31Abschrift aus der Schulchronik Egen, Einsehbar im Pfarrarchiv St. Nikolaus WipperfürthDer Weltkrieg 1914, seine Wirkungen in unserer Gemeinde und SchuleEngland, Frankreich und Rußland haben Deutschland, Österreich und der Türkeieinen Krieg aufgezwungen, der zu einem Weltkrieg ausgewachsen ist. Deutschlandkämpft um seine Existentz. Es wird sich zeigen, daß das deutsche Heer das kriegsvorbereiteetste und kriegstüchtigste der Welt ist. Von militärischer Seite hervorgehoben wird die Selbständigkeit und Entschlußfähigkeit der Führer, die körperlicheLeistungsfähigkeit und Ausdauer der Truppe, die Macht- und Gefechtsdisziplin,die vorzügliche Ausbildung im oftmals ungestümen Angriff und im Einnehmenund Herrichten befestigter Stellungen, die Schnelligkeit, mit der sie die Kavalleriean das Fuß gefecht gewöhnt hat, die sachgemäße Verwendung der schweren Artillerie des Feldheeres und die unglaublich kurze Zeit, in der das deutsche Heer denVorsprung anderer Mächte im Flugwesen, was die Flugzeuge, wie die Flieger anbetrifft, eingeholt hat. Wir sind alle der festen Zuversicht, daß der begonneneschwere Kampf einem siegreichen Ausgang nehmen wird und nehmen muß. DieseZuversicht wird bestärkt durch den Verlauf der Mobilmachung, bei der alles klappte, durch den glatten Verlauf des Aufmarsches nach glänzend durchgeführter Eisenbahnbeförderung und durch die bisherigen Erfolge auf den verschiedenenKriegsschauplätzen. Übergroße Opfer an Gut und Blut wird unser Volk tragenmüssen, ehe die zahlreichen Feinde gedemütigt am Boden liegen. Und das Vaterland wird jeden deutschen Mann brauchen, mag er mit waffenbewehrtem Arm zuvernichtenden Schlägen gegen den Feind auszuholen mitberufen sein, oder mag erin der Heimat dem Fortgang des staatlichen oder Erwerbslebens seine Dienste leisten. Für beide Zwecke hat unsere Gemeinde ihre Kräfte bereitgestellt. Als in denletzten Tagen des Juli die Eregnisse sich zuspitzten und in der Nacht zum 1. August die Mobilmachungspläne angeschlagen wurden, wurde die Gemeinde in einennie gekannten Zustand der Unruhe und Spannung versetzt. Viele suchten über diesen Zustand hinwegzukommen und ihre Gedanken auf einen bestimmte Arbeit hinzulenken, aber das wollte nicht gelingen. Die Leute waren in der Roggenernte undihre besten Kräfte mussten ins Feld. 18 Mann wurden in den ersten Wochen gleicheingezogen:Josef Biesenbach, Ahlhausen (4 Kinder) Hubert Biesenbach, Vossebrechen (6 Kinder) Heinrich Maaß, Vossebrechen (1 Kind), Gebrüder Carl und Paul Koppelberg,Müllensiepen (unverh.) Wilhelm Walder, Oberlüttgenau (unverh.) Bernhard Ackerschott, Platzweg (unverh.) Clemens Müllensieper, Platzweg (aktiv) Carl Peppinghaus, Hardenbicke (unverh.) Gebrüder Eugen und Joseph Sassenbach, Obernien(unverh.) Ewald Windhoff, Unternien (unverh.) Bernhard Büchler Unternien(unverh.) Josef Theme, Forste (unverh.) Willi Schmitz, Gardewegermühle(unverh.) Schäfer und Wader, Berge (?) Gustav Schäfer, Kirchenbüchel (?)Lehrer Brinkmann, Egen (unverh.) stellte sich beim7. Westf. Fußartellerie Rgt.