Liebe Bergwachtmitglieder,
verehrte Jubilumsgste,
75 Jahre Bergwacht in Wrttemberg ist
ein stolzes Jubilum und wir freuen uns
alle, dieses Jubilum feiern zu drfen.
Wenn ein Mensch seinen 75. Geburtstag
feiert, so kann er auf den grten Teil
seines Lebens zurck blicken, auf die
ersten Minuten und Tage, auf seine Kind-
heit und Schulzeit, die ersten Lieb-
schaften, Ausbildung, Beruf und
Familie, und er kann sich auf seinen
wohlverdienten Ruhestand freuen.
Kurt Butz war 1937 Geburtshelfer
und Bergwachtvater der Abteilung
Wrttemberg der ehemaligen ,,Deut-
schen Bergwacht und die Ortsgruppe
Stuttgart war so etwas wie die Kinderstu-
be der Bergwacht. Hier fanden sich die
ersten Gleichgesinnten, die mit einfach-
sten Mitteln Pionierarbeit leisteten.
Schon ein Jahr spter entstanden
Ortsgruppen in Schwbisch Gmnd,
Gppingen, Heidenheim und im
Schwarzwald und in den Jahren darauf
kamen weitere dazu.
Mit 17 Jahren schaut man in die Zukunft
und sucht sich einen Partner fr sein
spteres Leben. So auch die Bergwacht:
1954 kam es zur ,,Hochzeit mit dem
Roten Kreuz, die Bergwacht ist nun seit-
her unter dem Dach des DRK-Landes-
verbands Baden-Wrttemberg und trgt
den Namen ,,DRK-Bergwacht Wrttem-
berg . Der sichere Hort der Rotkreuz-
familie war vermutlich mit Anlass, noch
viele ,,Kinder zu bekommen. So wurden
bis 1985 insgesamt 19 Bereitschaften
gegrndet.
Die Bergwacht steht nun voll im Leben.
Die 19 Bereitschaften wachsen, bilden
Jugendgruppen, bauen Rettungssta-
tionen und sind im Naturschutz und im
Rettungsdienst voll aktiv. Die Mitglieder-
zahl steigt auf ber Tausend an.
Mit 50 Jahren hat man in seinem Beruf
schon eine Menge Erfahrung, so be-
kommt man immer verantwortungs-
vollere Aufgaben. Der Bergwacht geht
es nicht anders. Die Anforderungen, vor
allem im Rettungsdienst, steigen stn-
dig. Professionalitt wird erwartet. Die
Bergwacht schafft sich deshalb einheitli-
che Ausbildungs- und Prfungsricht-
linien und ist somit aus den rtlichen
Rettungskonzepten als verlsslicher Part-
ner nicht mehr weg zu denken.
Mit 75 darf man sich zurcklehnen und
sein Leben genieen und all das tun,
was man schon immer mal machen
wollte. Nun, hierin unterscheidet sich die
Bergwacht von einem 75-jhrigen Men-
schen. Die Bergwacht muss sicher fr
die Zukunft vorbereitet und aufgestellt
sein. Hierzu arbeitet seit drei Jahren eine
Steuerungsgruppe, um die historisch
gewachsenen Strukturen fit fr die kom-
menden 20 bis 30 Jahre zu machen.
Die Entwicklung eines ein-heitlichen
Rettungskonzepts, sowie die Unterstt-
zung unserer Bereitschaften bei dessen
Aufbau ist die dringlichste Aufgabe, an
der die DRK-Bergwacht Wrttemberg
derzeit arbeitet.
Professionalisierung im Ehrenamt ist
eigentlich ein Widerspruch in sich. Es
kann nur gelingen, wenn die Grundsu-
len der Bergwacht aus den Kindertagen
weiter intensiv gepflegt und gelebt wer-
den: das sind Kameradschaft, gemeinsa-
me Erlebnisse, Einbeziehung der Familie
sowie die Jugend- und Seniorenarbeit.
Ich bin sicher, dass die DRK-Bergwacht
Wrttemberg hoffnungsvoll in die Zu-
kunft blicken und auch beim 100-jhri-
gen Jubilum stolz auf sich sein kann.