacholderheiden gepflegt.
In einer Zeit des hohen Flchenverbrauchs und der vielseitigen
Outdoor-Sportarten wie Wandern, Klettern, Mountainbike fah-
ren, Gleitschirm- und Drachenfliegen. gilt es, den noch verblei-
benden Teil der Natur mglichst in Einklang mit den Sportlern
zu schtzen. Die Maxime muss lauten: Abenteuer, Spa und
ein nachhaltiger Umgang mit der Natur gehren zusammen!
Als Ausgleich zum stressigen Alltag zieht es immer mehr Men-
schen in die Natur. berall werden Nordic-Walking-Rundwege
beschildert, Kletterparks gebaut oder Mountainbike-Strecken
ausgewiesen. Solange die Freizeitsportler sich in den erschlos-
senen Bereichen austoben, sind diese Sportarten relativ um-
weltfreundlich. Man braucht dazu weder Strom noch Benzin
oder Sporthallen, die beheizt werden mssten.
Leider betreiben viele Menschen den Sport nicht organisiert
und sind somit fr Naturschtzer nicht ohne weiteres erreich-
bar. Die Bergwacht versucht den Kontakt zu den Erholungs-
suchenden vor Ort, beispielsweise durch Naturschutzstreifen
herzustellen.
Es wird Zeit, sich klar zu werden, welchen Stellenwert die
Umwelt mit ihren Pflanzen, Tieren und Symbiosen hat. Der
erste Schritt hierzu ist der gebhrende Respekt und der verant-
wortungsvolle Umgang mit der Natur - gleich vor der Haustr!
Denn auch mit kleinen Handlungen und bewusstem Leben
und Outdoorsporteln kann man einen Beitrag zum Naturschutz
leisten. Es ist so einfach - und hat einen groen Nutzen.
Ein Zukunftsgedanke: ,,Der von vielen Naturschtzern nicht
gern gesehene Outdoorsportler ist der potenzielle Naturscht-
zer von Morgen .
Ziel ist es in diesem Zusammenhang, viele Menschen fr die
Natur zu begeistern, denn der Mensch schtzt nur das, was er
kennt und was er zu schtzen wei.
Wir erfllen eine wichtige Vorbildfunktion, denn Naturschutz
geht uns alle an!
Die Bergwacht fhrt ihre Mitglieder an das Verstndnis fr
einen schonenden Umgang mit Natur und Umwelt heran. Die
Naturschutzausbildung unserer Mitglieder ist sehr weit gef-
chert. Neben der kologie, Geologie und Naturschutz-Gesetz-
gebung, werden auch Artenkenntnisse in der Pflanzen- und
Tierwelt ausgebildet.


Die Naturschutzprfung beinhaltet folgende Themenbereiche:
Botanik
Grundlagen der Allgemeine Botanik
Einheimische Geschtzte Pflanzen
Einheimische Bume und Strucher
Zoologie
Einheimische Tagfalter
Einheimische Rabenvgel
Grundlagen der kologie
Gesetzeskunde
Internationale Naturschutzgesetzgebung
Washingtoner Artenschutzabkommen (WA)
EU-Naturschutzgesetzgebung
Nationale Naturschutzgesetzgebung
Naturschutzgesetz und Waldgesetz Baden-
Wrttemberg
Arbeitssicherheit
Sanittsdienst
Freiwillige Naturschutzarbeit
Herbarium oder ein Referat zum Thema Natur-
schutz oder Umweltschutz
Mit der Naturschutzprfung erlangen unsere Mitglieder die
Fachkompetenz zur Zulassung zum Naturschutzwart im ehren-
amtlichen Naturschutzdienst. Ehrenamtliche Naturschutzwarte
werden von den unteren Naturschutzbehrden (Landratsm-
ter) bestellt. Bei der Bergwacht Wrttemberg sind viele Mitglie-
der als ehrenamtliche Naturschutzwarte ttig.
,,Die Bergwacht ist wichtig, weil hier eine groe Zahl von Ehrenamtlichen von weiten Teilen der Bevlke-
rung nahezu unbemerkt - einen hchst anspruchsvollen Dienst leisten, fr den sie sich in ihrer Freizeit mit
groem Engagement qualifizieren um den hohen Anforderungen, den ihr Dienst fr die Allgemeinheit an
sie stellt, gerecht werden zu knnen.
Gebhard Tritschler, Brgermeister


Bergwacht Wrttemberg
Seidelbast
Bienenragwurz
Silberdistel


Bergwacht Wrttemberg
Sommerrettung


Lange bevor die Bergwacht in Wrttemberg gegrndet wurde,
gab es bereits um 1900 eine Notwendigkeit, in den Alpen ein
alpines Rettungswesen zu etablieren. Immer mehr Menschen
strebten mit wenig Erfahrung und schlechter Ausrstung in
die Berge. Die Zahl derer, die in den Bergen verunglckten
oder zu Tode kamen, schnellte in die Hhe. Bereits 1902 bei
der Alpenvereins Hauptversammlung in Wiesbaden wurde der
Grundstein fr die heutige Bergwacht gelegt. Der Beschluss
wurde gefasst, ein alpines Rettungswesen fr die Ostalpen
einzurichten. In dieser Zeit wurde mit primitivsten Mitteln wie
Hanfseilen, Tchern aus Leine und Holzstangen, die zu Tragen
zusammen gebaut wurden, gerettet. Es wurde die damals bli-
che Kletter- und Bergsteigerausrstung zum Retten verwendet.
Es gab noch keine Ausbildungslehrgnge und die einheimi-
schen Bergfhrer und Trger wurden mit ihrem Knowhow fr
die Bergrettungsttigkeit eingesetzt.
Nach dem zweiten Weltkrieg war der Drang nach Abenteuern
in den Bergen offenbar strker als je zuvor. Viele Kletterer und
Bergsteiger setzten zu halsbrecherischen Erstbegehungen an,
von denen keiner wusste, ob sie fr alle Beteiligten gut ausge-
hen wrden. Extremes Fels- und Eisgelnde, im Sommer wie
im Winter, wurde begangen und dementsprechend passierten
auch viele Unflle im exponierten Gelnde. Die Bergrettung
stand vor einer groen Aufgabe. Mit konventionellen Mitteln
war diesen Unfllen nicht mehr beizukommen. Es dauerte viel
zu lange, von unten an Verunfallte in steilen Felswnden heran
zu kommen. Vor allem, wenn das Wetter schlecht geworden
und der Fels mit Schnee und Eis bedeckt war. Neue Lsungen
mussten her! Es wurde gegen Ende des Krieges in St. Johann
die Idee fr das Stahlseilgert geboren, damals eine revolutio-
nre Idee! Mit diesem Gert war es mglich, von oben ber
eine hohe Wand in mehreren Seillngen abzuseilen und so zu
der Person in Bergnot zu gelangen.
Das schwere Gert wurde damals zu Fu auf die Gipfel getra-
gen, bestehend aus mehreren Rollen Stahlseil von je 11 Kilo-
gramm, Tragegestell fr die Rollen, Bremsscheibe, zerlegbare
Winde, Umlenkbock, Seile, Karabiner, Haken, Hammer, Trag-
sitz, Helfergurte und ein Bergesack.
Die Unmengen an Material fr einen Bergrettungseinsatz wa-
ren schwer und nur durch eine Vielzahl an Helfer zu transpor-
tieren. Diese Gertschaften wurden damals von einem agilen
Mnchner Bergwachtmann im zerbombten Mnchen in einer
Hinterhofwerkstatt ausgedacht, verfeinert und gefertigt. Ludwig
Gramminger erlangte mit seinen revolutionren Entwicklungen
internationalen Ruf in der Bergrettung. Seine Ideen hatten in
unserer Arbeit ber 50 Jahre Bestand. Dafr gebhrt im noch
heute unser ganzer Respekt! Eine seiner Ideen und Entwick-
lungen war der Grammingersitz, ein Rettungssitz, in den ver-
unfallte Personen geschnallt wurden und mittels Stahlseilgert
zum Wandfu abgelassen wurden. ber 50 Jahre wurde die
Bergrettungstechnik zwar immer weiter verfeinert, doch das
Grundprinzip blieb bis in die 90er Jahre erhalten.
Die Technik der Bergrettung im Fels und unwegsamen Ge-
lnde war ber viele Jahre aufwendig und zeitintensiv. Auch
in Wrttemberg retteten wir ber viele Jahre Personen aus
ihrer misslichen Lage mit Stahlseilgert, Grammingersitz und
Gebirgstrage. Bereits 1948 war in unserem Landesverband die
Ausbildung und Prfung mit diesen Gertschaften Bestandteil
des Vereinslebens. Es wurde eine Prfungskommission gebil-
det aus drei Personen, die junge Anwrter in ihren Fhigkeiten
als Bergretter prften.
,,Die Bergwacht ist wichtig, weil sie bei uns im Landkreis Sigmaringen und hier insbesondere im
Tal der Oberen Donau zu allen Tages- und Nachtzeiten fr die Sicherheit und den Schutz der
Menschen - speziell der Kletterer, Radfahrer und Wanderer - sorgt.
Dirk Gaerte, Landrat


Die Bergwacht Wrttemberg konnte so bis zum heutigen Tage
die rettungstechnischen Bedrfnisse exakt auf das Mittelge-
birge abstimmen. Heute verwenden wir ein perfekt ausge-
klgeltes, redundantes System von Statikseilen, modernsten
Sicherungsgerten und Flaschenzgen. Die Entwicklung geht
natrlich weiter und es wird immer rasanter.
Erst im letzten Jahr hat die Bergwacht Wrttemberg ein neues
Flaschenzugsystem fr mehrere tausend Euro angeschafft,
um bei Bergungen nach oben effizienter und schneller zu
sein. Das neue Material fr Seile der Zukunft heit Dyneema.
Auch wir werden uns auf dieses Material einschieen mssen.
Wichtig wird bleiben, dass wir in der Bergrettung nach vorne
blicken, neue Entwicklungen mitmachen und eigene Ideen
verwirklichen. Zum Wohle unserer Patienten!
Darber hinaus wird seit den Anfngen der Bergwacht
Wrttemberg an unserer Ausbildung und Prfung zum Berg-
retter gefeilt. Vor mehr als zehn Jahren konnten wir eine fest-
geschriebene Ausbildungs- und Prfungsordnung etablieren,
die stndigen Vernderungen unterworfen ist und immer den
aktuellsten technischen und persnlichen Voraussetzungen an-
gepasst wird. So wird gewhrleistet, dass innerhalb der Berg-
wacht Wrttemberg immer nach neuestem Stand ausgebildet
und geprft wird.
Als ich 1986 die Sommerdienstprfung in der Bergwacht
Wrttemberg abgelegt habe, war noch immer das Stahlseil-
gert im Einsatz. Die Technik hatte sich natrlich seit 1948 im
Detail verndert. Die Bremsscheibe wurde von Holz zu Kunst-
stoff, die Konstruktion der Stahlseile ist deutlich belastbarer
geworden, und man verwendete jetzt dynamische Bergseile
aus Polyamidfasern. Die Winden wurden effizienter und das
Eisenmaterial wie Karabiner leichter und handlicher.
Dennoch war der Aufwand riesengro. Man musste, um ein ge-
prfter Bergretter zu werden, Haken in den Fels schlagen, um
eine Verankerung fr die Bremsscheibe zu bauen. In der Regel
wurden die Rollen mit 100 Metern Stahlseil und einer Kurbel
daran, man nannte sie Haspeln, an umliegende Bume fixiert.
ber die Bremsscheibe wurde dann der Retter mit seinem
Verletzten entweder im Grammingersitz oder in der Gebirgstra-
ge zum Wandfu abgeseilt. Das Stahlseil konnte ber mehrere
hundert Meter verlngert werden und ber Winden und Fla-
schenzge war auch eine Bergung nach oben mglich.
Auch die Entwicklung in der Bergrettung war nicht aufzuhalten,
und so kam 1996 eine neue Revolution. Das Stahlseil hatte
nach ber 50 Jahren ausgedient, und es wurden die neuen
Statikseile verwendet. Diese halbstatischen Polyamidfaserseile
haben den groen Vorteil, dass sie leichter sind und auch ein-
facher in der Handhabung. Durch die Verwendung von neuen
Sicherungsgerten und Flaschenzugsystemen konnte der Auf-
wand fr eine Bergung um ein Vielfaches verkleinert werden.
Es wird nicht mehr so viel Material bentigt und dadurch geht
auch alles schneller.
Die Bergwacht ist wichtig, weil...
....sie sich als zuverlssiger Partner bei Rettungen aus der Tiefe erweist.
Graham Nash, Hhlenrettung Baden-Wrttemberg


Bergwacht Wrttemberg
Die Bergwacht ist wichtig, weil...
....sie sich als zuverlssiger Partner bei Rettungen aus der Tiefe erweist.
Graham Nash, Hhlenrettung Baden-Wrttemberg


Bergwacht Wrttemberg


Einen immer greren Platz in unserer Ausbildung nimmt die
Rettung mit Hubschraubern ein. Seit Beginn der 1950er Jahre
ist das Retten aus der Luft nicht mehr weg zu denken. In den
Alpenlndern wird bei akzeptablem Wetter nur noch mit Hub-
schrauber gerettet. Bei uns in den Mittelgebirgen wird das Ret-
ten aus der Luft nur Ergnzung bleiben.
Trotzdem gibt es in der Bergwacht Wrttemberg seit vielen
Jahren Luftretterlehrgnge, die frher am Reuenstein bei
Schopfloch zusammen mit Hubschraubern der SAR Staffel
durchgefhrt wurden. Heute werden unsere Luftretter am
Simulator im Zentrum fr Sicherheit und Ausbildung (ZSA)
in Bad Tlz geschult und trainiert. Eigens dafr hat die Berg-
wacht Bayern fr sehr viel Geld eine Halle gebaut mit zwei
integrierten Hubschrauberzellen an Laufkrnen und einer
ausgeklgelten Steuerung. Es ist verblffend wie identisch die
Ablufe am Simulator mit der Praxis am Hubschrauber sind.
Und so geht die Bergwacht Wrttemberg in eine neue Zukunft.
Es ist wieder einmal an der Zeit an neuen Reformen zu arbei-
ten. Im Moment ist eine interne Steuerungsgruppe eingesetzt,
die an einer Strukturanpassung fr die Bergwacht Wrttem-
berg arbeitet. So wird es im Zuge dieser Anpassung eine
hochprofessionelle Ausbildung zum Einsatzleiter geben, die wir
ebenfalls im ZSA in Bad Tlz durchfhren.
Das Ziel muss es sein, dass wir in unserem Bereich noch pro-
fessioneller aufgestellt sind, um unsere Arbeit als Spezialisten
fr Bergungen im unwegsamen Gelnde noch effizienter und
zielgerichteter zu leisten.
Unsere Philosophie der Weiterentwicklung in der Bergrettung
sollte sich an Albert Einsteins Worten ausrichten: ,,Die reinste
Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und
gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ndert .


Erinnerungen...
Ein Opfer erinnert sich
Es gibt zahllose Geschichten, die Retter und Gerettete ber die
Einstze der Bergwacht erzhlen knnten: Gleitschirmflieger,
die aus Baumwipfeln befreit werden mussten, Unterkhlte, die
aus eisigen Flssen geborgen wurden oder Kletterer, die sich
verstiegen haben. Ganz zu schweigen von Heerscharen verun-
glckter Skifahrer, abgerutschter oder gestrzter Wanderer und
vielen mehr. Jeder Unfall ist anders, jedes Opfer hat sein eige-
nes Schicksal, jeder Retter sein individuelles Schreckerlebnis
und Highlight. Eines dieser Schicksale sei beispielhaft erzhlt.
Albtraum am Bahndamm
Den 8. Oktober 2006 wird Petra Freudenmann ihr Lebtag
nicht vergessen. Es war der Tag, an dem ihr bisheriges Leben
endete. Dass sie sich heute noch daran erinnern knne, habe
sie den Mnnern von der Bergwacht zu verdanken, erzhlt die
52-Jhrige heute dankbar.
Der Tag begann mit einem Ausflug mit Freunden. Irgendwo
zwischen Oberschmeien und Unterschmeien bei Sigmaringen
haben sie dann dem an dieser Stelle schlecht markierten Weg
verloren. Ein Trampelpfad, nicht einmal besonders abenteuer-
lich, versprach ein Weiterkommen. Der Weg fhrte zur Bahn-
trasse und zu einer Bahnbrcke ber die kleine Schmeie, den
Bach, der das Tal benennt. ,,Mein Mann war schon ber die
Brcke, unsere Bekannten hinter mir, und neben mir lief de-
ren Hund , erinnert sich Petra Freudenmann. Dann hrten sie
zwar, wie sich ein Zug nherte. Sehen konnten die Wanderer
ihn auf der kurvigen Strecke in bewaldetem Gebiet aber nicht.
,,Ich wollte noch den Hund von den Gleisen zerren, da war der
Zug pltzlich da , so Freudenmann.
Sie wurde gegen das Brckengelnder geschleudert. Der Zug
muss sie gestreift haben, erfhrt sie spter, viel spter. Petra
Freudenmann ist schwer verletzt. Zwei Wochen liegt sie im
Koma. Sechzehn Operationen muss sie durchstehen, die letzte
erst vor wenigen Monaten. Der Zug hatte ihr unter anderem
das Becken zertrmmert und einen Teil davon sogar regelrecht
herausgerissen.
,,Das haben wir aber direkt danach gar nicht registriert , erin-
nert sich Petra Freudenmanns Mann Josef. Der Zug sei weiter-
gefahren. Der Lokfhrer habe wohl seine Frau gar nicht gese-
hen. Er gab Josef Freudenmann zufolge lediglich durch, dass
er einen Hund erfasst habe und sich noch Personen in der
Nhe befnden. ,,Wir haben dann sofort einen Notruf abgesetzt
und auch darum gebeten, die Strecke zu sperren , erinnert
sich der heute 54-Jhrige.
Die Rettungsmaschinerie kommt in Gang, doch davon bemer-
ken die Hilfesuchenden zunchst gar nichts. Obwohl sich die
Gruppe nur einige hundert Meter von der nchsten Strae
entfernt befindet, irren die Helfer zunchst umher und finden
sie nicht. ,,Der erste, der nach einer knappen Dreiviertelstun-
de auftauchte, war der Mann von der Bergwacht , berichtet
Freudenmann. Seine Frau liegt solang reglos neben dem Brk-
kengelnder. Er und sein Bekannter halten sie abwechselnd
im Scho. ,,Sie dmmerte bereits langsam weg. Es war sehr
knapp. Als der Mann von der Bergwacht kam, hatte ich zum
ersten Mal das Gefhl, dass alles gut werden kann. Er hat so-
fort erkannt, wie prekr die Lage ist. Nochmal dauert es einige
Minuten, bis auch der zuerst alarmierte Notarzt eintrifft, der mit
seinen Assistenten zunchst in der anderen Richtung nach
dem Opfer gesucht hatte.


Bergwacht Wrttemberg
,,Der Mann von der Bergwacht hat dann gleich erklrt, dass
man einen Hubschrauber anfordern muss , so Freudenmann.
Die Verletzungen seiner Frau und die acht bis zehn Meter hohe
steile Bschung, ber die der Bahndamm am Unglcksort ab-
fllt, machen ein herkmmlichen Abtransport unmglich. Zur
Bergung werden alpines Spezialgert bentigt, Seile, eine Tra-
ge und mehr. Die Hubschrauberbesatzung, zu deren Arzt Josef
Freudenmann mehr Vertrauen als zum anderen Notarzt fasst,
erkennt ebenfalls sofort den Ernst der Lage. Zwei Stunden
dauert die Bergung insgesamt. Dann ist Petra Freudenmann
auf dem Weg in die Tbinger Uniklinik.
Erst sechs Monate spter ist sie zum ersten Mal wieder zu Hau-
se. Sechs Jahre spter kann Petra Freudenmann immer noch
nicht ganz auf Krcken verzichten und auch das Sitzen fllt ihr
schwer. Ihren Beruf als Mediengestalterin kann sie nicht mehr
ausben. ,,Aber kleinere Ausflge gehen schon, auch wenn
ich jetzt doppelt so lange fr eine Strecke brauche, wie Ande-
re , sagt sie.
,,Ich habe eine zweite Chance bekommen. Mein Mann und Ich,
wir knnen das jetzt ganz anders genieen. Ich lebe bewus-
ster , sagt Petra Freudenmann. Bis heute schreibt sie regelm-
ig dem Bereitschaftsleiter der Sigmaringer Bergwacht. ,,Ohne
die wre ich gestorben , sagt sie.


Bergwacht Wrttemberg
Winterrettung
Bereits in den Anfangsjahren der Bergwacht Wrttemberg
wurde auch an die Winterrettung im unwegsamen Gelnde
gedacht. Es gab noch keine Skilifte und auch nur provisorische
Rettungsmittel.
So entwickelte man aus der eigenen Skiausrstung sogenann-
te Behelfsschlitten. Aus zwei oder vier Paar Skiern wurden mit
Hilfe von Reepschnren oder Steigfellen die Skispitzen zusam-
mengebunden, so dass ein pflugfrmiger Rettungsschlitten
entstand. Darauf wurde der in Decken gehllt Verletzte abtrans-
portiert.
Die spter daraus entwickelten Skiverschraubungen waren
handwerklich gefertigte Skischlitten, die mittels Metallstangen,
Bolzen und Schrauben zusammengebaut wurden. Diese konn-
ten bei Bedarf wesentlich schneller zusammengebaut werden,
hatten allerdings den Nachteil eines sehr hohen Eigenge-
wichts. Anfnglich auf Skitouren eingesetzt, verschwanden sie
relativ schnell wieder von der Bildflche.
Mit der Entstehung der ersten Skilifte auf der Schwbischen
Alb begann eine neue ra der Bergwacht Wrttemberg. An
den Wochenenden wurden die Skilifte von den verschiedenen
Bereitschaften betreut. Zum Abtransport wurde der ursprng-
lich aus dem skandinavischen Raum stammende Akja verwen-
det. Dieser war anfangs noch aus Holz und wurde dann im
Laufe der Zeit durch eine zweiteilige Aluminiumwanne ersetzt.




Der Zweiteiler hatte Vorteile beim Transport in Fahrzeugen
sowie auch im Gelnde, da von der Bergwacht nicht nur Ski-
lifte sondern auch Skitourengebiete betreut wurden. Er wurde
in der Mitte zerlegt, auf den Rucksack geschnallt und konnte
somit von zwei Bergrettern zur Unfallstelle getragen werden.
Mit dem Einsatz der ersten Hubschrauber in der Bergrettung
wurden mehr und mehr einteilige Akjas verwendet. Diese wa-
ren verwindungssteifer und konnten auf steilen und eisigen
Skipisten sicherer und leichter gefahren werden.
Aus diesen Anforderungen in der Praxis wurden bereits schon
sehr frh die Ausbildungsschwerpunkte fr die Winterrettung
definiert. In der Bergwacht Wrttemberg wurde fr den Be-
reich Winterrettung eine eigene Ausbildung und Prfung ein-
gefhrt. Diese wurde zunchst in mehrere Teile gegliedert. Die
Sanittsausbildung, die skitechnische Ausbildung, die pisten-
gebundene Rettung mit dem Akja sowie die behelfsmige
Rettung im Gelnde. Die Skitechnik wurde schon recht frh an
die Ausbildungsinhalte des Deutschen Skiverbandes angeglie-
dert und auch speziell ausgebildet.
Jeder Bergwchtler musste im Winter eine zweitgige Prfung
ablegen, in der die genannten Kriterien enthalten waren und
ihn zur Winterrettung berechtigten. Die Ausbildung und Pr-
fung wurde im Laufe der Zeit immer weiter auf den aktuellen
Stand gebracht und dementsprechend detaillierter.
In den 80er Jahren kam die Verschttetensuche von Lawinen-
opfern hinzu. Der Schwerpunkt lag zunchst beim Sondieren
mittels der sogenannten Lawinensonde. Doch schon recht
schnell erkannte man, dass die Kameradenrettung mit dem
Verschttetensuchgerts entscheidend ist. Fr die Bergwacht
Wrttemberg wurde dies ein wichtiger Hauptbestandteil in der
Ausbildung und Prfung. Stets wird die rasche Entwicklung
in diesem Bereich verfolgt und die Ausbildung entsprechend
angepasst. Es wurde nicht nur generell die Prfung auf diesem
Gebiet eingefhrt, sondern auch eine auf Zeit bemessene
Suche. Diese liegt aktuell bis zum auffinden des Verschtteten
bei acht Minuten.
Auch im skitechnischen Bereich fand eine rasante Entwicklung
statt. Anfnglich waren die Schwerpunkte im Bereich Stemm-
schwung sowie Parallelschwung in geschlossener Skistellung.
Heute wird vorrangig der sportliche Skilauf geschult.
Ein weiterer Meilenstein war im Jahr 2006 die Mglichkeit, mit
dem Snowboard die Ausbildung und Prfung zu absolvieren.
So konnte die Bergwacht Wrttemberg erstmalig 2007 zwei
Snowboardfahrern zur bestandenen Bergrettungsprfung Win-
ter gratulieren. Bis heute ist die Bergwacht Wrttemberg der
einzige Landesverband, der eine Prfung und somit auch die
Pistenrettung mit dem Snowboard zulsst.
Die Ausbildungsinhalte wurden weiter angepasst, so dass
heute die Schwerpunkte im Bereich Sanittsdienst, Verscht-
tetensuche, Akjaversorgung und Ski beziehungsweise Snow-
board liegen. Zudem wird stndig versucht, die Ausbildung so
attraktiv wie mglich zu halten. Es finden deshalb Lehrgnge
im Bereich Skitechnik, Lawinen und auch Freeride statt.
Der Einsatz von immer weiteren technischen Gerten wie bei-
spielsweise Skidoo, Pistenraupen und Quad machen eine stn-
dige Anpassung und Weiterentwicklung notwendig, so dass
auch in der Zukunft eine permanente Vernderung erforderlich
ist.
Durch die aktuelle Strategietagung und eine mgliche Um-
strukturierung der Bergwacht Wrttemberg wird auch die
Winterrettung in der Zukunft noch effektiver und bereitschafts-
bergreifender gestaltet.
,,Die Bergwacht ist wichtig, weil Natur und Umwelt erfahrene Retter und Schtzer brauchen,
die Verunglckte finden und bergen - damit dann hoch qualifizierte Rettungsfachleute medizinische
Versorgung, oftmals in lebensbedrohlichen Situationen, leisten knnen.
Edmund Baur, Vizeprsident Malteser Hilfsdienst e.V.


Bergwacht Wrttemberg


Bergwacht Wrttemberg
Sanittsausbildung


Der Rettungsdienst der DRK-Bergwacht-Wrttemberg gliedert
sich in den Sommerrettungsdienst und den Winterrettungs-
dienst mit seinen spezifischen Einsatzmerkmalen:
Rettung aus dem Fels und Rettung von der Skipiste und der
Langlaufloipe. Die Einstze haben sich in den Jahren auch auf
Hilfeleistungen bei Wanderern, Bikern und Gleitschirmfliegern
erweitert.
Seit 2008 ist die Bergwacht vielerorts auch bei Straenunfllen
und bei HvO eingesetzt. HvO besagt: ,,Helfer vor Ort . Er wird
von zentralen Leitstellen aus alarmiert, um Patienten schnell
Erste Hilfe leisten zu knnen, wenn die Anfahrt des Rettungs-
wagens lngere Zeit in Anspruch nimmt.
Die Verletzten wurden in der Anfangszeit der Bergwacht auf
Zweikufenschlitten (Winter) und selbstgebauten Stangentragen
(Sommer) abtransportiert. Das Erste Hilfe-Material bestand aus
Verbandspckchen (Geschenk der amerikanischen Armee)
und Cramer und Volkmannschienen.
Erst nach und nach kamen modernere Verbandsmittel und
Rettungsgerte zum Einsatz. So beispielsweise der Akja aus
Stahl, die Gebirgstrage, die Bergwacht Streckschiene (eine Er-
findung vom legendren bayerischen Bergwachtmann Wiggerl
Gramminger).
Die Bergwacht schloss sich im Jahre 1954 dem DRK an.
Das Bergwacht Wimmerl wurde ab 1962 eingefhrt (ein Vor-
gnger des heutigen Sanittsrucksackes).
Die erste Arztkraxe wurde im Jahre 1978 vom damaligen
Landesarzt Dr. Klaus Stelzer konzipiert und eingefhrt. Darauf
folgte noch ein Loipenrucksack mit Sanittsmaterial, Rettungs-
decken, Wrmebeuteln und einem Heigetrnk das heute
noch so seinen Bestand hat.
Um die Sanitts-Ausbildung auf Landesebene zu vereinheitli-
chen wurde im Jahre 1979 die ,,Gebirgs-Sanittsausbildung
als jhrliche Fortbildungsveranstaltung fr Bergwacht-rzte
und Bergwacht-Sanitts-Ausbilder eingefhrt.
Dr. Klaus Stelzer hat als Grundlage das erste Lehrbchlein
,,Erste Hilfe im Gebirge 1981 erstellt und herausgegeben.
Das war auch der Beginn des Einsatzes mit den jeweilig
modernsten Sanittsrettungsmitteln.
Nach und nach kamen Schaufeltrage, Luftkammerschienen,
Vakuummatratze und AED (Defibrillator) zum Einsatz. Die Sani-
tts-Ausbilder wurden auf die neuen und modernen Rettungs-
gerte geschult und als Multiplikatoren in ihren Bereitschaften
eingesetzt.
In den 1980er Jahren kam dann der Bergwacht Luftretter als
Ausbildung hinzu.
Bis 1978 wurde nach der Sanittsausbildungsordnung des
DRK unterrichtet mit Zustzen fr den Bergwachtdienst wie
Erfrierungen und Lawinenverschttungen. Danach kam der
Sanitts-Leitfaden Bergwacht C.
Heute gilt :
Die Basis fr die Zulassung zu allen Fachprfungen der DRK-
Bergwacht Wrttemberg ist die Sanittsausbildung, die mit
einem Erste Hilfe-Kurs beginnt.
Darauf folgt die ,,Grundausbildung Notfallmedizin Bergwacht ,
die speziell auf die Bedrfnisse der Bergwacht abgestimmt ist.
Dies findet als zentrale Ausbildung in der DRK-Landesschule
in Pfalzgrafenweiler statt und wird von bergwachteigenen
Ausbildern durchgefhrt. Damit ist eine einheitliche Sanitts-
Ausbildung in der ganzen Bergwacht Wrttemberg garantiert.
Im Jubilumsjahr 2012 bekommen alle Bergwacht Bereitschaf-
ten eine der derzeit modernsten Arztruckscke mit AED und
Monitor als Neu- und Ersatzausstattung.
Die Bergwacht ist wichtig, weil eine sichere Rettung in
schwierigem Gelnde gut ausgebildete Spezialisten erfordert!
Dr. Bjrn Hossfeld, Notarzt


1920 wurde in Mnchen die Deutsche Bergwacht zum Schutz
der Bergwelt gegrndet. Aus dieser Edelweiwache an der
Hfats entwickelte sich schnell eine Organisation, die nicht nur
Naturschutzaufgaben wahrnahm, sondern auch anderen Berg-
steigern, die in Bergnot waren oder einen Unfall erlitten hatten
zur Hilfe eilten.
1925 wurde ein Inserat in den ,,Mnchner Neuesten Nachrich-
ten mit dem Wortlaut geschaltet: ,,Die Bergwacht sucht fr ihre
Rettungseinstze junge Bergsteiger und Skifahrer. Aufnahmeal-
ter mindestens 20 Jahre . Damit hatte die Bergwacht bereits
den Wandel von einer reinen Naturschutzorganisation zu einer
Rettungsorganisation mit Naturschutzaufgaben vollzogen.
Die Sanittsausbildung erfolgte damals ausschlielich beim
Roten Kreuz, war aber schon Voraussetzung zur Teilnahme am
Dienstgeschehen. 1937 erfolgte dann nach intensiven Vorberei-
tungen und Kontakt zur Deutschen Bergwacht in Mnchen die
Grndung der Abteilung Wrttemberg der Deutschen Berg-
wacht. Auch hier erfolgte die sanittsdienstliche Ausbildung
nahezu ausschlielich beim Deutschen Roten Kreuz.
Ein erster Versuch die Besonderheiten der Ersten Hilfe im
Gebirge darzustellen erfolgte aber schon 1927 durch eine
Bergwachtlehrschrift ,,Erste Hilfe im Gebirge . Die technisch-
medizinische Ausstattung war anfangs rudimentr. Begonnen
hat man mit seiner persnlichen Alpinausrstung. Spter kam
dann eine einfache ,,Gebirgstrage dazu. 1945 wurde die
Bergwacht-Streckschiene durch Ludwig Gramminger entwik-
kelt. Es folgten der Akja und der Grammingersitz. Neben der
technischen machte auch die medizinische Entwicklung in der
Bergwacht Fortschritte.
Nach Vorbereitungen 1948 erfolgte 1955 die offizielle Grn-
dung der IKAR (Internationale Komission fr alpines Rettungs-
wesen) in Bozen. Die einzelnen Fachkommissionen hatten die
Aufgabe Empfehlungen zu erarbeiten. So wurden dann im
Laufe der Jahre unter Anderem Empfehlungen zur Behandlung
der ,,rtlichen Erfrierung , der ,,allgemeinen Unterkhlung ,der
Lagerung und Schienung von Frakturen, Manahmen nach
Lawinenverschttung erarbeitet. All diese Empfehlungen gin-
gen mehr oder weniger in die Sanittsausbildung der Berg-
wacht ein.
Die bergspezifische Erste Hilfe wie Lagerung und Schienung,
aber auch die Behandlung von Erfrierungen oder allgemeiner
Unterkhlung wurde hufig durch nicht medizinisches Perso-
nal beispielsweise durch technische Leiter weitervermittelt.
Nach der Grndung der alpinen Rettungsorganisationen um
die Jahrhundertwende im Alpenraum war nach dem zweiten
Weltkrieg die Entwicklung technischer Rettungsgerte die
zweite Epoche der Bergrettung.
Die Dritte Epoche war gekennzeichnet durch Verwendung von
Flugzeugen und Hubschraubern zur Bergrettung.
Als vierte Epoche kann man die Einfhrung der alpinen Not-
fallmedizin bezeichnen. Dies war die konsequente Weiterent-
wicklung der Bergrettung. Nicht mehr Retten um jeden Preis,
sondern hochwertige notfallmedizinische Versorgung bereits
am Unfallort. Der Arzt muss zum Patienten, nicht der Patient
zum Arzt. Vielleicht kann man heute eine fnfte Epoche noch
hinzufgen: High Tech zur Ortung von Verletzten und Verscht-
teten, Telekommunikation, modernste medizinische Technik
und vernetztes Knowhow.
Bergwachtarzt


Bergwacht Wrttemberg


Bergwacht Wrttemberg
Nach wie vor ist sie aber das Steuerelement der notfallmedizini-
schen Ausbildung in der Bergwacht Wrttemberg.
Durch die Einfhrung des zentralen Sanitts-Lehrganges fr
Bergwachtmitglieder in den 70er Jahren in Pfalzgrafenweiler,
gelang es, das in Donnstetten beschlossene in die Flche
umzusetzen. Seit ber 30 Jahren besteht nun dieser qualitativ
hochwertige, durch Bergwachtkameraden organisierte Lehr-
gang in Pfalzgrafenweiler.
In die Amtszeit von Dr. Klaus Stelzer und Ignac Moser als Lan-
dessanittsreferent fiel die Einfhrung der ersten (vierfarbigen)
Arztkraxe und des Loipenrucksackes. Auch die Patientendo-
kumentation wurde erstmals eingefhrt. Mit der Broschre
,,Erste Hilfe im Gebirge von Dr. K. Stelzer/Ignac Moser wurden
auch andere Bergrettungsorganisationen auf die Bergwacht
Wrttemberg aufmerksam.
1991 bernahm dann Dr. Falk Henkel, Facharzt fr Allgemein-
medizin, Notfallmedizin, Sportmedizin und Arbeitsmedizin als
Landesarzt die medizinische Verantwortung fr die notfallme-
dizinische Versorgung in der Bergwacht Wrttemberg. In seine
Amtszeit fiel die medikamentse berarbeitung der Arztkraxe.
Die Ausbildung und Prfungsordnung begann sich von einem
punktuellen Wissen hin zu einer ganzheitlichen Versorgung
zu ndern. In diese Zeit fiel auch die Gestaltung des Sanitts-
Leitfadens C, an dem Ignac Moser, Kameraden der Bergwacht
Bayern und Schwarzwald beteiligt waren.
Die Grndung der Internationalen Bergrettungsrztetagung
in Innsbruck 1971 kann wohl schon als Geburtsstunde der
alpinen Notfallmedizin im deutschsprachigen Alpenraum be-
zeichnet werden. Spter folgten noch weitere Organisationen
und Gesellschaften mit gleichem und hnlichem Hintergrund
(sterreichische Gesellschaft fr Alpin- und Hhenmedizin,
Bexmed, Christophorus Flugrettungsverein usw.). Die Neueste
Errungenschaft ist das Institut fr alpine Notfallmedizin
in Bozen.
Mit der Grndung der Bergrettungsrztetagung sprang auch
der Funke auf die Bergwacht Wrttemberg ber. Dr. Klaus
Stelzer, damaliger Landesarzt der Bergwacht Wrttemberg
pflegte einen sehr guten Kontakt zu Prof. Dr. Gerhard Flora
(Innsbruck) und Dr. Gottfried Neureuther (Bergwacht Bayern).
Getrieben durch die uneinheitliche Ausbildung in den Kreisver-
bnden, den unterschiedlichen Ausbildungs- und Wissenstand
bei praktischen und theoretischen Prfungen entstand 1979
die Idee, eine einheitliche Gebirgssanittsausbildungsrichtlinie
fr die Bergwacht Wrttemberg einzufhren.
Mit Ignac Moser hatte Dr. Klaus Stelzer einen engagierten
Mitstreiter und Mitorganisator gefunden. 1981 fand dann die
erste zentrale Gebirgssanittsausbildung auf der Diensthtte
der Bereitschaft Lenninger Tal statt. 18 Jahre lang war diese
zweitgige Veranstaltung die zentrale Aus- und Weiterbildungs-
einrichtung der Bergwacht Wrttemberg. Aufgrund knapper
werdender Ressourcen und weniger Teilnehmer findet der
Lehrgang heute nur noch als eintgige Veranstaltung statt.


Seit 2001 ist Dr. Armin Berner, Facharzt fr Ansthesie, In-
tensivmedizin und Notfallmedizin, Landesarzt der Bergwacht
Wrttemberg. Untersttzung erhielt er von Dr. Kurt Weber und
seit 2008 von Stefan Schlick. Der Wechsel von der sanitts-
dienstlichen Versorgung am Unfallort hin zu einem ganzheit-
lichen Notfallmanagement war gefordert. Die technische Aus-
stattung wurde verbessert. Ein neuer Notarztrucksack wurde
eingefhrt, der heuer, nach 10 Jahren, in verbesserter Form
ersetzt wird. Eine weitere Technisierung und Medikalisierung
wurde entsprechend den notfallmedizinischen Erfordernissen
vollzogen.
Dazu wurde 2002 flchendeckend der Defibrillator bei der
Bergwacht Wrttemberg eingefhrt. Auch der Pulsoxymeter
zur Messung der arteriellen Sauerstoffsttigung wurde einge-
fhrt.
Wesentlicher Meilenstein war die Einfhrung einer internetba-
sierten medizinischen Einsatzdokumentation, die unter Feder-
fhrung von Thomas Brucklacher nach langer Vorarbeit 2005
eingefhrt wurde. 2005 wurde dann auch unter Federfhrung
von Ignac Moser mit der berarbeitung des San-Leitfadens C
begonnen. 2008 stand das Ergebnis fest. Ein internetbasiertes
Handbuch mit dem Titel ,,Bergwacht Grundausbildung Not-
fallmedizin , das international auf Aufmerksamkeit gestoen
ist und heuer in der zweiten, komplett berarbeiteten Auflage
erscheint. Auch hier hat die Evidenz Einzug gehalten. Weg von
Expertenmeinungen hin zu einer fundierten, auf breiter Basis
stehender notfallmedizinischer Versorgung. ,,Treat first what
kills first . Hochqualifizierte schnelle Erste Hilfe unter standardi-
siertem Vorgehen will die Neue Auflage vermitteln.
Dies ist eine Entwicklung in der Bergwacht, aber auch in unse-
rer Gesellschaft die den ehrenamtlichen Bergwachthelfern sehr
viel abverlangt. Umso stolzer drfen wir auf so eine leistungs-
starke Gruppe sein.
Die Entwicklung der alpinen Notfallmedizin schreitet weiter fort.
Viele von uns kennen noch die ersten Reanimationsrichtlinien.
Nur Beatmen fr Ersthelfer war die Devise. Heute stehen die
Herzdruckmassage und der frhzeitige Einsatz vom Defibrilla-
tor im Vordergrund. In absehbarer Zeit kommt die Atemwegs-
sicherung dazu.
Mit dem ZSA in Bad Tlz (Bergwacht Zentrum fr Sicherheit
und Ausbildung) steht der Bergwacht in Deutschland ein wei-
tere zentrale Kommunikations-, Schulungs- und Ausbildungs-
plattform zur Verfgung.
Die Einfhrung des Bergwachtrettungssanitters und des
Transalp-Notarztes sind weitere Entwicklungen der modernen
alpinen Notfallmedizin. Immer besser, schneller und effektiver,
ein hoher Anspruch, bei dem die Kameradschaft, gemeinsame
Kletterfahrten und Skitouren aber nicht auf der Strecke bleiben
drfen.
Ich bin stolz auf das was wir mit all unseren Sanittsausbildern
und Bergwachtrzten in den Bereitschaften, in Pfalzgrafenwei-
ler, auf Schulungen und Prfungen erreicht haben und wn-
sche uns allen fr die Zukunft viel Glck bei den Einstzen,
zufriedene Patienten und das Gefhl, etwas Gutes getan zu
haben.
Die Bergwacht ist wichtig, weil sie, wenn keiner anderer in
unwegsamen Gelnde noch weiter kommt, Leben retten kann.
Rudi Bauer, Pressesprecher Polizeidirektion Gppingen


Chronik der Bergwacht-Jugendarbeit in Wrttemberg
1966
Erste Anfnge: Rudi Brosch ldt die Bereitschaften
des Bergwacht Wrttemberg auf das Kalte Feld ein
(27.-28.9.1966). Dieses Treffen sollte ein Meinungs-
austausch sein. Rudi Brosch war der Meinung,
dass die Bergwacht Wrttemberg ein Nachwuchs-
organ bentigt, um fr die Zukunft gerstet zu sein.
Die Bergwacht Wrttemberg hat damals schon Nach-
wuchssorgen. Zu diesem Gesprch erschienen ganze
vier Bereitschaften (Sigmaringen, Gppingen,
Ravensburg und Schwbisch Gmnd).
Die Anfnge verliefen also zh.
1970
Es erfolgt ein Zweiter Versuch in Wiesensteig. An
diesen Gesprchen nahmen immerhin schon sieben
Bereitschaften teil (Schwbisch Gmnd, Geislingen-
Wiesensteig, Ravensburg, Gppingen, Stuttgart, Obe-
res Donautal und Sigmaringen).
1971
Die Bergwacht-Jugend Wrttemberg wird gegrndet,
mit den Bereitschaften Lenninger Tal, Herbrechtingen,
Schwbisch Gmnd und Stuttgart (Dieter Balzer).
Rudi Brosch wird erster Jugendreferent (Schwbisch
Gmnd). Von 15 Bereitschaften hatten 4 eine Jugend-
gruppe.
1972
Dieter Balzer von der Bergwacht Stuttgart wird zum
Jugendreferenten gewhlt. Die ersten Jugendleiter-
treffen finden statt. Jugendarbeit war oberstes Ziel
und ist es bis heute geblieben.
1973
Grndung der Bergwacht-Jugend Esslingen unter der
Leitung von Ernst Engelfried und Uli Goerger.
1974
Im September wird die Bergwacht-Jugend Pfullingen
gegrndet.
1975
Erstellung der ,,Richtlinien fr die Bergwacht-Jugend
im September
1976
Es folgen die einmal jhrlich stattfindenden Jugend-
wettbewerbe. Alle Jugendgruppen der Bergwachten
aus Wrttemberg treffen sich zu einem Wettbewerb,
wobei nicht Bereitschaft gegen Bereitschaft antritt,
sondern die Mannschaften aus Jugendlichen
mehrerer Bereitschaften bestehen. Kennenlernen,
Wissensvermittlung. Spa und Gaudi stehen im Vor-
dergrund. Die Resonanz ist gut, es finden auch Winter-
treffen mit Wettbewerben statt. An die legendren
Faschingstreffen in Juf (hchstes, stndig bewohntes
Bergdorf Europas/Schweiz) erinnern sich alle Betei
ligten, sowohl jung als alt, gerne zurck.
1977
12 von 16 Bereitschaften haben eine Jugendgruppe.
Die Bergwacht-Jugend Wrttemberg hat cirka 100
Mitglieder. 30 Prozent der Aktiven in Stuttgart sind
ehemalige Jugendmitglieder.
1990
Dieter Balzer gibt sein Amt ab. Regine Bolesch
(Ravensburg), Armin Berner (Stuttgart) und Peter
Knll (Esslingen) fhren das Amt im Team weiter. Als
wesentliche Neuerung kommt die spezielle Aus-, und
Weiterbildung der Jugendleiter hinzu. Alle amtieren-
den Jugendleiter profitieren von den Fachreferenten.
Jugend


Bergwacht Wrttemberg


Bergwacht Wrttemberg


2000
ist die Bergwacht-Jugend auf 12 Jugendgruppen in
19 Bereitschaften geschrumpft. Insgesamt liegt die
Mitgliederzahl aber wieder auf dem Hchststand von
143 Jugendlichen.
2001
Die Bergwacht-Jugend hat wieder 14 Jugendgruppen
in 19 Bereitschaften mit insgesamt 156 Mitgliedern.
Die Bereitschaft Heidenheim bricht dabei 2 Rekorde:
32 Mitglieder und die ltesten Jugendleiter der Berg-
wacht Wrttemberg.
2002
Peter Knll bleibt Landesjugendleiter. Sandra Rausch
(Stuttgart) wird 1. Stellvertreterin und Sylvia Dragositz
(Lenninger Tal) 2. Stellvertreterin.
2003
Die Bergwacht Bayern nimmt die Jugendarbeit offiziell
in ihre Satzung auf.
2004
Vom 20.-21.3. findet das erste Treffen der Landesju-
gendleiter (Bergwacht) auf Bundesebene in Obertal
statt. Anwesende Landesverbnde sind Bergwacht
Bayern, Bergwacht Hessen, Bergwacht Thringen,
Bergwacht Wrttemberg und Bergwacht Schwarzwald
e.V.. Ziel des Treffens ist eine erste Kontaktaufnahme
der fr die Jugendarbeit Verantwortlichen sowie der
Informationsaustausch ber Strukturen, Richtlinien
und Inhalte der Jugendarbeit in den einzelnen Lan-
desverbnden. Auerdem soll die Mglichkeit einer
bundesweiten Zusammenarbeit untersucht werden.
2005
11 Jugendgruppen in 19 Bereitschaften, sowie 119
Mitglieder.
1992
Dieter Balzer erliegt im August 1992 einem Herzinfarkt
im Bergurlaub. Wir sind dankbar, dass er ber so viele
Jahre hinweg die Bergwacht-Jugend in Wrttemberg
mit seiner humorvollen Art und seinem Fachwissen
geleitet hat. Die Jugendstatistik steigt auf ber 100
Jugendliche an.
1994
Am 23. April wird die Bergwacht-Jugend Blautal ge-
grndet.
Die Bergwacht-Jugend gibt unter der redaktionellen
Leitung von Peter Knll erstmals ,,Pferdlepress her-
aus. ,,Pferdlepress erscheint bis 1998.
1995
Das Mitgliedsalter der Jugendlichen wird von 12 auf
6 Jahre gesenkt. Bemerkenswert: bei der Bergwacht-
Jugend Wrttemberg gab es von Anfang an Jungen
und Mdchen als aktive Mitglieder. Die Bergwacht-Ju-
gend verzeichnet mit 143 Mitgliedern den bisherigen
Hchststand.
1996
25-jhriges Jubilum der Bergwacht-Jugend Wrttem-
berg. Von inzwischen 19 Bereitschaften haben 14 eine
Jugendgruppe. Die Bergwacht-Jugend Wrttemberg
schreibt eine Mitgliederzahl von 127 Jugendlichen.
1997
Die auf dem Jugendleitertreffen anwesenden Jugend-
leiter, sowie die Landesjugendleitung beschlieen mit
allen Stimmen und einer Enthaltung, dass ab 1998 je-
der neue Jugendleiter innerhalb eines Jahres nach sei-
ner Wahl zum Jugendleiter, die Ausbildung beim JRK
durchlaufen muss. Dies wird auch so in die ,,Ordnung
fr die Bergwacht-Jugend aufgenommen (1999).
1998
Peter Knll wird Landesjugendreferent.
Die Bergwacht ist wichtig, weil sie eine wesentliche Sule des Rettungsdienstes in Baden-Wrttemberg ist.
Darber hinaus leistet sie einen wertvollen Beitrag im Naturschutz, zeigt dadurch brgerschaftliches
Engagement und ist erforderlichenfalls eine Hilfe fr die Menschen, die sich in der Natur bewegen!
Reinhold Gall, Innenminister




2006
Peter Knll und Sandra Rausch werden wieder als
Landesjugendleiter gewhlt.
2008
Nach dem Rcktritt von Peter Knll wird Sandra
Rausch Landesjugendleiterin.
2009
Die alljhrlichen Jugendleitertreffen werden von
Januar auf November verlegt.
Im November wird Sandra Rausch offiziell zur Landes-
jugendleiterin gewhlt. Ihre Stellvertreter: Tobias Kiefer
(Gppingen), Gerhard Pfffle (Gppingen) und Nico
Schneider (Geislingen-Wiesensteig).
2010
11 Jugendgruppen in 19 Bereitschaften mit insgesamt
128 Jugendlichen. In den letzten 5 Jahren sind zwar
keine Jugendgruppen dazu gekommen, aber die Mit-
gliederzahl ist sogar leicht angestiegen.
2012
Die Faszination der Bergwacht fr die Jugend scheint
ungebrochen.
Bergwacht Wrttemberg


Bergwacht Wrttemberg
Der normale Wochenend-Dienst Winterbereitschaft
Die folgenden Tagebcher eines Wochenendes im Winter-
dienst geben einen kleinen Einblick in den Alltag der ehren-
amtlichen Bergretter. Die Bergwacht Bereitschaft Stuttgart mit
rund 180 Mitgliedern und knapp 20 Einsatzkrften besetzt
jedes Wochenende die Schopfloch Htte. Sie wacht von dort
aus unter anderem ber die Schopflocher Alb, den Reuen-
stein und betreut im Winter die Skilifte Pfulb in Schopfloch und
Halde in Westerheim sowie ber drei Loipen bei Schopfloch
und vier Loipen bei Westerheim.
Deutlich wird an allen Tagebchern, dass Kameradschaft, Na-
turschutz und die stete Aus- und Fortbildung die Grundpfeiler
der Bergwacht sind, um den Dienst am Menschen zu leisten.
Dass der Spa dabei nicht zu kurz kommt, auch das kommt
deutlich zum Ausdruck.
Dienst... Dienst...


Dienst... Dienst... Dienst...


Bergwacht Stuttgart
Tagebuch Dienstgruppe 1: 28.01.-29.01.2012
Winterdienst; alle umliegenden Lifte in Betrieb,
Mannschaftsstrke: 5
28.1.2012
9.00 Uhr: Dienstbeginn
Anmeldung bei der Leitstelle (Funkgerte
checken und einschalten, Melder einschalten,....)
Htte checken (bernahme Getrnke und
Kasse, Fahne aufhngen, heizen, Rolllden
ffnen,...)
Dienstwagen checken (Tanken?, Handy ein-
schalten, technisches Material, Sanruckscke,...)
10.00 Uhr: Gemeinsames Weiwurstfrhstck und
Besprechung.
Da die Nachbarbereitschaft (Lenningen) auf einer
Skiausfahrt ist, wird der Dienst am Skilift Donn-
stetten und im Salzwinkel von uns mit bernom
men (Alarmierung ber Telefon). Die beiden Lifte
sind darber informiert.
10.30 Uhr: Abfahrt (mit privat PKW und Sanittsmaterial) von
zwei Kameraden nach Westerheim, um den dorti
gen Lift vor Ort zu betreuen (Entfernung vom Sttz
punkt 12 km).
11.00 Uhr: Ein Kamerad geht fr das Abendessen einkaufen.
Alle anderen schauen in und an der Htte nach
dem Rechten (Holz hacken, fehlende Getrnke
einkaufen, Leergut entsorgen, ....)
13.30 Uhr: Vesper
14.00 Uhr: Gemeinsames ben mit der UT 2000 (Gebrauch,
Vor- und Nachteile,...). Die UT 2000 ist eine Ret-
tungstrage. Sie besteht aus einem robusten Metall
rahmen und einer Wanne aus Kunststoff. Zum ein
fachen Transport wird die 6 Kilogramm leichte UT
2000 in der Mitte auseinander gezogen und kann
dann mit einem Rckentragesystem auch an
schwer zugngliche Einsatzorte gebracht werden.
16.00 Uhr: Kaffeepause
17.30 Uhr: Gemeinsames Kochen
19.00 Uhr: Abendessen
21. 30 Uhr: Einsatz in der Gemeindehalle in Schopfloch
Bei der Jahresfeier des TSV Schopfloch ver-
letzte sich ein Mitglied bei einer Vorfhrung an
der Archillessehne. Schienung des Beins und
bergabe an den alarmierten Rettungsdienst.
22.15 Uhr: Einladung auf ein Getrnk bei der Jahresfeier
angenommen.
0.00 Uhr: Ausklang mit Film auf der Htte.
2.00 Uhr: Ab ins Bett.
Dienst-Tagebuch Gr.1


29.1.2012
9.00 Uhr: Frhstck
10.00 Uhr: Besuch in der Gemeindehalle in Schopfloch
Bei Hitradio Antenne 1 hat sich der TSV
Schopfloch mit seiner Gemeinde fr das
,,Dream-Team beworben.
11.00 Uhr: Arbeiten an der neuen Vereinshomepage, sowie
Vorbereitung des nchsten Ausschusses und Be-
arbeitung weiterer organisatorischer Dinge fr den
Verein.
15.00 Uhr: Kaffeepause
17.00 Uhr: Vor Dienstende
Htte checken (Holz holen, Fahne einholen,
Htte fegen, Keller prfen, Rolllden schieen,
Mlleimer leeren,....)
Ttigkeitsberichte ausfllen
Dienstwagen checken (Fahrtenbuch schreiben,
Material checken,....)
Funkgerte und Melder ausschalten
18.00 Uhr: Dienstende
Abmelden bei der Leitstelle und Heimfahrt
Bergwacht Wrttemberg
28.1. - 29.1.2012


Bergwacht Stuttgart
Tagebuch Dienstgruppe 2: 4.2. - 5.2.2012
Winterdienst: Alle umliegenden Lifte in Betrieb
Mannschaftsstrke:
4 Kameraden/innen verhindert
Samstag: 6
Sonntag: 4
4.2.2012
9.30 Uhr: Dienstbeginn
Anmeldung bei der Leitstelle (Funkgerte
checken und einschalten, Melder einschalten,....)
Htte checken (bernahme Getrnke und
Kasse, Fahne aufhngen, heizen, Rolllden
ffnen,...)
Dienstwagen checken (Tanken?, Handy ein-
schalten, technisches Material, Sanruckscke,...)
10.00 Uhr: Gemeinsames Frhstck und kurze Besprechung
zum Dienstablauf
Besonderheit: 24 Std. Alblauf des SAV
(Bespr. mit dem Organisator am Mittag)
10.30 Uhr: Abfahrt (mit privat PKW und Sanittsmaterial) von
zwei Kameraden nach Westerheim um den
dortigen Lift vor Ort zu betreuen
(Entfernung vomSttzpunkt 12 km).
Techn. bung mit Steigeisen und Eisgerten am
winterlichen Fels
12.30 Uhr: Vesper
13:30 Uhr: Techn. bung mit Steigeisen und Eisgerten am
winterlichen Fels
14:00 Uhr: Aus bungsbetrieb heraus Alarmierung zu gestrz
ter Person am Skilift Donnstetten (bergabe an
Chr22). Das ist der Rettungshubschrauber.
16.00 Uhr: Kaffee
17:00 Uhr: Naturschutzstreife im Dienstgebiet
19.00 Uhr: Abendessen im Sommerberg
21:00 Uhr: Ausklang mit Film im Matratzenlager
Bergwacht Wrttemberg
Dienst-Tagebuch Gr.2


5.2.2012
9.00 Uhr: Frhstck
10:30 Uhr: Techn. bung mit Steigeisen und Eisgerten am
winterlichen Fels
Abfahrt (mit privat PKW und Sanittsmaterial) von
zwei Kameraden nach Westerheim um den dor-
tigen Lift vor Ort zu betreuen
(Entfernung vom Sttzpunkt 12 km).
12:00 Uhr: Mittagessen
13:30 Uhr: 2 Kameraden Streife auf der Pfulb- Loipe
15.00 Uhr: Kaffeepause
4.2. - 5.2.2012
17.00 Uhr: Vor Dienstende:
Htte checken (Holz holen, Fahne einholen,
Htte fegen, Keller prfen, Rolllden schieen,
Mlleimer leeren,....)
Abrechnung
Ttigkeitsberichte ausfllen
Dienstwagen checken (Fahrtenbuch schreiben,
Material checken,....)
Funkgerte und Melder ausschalten
18.00 Uhr: Dienstende
Abmelden bei der Leitstelle und Heimfahrt


Statistische Betrachtungen
Das Datenmaterial der DRK-Bergwacht Wrttemberg, ist eben-
so enorm wie lckenhaft. Aus den Jahren vor 1954 liegen zum
Beispiel keine Einsatzstatistiken vor. Die weiteren Jahre sind
vom Aufbau geprgt, die stete Zunahme von Einstzen spiegelt
nicht nur die Notwendigkeit der Bergwacht wider, sondern
natrlich auch den Aufbau weiterer Bereitschaften in Wrttem-
berg. Dennoch lsst sich an den vorhandenen Zahlen auch
ein wenig der Trend ablesen, wie sich das Freizeitverhalten
oder auch die Ausrstung der Sommer- und Wintersportler
vielleicht sogar das Klima - in den Bergen verndert hat, aber
auch, wie sehr das Engagement der Mitglieder ber die Jahr-
zehnte zugenommen hat.
1954 verzeichnet die Statistik 3120 Einsatzstunden im Sommer
und 5540 im Winter. 204 Mal mussten die Retter damals im
Sommer Erste Hilfe leisten, 1004 Mal im Winter, ein bis heute
nicht mehr erreichter Spitzenwert.
Bis zu Beginn der 1970er Jahre jedoch berwiegen die win-
terlichen Einstze. Was lsst sich daran ablesen? Zum ersten
war der Wintersport auf in heimischen Gefilden noch weiter
verbreitet, als heute. Nur wenige konnten oder wollten sich den
Skiurlaub in den Alpen leisten. Skigefahren wurde auf der Alb.
Zum zweiten war die Skiausrstung - damals noch mit Leder-
schnrstiefeln und Spannbindung - lange nicht so sicher wie
heute. Unflle mit vielen Verletzungen waren an der Tagesord-
nung. Und zum dritten war das Sommerfreizeitvergngen noch
weitgehend frei von Drachen- und Gleitschirmfliegerei und
auch der Klettersport war, so wenig er auch damals gegenber
heute reglementiert war, noch lange nicht so weit verbreitet wie
heute.
In den 1970er Jahren nimmt die Zahl der von der Bergwacht
geleisteten Einsatzstunden aber auch allgemein zu, nicht zu-
letzt, weil einige neue Diensthtten in Betrieb genommen
werden. Zwischen 20.000 und 28.000 Einsatzstunden im Som-
mer und 11.000 bis 25.000 im Winter sind die Regel. 600 bis
1000 oder noch mehr Erste Hilfe-Leistungen pro Jahr werden
erbracht, winters hufiger verbunden mit Bergungen und Ab-
transporten der Verunglckten.
Ab den 1980er Jahren schwingt das Pendel um. Nun ist die
Bergwacht zunehmend im Sommer gefragt, wobei der strenge
und schneereiche Winter 1981 die Regel durchbricht. Zu-
nchst hlt es sich Mitte der 1980er Jahre noch mit knapp
25.000 Einsatzstunden sommers wie winters die Waage. In
den 1990er Jahren sind es schon 45.000 bis knapp 58.000
Einsatzstunden im Sommer, whrend sie im Winter auf die
Werte der 1970er und 1960er Jahre fallen und sich schlielich
im neuen Jahrtausend auf diese Zahlen einpendeln. Aller-
dings: Im Winter hat die Bergwacht immer noch traditionell
mehr Erste Hilfe zu leisten. Wintersportunflle berwiegen,
immer fter aber sind auch Hilfeleistungen ,,als Helfer vor Ort
zu erbringen und auch bei kniffeligen Bergungsarbeiten nach
Verkehrsunfllen sind Helfer der Bergwacht gefragt.
Nicht vergessen darf man dabei aber, dass die Einsatzzeiten
nicht einmal die Hlfte aller Stunden ausmacht, die die Mit-
glieder der Bergwacht fr ihr ehrenamtliches Engagement
aufbringen. Ebenso viele Stunden, wenn nicht mehr, werden
fr Ausbildung, Jugendarbeit, Naturschutz und natrlich In-
standhaltung und Materialpflege sowie ffentlichkeitsarbeit
und Verwaltung aufgebracht und dabei ist selbstverstndlich
nicht eingerechnet, dass sich die Mitglieder zudem Tausende
von Stunden in Rufbereitschaft befinden.
Statistiken


Bergwacht Wrttemberg
Heute verfgt die Bergwacht Wrttemberg ber 19 Bereitschaf-
ten, 36 eigene oder angemietete Sttzpunkte, 5 Motorschlitten
und ein All-Terrain-Vehicle (ATV), eine Art Quad, das auch mit
kleinen Kettenraupen bestckt werden kann, sowie ber 24
Einsatzfahrzeuge und zwei Anhnger.
Die Bergwacht Wrttemberg hat Ende 2011 rund 2950 Mit-
glieder, davon rund 1650 Frdermitglieder, 140 Jugendliche,
28 rzte und knapp 480 Rettungskrfte. Die an Mitgliedern
strkste Bereitschaft ist die Aalener mit mehr als 330. Es folgen
Schwbisch Gmnd und Pfullingen (rund 260) sowie Esslin-
gen, Herbrechtingen, Geislingen-Wiesensteig und Ravensburg.
Mit knapp 30 Jugendlichen hat Geislingen-Wiesensteig aller-
dings die grte Nachwuchsabteilung. Gemessen an der Mit-
gliederzahl darf die schlagkrftige Gruppe aus dem Blautal als
kleinste Bereitschaft der DRK-Bergwacht Wrttemberg gelten.


Bergwacht Wrttemberg
Ehrenamtstrger


Landesleiter der Bergwacht Wrttemberg
Kurt Butz (1937 - 1949)
Max Hartmann (1949 - 1969)
Gerhard Maier (1969 - 1987)
Heinz Bolz (1987 - 2002)
Gnter Wllhaf (seit 2002)
Landesleitung und Funktionstrger im Jubilumsjahr 2012
Heinz Bolz, Ehrenlandesleiter
Gnter Wllhaf, Landesleiter
Jrg Braun, stellv. Landesleiter
Bernd Adler, Technischer Landesleiter Sommer
Jochen Adler, Technischer Landesleiter Winter
Dr. Armin Berner, Landesarzt
Ignac Moser, Landessanittsreferent
Sven Halm, Landesnaturschutzreferent
Tobias Magenau, Landesfachreferent Funk
Sandra Rausch, Landesjugendreferentin
Egon Motz, Landesseniorenreferent
Raimund Wimmer, Pressesprecher


Herausgeber:
DRK Bergwacht Wrttemberg
Badstr. 41, 70372 Stuttgart
V.i.S.d.P.:
DRK Bergwacht Wrttemberg
-Pressestelle-
Raimund Wimmer
Hofstr. 40/1, 73092 Heiningen
post@75Jahre.Bergwacht-Wuerttemberg.de
www.75Jahre.Bergwacht-Wuerttemberg.de
Chronik:
Die Chronik der Bergwacht wurde von Franz Zeiger (Stuttgart)
verfasst. Wir danken der Familie Zeiger fr die berlassung der
Texte und Bilder und werden die Chronik im Sinne von Franz
Zeiger weiterfhren.
Fotos:
Die Fotos stammen aus verschiedenen privaten Archiven
Bergwachtangehriger und knnen nicht mehr namentlich
zugeordnet werden. Der besondere Dank gilt allen, die fr
diese Festschrift Bildmaterial zur Verfgung gestellt haben.
Autoren:
Klaus Nonnenmacher (Chronik, Ein alter Haudegen,
Ein Opfer erinnert sich, Statistische Betrachtungen)
Bernd Adler (Sommerrettung)
Jochen Adler (Winterrettung)
Dr. Armin Berner (Bergwachtarzt)
Ignac Moser (Sanittsausbildung)
Sven Halm (Naturschutz)
Sandra Rausch (Jugend)
Redaktion:
Klaus Nonnenmacher, Leantik-Verlag Oberwlden
Raimund Wimmer
Lektorat:
Udo Bangerter
Konzeption, Gestaltung und Produktion:
arminguttenberger kommunikationsdesign gmbh
Siemensstrasse 33
71394 Kernen
www.guttenberger.com
Druckvorstufe:
immedia23 gmbh
immenhofer str. 23
70180 stuttgart
www.immedia23.de
Druck:
Offizin Scheufele Druck und Medien GmbH
Trnkestrae 17
70597 Stuttgart
www.scheufele.de
Auflage:
7.500 Exemplare
DRK Bergwacht Wrttemberg
April 2012. Alle Rechte vorbehalten.
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Siebdruck und Werbetechnik
Schilder- und Leitsysteme
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Produktprsentation
Entwurf, Projektierung,
Realisierung, Montage
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71394 Kernen
Fon 07151 - 45 03 30
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