TIERZOOMAGAZIN 2025IM ZOO ROSTOCKNEU IN DER ZOOFAMILIEVon Rotem Panda über Gabel-racke und Sokotra-Vogelspinne bis Steppenlemming – erfahren Sie alles über unsere Neulinge. ARTENSCHUTZMit Bildung und Forschung Arten schützen und Vielfalt erhalten.BESUCHERATTRAKTIONFreuen Sie sich auf die Eröffnung der neuen Robben-anlage im Sommer 2025!PANDA & ROBBE:  DIE NEUEN ZOOSTARS


Die App Actionbound herunterladen und den Bound „Wer weiß denn ZOOOO was?!“ über den QR-Code oder das Suchwort fi nden. Auf geht es zu einer kleinen Reise durch die Tier- und Pfl anzenwelt – kennst du dich wirklich aus?Lust auf noch mehr Actionbounds? Probiere auch:Wer weiß denn ZOOOO was?!Scanne den QR-Code mit derActionbound-App, um denBound zu startenDamit die QR-codes zuverlässig gescannt werden können, sollte der sie umgebende weiße Bereich bestehen bleiben.Schneide einfach entlang der gestrichelten Linien.Rund ums PolariumQuer durch Amerika


Liebe Zoofreundinnen, liebe Zoofreunde,auch in diesem Jahr gibt es wieder etwas zu feiern und damit sind nicht nur die bevorstehenden Eröffnungender neuen Robbenanlage und des historischen Zooeingangs gemeint. Der Rostocker Zooverein wird diesesJahr 35 und dieses Jubiläum wollen wir würdig begehen und Sie gerne daran teilhaben lassen. Hierzu wer-den wir den bereits im Jahr 2024 begonnenen Umbau der Kranich-voliere fördern und den Zoo auch bei anderen Projekten tatkräftig unterstützen. So kann seit Kurzem Dank einer Spende des Rostocker Zoovereins ein Otterweibchen und mit ein bisschen Glück in naher Zukunft sogar eine Otterfamilie beobachtet werden. Nehmen Sie sich also die Zeit und gehen Sie auf Entdeckungstour durch den Zoo Rostock. Und wer weiß, vielleicht entdecken Sie dabei auch Ihre Leiden-schaft für unseren Zoo und werden Mitglied im Zooverein, damit wir ge-meinsam die Zukunft des Rostocker Zoos gestalten können.Ihr Mirko SträtzLiebe Leserinnen und Leser, liebe Zoofreundinnen und Zoofreunde,hinter uns liegt ein aufregendes Jubiläumsjahr. Wir blicken zurück auf ein Jahr voller schöner Veran-staltungen wie der 25. Klassik-Nacht,unserem ersten Erdmännchenkonzertfür unsere jungen Musik- und Tier-fans oder dem traditionellen Großen Zoofest. Außerdem durften wir viele neue Mit-glieder in der Zoofamilie begrüßen. Neben jeder Menge Nachwuchs gab es auch tierische Neuzugänge, zum Beispiel den ersten Roten Panda, zweiGabelracken oder Blaue Sokotra-Vogelspinnen. Rund eine halbe Million Zoogäste besuchten unseren traditionsreichen Zoo im vergan-genen Jahr – treue Jahreskartenin-haberinnen und -inhaber ebenso wie neugierige Erstbesuchende.Doch anstatt uns in diesem Jahr auszuruhen, legen wir noch einmal zu. Zusätzlich zu all dem, was im Zoo „so nebenbei“ läuft, wird auf gleich drei großen Baustellen auf Hoch-touren gearbeitet: an der neuen Robbenanlage, am Café Käfer und am Eingang Trotzenburg. Die Er-öffnung der neuen Anlage für See-bären und Seehunde im Sommer wird mit Sicherheit der Höhepunkt des Jahres. Aber auch die Neuer-öffnungen des Café Käfer und des denkmalgerecht sanierten Eingangsan der Trotzenburg werden High-lights, auf die wir uns sehr freuen.  Für Ihr Verständnis für die Ein-schränkungen, die derzeit mit den Bauarbeiten im Zoo verbunden sind,möchten wir Ihnen an dieser Stelle herzlich danken! Vor allem aber da-für, dass Sie uns dennoch die Treue halten. Jeder einzelne Besuch ist für uns von großer Bedeutung. Ihre Geduld wird sich ganz be-stimmt auszahlen, denn wir ent-wickeln uns nicht nur für die uns anvertrauten Tiere stetig weiter, sondern auch für Sie. Jede neue An-lage bringt nicht nur bessere Bedin-gungen für unsere Zoobewohner, sondern immer auch ein besonderesBesuchserlebnis für unsere Gäste mit sich. Freuen Sie sich auf ganz neue Einblicke in die faszinierende Welt der Tiere, auf neue Bildungs-angebote und auf vieles mehr. Und während im Zoo neue Anlagen Ge-stalt annehmen, planen wir hinter den Kulissen schon die nächsten zukunftsweisenden Projekte wie dasHumboldteum. Um die Erfolgsge-schichte des Rostocker Zoos auch künftig fortzuschreiben, möchten wir einen Masterplan entwickeln. Wir sind dankbar, Sie als unsere Zoo-gäste auf diesem Weg an unserer Seitezu wissen, und möchten Sie auf den nächsten Seiten mit Neuigkeiten aus dem Zoo versorgen. Freuen Sie sich auf ausführliche Informationen zum aktuellen Stand der Bauprojekte, zu neuen Angeboten der Umweltbil-dung, zu vielfältigen Themen rund um den Natur- und Artenschutz und auf Vieles mehr. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und bei Ihrem nächsten Zoobesuch!Ihre Antje AngeliGRUSSWORTEMIRKO STRÄTZVorsitzender der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Zoologischen Gartens Rostock e.V. ANTJE ANGELIZoodirektorin


05 ARTENSCHUTZ Das „Zootier des Jahres 2025“ ist das Gürteltier.06 TIERGESCHEHENWer ist neu in der Zoofamilie? Über neue Arten, Tierpersönlich-keiten und Themenbereiche.09 JUNGTIEREDieser Nachwuchs kam 2024 im Zoo Rostock zur Welt. 10 ROBBENWas der Neubau zu bieten hat und wer dort bald einzieht.12 WISSENSCHAFTDiese Tagungen besuchte unser Kuratorenteam.Die Lange Nacht der Wissen-schaften 2025 auch im Zoo Rostock.13 ZOOVEREINÜber die Vielfältigkeit des Vereins- lebens und das neue Projekt.14 SERVICEWir stellen das neue Spielgerät bei den Zwergflusspferden und den erweiterten Onlineticketshop vor.15 BILDUNGWas sind eigentlich BNE und SDG?16 ARTENSCHUTZ Für ein neues Schutzprojekt ist die Zucht einer neuen Tierart im Zoo Rostock vorgesehen.16 AUSBLICKDiese Projekte befinden sich im Bau: Café Käfer, Spielstationen und Eingang Trotzenburg.18 FORSCHUNGEin Überblick über studentische Arbeiten im Zoo Rostock.20  WAS, WANN, WO IM ZOOUnsere Veranstaltungen 2025 – im Detail und im Überblick.22 POPULATIONSMANAGEMENTDer neue Ansatz beinhaltet die Akzeptanz des Todes als Teil des Lebens.24 ARTENSCHUTZDiese Projekte haben Sie mit Ihrem Artenschutzbeitrag unter-stützt.25 ANGEBOTEMikroabenteuer, „Kleine Nacht-detektive“ und Actionbound – neue Angebote sind buchbar.26 BASTELNHier findest du zwei tierische Anleitungen und kommst ganz nebenbei dem Artenschutz näher. 27 IMPRESSUMINHALT10  |  Bald zurück im Zoo: Die Seebären und Seehunde.20  |  Klassik unter freiem Himmel.


05Seit 2016 gibt es eine Artenschutz-kampagne der Zoologischen Gesell-schaft für Arten- und Populations-schutz e.V. (zgap.de), die Jahr für Jahr stark bedrohten, aber weniger bekannten Tierarten Aufmerksam-keit verschafft: das „Zootier des Jahres“. Im Jahr 2025 ist es das Gürteltier. Gemeinsam mit Kam-pagnenpartnern und Zoologischen Gärten setzt sich der Verein für Gürteltiere ein – unter anderem mit Projekten in Brasilien und Kolum-bien, denn Gürteltiere kämpfen stark um ihr Überleben. Die Mehrzahl der insgesamt 23 Gürteltierarten lebt in Mittel- sowie Südamerika. Gürteltiere besitzen als einzige Säugetiere einen Panzer aus kleinen, miteinander verbun-denen Knochenplatten. Der Panzer ist fl exibel, was es einigen Arten er-möglicht, sich bei Gefahr und zum Schutz vor Fressfeinden zusammen-zurollen. Gürteltiere haben als so-genannte „Ökosystemingenieure“ einen sehr großen Einfl uss auf ihren gesamten Lebensraum. Da sie viel graben, lockern sie den Boden auf und tragen zur Durchlüftung des Bodensubstrates bei. Weil sie dabei immer wieder neue Bauten anlegen, profi tieren auch viele andere Tier-arten davon. Nachweislich nutzen über 30 verschiedene Arten die verlassenen Gürteltierbaue als Unterschlupf. Während manche der Vertreter sich bislang auch im Umfeld des Menschen als recht anpassungsfähig erweisen, kämpfen mehrere Gürteltierarten um ihren Fortbestand.Im Zoo Rostock leben Braunborsten-Gürteltiere. Sie kommen im südlichen Südamerika vor. Hier bewohnen sie mit Grasland, Savanne und Wald ganz unterschiedliche Lebensräume. Auf ihrem Speiseplan stehen vor-rangig Insekten, Schnecken, Würmer, kleinere Wirbeltiere und Aas, aber auch vegetarische Kost in Form von Knollen und Früchten. Jungtiere kommen in der Wildbahn während des südamerikanischen Winters und Frühlings zur Welt und werden in der Regel im Schutz eines dunklen Erdbaus geboren. Mit der Geburt zweier Jungtiere bei den Braun-borsten-Gürteltieren am 18. Oktober 2024 verzeichnete der Zoo Rostock einen wichtigen Zuchterfolg, der zur Erhaltung dieser Tierart beiträgt, die in der Wildnis verschiedenen Gefahren ausgesetzt ist. Mit der Kampagne „Zootier des Jahres“ wird nicht nur Aufklärungs-arbeit geleistet, es werden auch Schutzprojekte in den Heimat-ländern der jeweiligen Tierarten langfristig gefördert. Damit hat sich die Initiative als ein wichtiger Baustein im internationalen Arten-schutz etabliert. Für die Gürteltiere bedeutet dies konkret: die Einrich-tung von Schutzgebieten, wissen-schaftliche Forschung zur Bestands-entwicklung und die Zusammen-arbeit mit regionalen Partnern, um die Tiere zu schützen.        «»   www.zootierdesjahres.deGÜRTELTIER IST „ZOOTIER DES JAHRES 2025“05ARTENSCHUTZ


06TIERGESCHEHENTIERBESTANDSVERÄNDERUNGEN:WER IST NEU IN DER ZOOFAMILIE?Zwei Gabelracken bewohnen seit Mitte letzten Jahres die Sichler- Voliere. Alfons kam aus dem  schwedischen Helsingborg, seine Partnerin Mathilda aus Olching.Im September 2024 zog außerdem eine Opalracke aus Paris in die  Tropenhalle des Darwineums ein.In der Familie der Racken gibt es  ingesamt 13 Arten, die durch ihr buntes Gefieder auffallen. Gabel- und Opalracke stammen beide aus Afrika und bewohnen Savannen oder Buschland.GabelrackeBlaue Sokotra-VogelspinneIndien-ZwergohreuleTürkei-StachelmausWespenbussardMandarinenteHerbstpfeifgansStreifengansRothalsgansOpalrackeIns Süßwasseraquarium sind im  Oktober 2024 Blaue Sokotra-Vogel- spinnen eingezogen. Sie werden etwa zehn Zentimeter groß.Ein Wespenbussard-Paar aus War-schau kam im September 2024 zu uns nach Rostock. Die beiden Greif-vögel bewohnen eine Voliere hinter dem Ziegen-Streichelgehege.Bei den beiden Wespenbussarden handelt es sich um Tiere aus einer Wildtierauffangstation, die nicht mehr auswilderungsfähig sind.Viele neue gefiederte Bewohner sind  auf der Stelzvogelwiese zu finden:  Unter anderem kamen 2024 Man- darinenten, Herbstpfeifgänse und  Streifengänse. Während letztere zu  den höchstfliegenden Vogelarten zählt, sind Pfeifgänse als sehr ruf-freudig bekannt. Auf die Pinguin- anlage zogen zudem Rothalsgänse, eine global gefährdete Vogelart.Zur Schädlingsbekämpfung in der Tropenhalle zog im August 2024  die Indien-Zwergohreule ins Dar-wineum ein.Im August bezogen außerdem fünf  Türkei-Stachelmäuse aus Augsburg das Kleintier-Haus.


07Im Juni 2024 bezog endlich der erste Rote Panda die ehemalige Anlage der Schneeziegen. Das Pandaweibchen heißt Jordan und kam bereits im Mai in Rostock an, um sich zunächst hinter den Kulissen einzugewöhnen. Sie war anfangs sehr schüchtern, ist mitt-lerweile aber zutraulicher und absolviert für eine Extraportion  Leckereien gern das medizinische Tiertraining.Sie wurde am 23. Juni 2023 im Zoo- park Chomutov in Tschechien ge- boren. Jordan soll natürlich nicht allein bleiben. Wenn ausreichend Jung- tiere geboren werden – die Zoopopu-lation wird über ein Europäisches  Erhaltungszuchtprogramm unter Federführung des Rotterdamer Zoos geregelt – könnte schon bald ein zweites Tier dazu ziehen.Katzenbär, Feuerfuchs, Roter oder Kleiner Panda – der flinke Einzel-gänger aus dem Himalaya mit den vielen Namen zählt laut Weltnatur-schutzunion IUCN zu den stark ge-fährdeten Arten. In der Natur gibt es schätzungsweise nur noch weniger als 10.000 erwachsene Tiere. In den letzten 50 Jahren ist die wilde Popu-lation um 40 Prozent zurückgegan-gen. Gerade deshalb ist es von be-sonderer Bedeutung, für den Erhalt der Art im Zoobestand zu sorgen. Der Rote Panda lebt an den Hängen  des Himalaya-Gebirges in Asien,  hauptsächlich in Indien, Nepal,  Bhutan, Myanmar und China. Haupt- gründe für seine Gefährdung sind die illegale Bejagung und die immer  stärkere Nutzung seines Lebensrau-mes für die Landwirtschaft. Seinen  Namen verdankt der Rote Panda  seinem vorwiegend roten Fell und  seiner Fressgewohnheit (nepalesi- scher Name „ponya“ heißt Bambus- fresser). Neben Bambus, Wurzeln und  Beeren ernährt er sich in der Wild-nis auch hin und wieder von kleinen  Tieren, Eiern oder Jungvögeln. Mit seinem berühmten schwarz-weißen  Namensvetter ist er nicht verwandt, er  gehört zur Familie der Katzenbären. Die WIRO Wohnen in Rostock Woh-nungsgesellschaft mbH hat das Projekt im Zoo Rostock durch die Übernahme eines Teils der Umbau-kosten des ehemaligen Geheges der Schneeziegen unterstützt.Vor dem Einzug der neuen Bewoh-nerin wurde die 860 Quadratmeter  große Anlage mit Unterstützung der Bad Doberaner Firma Metallbau Ott  nachhaltig umgebaut. So wurden  unter anderem auch die alten Zaunfelder nach einer Frischekur wiederverwendet. Im März 2025 ist das anderthalb- jährige Otter-Weibchen Heidi aus dem Schweizer Zoo Goldau in den Zoo Rostock umgezogen. Hier leistet  sie nun Otter-Männchen Ivan, der vor acht Jahren in Schweden gebo-ren wurde, Gesellschaft. Das erste Zusammentreffen der beiden Fischotter verlief sehr gut und Heidi hat sich bereits gut in  ihrem neuen Zuhause eingelebt.Das Weibchen kam auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszucht-programms nach Rostock. Für beide gibt es zudem eine Zuchterlaubnis, sodass wir auf baldigen Nachwuchs hoffen können.Nach einer Tragzeit von 60 Tagen kommen bei den Eurasischen Fisch- ottern bis zu vier Jungtiere zur Welt.  Diese werden in einem Bau geboren.  Den ersten Wasserkontakt haben die Jungtiere etwa mit drei Monaten.Die Art lebt in Europa und Asien und ist potenziell gefährdet.           «TIERGESCHEHENHeidi bezieht ihr neues Zuhause.Jordan ist der erste Rote Panda in Rostock.


08Rund um die Erde erstrecken sich vielfältige Lebensräume für eine ebenso vielfältige Tierwelt. Insbe-sondere im hohen Norden scheinen diese Lebensräume oftmals unwirt-lich und karg. Dennoch leben hier zahlreiche Tierarten, die an die hier vorherrschenden Bedingungen op-timal angepasst sind. Tundra und Taiga als charakteris-tische Lebensräume des Nordens sollen den Gästen im Zoo bald auf dem sogenannten Nordlandpfad nähergebracht werden. Die Tundra  umfasst die arktischen und sub- arktischen Gebiete Skandinaviens, Sibiriens, Grönlands und Alaskas.  Die Winter sind hier lang, die  Sommer hingegen kurz und kühl. Der dauerhaft gefrorene Boden taut im Sommer nur oberflächlich auf, sodass die Vegetation sich hier vor-rangig auf Moose, Flechten, Gräser und Zwergsträucher beschränkt. Trotz der eher kargen, baumlosen  Landschaft leben hier einige Tiere wie  Rentiere, Polarfüchse, Schneehasen  und Lemminge, viele Zugvögel und in den nördlichsten Gebieten auch Eisbären. Südlich der Tundra erstreckt sich dann die Taiga, die ebenfalls von  kalten Wintern geprägt ist, während die Sommer zwar kurz, aber milder sind. Dieser Lebensraum ist von dichten Nadelwäldern geprägt, die mit den kalten Bedingungen eben-so gut zurechtkommen wie mit den nährstoffarmen Böden. In der Taiga leben Elche, Wölfe, Braunbären, Luchse oder Eichhörnchen. Tundra und Taiga sind damit auch das Zuhause für die wilden Ver-wandten zahlreicher Zoobewohner.  Um den Besucherinnen und Besu-chern diese besonderen Tiere und  ihre nordischen Lebensräume näher- zubringen, soll im Zoo Rostock schon bald ein Nordlandpfad ent- stehen. Mit interessanten Infotafeln,  neuen Erlebnisstationen und inter- aktiven Angeboten sollen die Zoogäste bei Rentieren, Schneeeulen, Polar-füchsen, Elchen, Bartkäuzen & Co. viel Wissenswertes über die Tiere des hohen Nordens, die Anpassung an ihren speziellen Lebensraum, die biologischen Zusammenhänge  und vieles mehr erfahren. Dabei soll auch die Gefährdung der Lebens-räume durch den Klimawandel the-matisiert werden, der dazu führt, dass der Boden der Tundra taut oder Wald in der Taiga brennt. Im Rahmen der Vorstellung der nordischen Tierwelt wird künf-tig auch eine neue Tierart im Zoo Rostock zu sehen sein: der Graue Steppenlemming. Im ehemaligen Flamingo-Haus in direkter Nach-barschaft zur Historischen Huftier- anlage wird derzeit die Anlage für die neuen Zoobewohner hergerichtet.  Die grauen Nagetiere mit dem cha-rakteristischen schwarzen Strich auf  dem Rücken und den kurzen, innen behaarten Ohren sind von Zentral- asien bis Osteuropa verbreitet und bewohnen Steppen, Halbwüsten,  Weiden und Ackerflächen. Aufgrund ihrer weiten Verbreitung gelten sie global nicht als gefährdet. In Europa hingegen werden sie auf der Roten Liste als stark gefährdet eingestuft, da sie in einigen Regionen sehr unter dem Verlust ihres Lebens-raums leiden, insbesondere durch die Umwandlung in Agrarflächen.Die Steppenlemminge leben in Ko-lonien und bewohnen verzweigte Gangsysteme unter der Erde in der  Nähe der Oberfläche. In tieferen Lagen befinden sich ihre Nest- kammern, die sie mit reichlich Pflanzenmaterial auskleiden. Auf ihrem Speiseplan stehen Gräser, Wurzeln, Knollen und gelegentlich auch Insekten. Da Lemminge auch in weiten Teilen Skandinaviens vorkommen, stehen die Steppen-lemminge im Zoo Rostock schon bald  als Vertreter für diese nordische Tierart. Die Zoogäste bekommen so demnächst spannende Einblicke in das über- und unterirdische Leben  der Tiere – nicht zuletzt dank der großzügigen Unterstützung unseres Silberpartners WG Schiffahrt Hafen  Rostock.       «WISSENSSTATIONEN AUF DEM „NORDLANDPFAD“ EINE NEUE TIERART UND NEUE Lemminge als Stellvertreter von Tundra-bewohnern markieren den Beginn des Nordlandpfades.Ins ehemalige Flamingo-Haus ziehen bald Steppenlemminge ein.TIERGESCHEHEN


09Seit 2006 werden Auerhühner im Zoo Rostock gehalten. Im Sommer 2024 gelang nun das allererste Mal eine erfolgreiche Brut mit Natur-aufzucht eines Kükens durch die  Henne. Zwar gab es in den Vorjahren  wiederholt Nachzuchten, diese wurden aber stets mit der Hand aufgezogen. Die Haltung und Nachzucht dieser  Vogelart gilt als sehr anspruchsvoll:  Die Küken brauchen viel Futter und eine sehr saubere Umgebung. Umso stolzer ist das Zooteam, dass die natürliche Aufzucht geglückt ist. Die Mutter des Jungtieres kam  übrigens erst im Herbst 2023 aus Frankreich zu uns.Ein weiterer Zuchterfolg gelang bei unseren Braunborsten-Gürtel- tieren. Im Oktober 2024 kamen zwei Jungtiere zur Welt. Für die dreijährige Mutter Nara und den zwanzigjährigen Vater Fred ist es  der zweite gemeinsame Nachwuchs.  Die Elterntiere leben seit 2022 im Zoo Rostock.Die Geburt der Zwillinge ist für uns ein toller Erfolg und ein schönes Beispiel dafür, wie Artenschutz im Zoo funktioniert. Mit der Zucht von Braunborsten-Gürteltieren leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung dieser faszinierenden Tierart, die in der Wildnis unter anderem durch den zunehmenden Verkehr, Lebensraumverlust und  Bejagung dezimiert wird und darum zum „Zootier des Jahres“ ernannt wurde.Braunborsten-Gürteltiere kommen  nach einer Tragzeit von etwa 65  Tagen nackt und blind in einer  Erdhöhle zur Welt. In der Regel werden ein bis zwei Jungtiere ge-boren und rund zwei Monate lang gesäugt. Ihre Augen öffnen die jungen Braunborsten-Gürteltiere nach etwa zwei bis drei Wochen. Den typischen Panzer haben die Gürteltiere bereits bei der Geburt. Allerdings ist dieser zunächst noch sehr weich und härtet erst mit der Zeit aus. Er besteht aus acht bis neun beweglichen Gürteln und ei-nem Kopfschild. Die Mehrzahl der 23 Gürteltierarten lebt in Mittel- sowie Südamerika. Die nächsten Verwandten der Gürteltiere sind Ameisenbären und Faultiere.         « JUNGTIERE 20240,0,1 Chilepfeifente 0,0,4 Falsche Chamäleons1,3 Girgentanaziegen1,2 Humboldtpinguine3,1 Hutiacongas1,1 Kirk-Dikdiks0,0,1 Kolbenente2,0 Kulane1,0 Kurzohrrüsselspringer0,1 Mittelbeo1,1 Turteltauben0,0,6 Vietnamesische Moosfrösche0,0,3 Weißwangengänse1,0 Wisent(eine Auswahl)Die erste Zahl steht für männliche, die zweite  für weibliche und die dritte Zahl für Tiere,  deren Geschlecht (noch) unbekannt ist.JUNGTIEREIM ZOONACHWUCHSErfolgreiche Naturaufzucht: Das Auerhuhn.Doppelter Nachwuchs beim „Zootier des Jahres 2025“, dem Braunborsten-Gürteltier.


10ROBBEN KEHREN BALD ZURÜCKAuf der aktuell größten Baustelle im Zoo Rostock geht es mit großen Schritten voran, denn schon im Sommer soll die neue Robbenan-lage eröffnet werden – fast genau zwei Jahre nach dem symboli-schen ersten Spatenstich.Gemeinsam mit der Oberbürger-meisterin Eva-Maria Kröger, der ehe-maligen Rostocker Bürgerschafts-präsidentin Regine Lück, Wirtschafts-staatssekretär Jochen Schulte und Architekt Sezai I. Candan läutete Zoo-direktorin Antje Angeli am 16. Juni 2023 den Baustart für die neue Heimstätte für die Seebären und Seehunde im Zoo Rostock ein. Seither wird tatkräftig an der neuen Anlage für die Robben gebaut. Mit der Fertigstellung erwartet die Gäste hier eine Anlage, bei der auf die artspezifischen Anpassungen an Land und im Wasser eingegangen wurde. Die Südafrikanischen Seebären und Seehunde werden künftig vergesell-schaftet. Die Haltung der Robben in Salzwasser in einem großen statt zwei kleineren Wasserbecken sowie moderne Filtertechnik sind nur ei-nige Komponenten der verbesserten Haltungsbedingungen. Auch die Ge-staltung der Anlage wird sich deut-lich verbessern. Mehr Landfläche mit Sandbereichen bietet den Tieren Platz zum Verweilen und Sonnen, terrassierte Felsen bieten gleichzeitigRückzugsmöglichkeiten. Durch großeSichtscheiben erhalten die Besu-cherinnen und Besucher besondere Unterwassereinblicke und können den Robben beim Schwimmen und Tauchen zu sehen. Die Tiere sowie die regelmäßig stattfindenden kommen-tierten Fütterungen können die Gäste von den überdachten Traversen aus beobachten. Ein umfassender Bil-dungsbereich wird zudem über die Meeressäuger und ihren Lebens-raum sowie Themen des Natur- und Artenschutzes informieren. Nach dem symbolischen Spaten-stich begannen 2023 die Erdbau-arbeiten auf der Baustelle für die neue Robbenanlage. Dafür wurde zunächst der sogenannte Verbau vorbereitet, um das bestehende Gelände vor dem Abrutschen zu schützen und tieferliegende Erd-arbeiten zu ermöglichen. Im Zuge der Erdbauarbeiten wurden über 300 Sattelauflieger mit Erde aus dem Zoo abgefahren. So wurde mit der Geländesicherung der Grund-stein für den Beginn des Rohbaus für die Technikzentrale und das Aufstellen des Baukrans gelegt. Fortan ging es mit den Erd- und Rohbauarbeiten für die neue An-lage stetig voran – für die Technik-zentrale ebenso wie für die Back-stage-Becken. Parallel wurde be-reits mit dem Verfüllen der Bau-gruben und der Verrohrung für die Wassertechnik begonnen. Bevor das Dach der Technikzentrale im Sommer 2024 installiert werden konnte, wurde diese mit den not-wendigen Filterkomponenten be-stückt. Weiterhin wurde mit dem Bau des Stalls im künftigen Back-stage-Bereich begonnen, während das Hauptbecken schon zu seiner fast vollständigen Größe anwuchs. Der Rohbau konnte im September 2024 abgeschlossen werden. Damit verschwand im Herbst 2024 dann auch der Baukran aus dem Zoo. Seither schreitet der Neubau weiter-hin sichtbar voran. Das Kunstfels-gewerk nahm Gestaltungsmaß-nahmen vor, um den fertigen Roh-bau mit naturalistischen Strukturenzu versehen. Zur Sicherstellung der Leistungsfähigkeit in der kalten Jahreszeit und zur Absicherung des geplanten Eröffnungstermins im Sommer wurde dafür ein aufwen-diges Witterungsschutzgerüst er-richtet. Dem Kunstfelsbau folgte dann schon bald der Einbau der großen Sichtscheiben, während in der Technikzentrale weiterhin die Gewerke Wasser-, Lüftungs- und Elektrotechnik auf Hochtouren ar-beiteten und der Landschaftsbauer mit dem Wegebau begann. Im Zuschauerbereich laufen aktuell die Arbeiten an der überdachten Tribüne, die den Zoobesucherinnen und -besuchern künftig Platz bietet,um die besonderen Einblicke auf die Anlage und die Tiere zu genießen. Mit dem stetigen Baufortschritt steigt auch die Vorfreude auf die Rückkehr der Seebären und See-hunde in den Zoo Rostock und die Eröffnung der Anlage im Sommer 2025.                                                              »NACH HÖCHSTEN STANDARDS: MODERNE TIERHALTUNGSo soll die neue Robbenanlage aussehen.ROBBEN


11PORTRÄTSSeehund, männlich; geboren am 28.07.2021 im Zoo Rostock; Gewicht: 63,4 kgDiese Tiere werden auf der neuen Robbenanlage zu sehen sein:Südafrikanischer Seebär, männlich; geboren am 31.05.2019 im Zoo PragSeehund, weiblich; geboren 1989 im Zoo Berlin; Gewicht: 92 kg; 9 JungtiereSeehund, männlich; geboren am 06.07.2001 im Zoo Grömitz; Gewicht: 108,4 kg; 17 JungtiereSüdafrikanischer Seebär, männlich; geboren am 13.06.2022 im Zoo BreslauSAMMYSUSIEDAGIZMOALFI


12WISSENSAUSTAUSCHIN EUROPAWeiterbildungen sind wichtig, um das eigene Wissen auf den Prüf-stand zu stellen, zu erweitern oder  sich neue Ideen für die individuellen Arbeitsfelder zu holen. Daher gibt es bei uns im Zoo Rostock für jede Abteilung ein festes Fortbildungs- budget. Für das Kuratorenteam sind  Konferenzen und Arbeitsgruppen ideal. Dort können sie mit Fachleuten  anderer Zoos und Einrichtungen ins Gespräch kommen und so „über den  Tellerrand schauen“.Eins dieser Formate war 2024 das EAZA* Animal Welfare Forum. Es fand bereits zum zweiten Mal statt, Gastgeber war der Zoo Parco Natura  Viva am Gardasee/Italien. 234 Dele- gierte aus 37 Ländern nahmen daran  teil. Ein Schwerpunkt des Forums war, wie den individuellen Bedürfnissen  von Tieren, vor allem „anspruchsvolle- ren“ Individuen, durch angepasstes Tiermanagement und verschiedene  Methoden des Tiertrainings Rech-nung getragen werden kann. Eine immer wichtigere Rolle spielt auch, dass die Tiere ein möglichst natur- nahes Verhaltensrepertoire ausleben können sollen, zum Beispiel Aspekte  der Futtersuche und -aufnahme so-wie Fortpflanzung.Im Herbst 2024 trafen sich in der Wilhelma in Stuttgart die Arbeits-gruppen „Artenschutz“ sowie „Wissenschaft und Forschung“ im  deutschsprachigen Verband der Zoologischen Gärten (VdZ), deren  Schwerpunktthemen unter anderem ebenfalls die kontinuierliche Ver-besserung des Tierwohls in den Zoos sowie das Populationsmanagement waren. Letzteres begreift sich als Schnittstelle zwischen Artenschutz als Aufbau sicherer Reservepopula-tionen und der wissenschaftlichen Grundlage, warum ein bestimmtes Management der Populationen, zu dem auch das Töten von Tieren ge-hört, notwendig ist.ENTDECKENUND FORSCHENDie Lange Nacht der Wissenschaften  hat in Rostock schon Tradition. Im Rahmen der Veranstaltung öffnen  am 15. Mai 2025 die Universität Rostock und zahlreiche andere Bil- dungseinrichtungen in der Stadt ihre  Türen für interessierte Rostocke- rinnen und Rostocker und geben mit  spannenden Aktionen, Vorträgen,  Vorlesungen, Experimenten und vielem mehr Einblicke in ihre Ar-beit. Auch in diesem Jahr beteiligt sich der Zoo Rostock wieder an der Veranstaltung und hat dafür ein be- sonderes Programm für die Gäste im Zoo zusammengestellt. Ab 17 Uhr  öffnet der Zoo Rostock seine Türen  für die Teilnehmenden der „Wissens- nacht“. Um 17:15 Uhr gibt Säugetier- kuratorin Daniela Lahn spannende  Informationen zum Leben des Eura- sischen Fischotters. Einst stark be-jagt und fast gänzlich aus Deutsch-land vertrieben, breitet sich der  Otter inzwischen wieder bei uns aus. Die Kuratorin weiß Spannendes über  die Tiere, die Freilandforschung und den wichtigen Beitrag der Zoos zum Erhalt der Tierart zu berichten. Um 17:45 Uhr nimmt Vogelkurator Jonas Homburg die Gäste in der See-vogel-Voliere in Empfang und be-richtet hier über Küstenvögel, ihre  Gefährdung und den Einsatz des Zoos zum Artenschutz bei Sandregen-pfeifer, Weißkopfruderente & Co.  Um 18:30 Uhr bekommen alle Inte- ressierten dann im Darwineum vom  Kurator für Aquaristik und Terra-ristik Jens Bohn einen Einblick in die  Quallenzucht des Zoos, die alles an- dere als einfach ist. Mit der sogenann- ten Darwineum-Lecture, einem span- nenden Vortrag von Prof. Dr. Thomas  Bosch aus Kiel, zum Thema „Der Mensch als Holobiont“ um 19 Uhr im Kinosaal des Darwineums findet  die Lange Nacht der Wissenschaften im Zoo dann ihr Ende.      «Zuletzt behandelte die EAZA Nutri- tion Conference, die im Januar 2025  im Zoo Apenheul/Niederlande statt- fand, insbesondere die Ernährung  von Primaten. Eine vorrangige Rolle  spielte die nur noch sehr begrenzte Verfütterung von Obst, da Früchte bei uns viel mehr Zucker enthalten als in den ursprünglichen Lebens-räumen der Tiere. Außerdem ging es um die Winterfütterung, also die Zeit, in der kein frisches Laub verfüg-bar ist. Auch die Art der Fütterung,  also Enrichment, war Thema.         «*European Association of Zoos and AquariaWISSENSCHAFTDer Zoo Apenheul hält 33 Affenarten, deshalb lag der Fokus der Konferenz insbesondere auf der Ernährung von Primaten. 


13Im Rostocker Zooverein Mitglied zu sein, heißt, sich mit Herz und Hand für den Zoo Rostock einzusetzen. Mit Herz, weil die Mitgliedsbeiträge  und Spenden den Zoobewohnern, viel- fältigen Projekten und Artenschutz- organisationen zugutekommen. Mit  Hand, weil viele Veranstaltungen und Aktionen, selbst der tägliche Be- sucherstrom, ohne die ehrenamtlich  tätigen Zoovereinsmitglieder nicht zu wuppen wäre. Daher geht als Allererstes ein großer  Dank für genau diesen Einsatz an jeden Einzelnen der mittlerweile 350 Mitglieder im Zooverein. An einem Weiher im Bruchwald ...... der sich zufällig im Zoo Rostock zwischen Stelzvogelhaus und Eulen- scheune befindet, wird gerade die Anlage für die Mandschurenkraniche entwickelt. Dazu wird eine Über-netzung errichtet, dank der die  Kraniche flugfähig bleiben, sowie ein Unterstand, also ein im rück-wärtigen Bereich befindlicher über-dachter Teil. Hier können die Tiere im Winter oder im Falle einer Auf- stallung zum Schutz vor der Vogel-grippe o.Ä. unterkommen, was die Haltungsbedingungen verbessert.ZOOVEREINEHRENSACHEZOOVEREIN ISTZudem sind zwei Besuchereinblicke geplant. Das Bauprojekt soll die Hal-tung der Vogelart im Zoo Rostock langfristig sichern. Umgesetzt wird  es dank der finanziellen Unterstüt-zung durch den Rostocker Zooverein  in Höhe von 125.000 Euro.Restauration der Evolution Ebenfalls durch finanzielle Unter-stützung des Zoovereins können  einige der Exponate in der Evolutions- ausstellung im Darwineum restau- riert werden. Fossilien aus dem Kam- brium wie Hallucigenia, Wiwaxia  oder Anomalocaris werden ebenso erneuert wie der Archaeopteryx aus  dem Jura. Sie dienen als Anschauungs- objekte für die verschiedenen Ent-wicklungsstadien des Lebens auf der Erde. 13 Jahre ist das Darwineum nun für die Zoogäste geöffnet, in denen die kleinen und großen Besuche-rinnen und Besucher hautnah die  Entstehung aller Lebewesen kennen- lernen können. Dass dabei das eine oder andere Modell mal etwas öfter angefasst wird und über die Jahre in Mitleidenschaft gezogen wird, ist  ganz normal. Damit aber auch die künftigen Zoogäste sehen, wie die Evolutionsausstellung einmal ge-dacht war, müssen einige Teile nun ersetzt oder überarbeitet werden. Die Freunde und Förderer des Zoo-logischen Gartens übergaben dazu eine Spende in Höhe von 7.000 Euro.Mitglied im Zooverein – was bedeutet das eigentlich?Die Möglichkeiten, um sich im Zoo- verein zu engagieren, sind vielfältig. Bereits im Kindesalter fängt es an, entweder mit einer Teilnahme am jährlichen Mal- und Zeichen-wettbewerb oder in der Kinder-AG „ZooEntdecker“, die 2022 neu ins Leben gerufen wurde. Wer gern Eindrücke und Zoowissen sammeln  möchte, sollte die jährlichen Vereins- reisen nicht verpassen. Wer sein Wissen weitergeben möchte, ist als Guide bei den Sonntagsführungen oder in der Besucherbetreuung im Darwineum genau richtig. Auch als Fahrender des ZooExpress erklärt man den Gästen auf den Touren durch den Zoo alles über die tieri-schen und botanischen Bewohner des Tiergartens. Bei Baumpflanz- oder Putzaktionen ebenso wie bei verschiedensten anderen Arbeits-einsätzen können Sie Ihre Finger-fertigkeiten unter Beweis stellen. Und bei Veranstaltungen wie dem Artenschutztag oder anderen Zoo-festen kommen die Vereinsmit-glieder mit den Besucherinnen und Besuchern über diverse Themen ins Gespräch oder versuchen beim  Flohmarkt Ausgedientes in Spenden- gelder zu verwandeln. Auch wenn die Zeit für ehrenamt- liche Tätigkeiten fehlt, bewirkt allein  der Mitgliedsbeitrag bereits viel. Denn durch die finanzielle Unter-stützung lassen sich viele Projekte im und um den Zoo verwirklichen. So wurde beispielsweise die Haltung  von Wapitis oder Sumpfschildkröten  im Zoo erst durch den Zooverein möglich.Sie sehen, so vielfältig kann das Vereinsleben sein. Werden auch Sie Mitglied im Rostocker Zooverein.  «»   www.rostocker-zooverein.deVereinsmitglieder auf Reisen im Aalborg Zoo in Dänemark.Die neuen Patentiere des Zoovereins: Die Kubaflamingos auf der Stelzvogelwiese.


14SERVICEGOTTESANBETERINMIT RUTSCHESowas geht nur im Zoo Rostock! Ein neues Spielgerät in Form einer Gottesanbeterin belebt seit ein paar Monaten den großen Spiel-platz bei den Zwergflusspferden.Das moderne Element aus Stahl und  Polyethylen vereint Klettererlebnis mit Netzen zum Hangeln und Balan- cieren mit einer Extraportion Spaß durch die Rutsche und weitere „wa-ckelige Stellen“. Farbe und Form laden Kinder ein und fügen sich perfekt in das gedachte Konzept für  diese  historische  Spielfläche.          Die Idee, den Spielplatz am Zwerg- flusspferd-Haus zum Thema Insekten  umzugestalten, basiert auf dem Vor- haben, in der Nachbarschaft künftig  das sogenannte „Humboldteum“ zu bauen. Hier sollen Insekten und an-dere Kleintiere ein Zuhause finden und ganz groß rauskommen.Da es den Spielplatz bereits seit  Mitte der 60er Jahre gibt, müssen DIGITAL UND NACHHALTIGUnser Onlineticketshop wächst  weiter. Über zoorostock.ticketfritz.de können bereits seit einem Jahr Wertgutscheine von 25 bis 250 Euro erworben werden, ebenso kann die Summe in Höhe einer Jahreskarte für Erwachsene, Kinder oder Hunde ausgewählt und bestellt werden.Ab diesem Jahr können nun auch Eintrittskarten für den Zoo Rostock online gekauft werden. Ebenso sind für bestimmte Veranstaltungen wie  das Erdmännchenkonzert Tickets  buchbar. Nach Bezahlung per Kredit- karte oder Paypal erhalten Sie Ihre Eintrittskarte bequem aufs Handy und brauchen an den Zookassen lediglich den Scancode vorzeigen.Eine nächste Erweiterung des Online- shops betrifft die Jahreskarten. Bald  soll man ein Kundenkonto erstellen und darüber seine Jahreskarte an- legen können. Für die erstmalige  Erstellung muss sie zwar weiterhin an der Zookasse als haltbare Chip-karte ausgedruckt werden, danach  können die Dauerkarteninhabenden  aber selbstständig die Gültigkeit online überprüfen und gegebenen-falls die Jahreskarte verlängern.Das Angebot des Onlineticketings wird  bereits gut genutzt, sodass mittler-weile deutlich weniger Eintritts- karten gedruckt werden müssen. Grundsätzlich ist dem Zoo Rostock wichtig, im Alltag so ressourcen-schonend wie möglich zu arbeiten. Holz aus dem Zoowald wird für Un-terstände oder Abgrenzungen ge- nutzt. Arbeitskleidung wird in einer  DRK-Werkstatt repariert, bevor sie  ersetzt wird. Bei Tiertransporten wird auf eine effektive Logistik geachtet,  um Mehrfahrten zu vermeiden. Auch  in den Büros setzt sich der Nach-haltigkeitsgedanke durch: Einzelne Drucker wurden abgeschafft, Müll-trennung ist Pflicht, Elektrogeräte werden bei Nichtnutzung vom Netz genommen. Seit 2025 erfüllen auch wir die gesetzlichen Vorgaben der elektronischen Rechnungslegung. Das betrifft etwa 4.000 Vorgänge im  Jahr, die bislang noch in Papierform  bearbeitet werden mussten.            «einige der alten Spielgeräte auf dem  bisherigen Spielplatz ersetzt werden,  bei anderen genügt es, diese zu überarbeiten und dem Thema ent-sprechend aufzuwerten. So wurde  der Gurtsteg zum Froschparcours und die Schaukel durch kleine  Vögel zur „Nestschaukel“. Blumen- hüpfplatten und eine Marienkäfer- wanderung entlang der histori-schen Drehpilze ergänzen weiter-hin die älteren Spielgeräte.Dank der großzügigen Unterstüt-zung von ScanHaus Marlow konnte  nach den Erneuerungen, die bereits  2023 von dem Fertighaus-Unter-nehmen übernommen wurden, nun  auch die Gottesanbeterin auf dem Spielplatz Einzug halten. Das viel- seitige Klettergerät für Kinder ab fünf Jahren ist so konzipiert, dass es Witterungseinflüssen standhält,  strapazierfähig und auch bei Regen  rutschfest ist.       «


15UMWELTBILDUNG IM ZOO SETZT AUF BNEDie Abkürzung BNE steht für „Bil-dung für nachhaltige Entwicklung“, deren Ziel es ist, Menschen zu zu-kunftsfähigem Denken und Handeln zu befähigen und es ihnen zu er-möglichen, die Auswirkungen ihres Handelns auf die Welt zu verstehen. Dieses Verständnis ist die Grundlagedafür, verantwortungsvolle und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Dabei verfolgt die Bildung für nachhaltige Entwicklung ganz-heitliche Ansätze, die nicht nur Lern-inhalte und Ergebnisse berücksich-tigt, sondern auch Pädagogik und Lernumgebung einbezieht. Der Bildung für nachhaltige Ent-wicklung widmet sich das Team der Umweltbildung im Zoo derzeit gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen zoologischen Einrichtungen in einem dreiteiligenWorkshop, der durch den Landeszoo-verband Mecklenburg-Vorpommern organisiert wurde. Ziel ist neben dem Verinnerlichen nachhaltiger Bildungsansätze auch das Vernetzen der Zoos untereinander. Der erste Teil der Schulung fand zu Beginn des Jahres im Zoo Rostock statt und stand unter dem Motto „Biodiversität im Zoo“. Themen-NACHHALTIGKEIT AUF RÄDERNDas Prinzip der Nachhaltigkeit spielt in allen Bereichen im Zoo Rostock eine wichtige Rolle. Deshalb fühlen wir uns auch den globalen Zielen für eine nachhaltige Ent-wicklung verpfl ichtet – den soge-nannten Sustainable Development Goals (SDGs). Diese 17 von den Ver-einten Nationen defi nierten Ziele sehen eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Ent-wicklung vor und umfassen mit Bildung, Gesundheit, Energie usw. verschiedenste Bereiche. Der Zoo legt dabei einen besonderen Fokus auf die folgenden Zielstellungen: Hochwertige Bildung, Leben unter Wasser und an Land, Maßnahmen zum Klimaschutz, nachhaltiger Kon-sum und Produktion, bezahlbare und saubere Energie, Gesundheit und Wohlergehen sowie Partner-schaften zur Erreichung der Ziele. Für die vielfältigen Angebote der Umweltbildung in Form von ver-schiedensten Besucherprogrammen wie Führungen, Fortbildungsver-anstaltungen, Projekttagen uvm. wurde der Zoo Rostock für seine Ansätze für Nachhaltigkeit bereits zertifi ziert („norddeutsch und nach-haltig“).Das Team der Umweltbildung im Zoo Rostock entwickelt die Angebote zur Wissensvermittlung stetig weiter. Seit Kurzem ist zu bestimmten An-lässen deshalb das neue „SDG-Mobil“ unterwegs. Im Rahmen des infor-mellen Lernens, das auf spielerische Weise „ganz nebenbei“ stattfi ndet, werden vermeintlich schwierige Themen niederschwellig verpackt. Das Wissensmobil wird mit „SDG-Kisten“ beladen. Diese Kisten bein-halten Informationen zu den jewei-ligen SDGs mit Herausforderungen, Lösungsansätzen und Zielen. Mit An-schauungsmaterial, Spielen, Rätseln und Interaktionsmöglichkeiten bieten sie zudem umfassende Anwendungs-möglichkeiten. Dabei wird mit dem Verweis auf Tiere, Pfl anzen und den Natur- und Artenschutz immer auch ein Bezug zum Zoo hergestellt. Weiterhin bietet das „SDG-Mobil“ viel-fältige Ideen und Lösungsansätze für den täglichen Gebrauch, mit denen alle zum Erreichen der Nachhaltig-keitsziele beitragen können.          «schwerpunkte waren hier unter anderem Methoden und Materialien zum Zusammenhang von Flora, Fauna und Biotopen, Methoden der BNE und eigene Handlungsansätze, Biodiversitätsstrategien und vieles mehr. Zudem wurde das Thema Nachhaltigkeit im eigenen Betrieb beleuchtet und zur Diskussion ge-stellt. Der zweite und dritte Teil der Schu-lung folgen im Frühjahr und Herbst dieses Jahres. Die im Workshop ver-mittelten Bildungsinhalte können dann auf nachhaltige Weise im Zoo umgesetzt werden – bei der Wissens-vermittlung im Rahmen der Bil-dungsangebote des Zoos Rostock wie beispielsweise thematischer Führungen.       «BILDUNG


16ARTENSCHUTZ / AUSBLICK„PLAN G“ Die Hochlandkärpfl inge sind eine Familie von kleinen Süßwasser-fi schen, die vorrangig im kühlen Hochland Mexikos leben. Ihren Lebensraum haben die Fische in schlammigen Tümpeln wie auch in klaren Flüssen. Von den insgesamt 43 Arten der Hochlandkärpfl inge gelten 13 als vom Aussterben be-droht und 14 als gefährdet. Eine SPEISEN IN TIERISCHER ATMOSPHÄREGleich drei Neueröffnungen stehen für dieses Jahr an. Im Sommer soll neben der neuen Robbenanlage und dem denkmalgerecht sanierten historischen Zooeingang an der Trotzenburg auch das Café Käfer wiedereröffnet werden. Nachdem die Gäste den Robben bei den geplanten Fütterungen „auf den Teller geschaut haben“, können sie in unmittelbarer Nähe im neu-eröffneten Café Käfer einkehren und selbst leckere Speisen und Getränke genießen. Im gemütlichen, neu ge-stalteten Gastraum fi nden hungrigeBesucherinnen und Besucher eben-so Platz wie auf der sonnigen Ter-rasse. Von hier aus haben sie auch einen guten Blick auf den benach-barten Spielplatz, sodass die kleinen Gäste nach ihrer Stärkung schon ausgiebig toben können, während die Erwachsenen noch etwas Ruhe bei erlesenen Kaffeespezialitäten und vielem mehr genießen.        «Noch im Umbau: Das Café Käfer wird umfassend saniert und modernisiert.schutzprojekt „Plan G“ zum Schutz der bedrohten Hochlandkärpfl inge. Das Projekt beinhaltet zunächst den Schutz sowie die Wiederherstellung relevanter Lebensräume der Süß-wasserfi sche. Weiterhin werden bestimmte Arten gezüchtet und in ausgewählten Habitaten ausgewil-dert. Langfristig ist im Zoo Rostock eine Beteiligung an der Erhaltungs-zucht einer der hochbedrohten Arten der Hochlandkärpfl inge vor-gesehen.          «»   goodeidworkinggroup.comArt ist bereits ausgestorben, zwei weitere sind in der Natur nicht mehr anzutreffen. Aus diesem Grund unterstützt der Zoo Rostock ab 2025 das Arten-Die neuen Spielgeräte zwischen Robbenanlage und Café Käfer: Eine maritime Kletterstation für jüngere und ein Wal-Kletterparcoursfür ältere Kinder.


Grundlage für die präzise Rekonstruk- tion des Eingangsbereichs bilden.  Bis zum Dezember 2024 wurde das Gebäude dann komplett entkernt.  Anfang 2025 folgte die Einrüstung, um die anstehenden Arbeiten an der Fassade zu ermöglichen. Zeitgleich  wurde die Bodenplatte gegossen.  Neben den aktuell laufenden Maurer- und Betonarbeiten haben die Dach-decker mit der Untersuchung des Dachs begonnen. Im Rahmen des Denkmalschutzes wird das Dach künftig mit neuen und alten Dach-ziegeln eingedeckt. Anschließend beginnen in naher Zukunft dann die Zimmererarbeiten. Insbesondere im Innenraum des Eingangsgebäudes müssen die Ge-gebenheiten künftig den Anforde- rungen an einen modernen Besucher- service und zeitgleich der Wahrung des historischen Charmes entspre-chen. Der Erhalt der historischen Substanz spielt dabei eine ebenso große Rolle wie eine Verbesserung der Situation für die Zoogäste und der Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden des Zoos. Mit Ab-schluss der Bauarbeiten können sich  die Besucherinnen und Besucher  an der Trotzenburg auf ein barriere- freies und repräsentables Eingangs- gebäude freuen, das gleichermaßen  Kaum ein Gebäude im Zoo Rostock steht so bedeutungsvoll für die 126-jährige Geschichte des Zoos wie  der Eingang an der Trotzenburg. Zehn Jahre nach der Geburtsstunde  des Zoos wurde das Gebäude 1909 nach Entwürfen des Rostocker Stadt- baumeisters Herrmann Tessendorf  errichtet. Gut 50 Jahre später wird es nochmals erweitert und umge-staltet. Im Jahr 1984 erfolgt dann schließlich die Eintragung als Denk- mal. Eben diese Eintragung bringt mit dem erhöhten Instandhaltungs- bedarf im Laufe der Jahre und den damit verbundenen Planungen zur  restauratorischen Sanierung des Eingangsbereichs einige Herausfor-derungen mit sich. Vor gut einem  Jahr, im Frühjahr 2024, beginnen jedoch die Baumaßnahmen, die die Schaffung eines barrierefreien Ein-gangs unter Berücksichtigung und Aufwertung des Denkmals zum Ziel haben.  Seither hat sich auf der Baustelle am Eingang Trotzenburg viel getan. Vor Beginn der „eigentlichen“ Bau-maßnahmen wurden zur Bestands-aufnahme umfangreiche Vorunter- suchungen vorgenommen. Auf diese Weise konnten historische Materialien und Farbschichten frei-gelegt werden, die schließlich die  den Anforderungen an den Arbeits- schutz und einem verbesserten Komfort für die Gäste genügt. Künf-tig erfolgt der Zugang über einen  großzügigen, von Säulen umrahmten Eingang nach historischem Vorbild.  Der Verkauf der Zootickets findet dann im Inneren des Gebäudes  statt, wodurch die Gäste wörtlich  nicht mehr im Regen stehen. Schließ- lich führt der Weg die Besucherinnen und Besucher über eine wiederer-richtete Pergola in den Zoo. Im Rahmen des Umbaus wird auch der Weg vom Eingang Trotzenburg zu den Pinguinen inklusive der am Weg entlanglaufenden Mauer in-standgesetzt. Zu guter Letzt dienen der Rückbau des Schwimmpontons  auf dem Pelikanteich und die Fällung  einiger weniger „Wildwüchse“ an dieser Stelle der Wiederherstellung  der historischen Ansicht auf den Park von hier aus. Die Wiedereröffnung des Eingangs an der Trotzenburg ist im Herbst 2025 vorgesehen. Zugang zum Zoo erhalten die Besucherinnen und  Besucher weiterhin über den Be-helfseingang und wie gewohnt über den Haupteingang am Barns- torfer Ring.          «HISTORISCHES ANTLITZ IN NEUEM GLANZLinks: Der historische Eingangs- bereich an der Trotzenburg. Hier sind die Säulen am Portal gut zu erkennen.Rechts: Wo bis vor Kurzem noch die Kassenplätze waren, ist jetzt ein Loch in der Wand. Hier setzt künftig die Pergola an, die nach historischem Vorbild wiederhergestellt wird und die Zoogäste in den Park leitet.


18STUDIENARBEITENIM ZOOZoos übernehmen eine wichtige Aufgabe in der Gesellschaft und en-gagieren sich weltweit für den Erhaltder biologischen Vielfalt. Diesen Auftrag erfüllen sie durch die Schaffung von naturnahen Erho-lungsräumen, die Sensibilisierung für das Tier, die Haltung und Zucht gefährdeter Tierarten sowie durch das Engagement im Natur-, Arten-, Umwelt- und Tierschutz, die Bildungfür nachhaltige Entwicklung und die Förderung der Forschung.Für uns als Zooteam sind Bildung und fachlicher Austausch ein Muss. Als Mitglied von Fachverbänden auf Landes- und Bundesebene hat der Zoo ein breites Spektrum an Fort-bildungsangeboten. Sowohl unsere Kuratoren als auch Gäste aus uns partnerschaftlich verbundenen Universitäten und Instituten geben Wissen an unsere Mitarbeitenden  und Besucherinnen und Besucher weiter. Hinzu kommen jährlich etwa30 Studierende, die an Lehrver-anstaltungen im Zoo teilnehmen, praktische Erfahrungen sammeln oder ihre Arbeiten unter fachlicher Aufsicht schreiben.Felix Albe beispielsweise schrieb seine Masterarbeit im Modul Inte-grative Zoologie an der Universität Rostock über das „ManyPrimates-Projekt“ und führte dazu Versuche bei uns im Zoo Rostock durch. Ziel des Projektes ist die Förderung der Zusammenarbeit zwischen For-schungsstandorten in der Primaten-kognitionsforschung, um wichtige offene Fragen zu klären, die einzelne Forschungsstandorte allein nicht beantworten könnten. In der Natur sind wichtige Ereig-nisse oft nicht beobachtbar, daher müssen Individuen Rückschlüsse über nicht beobachtete Ereignisse ziehen. Eine Methode dafür ist das Ausschlussverfahren, hierbei werden unbekannte Informationen durch das Ausschließen bekannter Optionenermittelt. Im Versuch von Felix Albe wurden für das Projekt Daten über die „Rück-schluss durch Ausschluss“-Fähig-keiten verschiedener Primatenarten gesammelt, darunter Orang-Utans und Haubenkapuziner.Auch die Studentin Jana Schneider widmete ihre Masterarbeit diesem Projekt und dieser Methode. Bei einem dafür entwickelten Versuchsaufbau „Rückschluss durch Ausschluss“ („Inference by Exclusion“) – der Versuchsaufbau für die Orang-Utans und Haubenkapuziner.FORSCHUNG«


19„Vielfalt zwischen den Gehegen“Ein Spiegel auf der Eisbärenanlage – Reaktionen bei Sizzel, Kaja und Skadi waren vorhanden. Es gab aber keine Anzeichen dafür, dass die Tiere die Spiegelung in die Nebenbox verstanden haben.und wenn ja, können sie diese bis zu einem gewissen Grad verstehen? In diesem Zusammenhang wurde in mehreren Studien an Tieren unter-sucht, inwieweit Spiegel als Werk-zeuge zur Problemlösung genutzt werden können, da dies Hinweise auf ihr Verständnis von Spiegel-bildern liefern kann.In dem vereinfachten Versuchs-aufbau zeigten die Eisbären Sizzel, Skadi und Kaja Interesse an dem Spiegel auf der Außenanlage und er-kannten, dass die Bären im Spiegel keine fremden und damit bedroh-lichen Tiere sind. Im Teilversuch zur Problemlösung zeigten die Eisbären zwar Interesse, jedoch kein Verhalten,das darauf hindeutete, dass sie die Spiegelung in die Nebenbox ver-standen haben. Das Phänomen Problemlösungsverhalten ist aller-dings komplex und wurde hier nur vereinfacht mit einem unbewegten Gegenstand als Anreiz getestet. In-teresse an dem Spiegel zeigten die Eisbären trotzdem.Ein ganz anderes Studienprojekt nennt sich „Vielfalt zwischen den Gehegen“. Studierende der Fach-didaktik Biologie der Universität Rostock erfassen und bestimmen dabei die freilebenden Tiergruppen im Zoo.Der Zoologische Garten ist ein 56 Hektar großes Refugium voller Wildnis zwischen den Gehegen. Als autofreie und ökologisch bewirtschaf-tete Zone im grünen Stadtgürtel hat er sich zu einem geschützten Rück-zugsort für Tiere entwickelt. Einige Fledermausarten leben auf dem Zoo-gelände, auch Eisvogel und Schwarz-specht zeigen sich, ebenso wie Reh oder Eichhörnchen. Hinzu kommt eine pralle Vielfalt der Tierwelt von Spinnen, Insekten und Schnecken und diverse Amphibien in unseremPark. Um eine Vorstellung vom Artenreich-tum dieser Tiergruppen zu erhalten, versuchen sich die Studierenden seit 2023 an einer jährlichen „Volks-zählung“ kleiner Organismen und Vögel. Das Ergebnis nach zwei Inven-turen: 237 Arten von Wirbellosen, darunter 175 Insekten. Entdeckt, fotografiert und klassifiziert wurden Schönheiten wie die Hufeisen-Azur-jungfer, der Bienenwolf, das grüne Heupferd und der zweifleckige Zipfel-käfer ebenso wie Facetten-Räder-tierchen und Zackenrädchen als Phytoplanktonart.         «wurde getestet, ob die Tiere durch das Zeigen eines entfernten Objekts ableiten können, wo sich eine Be-lohnung befindet. Diese Forschung leistet einen wich-tigen Beitrag zum besseren Ver-ständnis der kognitiven Fähigkeiten von Primaten. Diese Tiere müssen in ihrem täglichen Leben Schluss-folgerungen ziehen, um Entschei-dungen zu treffen. Sei es bei der Nahrungssuche, in sozialen Inter-aktionen oder zur Feindvermeidung.Diese Fähigkeit erfordert spezifische kognitive Prozesse. Während das komplexe Denkvermögen von Primaten oft mit ihrer sozialen Vielschichtigkeit in Verbindung gebracht wird, spielen auch ökolo-gische Herausforderungen eine ent-scheidende Rolle in der kognitiven Evolution. Orang-Utans, die als Einzelgänger in dichten Regenwäldern leben, sind stark auf ihr Gedächtnis angewiesen,um saisonal verfügbare und ver-steckte Nahrungsquellen wiederzu-finden. Kapuziner hingegen sind als geschickte, spezialisierte Nah-rungsbeschaffer bekannt, die durch den Einsatz von Werkzeugen auch schwer zugängliche Nahrung er-schließen können.Auch Eisbären haben sich an ihren speziellen Lebensraum angepasst und gelernt, in einer sich ständig ändernden, kargen Umwelt zu überleben, indem sie flexibel mit den Gegebenheiten umgehen. Zu-dem sind ihre Sinne wie der Geruch und das Gehör im Vergleich zu an-deren Raubtieren außergewöhnlich gut ausgebildet. Dass beispielsweise Menschenaffen in einem Spiegel erkennen können, dass sie sich selbst und nicht einen anderen Artgenossen sehen, wurde bereits untersucht. Die Master-studentin Chiara Goldfuss führte bei uns im Zoo im Rahmen eines universitären Moduls und eines Praktikums im Kuratorenteam Spiegelversuche mit den Eisbären durch. Die groben Forschungsfragen, denen sie dabei nachging, waren: Nehmen Eisbären Spiegelungen wahr


20WAS, WANN, WO IM ZOOKLASSIKUNTERFREIEMHIMMELSTATTEINFALTVIELFALTLICHT AN!Bei der 26. Klassik-Nacht am 20. Juni wird es „Very British“ und die Gäste können sich auf Musik von Edward Elgar, James Bond und viele mehr freuen. Marcus Bosch, der als Chefdirigent  die künstlerische Leitung für die  Norddeutsche Philharmonie Rostock  innehat, wird durch den Abend füh-ren. Für ihn ist es der sechste Auftritt  bei der Klassik-Nacht im Zoo. Tickets  für die 26. Klassik-Nacht sind ab so-fort an den Zookassen und an allen bekannten Vorverkaufsstellen er-hältlich und kosten ab 39,70 € für Erwachsene, 19,70 € für Kinder und ermäßigt 34,70 €.Am 21. Juni ist die Norddeutsche Philharmonie Rostock dann für das zweite „Erdmännchenkonzert“ zu  Gast im Zoo. Mit dem Stück „Freddy und die wilden Wölfe“ richtet sich das Programm insbesondere an Kinder und ihre Familien. Tickets für das „Erdmännchenkonzert“  kosten 2 € für Kinder und 3 € für Erwachsene (zzgl. Zooeintritt) und sind ab sofort an der Zookasse und  jetzt auch online über unseren Ticket- shop erhältlich.      «Orang-Utans, Gorillas, Baumkän-gurus oder verschiedenste Botanik – viele Tier- und Pflanzenarten sind in ihren Beständen stark gefährdet.  Als Zoobewohner stehen Sizzel,  Assumbo & Co. als Botschafter für ihre bedrohten Artgenossen. Mit  ihrer Hilfe soll für den Natur- und Artenschutz sensibilisiert werden. Mit dem Zootag der Biodiversität  und des Artenschutzes am 22. Mai  widmen sich der Rostocker Zoo- verein und der Zoo Rostock gemein-sam mit vielen externen Partnern diesem wichtigen Thema. An ver-schiedenen Stationen wird über die  unterschiedlichen Projekte informiert – über die Verschmutzung der Meere,  bedrohte Tiere und Pflanzen und vieles mehr. Um einen besseren Zugang zu dieser Thematik und das Interesse diverser Altersgruppen zu erhalten, wird eine interaktive Rallye vorbereitet. Zudem können die Zoogäste nicht nur mit den Teilnehmenden der Veranstaltung, sondern auch mit dem Zooteam ins Gespräch kommen.Vielfältig und bunt ist auch die Aus-stellung im Atelier Natur geworden.  Dort ist noch bis zum Artenschutz-tag „Unsere neue ZooMasche“ zu  sehen. Unter dem Motto „Häkeln für  Vielfalt“ erreichte uns eine beein- druckende Welle der Kreativität und des Engagements für den Arten- schutz. Mehr als 5.000 handge-häkelte Tiere und Pflanzen regen   nun als farbenprächtiges Zusammen- spiel aus Meeres- und Landbewoh-nern zum Staunen und Nachdenken  an. Für jedes eingereichte Werk stellt der Zoo 1 Euro an SECORE aus  dem freiwilligen Artenschutzbeitrag der Zoobesucherinnen und -besucher  zur Verfügung. Die Artenschutzorga- nisation setzt sich weltweit für den Schutz und die Wiederherstellung  von Korallenriffen ein.        «Das Lampionfest im Zoo war stets eine beliebte Veranstaltung bei den Zoobesucherinnen und -besuchern. Dann kam die Corona-Pandemie und danach die Robbenbaustelle dazwischen. In diesem Jahr soll der Laternenumzug durch den Zoo end-lich wieder stattfinden. Mit Start an  der neu eröffneten Robbenanlage geht es am 25. Oktober gemütlich mit der eigenen Laterne durch den Zoo. Auf dem Weg begegnet den  Zoogästen allerhand Spuk und  Grusel. Den Abschluss bildet eine große Lichtershow auf dem Veran-staltungsplatz.               Mit zauberhaften Lichtinstallationen  geht es im Winter weiter. Der Zoo-LichtZauber war in diesem Jahr ein  toller Zugewinn, sodass wir auch   für den dunklen Jahreswechsel die Lichterveranstaltung wieder aufs Programm setzen. Dann werden die Scheinwerfer, Laser und Nebel von World of Lights den Historischen Zooteil in eine stimmungsvolle Winterlandschaft verwandeln.      «


21WANNWASWOIM ZOOAPRIL11.-23.04.:  Ostern im Zoomit Tierischer Olympiade am 19.04., Osterrallye und Actionbound.MAI15.05.:  Lange Nacht der   Wissenschaften22.05.:   Zootag der Biodiversität    und des ArtenschutzesGemeinsam mit dem Zooverein wird  an verschiedenen Aktionsständen informiert.JUNI 01.06.:   Kindertag10.06.:   Baumtag – Exkursion zu    Blatt und Nadel20.06.:   26. Klassik-Nacht   „Very british“21.06.:   2. Erdmännchenkonzert   „Freddy und die wilden   Wölfe“JULI25.07.-07.09.:  Sommerferien im Zoo  mit spannenden Führungen und rätselhaften Entdeckungsreisen.AUGUSTSommerferien im Zoo 15.+16.08.:  Jazz-Nachtim Rahmen des jährlichen Rostocker  Jazzfestivals „See more Jazz“.23.08.:   FledermausnachtSEPTEMBERbis 07.09.:  Sommerferien im Zoo 06.09.:  Tag der DahlieErleben Sie Farbenfreude auf histo-rischem Boden.21.09.:  Großes ZoofestSpiel, Spaß, Tanz und tolle Mitmach- Aktionen.OKTOBER17.-26.10.:  Herbstferien im Zoo mit einem bunten Programm aus der wunderbaren Welt der Tiere.25.10.: Lampionfestmit Laternenumzug und Lichtershow. DEZMEBERZooLichtZauber by World of Lights AUSSTELLUNGENim Altweltaffen-Hausbis 25.05.: „Reset“ Abstrakte Kunst in Mischtechnik von Elisa Fritz.02.06.-07.09.: „Junge Künstler             stellen aus“Die besten Schülerarbeiten aus dem Malwettbewerb des Rostocker Zoovereins werden ausgestellt.15.09.-23.11.: „Glanzlichter der           Naturfotografie“ Die Siegerfotos des internationalen  Naturfotowettbewerbs stationieren  wieder in Rostock.ab 01.12.:  „Der Rostocker         Zooverein“... mit einer Fotoausstellung der Vereinsmitglieder.im Atelier Naturbis 22.05.: „Unsere neue ZooMasche – Häkeln für Vielfalt“SONNTAGSFÜHRUNGEN... des Rostocker Zoovereins finden jeden dritten Sonntag im Monat bis einschließlich Oktober um 10 Uhr  statt. Themen, Treffpunkte und weitere Informationen finden Sie  unter www.rostocker-zooverein.de Die Sonntagsführungen sind kosten- los, benötigt wird lediglich eine gül-tige Tages- oder Jahreskarte für den Zooeintritt.Weitere spannende Veranstaltungen,  Ausstellungen, Fütterungen und Tierpflegertreffs finden Sie online unter www.zoo-rostock.deNach Herausgabe des grünen Zoo-führers „Ein zauberhafter Garten“  im September 2024 legen wir auch in diesem Jahr den Fokus verstärkt auf unsere botanischen Schätze im Zoo. Beim Baumtag im Juni dreht sich  alles rund um Blatt und Nadel. Zudem feiert das Dahlienfest, zuletzt  2006 ausgerichtet, ein kleines  Revival in Form des „Tages der  Dahlie“ und lädt Sie im September ins historische Dahlienquartier ein.  TERMINE IM ÜBERBLICK


22Futter und Wasser. Somit haben die natürlichen Lebensräume aller  Populationen bestimmte Kapazitäts- grenzen. Dies prägt die drei wesent-lichen Prozesse der Populationsent-wicklung: Reproduktion, Migration und Tod.Die Reproduktion wird durch unter- schiedliche Fortpflanzungsstrategien  verschiedener Tierarten, und insbe- sondere das Angebot von (Nahrungs-) Ressourcen beeinflusst. Dabei ist es jedoch von vornherein völlig natür-lich, dass nicht alle Jungtiere über-leben.Auch Migration, die Zu- und Ab-wanderung verschiedener Indivi-duen in einen Lebensraum oder aus POPULATIONSMANAGEMENT: DIE ERHALTUNG GENETISCHER VIELFALT & GESUNDHEITDer Begriff Population ist vielen  geläufig – doch was versteht man  unter Populationsmanagement, und  das insbesondere im Kontext Zoo?Eine Population ist per Definition eine Gruppe von Individuen der gleichen Art, die sich einen Lebens- raum teilen und untereinander fort- pflanzen, wodurch sie über mehrere  Generationen genetisch miteinander  verbunden sind.In der Natur unterliegen Populatio-nen dem Einfluss äußerer Faktoren. Denn die scheinbare „Idylle“ ist ein Überlebenskampf um Ressourcen, beispielsweise durch die Verfügbar- keit geeigneter Lebensräume, von 


23koordinierten Erhaltungszuchtpro-grammen oder spielen eine Rolle in  der Umweltbildung. Das Populations- management hat das Ziel, die Arten als genetisch gesunde, fortpflan-zungsfähige und langfristig sichere Bestände zu erhalten.In den Zoos besteht – ganz analog zur Natur – auch eine Kapazitäts-grenze für jede Tierart oder Popu-lation, zum Beispiel dahingehend, wie viele Tiere in einem Erhaltungs-zuchtprogramm gehalten werden können.Da die Tiere in Zoos durch ein dauer- haft ausreichendes Nahrungsan- gebot, tiermedizinische Versorgung  oder fehlende Fressfeinde und  andere natürliche Selektionspara- meter eine gute Reproduktions-leistung zeigen und oftmals eine höhere Lebenserwartung haben, sind die Kapazitätsgrenzen in den Zoos teils „schnell“ erreicht. Nach „natürlichem Vorbild“ würde die Reduktion der Population an dieser Stelle durch den Tod erfolgen.Neben der genannten guten Ver-sorgung und Betreuung der Tiere im Zoo, spielt es für die moderne Tierhaltung eine wichtige Rolle,  den Tieren die Möglichkeit zu geben, möglichst viele Verhaltensweisen naturnah auszuleben. Die Fort-pflanzung ist für viele Tiere ein  zentraler Lebensinhalt und prägt gerade bei sozial lebenden Arten oft wesentliche Aspekte des Ver-haltensspektrums, die nur durch die Möglichkeit zur Paarung und Jungtieraufzucht erlernt werden können. Im Rahmen der Reproduk-tionskontrolle, zum Beispiel durch Verhütung oder eine Trennung der Geschlechter, bleibt dieses Lernver-halten aus. Außerdem kann es zu gesundheitlichen Folgen kommen. Bei einer Reihe von Tierarten ist inzwischen bekannt, dass sie beim Ausbleiben von Fortpflanzung auf Dauer unfruchtbar werden.Ein zweiter wichtiger Aspekt ist die tiergerechte Ernährung, insbeson-dere von Fleischfressern. Diesen werden durch das Anbieten ganzer  Tierkörper oder Teilen davon,  gerade auch von ganz verschiede-nen Arten, gesundes Futter sowie wichtige Reize und Beschäftigung geboten.                                                      »diesem heraus zu anderen Populati-onen findet statt, sie ändert jedoch in der Regel nichts an den natür- lichen Kapazitätsgrenzen.Der Tod hingegen ist aufgrund eben jener Grenzen eines Lebensraumes eine bedeutende Komponente. Ist die Kapazität erreicht, sterben mehr Tiere – durch Nahrungsmangel, die Ausbreitung von Krankheiten, und weniger Nachwuchs schafft es in die nächste Generation.Diese natürliche Selektion steuert Populationen so, dass sie vor allem  aus gesunden, fortpflanzungsaktiven  Tieren bestehen, und somit genetisch  vielfältig und stabil bleiben.Vielfach ist der Mensch aber schon so weit in die Lebensräume vorge-drungen und hat sie eingeengt oder verändert, dass auch natürliche Populationen reguliert werden müssen, beispielsweise durch Be-jagung. Es findet also ein Manage-ment der Population statt.Auch bei der Haltung in Zoos findet ein gezieltes Management von Tier- populationen statt. Im Rahmen des  Artenschutzes sind viele Tiere Teil von  Die Möglichkeit zur Paarung und Jungtier-aufzucht ist ein wichtiger Teilaspekt bei der Förderung natürlicher Verhaltensweisen.Eine tiergerechte Ernährung, besonders bei Fleischfressern, ist wichtig und sieht das Verfüttern ganzer Tierkörper oder Teilen vor.Die Natur sieht nicht zwingend vor, dass alle Jungtiere überleben. So werden Tiere in Zoos auch aktiv gezüchtet, um sie zu verfüttern.POPULATIONSMANAGEMENT


24Das Populationsmanagement ver-eint mit neueren Ansätzen diese verschiedenen Anforderungen aus  Artenschutz, begrenzten Kapazitäten der Tierhaltung und dem Tierwohl mit Aspekten wie Verhalten und  Ernährung. Neben der „üblichen“ koordinierten Zucht, Fortpflan-zungskontrolle oder dem Aus-tausch von Zootieren sieht es auch die gezielte Tötung überzähliger  Individuen vor. Für die gezielte Tötung und das  anschließende Verfüttern der Indi-viduen an andere Zoobewohner er-geben sich verschiedenste Vorteile.  So stellt die Verfütterung von Tieren aus der eigenen Haltung sicher, dass  diese vormals ein artgerechtes Leben  bei optimaler Versorgung hatten und eine bestens nachvollziehbare Futterqualität für die Ernährung  von Fleischfressern besteht. Zudem kann der Zukauf von Fleisch redu- ziert werden, sodass weniger Nutz-tiere aus kommerzieller Haltung benötigt werden. Somit ist das Vor-gehen gleichermaßen dem Tier-wohl wie auch der Nachhaltigkeit dienlich.Das behandelt auch eine kürzlich er- schienene wissenschaftliche Arbeit ZOOGÄSTE  ARTENSCHUTZBEITRAG: ENGAGIEREN SICH Fast 500.000 Gäste besuchten den  Zoo Rostock im vergangenen Jahr. Rund 90 Prozent von ihnen zögerten  dabei auch 2024 nicht, an der Zoo-kasse neben dem Eintritt auch den Preis für den freiwilligen Arten-schutzbeitrag zu entrichten.  So konnten Spendeneinnahmen in Höhe von 88.438,97 Euro erzielt werden. Die Gesamtsumme, die dank der  engagierten Zoogäste über den Arten- schutzbeitrag an verschiedene Arten- schutzorganisationen überwiesen werden konnte, beläuft sich damit  schon auf über 350.000 Euro seit der  POPULATIONSMANAGEMENT / ARTENSCHUTZDie Verfütterung von Tieren aus der eigenen Haltung stellt die optimale Versorgung von Fleischfressern sicher.Der Zoo Rostock ist Hauptunter-stützer des Schutzprojektes für Gorillas im Maiko-Nationalpark.vielfältiger Fachleute zum Thema Populationsmanagement, die unter  anderem auch dafür plädiert, den Tod als natürlichen Vorgang in den Bildungs- und Artenschutzauftrag Zoologischer Gärten zu integrieren. Dabei ist es wichtig, die Transparenz zu fördern und viel Aufklärungs- arbeit zu leisten. Die Umweltbildung der Zoos kann dazu einen wichtigen  Beitrag leisten, indem sie ökologische  Zusammenhänge, natürliche Kreis- läufe usw. stärker in den Fokus rückt und damit einen offenen Umgang mit den Komponenten des Popula-tionsmanagements fördert.Im Rahmen der Bildung und des  Artenschutzes als zwei zentrale Auf- gaben der Zoologischen Gärten ist  es hier wichtig, zu vermitteln, dass  das Ziel des Populationsmanage-ments darin besteht, eine Art dauer- haft bei guter Gesundheit zu halten  und die genetische Vielfalt zu  wahren.        «Einführung des freiwilligen Beitrags 2021. Mithilfe der Einnahmen konn- ten im vergangenen Jahr wieder viel- fältige Projekte gefördert werden.Beispielsweise der Polar Bear Tracker oder die Erforschung von Eisbären- Wurfhöhlen durch Polar Bears Inter- national oder die Entwicklung einer  App und eines Online-Portals zur  Erhebung wichtiger Daten zur Arten- vielfalt und Umwelt im Torricelli- Gebirge zum Schutz der Baumkän-gurus und vieler anderer Arten. Über die Berggorilla und Regenwald Direkthilfe konnten verschiedene Projekte im Maiko-Nationalpark umgesetzt werden. Über Orang-Utans in Not haben die Zoogäste bei der Wiederaufforstung eines Waldgebietes im Lamandau River Wildlife Reserve finanziell unter-stützt. Außerdem gingen Spenden an die Artenschutzorganisationen  Plant for Future, den Sphenisco e.V., die  Stiftung Artenschutz und einige andere. Unser herzlicher Dank gilt allen, die sich auf so vielfältige Weise für den Natur- und Arten-schutz engagieren und nicht zu-letzt allen unseren Spenderinnen und Spendern.       «


25Die Angebote für spannende Füh-rungen für Kinder im Zoo sind viel-fältig. Seit Kurzem gibt es ein neues Highlight für junge Zoofans und ein bestehendes Programm wurde um-fassend überarbeitet und kommt als neue Version daher. Seit letztem Jahr können Kinder im Zoo spannende „Mikroabenteuer“ erleben. Dabei geht es darum, an fünf verschiedenen Stationen den erstaunlichen Sinnesleistungen der Tiere auf den Grund zu gehen. Auf dem selbst gebauten Barfußpfad fühlen die Teilnehmenden Natur-materialien, gehen verschiedenen Gerüchen nach, entdecken unter  dem Mikroskop tierische Details oder müssen beim Hör-Memory Geräusche  zuordnen. Die „Mikroabenteuer“ vermitteln Wissen auf spielerische und anschauliche Weise. Abenteuerlich wird es bei den „Kleinen Nachtdetektiven“. Diese besondere Kinderführung, bei der die Teilnehmenden das Darwineum  erkunden, wenn das lebendige Mu-seum eigentlich schon für Besuche- rinnen und Besucher geschlossen ist, gibt es schon länger. Das Programm wurde jetzt aber noch einmal über-arbeitet und um viele spielerische Elemente ergänzt. Nachdem ein Mitglied des Forscherteams im Dschungel „verloren geht“, müssen die „Kleinen Nachtdetektive“ aller-hand Aufgaben und Rätsel lösen. Eingebunden in eine interaktive Geschichte lernen die Kinder ganz nebenbei viel Wissenswertes über die Tiere und Pflanzen in „Rostocks Dschungel“. ihren nächsten Zoobesuch etwas „kniffliger“ gestalten. Mit 30 Fragen  tauchen die Userinnen und User im neuen Actionbound in die Vielfalt der  Natur ab und können ihr Wissen rund um die Tiere und Pflanzen im Zoo testen (» QR-Code auf Seite 2).Wer sich vom Actionbound „durch den Zoo führen lassen möchte“, be- ginnt am besten am Eingang Barns- torfer Ring. Die Fragen beginnen in der Welt der Insekten und bringen die Zoogäste schließlich ins Darwi-neum zu Galapagos-Riesenschild-kröten, Gibbons & Co. Draußen geht es dann von den Yaks zu den Wisenten und von hier aus in den Historischen Zooteil. Hier widmen sich die Fragen den Luchsen, Roten Pandas und Großkatzen, aber mit Rhododendren, Dahlien & Co. auch  den botanischen Schönheiten des Zoos. Der digitale Rundgang endet schließlich beim ältesten Zoobe- wohner – dem Mammutbaum. Unterwegs testen die Teilnehmenden  nicht nur ihr Wissen, sondern be- kommen auch viele spannende Infor- mationen zu den Zootieren und Pflanzen. Wer einmal auf den Ge-schmack gekommen ist, kann sich mit unseren anderen Actionbounds auch „Rund ums Polarium“ oder „Quer durch Amerika“ quizzen. Für die digitale Zootour einfach die Actionbound-App herunterladen und den QR-Code scannen oder nach dem gewünschten Quiz suchen.    «Ein neuer Actionbound ist da und für unsere Zoogäste heißt es „Wer weiß denn Zoooo was?“. Ab sofort können sich Zoofans von zuhause aus auf einen kostenlosen, digi-talen Zoorundgang begeben oder NEUE ANGEBOTE –NICHT NUR FÜR KIDS25ANGEBOTE


26Mit dieser Anleitung kannst du einen Origami-Frosch falten ... »...und spielerisch etwas über Arten-schutz lernen.Die EAZA-Artenschutzkampagne „Vietnamazing“ widmet sich dem vielfältigen Artenreichtum Vietnams, der vor allem durch einen hohen Le-bensraumverlust stark bedroht ist. Durch die Zusammenarbeit von Zoos sollen die Bedrohung und notwen-dige Schutzmaßnahmen anhand ver-schiedener tierischer Botschafter öffentlich in den Fokus gerückt und umgesetzt werden. Der Moos-frosch, den du hier faltest, ist so ein Botschafter der „Vietnamazing“-Kampagne und er ist auch im Zoo Rostock zu fi nden.BASTELNVOM PAPIER ZUM TIERBastel dir deinen eigenen Roten Panda für Zuhause. Alles, was dudafür brauchst, sind eine leere Toilettenpapierrolle, buntes Papier und Stifte, Klebe und eine Schere.Wenn du einen kleineren Panda basteln möchtest, schneide die Papierrolle zu, bevor du sie beklebst.1) Du brauchst ein grünes Origamipapier in der Größe 15 x 15 cm. Falte es 2x zur Mitte, sodass ein kleines Quadrat entsteht.2) Falte nun die Ecken diagonal zur Mittelfalz.Wiederhole die Schritte auf der anderen Seite.3) Drehe das Papier um und falte beide Seiten zur Mitte.4) Falte nun die entstandenen Dreiecke nach innen, indem du den Mittelfalz in die andere Richtung knickst. Wiederhole diesen Schritt auf beiden Seiten.5) Falte nun die Ecken der Dreiecke zur oberen bzw. unteren Spitze und dann wieder bis zur entstan-denen Faltkante zurück. Diese Schritte an allen vier Ecken falten.6) Umdrehen und die Ecken zur Mitte falten. Die obere Spitze runterfalten und die Seiten ins Dreieck stecken. Wieder umdrehen und 2xzur Mitte falten (zickzack).« «


27AnzeigeHERAUSGEBER & FÜR DEN INHALT VERANTWORTLICH Zoologischer Garten Rostock gGmbHDRUCK & FERTIGUNG Saxoprint GmbHSTANDApril 2025TEXTEDr. Jens Bohn, Carina Braun, Jonas Homburg, Daniela Lahn, Katrin Schüler, Maria Seemann, Constanze SteinkeILLUSTRATIONENArtur Bormann (Titel) OBRA-Design (16) ZooQuariumDesign ZQD GmbH (10/11)FOTOSSteffen Ahlefeldt-Purgander (02, 06)Carina Braun (02, 03, 09, 14, 16, 19, 26)Matthias Drübbisch (02, 05-07, 09, 13, 20, 21, 23, 24, 28)Anika Flanderka (17)Kerstin Genilke (24)Chiara Goldfuss (19)Kristin Hassler (21)Christiane Hüerkamp (15)Joachim Kloock (03, 04, 06, 08, 11, 20, 22/23, 25)F. Krönke (16)Daniela Lahn (12, 18)Georg Mohr (04, 11)Hanna Petrov (26)Klaus Rudloff (08)Nico Schröder (06)Maria Seemann (11, 15, 23)Ines-Chatrin Tischler (09)Zoo-Archiv (17)Rostocker Zooverein (13)VIELEN DANKUnsere Premiumpartner für Natur- und Artenschutz:Unser Goldpartner:Unsere Silberpartner:Unsere Bronzepartner:Weitere Partner:IMPRESSUM


PATE  GESUCHTÜbrigens, bald ist wieder „Erdmännchenkonzert“ – haben Sie sich schon Ihr Ticket gesichert?Wenn Sie den Zoo unterstützen möchten, können Sie das jetzt ganz einfach online tun – ob mit einer Tier-, Baum- oder Bankpatenschaft.Informationen und Beratung unter 0381 / 2082-189 oder patenschaft@zoo-rostock.dewww.zoo-rostock.de