Wandern Trekking Klettersport
E-Magazin
Outdoor Im-Puls
Foto: Claus-Georg Petri
 www.outdoor-im-puls.de
Spaß im Pulver  
25 Seiten
Die schönsten Schneeschuh-Touren
2/2017
Raus in den Frühling
Ferienlager Tolle Tipps
Saar-Hunsrück-Steig Zweitälersteig, Schwarzwald
Abenteuer Mt. Musala Bulgarien
InterviewDavid Lama
10 Jahre


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Wohin die Reise geht
Claus-Georg Petri redaktion@outdoor-im-puls.de
Es geht wieder los. Überall blüht und grünt es, die Natur lässt ihre Muskeln nach der Winterruhe spielen. Der Schnee hat sich bis auf die Bergspitzen zurückgezogen. Bei mir im Keller warten Wander- und Bergschuhe, ordentlich sauber gemacht und eigefettet, auf ihren ersten großen Einsatz. Doch wohin geht die Auftakttour in diesem Jahr? Ich selbst halte es gern so, auch selbst erstmal die müden Knochen wieder in Gang zu bringen. Wanderungen auf der Schwäbischen Alb oder im Schwarzwald, beide wegen ihrer räumlichen Nähe zu meinem Wohnort gut zu erreichen, bieten sich dafür an. Damit Sie wissen, wovon ich schwärme, beginnt diese Ausgabe von Outdoor Im-Puls mit Geschichten aus den deutschen Mittelgebirgen. Keine Sorge, es geht im weiteren Verlauf des E-Magazins auch noch höher hinauf. Wie starten Sie ins neue Jahr? Wohin geht die Reise? Bitte schreiben Sie mir doch, wie sich Ihr Wanderfrühling gestaltet. Ich freue mich über Ihre Mails. In diesem Sinne: schönen Frühling. Und viel Spaß beim Lesen, wanderbare Grüße, Claus-Georg Petri P. S.: Glückwunsch an Best of Wandern zum zehnjährigen Bestehen, nachzulesen auf Seite 30 
Auf ein Wort
Foto: Claus-Georg Petri


 Outdoor im Puls – mit Outdoor Im-Puls 
Inhalt
Das gibt's diesmal
  3 Auf ein Wort: Wohin die Reise geht   6 Auftakt: Fotokurse Silberregion Karwendel   8 Wandern: Saar-Hunsrück-Steig 12 Wandern: Zweitälersteig, Schwarzwald 18 Porträt: Kräuterhexe Maria Bachmann 26 Wildkräuterwanderung: Zachersmühle 28 Ferienlager für Erwachsene: Sommerjung 30 Ferienlager für Jugendliche: Alpenverein 32 Jubiläum: Zehn Jahre Best of Wandern 34 Alpiner Fotokurs: Passeiertal, Südtirol


Foto:Tölzer Land Tourismus
Löwenzahnwiese im Tölzer Land
36 Nordic Walking: Tölzer Land 42 Bergwandern: Mt. Musala, Bulgarien 52 SAAC: Kletter- und Klettersteigkurse 54 Lama-Trekking: Katschberg 58 Hotel-Tipps 60 Hütten-Tipps 64 Interview: David Lama 70 Trekking- und Outdoor-Zubehör 78 Bücher 82 Trekking: Scilly Islands, England 94 Zum guten Schluss/Impressum


Auftakt
Besondere Plätze, Momente, Jahreszeiten und Stimmungen für immer festhalten: Das ist es, was Naturfotografen antreibt. In der Silberregion Karwendel gibt es besonders viele Motive: Die frischen Grüntöne des Frühlings in der milden Sonne am Ahornboden. Das Wechselspiel von Licht und Schatten in der Wolfsklamm und auf St. Georgenberg. Die blühenden Almrosen unter dem Kellerjoch. Das Tiefblau des Himmels im Spätsommer mit glasklarer Fernsicht in Hochgallzein. Die glühenden Herbstfarben der Stutenhof Allee bei Schloss Tratzberg. Solche besonderen „Momentaufnahmen“ erleben die Teilnehmer an den Fotokursen in der Silberregion Karwendel. Zusammen mit einem Profifotografen und einer Gruppe an Gleichgesinnten werden dabei die eigenen „Weltanschauungen“ ausgetauscht und vernetzt. Von den besten Motiven der Fotokurse wird jeweils ein Fotokalender produziert.
Auf einen Klick
Bekannte Naturfotografen zeigen Teilnehmern, aus welchen Perspektiven die Region besonders fotogen ist. Vom Frühling bis in den Herbst laufen professionelle Fotokurse in der Silberregion Karwendel.


Foto-Workshops 2017 – Silberregion Karwendel20. bis 23. April 2017: „Frühlingserwachen – Gehen & Sehen“ mit Heidi Nothegger & Reinhard Hölzl; 27. bis 30 April 2017: „Smartphone Fotografie Alpen“ mit Rainer Windhorst; 15. bis 18. Juni 2017: „Fotokurs am Ahornboden“ mit Heinz Hudelist; 30. September bis 3. Oktober 2017: „Smartphone Fotografie im Herbst“ mit Rainer Windhorst; 19. bis 22. Oktober 2017: „Goldener Herbst“ mit Ulla Lohmann. Info: www.naturfototage.com


WandernSaar-Hunsrück-Steig
Am Wasser wandern
Der Saar-Hunsrück-Steig führt auf 410 Kilometern und 27 Etappen vom saarländischen Perl an der Mosel über Idar-Oberstein und den Hunsrück bis nach Boppard am Rhein sowie über einen Abzweig zur Römerstadt Trier. 


Foto: Projektbüro Saar-Hunsrück-Steig / Klaus-Peter Kappest, Dominik Ketz
Saar-Hunsrück-Steig


Der Saar-Hunsrück-Steig hat mit dem Deutschen Wandersiegel als Premiumweg die höchste Auszeichnung, die ein Wanderweg europaweit erreichen kann (www.deutscheswanderinstitut.de). Das Siegel bewertet unter anderem die Erlebnisqualität eines Wanderwegs und die Qualität seiner Beschilderung. Von den bisher zertifizierten Fernwanderwegen hat er mit 65 Erlebnispunkten das höchste Ergebnis erreicht. Der Saar-Hunsrück-Steig ist ein naturnaher Weg, der zu 70 Prozent über Waldboden, Graspfade oder entlang von Bachläufen geführt ist. Für Wanderer gibt es noch einiges mehr zu entdecken rund um den Saar-Hunsrück-Steig. In der Region zwischen Mosel, Rhein, Saar und Nahe ist ein dichtes Netz von 111 Premiumwegen für Wanderungen entstanden: die Traumschleifen Saar-Hunsrück. Sie verlaufen größtenteils auf schmalen, naturnahen Wegen, vorbei an idyllischen Wasserläufen und imposanten Felsformationen hin zu atemberaubenden Aussichtspunkten und beeindruckenden Natur- und Kulturdenkmälern. Infos: www.saar-hunsrueck-steig.de
WandernSaar-Hunsrück-Steig




Wandern
Zweitälersteig, Schwarzwald
Fast alpin


Auf dem Zweitälersteig im Schwarzwald entdecken Wanderer Elz- und Simonswäldertal mit ihren Naturschönheiten wie den Zweribach-Wasserfällen, und sie passieren die sieben Orte des Zweitälerlandes mit Sehenswürdigkeiten wie der Burgruine Kastelburg. Jede Tagesetappe hat ihren eigenen Charakter, und besonders die ersten drei sind wegen der großen Höhenunterschiede körperlich anstrengend. Doch eine beeindruckende Landschaft aus Felsen, Schluchten und Wasserfällen belohnt die Wanderer für ihre Mühen. Die sanften Anstiege und idyllischen Wald- und Wiesenwege auf den beiden letzten Etappen sind ideal für einen gemächlichen Ausklang.Etappe 1 – Hoch hinaus Die erste Etappe führt vom mittelalterlichen Städtchen Waldkirch durch die dichten Wälder hinauf auf den Kandel, den höchsten Punkt des Zweitälersteigs. Auf schmalen Pfaden überwinden Wanderer so stolze 1.000 Höhenmeter. Tipp: Unterwegs lohnt sich ein Abstecher zu Ruine Schwarzenburg. Mit zehn Kilometer Länge ist die erste Tagestour ein verhältnismäßig kurzer, aber intensiver Start.
Foto: Franz Gerdl
Zweitälerland
Foto: Clemes Emmler/Zweitälerland
Gute Kondition erforderlich: Auf 106 Kilometern führt der Zweitälersteig in fünf Tagestouren durch alle Vegetationszonen des Schwarzwaldes.


Wandern
Zweitälersteig, Schwarzwald
Etappe 2 – Wild und steil An Tag zwei führt der Steig auf gut 25 Kilometern durch den wildesten Teil des Zweitälerlandes. Mit einem Wechselspiel zwischen steilen An- und Abstiegen geht es durch den urwüchsigen Bergwald vorbei an den Zweribach-Wasserfällen ins Tal der Wilden Gutach. Hier wartet die urige Bergvesperstube mit herrlichem Weitblick.Etappe 3 – Kammweg Die dritte Etappe steht im Zeichen des Rohrhards- und Hörnlebergs. Unterwegs auf dem Kammweg folgen die Wanderer Jahrtausende alten Pilgerspuren. Zerzauste Tannen und Bergwiesen säumen den Weg auf der 25 Kilometer langen Etappe, und die einzigartige Aussicht bei der Kapfhütte stärkt die Kräfte für den Abstieg ins Tal.
Foto: Clemes Emmler/Zweitälerland


Etappe 4 – Kulturlandschaft Am vierten Tag passieren die Wanderer mit dem Landwassereck den landschaftlichen Wendepunkt des Zweitälersteigs. Die 23 Kilometer lange Strecke führt über breite Bergrücken durch die gewellte Hügellandschaft des Elztals mit fruchtbaren Bergwiesen, Obstbäumen sowie idyllischen Waldrandwegen und Bauernhöfen.Etappe 5 – Wechselspiel Die fünfte Etappe hält viele Überraschungen bereit. Der letzte Abschnitt führt auf knapp 23 Kilometer über den langen Höhenrücken zwischen Elz- und Rheintal hinunter nach Waldkirch, dem Ausgangspunkt des Zweitälersteigs. Mit der Kastelburg kommen Kulturbegeisterte auf ihre Kosten.
Zweitälerland


Wandern
Zweitälersteig, Schwarzwald
Foto: Clemes Emmler/Zweitälerland
Infos Auf dem Zweitälersteig gibt es viele auch Einkehr- und Übernachtungs-möglichkeiten, auf den Gipfeln oder unten im Tal. Natürlich können sich Interessierte auch nur Abschnitte des Zweitälersteigs aussuchen. Im Verlauf des Qualitätswanderweges sind Zustiege und Abkürzungen möglich, häufig auch mit Anschluss zum öffentlichen Nahverkehr. Mit dem Paket "Wandern ohne Gepäck" buchen Gäste einen Wanderurlaub mit vier, fünf oder sechs Übernachtungen inklusive Frühstück und Lunchpakete. Bei der Pauschale sind die dazugehörigen Gepäcktransfers mit Abholung des Gepäcks in Waldkirch, Wanderkarten sowie die Konus-Gästekarte für die kostenlose Fahrt mit Bus und Bahn im Schwarzwald enthalten. Das Paket ist ab 299 Euro pro Person buchbar.


Informationen zu allen Unterkünften sowie einen kostenlosen Buchungsservice gibt es beim Zweitälerland-Tourismus Tel.: 07685/19433 www.zweitaelerland.de


Wandern, wo's wächst
Ein Leben ohne Kräuter? Möglich, aber kaum vorstellbar für Maria Bachmann aus Erl. Sie kennt fast jede Pflanze beim Namen, weiß, wie sie wirkt und wofür sie sich einsetzen lässt. Ihr umfangreiches Wissen gibt sie bei Kräuter-wanderungen im Kufsteinerland weiter.
Porträt
Maria Bachmann
Von Caroline Harsch


Porträt
Fotos: Sportalpen Marketing


Die Begeisterung für Heilkräuter begleitet Maria Bachmann seit ihrer Kindheit. Vor ein paar Jahren machte sie ihr Hobby zum Beruf und begann die Ausbildung zur Phytotherapeutin – heute leitet sie ge-führte Kräuterwanderungen durch das Kufsteiner Land. Ausgestattet mit Gartenschere, kleiner Schaufel, Kräuterbuch und Stoffsäckchen entführt sie die Teilnehmer in die Welt der Wildkräuter. „Pflanzen haben magische Anziehungskraft und tiefgründige Bedeutung. Wir schenken den Kräutern oft viel zu wenig Beachtung. Mein Ziel ist, dass alle Teilnehmer bewusster durch die Natur spazieren“, erklärt die Kräuterhexe, die auch ausgebildete Kräuter- und Bergwanderführerin ist. Ein paar Blüten und Blättchen werden gesammelt, und die Teilnehmer stellen mit Marias Hilfe eine Heilsalbe oder ein Kräuterelixier her. Die meisten, Einheimische wie Gäste, sind dankbar für das Wachrütteln und begeistert, welche Heilkräuter die Pflanzenwelt auf Lager hat. Und da keine Kräuterwanderung der anderen gleicht, begleiten einige Maria sogar regelmäßig in die Berge.
Porträt
Maria Bachmann


Zu Hause bewahrt Maria ihre Natur-Apotheke aus mehr als 50 Tink-turen auf. Morgens wählt die Kräuterhexe ihre persönliche Mischung. „Ein Glas Wasser mit den richtigen Tröpfchen, und einem energiereichen Tag steht nichts mehr im Weg.“ Viele der Tinkturen wirken bei körperlichen Beschwerden vom Kopf bis zum Magen und vom Darm bis zu den Füßen. Maria ist aber vor allem von der seelischen Wirkung der Pflanzen fasziniert. „Es gibt Pflanzen gegen Liebeskummer (Rosmarin), gegen Depressionen (Schlüsselblume) und für mehr Lebensenergie (Beifuß-Kraut). Trotz jahrelanger Erfahrung bildet sie sich weiterhin regelmäßig fort: Die Welt der Pflanzen ist so vielseitig, da lernt selbst sie nie aus. Im Oktober 2016 hat am Berghaus Aschenbrenner die „Almapotheke“ (Stadtberg 14, 6330 Kufstein) eröffnete: Fünf Module erklären, wie Kräuter wirken und ihren Einsatz in der Medizin – der Grat zwischen heilender Wirkung und Gift ist bei einigen Pflanzen, etwa dem Blauen Eisenhut, sehr schmal. Auch ihr Duft ist Thema: An kleinen Duftklappen riechen und probieren Besucher die Pflanzen.
Porträt


Porträt
Maria Bachmann
Marias Kräuterrezepte zum Selbermachen
Bärlauch, Gänseblümchen & Co sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch eine gesunde Bereicherung beim Kochen und in der Natur-medizin. Kräuerhexe Maria stellt viele Produkte ganz einfach selbst her. Hier steht, wie.


Bunter Frühlingssalat Zutaten: Bibernelle, Bärlauch, Kerbel, Bachkresse, Löwenzahnblätter, Knoblauchrauke, Ehrenpreis, Scharbockskraut (vor der Blüte), Giersch, Schafgarbenblätter, Vogelmiere, junge Buchen- und Lindenblättchen (Menge je nach Belieben) Zubereitung: Alle Frühlingskräuter kurz unter den Wasserstrahl halten und vorsichtig mit einem Geschirrtuch abtupfen oder in einer Salatschleuder trocknen. Danach klein zupfen oder mit einem Messer schneiden. Prinzipiell kann man alle Kräuter so verwenden, wie man sie gepflückt hat, lediglich grobe Stengel sollte man entfernen. Alles in eine große Salatschüssel füllen und mit einem würzigen Balsamico-Apfelessig-Dressing verfeinern. Eine Prise Salz, dazu Deko in Form von Gänseblümchen und Veilchenblüten am Tellerrand platzieren und fertig ist der bunte Frühlingssalat.   Marias Tipp: „Ich wasche die Kräuter nicht, weil ich ja weiß, wo ich sie her habe. Durch das Waschen gehen Aromen verloren.“
Porträt


Porträt
Maria Bachmann
Gänseblümchen Wundsalbe Zutaten: 2/3 Sonnenblumenöl, 1/3 Olivenöl, Gänseblümchen, ein kleines Stück Bienenwachs Zubereitung: Gänseblümchen mit dem Öl vermengen und zwei bis drei Wochen in einem Glas am Fensterbrett ziehen lassen, damit sich die Gänseblümchen entfalten können. Kurz in einem Topf erwärmen, und nochmal einen Tag stehen lassen. Danach die Gänseblümchen mit einem Sieb entfernen und das Öl alleine aufwärmen. Ein kleines Stück Bienenwachs beimengen. Wenn das Wachs geschmolzen ist, den Topf vom Herd nehmen und sofort in kleine Gläschen oder Salbentiegel füllen. Erst den Deckel zumachen, wenn die Konsistenz hart und fest ist. Die Creme ist bei kühler Lagerung mindestens ein Jahr haltbar.   Marias Tipp: „Bevor die Salbe abgefüllt wird, eine Konsistenzprobe machen, indem man einen Tropfen der Flüssigkeit auf ein Teller gibt – entweder etwas Öl dazu, oder Bienenwachs – je nachdem.“


Das Kufsteiner LandDas Kufsteiner Land gilt als das Tor der Tiroler Alpen: Als zugänglichster alpiner Lebensraum bietet die Region eine einzigartige Mischung aus Tradition und Moderne, Natur und Wellness, Kultur und Events sowie Sport und Kulinarik. Eingebettet in intakte Natur steht das Kufsteiner Land für aktiven Urlaub, in dem trotzdem Raum für Erholung und Stille ist. Jung und Alt, Klein und Groß können gleichermaßen aus Urlaubsaktivitäten wählen, die noch lange in Erinnerung bleiben. Info: www.kufstein.com
Marias Tipp:„Ich verwende zum Umrühren immer einen Engelwurzstab. Er bringt mehr positive Energien in den Topf als ein normaler Kochlöffel.“


Wildkräuter wachsen auch in Baden-Württemberg. Nach entsprechenden Wanderungen wissen selbst Unbedarfte später, wo was sprießt – und wie es wirkt.
Wildkräuterwanderung
Zachersmühle, Adelberg
Durch den Wilden Süden
Immer wieder gibt es Neues zu entdecken, wenn von der Zachersmühle, einem Ausflugslokal in der Nähe des schwäbischen Adelberg, Wandergruppen aufbrechen. Fachkundige Führer zeigen den Wissbegierigen die Schönheit der Natur, aber auch ihre Fragilität. Und sie weihen sie ein in die Welt der wilden Kräuter. Für Eltern mit Kindern sind diese Touren ein besonderes Vergnügen, teilen sich doch damit gleich Generationen ein sehr interessantes Wissen.


Ab April bis Oktober 2017 finden deshalb von der Zachersmühle aus an jedem letzten Samstag im Monat Wildkräuterwanderungen statt. Die Termine: 29. April, 27.Mai, 24. Juni, 29. Juli, 26. August, 30. September, 28. Oktober 2017. Teilzunehmen kostet pro Person 10 Euro, bei Gruppenanmeldungen ab zehn Personen acht Euro. Die Führungen finden ab einer Gruppenstärke von drei Personen statt. Anmeldung: Zachersmühle, Adelberg, Tel.: 07166/255.


Ferienlager für Erwachsene
Sommerjung
Ein Ferienlager für Erwachsene? Was soll denn das? Diese Frage hat sich Bati gestellt und als Antwort ein Startup gegründet: Sommerjung. Endlich, so ihre Devise, sollen auch Erwachsene mal wieder unbeschwert wie ein Kind ihre Zeit genießen.
Großartig – wie die Kleinen


In diesem Ferienlager gibt es keine Handys, keine Uhren und vor allem keinen Stress, stattdessen erwarten die Gäste mehr als 30 Sport-, Kreativ & Abenteuerkurse. Dazu gehören Survival, Yoga, Qi Gong, kreatives Schreiben und viel mehr. Etwa live-Musik, eine Talentshow, die legendären Color-Games und Sternschnuppengarantie. Auf dem eigenen 150.000 Quadratmeter großen Gelände in der Lüneburger Heide mit drei Seen, Strand, Wiesen und Wald wird gezeltet und barfuß durch die Nacht getanzt, geträumt, gelacht. Ihre Idee und ihr Konzept, da ist sich Bati sicher, sind in Deutschland einzigartig.Termine sind vom 26. bis 28. Mai sowie 8. bis 10. September 2017. Teilzunehmen kostet ab 199 Euro. Info: www.sommerjung.de.


Ferienlager für Jugendliche
Mit der Alpenvereinsjugend unterwegs
Ab sofort können sich Jugendliche für das Sommerprogramm „Freunde Treffen“ der Alpenvereinsjugend anmelden. Sommercamps, Bergferien und Umweltbaustellen versprechen Spaß, Action, neue Freundschaften, jede Menge frische Luft. Motto: Wer draußen ist, wird was erleben.
Gemeinsam etwas erleben
Sommercamps: Sich zusammen beim Nachtgeländespiel gruseln, Wälder erkunden, Berggipfel erklimmen und sich beim Mountainbiken, Canyoning oder Klettern auspowern. Abends gemütlich beim Lagerfeuer sitzen, Marshmallows grillen und Werwolf spielen.  Bergferien: Die Bergferien sind ein gemeinsames Angebot der Alpenvereine in Österreich (ÖAV), Deutschland (DAV) und Südtirol (AVS). Sie sind wochenweise buchbar und perfek,t um sich vom stressigen Schul- und Arbeitsalltag zu erholen. Insgesamt 14 Hütten bieten preisgünstige Urlaube mit Programm für Familien mit Kindern ab vier Jahren an. Je nach Standort gibt es auf jeder Hütte etwas anderes zu erleben. Fest steht, dass es für die Kinder wie für die Erwachsenen nicht langweilig wird.  
Foto: Alpenvereinsjugend/Andrea Schider


Umweltbaustellen: „Handeln, nicht nur reden“, lautet das Motto auf den Umweltbaustellen, wo Wege befestigt, Bäume gepflanzt oder Erosions-stellen begrünt werden. Eine Woche lang packen 16 bis 30-jährige freiwillig mit an und helfen der Natur mit einem konstruktiven Beitrag. Den Kaiserschmarrn am Ende des Tages haben sich die fleißigen Teilnehmer redlich verdient.                                  Neugierig geworden?                                 www.freunde-treffen.at.
Foto: Alpenvereinsjugend/Helmut Düringer


Seit zehn Jahren Partner: Beispielsweise die Wanderregion Ammergauer Alpen, in der Bieber, Fuchs und Steinadler zu Hause sind, und der Optikspezialist Zeiss, der für Wanderer kostenlos Ferngläser im gerade neu eröffneten Testcenter in der Boulderhalle Ammerrock zur Verfügung stellt. Eine Symbiose, die Sinn hat – für die Wandergäste und ihre Naturbeobachtungen allemal. Viele weitere Partner aus besonderen europäischen Wanderregionen oder Ausrüstungsfirmen sind im Laufe der Jahre hinzugekommen, zusammen bilden sie ein stabiles Gerüst unter der Dachmarke „Best of Wandern“. Einmal im Jahr lassen sie ihren Service von Wanderinteressenten auf Herz und Hingabe testen. In der kommenden Saison sind altbewährte Freundschaften gefragt, die wieder in Schwung gebracht werden sollen. Die Aktion heißt „Beste gemeinsame Zeit“.
Jubiläum Zehn Jahre Best of Wandern
Ziemlich beste Wanderer
Outdoor Im-Puls gratuliert herzlich: Best of Wandern besteht zehn Jahre. Der Erfolg von BoW spricht für sich - heuer mit einer ganz besonderen Aktion.


Was ist eigentlich aus Ihrer besten Schulfreundin, Ihrem ehemaligen Arbeitskollegen oder dem Sportsfreund geworden, mit dem Sie eine lange Wegstrecke gemeinsam zurückgelegt haben? Sie haben verschiedene berufliche oder private Richtungen eingeschlagen, die Wohn- und Lebensorte haben sich verändert und Sie haben sich aus den Augen verloren. Wenn Sie jetzt sagen, „schade eigentlich“ oder „die würde ich gern mal wieder für längere Zeit treffen“, sind Sie richtig bei der Aktion „Beste gemeinsame Zeit“: Die sucht ziemlich beste Freunde für bestens gerüstete Wandererlebnisse zwischen Berg und Tal.
Vom 22. bis 25 Juni 2017 dürfen die alten Freunde Wegenetz und Vielfalt einer Wanderregion, ihre Gastronomie und Hotellerie, den Leihservice und die Qualität der Outdoorprodukte gratis auf die Probe stellen. Wer dabei sein will, bewirbt sich ganz einfach auf www.best-of-wandern.de.
„Die Idee von Best of Wandern hat sich seit zehn Jahren bewährt“, erklärt Markeninhaberin Verena Weiße. „Sie basiert auf Austausch, Ergänzung und Miteinander – genau wie alte Freundschaften.“ Unter der Marke Best of Wandern kooperieren Ausrüster, ein Reiseveranstalter, Online-Versandhändler, Tourenportal und zehn Wanderregionen in fünf europäischen Ländern. Herzstück der Kooperation sind die regionalen Testcenter, die den Gästen aktuelles Wandermaterial wie Schuhe, Schirme, Ferngläser oder Rucksäcke für eine Probetour zur Verfügung stellen.
Info www.best-of-wandern.de www.verena-weisse.de


Alpiner Fotokurs
Passeiertal, Südtirol
Unterwegs mit dem Profi-Fotografen Thomas Rathay: Aktive Erlebnisse in den Bergen in aussagekräftigen Bildern festzuhalten ist Ziel dieses Fotokurses.
Lernen, Licht einzufangen
Damit die Urlaubsfreude lange in Erinnerung bleibt, bringt Thomas Rathay den Teilnehmern die Grundbegriffe der Fotografie in der Natur und des Outdoor-Sports näher. Das Zusammenspiel von Dynamik und Ruhe, Licht und Schatten, Vorder- und Hintergrund beleuchtet der Fotodesigner hierbei ausgiebig. Das aktive Erlebnis in der Natur wird groß geschrieben, die Theorie-Inputs sofort ausprobiert. Die eindrucksvolle Kulisse der Südtiroler Alpen setzen Thomas Rathay und die Teilnehmer beim Wandern und Genießen gemeinsam in Szene.


Die eindrucksvolle Kulisse der Südtiroler Alpen setzen Thomas Rathay und die Teilnehmer beim Wandern und Genießen gemeinsam in Szene. Die aktive Foto-Wander-Genusswoche ist der ideale Ausflug aus dem Alltag für alle, die gern draußen unterwegs sind, echte Hingucker-Reise- und -Urlaubsfotos machen und ihre Digitalkamera noch besser einsetzen möchten.Die Urlaubswoche inklusive fünf Übernachtungen und kulinarischer Genießer-Halbpension im Drei-Sterne-Superior-Hotel (www.jagerhof. net) in St. Leonhard, Südtirol, kostet pro Person ab 549 Euro und findet statt vom 14. bis 19. Mai 2017. Infos bei Thomas Rathay, Tel: +49/711/9714007, Mobil: +49/1762492316, www.das-abenteuer-fotografie.de.


Nordic Walking Fitness im Tölzer Land
Von wegen stocksteif
Über Winter eingerostet? Eine gute Möglichkeit, wieder in Schwung zu kommen, ist Nordic Walking. Das Tölzer Land bietet gute Routen dazu.


Tölzer Land
Fotos: Hansi Heckmair


Nordic Walking Fitness im Tölzer Land
Die Sonne lacht, die Schuhe sind geschnürt und los geht’s. Leise klacken die Stöcke im gleichmäßigen Rhythmus. Schritt für Schritt geht es durch traumhafte Landschaft. Ob auf idyllischen Waldwegen, vorbei an sprudelnden Vital-Brunnen oder am Ufer des Starnberger Sees: Im Tölzer Land finden Nordic Walking-Begeisterte ein breit gefächertes Wegenetz mit Routen für jeden Geschmack. Erste Erfahrungen sammeln Einsteiger auf der acht Kilometer langen Vital-Brunnen-Route. Vom Sportgelände in Münsing am Ostufer des Starnberger Sees starten Nordic-Walking-Neulinge auf ebener Strecke und lernen ihre langen Weggefährten kennen und handhaben. Sobald die Bewegungsabläufe in Fleisch und Blut übergegangen sind, ruft ein idyllisches Waldstück mit Tümpeln und wildromantischen Bäumen am Wegesrand. Wer bei dem anschließenden kleinen Anstieg aus der Puste kommt, stoppt einfach am Rothenhof in Reichenkam, einer von drei auf der Strecke gelegenen Vitalquellen. Nordic Walker stillen dort gratis ihren Durst und tanken an den extra angelegten Erholungsplätzen neue Kraft – Trinkwasserqualität garantiert. Mit frischer Energie geht es bergab Richtung Holzhausen und zum nächsten Vitalbrunnen am Waldhauserhof. Wer dort Besitzerin Hertha Klostermeier begegnet, bekommt bestimmt einen Tipp. Die 56-Jährige griff schon zu den Stöcken, als andere noch fleißig joggten, und hat seit etlichen Jahren die Nordic-Walking-Trainer-
Fotos: Hubert Walther


lizenz. Gern gibt sie Tricks und Kniffe weiter: „Schultern runter, aktiver Körpereinsatz und die Stöcke nicht hinterher schleifen lassen. Nur dann hat es den richtigen Trainingseffekt“, erklärt die passionierte Nordic Walkerin, die Urlauber gern mitnimmt. Besonders die Strecke am Starnberger See hat es ihr angetan. Das glasklare Wasser auf der einen Seite und die großzügigen Villen auf der anderen, da wird jeder Schritt zum Erlebnis. Insgesamt locken fünf herrliche Routen zwischen acht und 16 Kilometern zum sportlichen Erkunden der beeindruckenden Landschaft rund um die Gemeinde Münsing. Aber auch im übrigen Tölzer Land werden Fans des gelenkschonenden Ausdauertrainings nicht enttäuscht. 66 Kilometer verteilt auf acht Routen, sechs Fitness-, eine Jungbrunnen- und eine Vital-Route, warten in und um Lenggries auf ihre Entdeckung. Vor allem trainierte Nordic Walker lieben die anspruchsvollen Strecken mit bis zu 300 Meter Gesamtanstieg. Bewegungshungrige starten etwa am Erlebnisbad Isarwelle, passieren den Trachtenbach und rasten an der urigen Denkalm mit herrlichem Ausblick auf das Brauneck, den 1.556 Meter über NN hohen Hausberg von Lenggries, bevor es auf dem Rundweg mit Elan wieder Richtung Stadt geht. Wer dabei sicher gehen möchte, dass er im richtigen Herzfrequenz-Bereich sportelt, checkt einfach an den medizinischen Messstationen auf der Strecke seinen Puls.
Tölzer Land


Nordic Walking Fitness im Tölzer Land
„Einen gesunden Ausgleich zum oftmals stressigen Alltag zu finden wird für die meisten immer wichtiger“, erklärt Dr. Andreas Wüstefeld, Leiter vom Tölzer Land Tourismus. „Nordic Walking ist ein hervorragendes Ausdauertraining und verbessert zudem Herz-Kreislauftätigkeit, Koordination und Beweglichkeit. Und es macht dabei noch richtig Spaß.“ Nicht umsonst unterstützen viele Krankenkassen eine Teilnahme an einem Nordic-Walking-Kurs. Auch um die Stadt Bad Tölz locken sechs traumhafte Routen zum sportlichen Kalorienverbrauch. Übungsschilder am Wegesrand geben wertvolle Tipps.
Infos Tölzer Land Tourismus Prof.-Max-Lange-Platz 1 83646 Bad Tölz Tel.: 08041/505206 www.toelzer-land.de


Schon gewusst...?Das Tölzer Land repräsentiert als Tourismusmarke die 21 Städte und Gemeinden des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen. Die Region erstreckt sich südlich von München bis zur Tiroler Grenze. Der Starnberger See im Westen, Kochel- und Walchensee im Süden und der Sylvenstein-Stausee im Osten bieten zahlreiche Erholungsmöglichkeiten – ebenso wie Isar und Loisach, die sich als blaue Bänder durch die Bilderbuchlandschaft schlängeln. Der höchste Gipfel ist der Schafreuter (2.101 Meter über NN). Bergbahnen führen auch im Sommer auf den Herzogstand (1.731 m) am Walchensee, auf das Brauneck (1.555 m) in Lenggries und auf den Blomberg (1.248 m), den Hausberg von Bad Tölz.  


Der Göttliche
Bergwandern
Mt. Musala, Bulgarien
Ohne viele Informationen, dafür mit jede Menge Lust hinauf auf den höchsten Berg des Balkans. Wie ist dieser Gipfel zu schaffen?
Von Julia Napolitano Gil


Foto: Roland E. Jung
Fotos: Julia Napolitano Gil
Mt. Musala, Bulgarien
Ich weiß nicht, wann wir auf unserer Bulgarien-Reise über den Namen Mt. Musala gestolpert sind, aber irgendwie zog uns dieser Name von Anfang an in seinen Bann. Die Tatsache, dass es mit dem Musala (bulgarisch Мусала) im Rila-Nationalpark, den höchsten Berg Bulgariens (2.925 Meter über NN) und der gesamten Balkanhalbinsel zu besteigen gab, hatte uns schnell gepackt und wir wollten da hoch. Sein ursprünglicher Name war Tangra, nach dem bulgarischen Gott des Himmels. Die Osmanen benannten ihn dann um in Musala = Mus Allah, was so viel heißt wie „Berg Allahs“. So oder so ein gepriesener Berg. Der erste historisch dokumentierte Bezwinger des Gipfels war der Vater Alexander des Großen, Philipp II. von Makedonien. Seither ist der Berg jedoch unzählige Male bezwungen worden, da die Gipfelbesteigung keine explizite Hochgebirgserfahrung oder Alpinausrüstung erfordert.


Wie gewisse Flachlandtouristen auch mit Kindern versuchen, in kurzen Hosen mit Sommerblüschen und modischen Sneakern oder mit offensichtlich nicht einmal ausreichender Fitness für einen Sonntagsspaziergang dort hoch zu steigen, ist teils abenteuerlich, gefährlich und unverantwortlich. Die Tatsache dass er relativ einfach zu erklimmen ist, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es einige Stunden dauert, körperliche Fitness voraussetzt und es sich um alpines Gelände handelt mit all seinen Gefahren. Deshalb ist es unbedingt empfehlenswert, Wanderschuhe zu tragen und sich in mehreren Lagen zu kleiden: Selbst wenn es in Borovets unten im Tal auf 1.350 Meter Seehöhe im Sommer um die 25 Grad warm ist, kann es am Gipfel gerade mal bloß fünf Grad haben. Das ist dann doch ziemlich frisch. Damit ist der Musala auf einmal ist nicht nur der höchste, er ist auch der kälteste Ort des ganzen Balkans. Das Rila-Gebirge liegt im Süd-Westen Bulgariens und bietet außer dem Mt. Musala weitere Highlights wie das UNESCO-
Bergwandern
Mt. Musala, Bulgarien


Foto: Roland E. Jung
Mt. Musala, Bulgarien
Weltkulturerbe Kloster Rila und die phantastischen sieben Rila-Seen. Für Alpinisten und Wanderer gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten für Touren jeglicher Länge und Schwierigkeit. In der Planung für die Tour fiel es uns ziemlich schwer, gute Infos im Internet zu finden. Zwar lässt sich aus dem Stückwerk alles zusammentragen, aber wer dann oben an einer Wegabzweigung steht und alle Schilder und Karten nur auf kyrillisch geschrieben sind, wünscht sich doch ein bisschen mehr Info. Die soll dieser Artikel liefern. Und natürlich auch ein wenig Lust darauf machen, selbst einmal den Aufstieg in Angriff zu nehmen. Wir können natürlich keine Gewähr für den Inhalt übernehmen, aber alle Infos sind selbst erfahren und erwandert. Der beste Ausgangspunkt für eine (Tages-)Tour zum Mt. Musala ist das kleine Ski-Resort Borovets – lebhaft mit Bulgaren und Engländern gefüllt im Winter, ruhig und verschlafen im Sommer. Hier residieren Wanderer im schicken Spa-Resort wie dem Hotel Rila (www.rilaborovets.com/en) oder dem Euphoria Club (www.borovetseuphoria.com) oder mieten 


einfache, günstige Zimmer in kleinen Pensionen. Natürlich ist es auch möglich, mit einem Wohnmobil oder Campervan relaxt mitten im Ort zu stehen und übernachten. Der Ort ist mit dem Auto von der Hauptstadt Sofia aus in anderthalb Stunden zu erreichen, alternativ von Plovdiv aus, der zweitgrößten Stadt Bulgariens, in knapp zwei Stunden. In Sofia gibt es außerdem mehrfach täglich eine Busverbindung zur Samokov Bus Station (eine Stunde) und von hier aus einen Shuttel-Service nach Borovets. Im beschaulichen Borovets gibt es zwei Möglichkeiten, zur ersten Station der Strecke auf den höchsten Balkangipfel zu gelangen, der Yastrebets Bergstation: 1. Zu Fuß von Borovets auf der Straße und auf Wanderwegen/der Skipiste nach oben bis zur Musala Hütte, was gut drei bis vier Stunden dauert und der am wenigsten attraktive Teil des Weges ist, oder 2. mit der Yastrebets Gondel, die direkt von Borovets aus startet und in 25 Minuten bis auf 2.369 Meter hinauffährt. Von dort läuft
Bergwandern
Mt. Musala, Bulgarien


Foto: Roland E. Jung
Mt. Musala, Bulgarien
es sich in einer Stunde auf dem beschilderten, weiß-rot-weiß markierten, gemütlich verlaufenden Weg zur Musala-Hütte auf 2.389 Meter Seehöhe. Yastrebets Gondel, Öffnungszeiten von Mitte Juni bis Ende September: 8.30 bis 18.30 Uhr, letzte Bergfahrt: 17.30 Uhr, letzte Talfahrt: 18.00 Uhr. Achtung: Montag und Dienstag geschlossen. Preis: 12 BGN (6,50 Euro). Auf der Hütte gibt es Verpflegung und Möglichkeit zu übernachten, wir haben aber beides nicht beansprucht. An der Hütte kam es zur ersten Verwirrung wegen der kyrillischen Schrift. Es gab mehrere Schilder, die alle zum Mt. Musala zeigten. Tatsächlich, es führen zwei markierte Wege zum Gipfel, ebenso ein dritter, unmarkierter über die Kämme der umliegenden Berge. Aber alle führen nach oben. Steht man nun mit Blick gen See und Gipfel, Hütte im Rücken, führt ein Weg nach links über einen Bachlauf. Dieser folgt älteren, teils verblassten, weiß-rot-weißen Markierungen und roten Pfeilen. Er ist der insgesamt steilere und mit mehr Geröllstrecke verbundene Weg.


Nach rechts führt am See entlang der zweite Weg mit sehr frischen, nicht zu übersehenden Markierungen. Er steigt etwas gemächlicher an und ist besser ausgebaut. Beide Ruten führen zur Schutzhütte beim smaragdgrünen See Ledeno Ezero und nehmen bis zu anderthalb Stunden in Anspruch. In der Schutzhütte, die ursprünglich für eine bulgarische Himalaya-Expedition in den 80er Jahren gebaut wurde, kann übernachtet werden, jedoch am besten mit Voranmeldung. Von dort aus geht es dann steil bergauf, zum „Everest“ wie die Einheimischen den Berg gern nennen – vielleicht wegen der Expeditionshütte? Teils über Geröll und Strecken mit Sicherheitsseil bis auf den Gipfel, alles in allem aber gut machbar, auch ohne große alpine Erfahrung. Nur eine gewisse Fitness wird benötigt. Für diesen Wegabschnitt muss der Wanderer bis zu 60 Minuten rechnen. Und dann steht er oben und blickt in die umgebenden, grünen Täler mit mehreren glänzenden Seen und entlang der Gipfelgrate, die sich zu den umgebenden, etwas niedrigeren Gipfeln Deno //
Bergwandern
Mt. Musala, Bulgarien


Bad Tölz/Tölzer Land
Foto: Roland E. Jung
Mt. Musala, Bulgarien
Дeнo (2.790 m), Ireček // Иpeчек (2.852 m) und Malka Musala // Maлкa Mусала (2.902 m) wie Sägezähne hinüber ziehen. Bei gutem Wetter lassen sich alle Gipfel der Rila und Pirin Mountains überblicken. Manch ener behauptet, der Blick reiche sogar bis hinüber zur Ägäis. Am liebsten wären wir weitergewandert, hinein in die Berge des Rila-Gebirges. Das jedoch ist eine gute Option für mehrtägige Touren. Wir hatten das leider nicht gut genug geplant … mangels Infos, die ihr ja jetzt habt. Auf dem Gipfel gibt es zwei Gebäude: eine Wetterstation und ein Weltraumforschungszenrum. Unterkommen können Wanderer dort jedoch nur in Notfällen. Der Weg zurück führt erst einmal wieder zur Everest-Schutzhütte. Von dort folgen Wanderer einem der beiden genannten Wege. Eine anspruchsvollere und deutlich längere, aber auch spannende und sehr schöne Alternative ist der Weg über den Gipfelgrat zwischen den Spitzen des Deno (optional), Ireček, Malka Musala und Musala.


Hierzu laufen Bergwanderer den anfangs beschriebenen Weg bis zur Musala Hütte und folgen dann dem nach links führenden Weg Richtung Mt. Musala. Den verlassen sie dann, um querfeldein, immer der Nase nach, gen Gipfel entweder (recht einfach) auf den Deno oder den höheren, näher am Musala gelegenen Ireček zu steigen. Vom Ireček aus geht es dann über den eindeutig zu erkennenden Gipfelgrat zuerst auf den Kleinen Musala und danach auf den Musala. Der Weg ist nicht markiert, aber der Wanderer hat das Ziel immer im Auge. Er muss sich allerdings auf kleinere Kletterpartien einstellen, wobei einige alte, verrostete Stahlseile wohl nur wenig hilfreich sind. Dieser Weg dauert ein bis zwei Stunden länger, je nachdem wie erfahren der Wanderer ist. Egal, welche Route er wählt, der Weg auf das Dach der Balkanhalbinsel, den Mt. Musala, lohnt sich in jedem Fall und bietet einem oben einen wundervollen Ausblick.
Bergwandern
Mt. Musala, Bulgarien


Bad Tölz/Tölzer Land
Foto: Roland E. Jung
Bad Tölz/Tölzer Land
Foto: Roland E. Jung
Borovets offizielle Webseite: www.borovets-bg.com/en Die Tagesausflugs-Varianten: 1. Borovets (1350m) – Yastrebets Gondel/Bergstation (2.369m) – Musala Hütte – (Ledenoto Ezero) – Ledenoto Ezero Hütte (Everest Schutzhütte) – Musala (2.925 m) und zurück nach Borovets via Gondel: sechs bis sieben Stunden Rundweg. 2. Borovets (1350m) – Yastrebets Gondel/Bergstation (2.369m) – Musala Hütte – Deno (2.790 m) – Irecek (2.852 m) – Malka Musala (2.902 m) – Musala (2.925 m): sieben bis acht Stunden Rundweg Mit Übernachtung oder frühem Start: 1. Borovets (1.350m) – Bistrica – Velcevo Mostce – Musala Hütte – Ledenoto Ezero – Ledenoto Ezero Hütte (Everest Schutzhütte) – Musala (2-925 m): sechs bis sieben Stunden pro Strecke   2. Borovets – Bistrica – Velcevo Mostce – Musala Hütte – (Deno (2.790 m) – Irecek (2.852 m) – Malka Musala (2.902 m) – Musala (2.925 m): sieben bis acht Stunden pro Strecke


SAAC
Kletter- und Klettersteigkurse
Auf einen Blick: kostenlose SAAC Kletter- und Klettersteig-Camps 2017
Mit Sicherheit am Berg
In Sachen Klettern nimmt SAAC bereits seit Jahren Fans der Vertikalen beim Schritt von der Halle an den Fels bei der Hand. Pro Termin werden in vier Gruppen verschiedener Levels Technik und Abläufe geübt. Voraussetzung zur Teilnahme an den Klettercamps ist Sportkletter-können mindestens im IV. Grad UIAA. In der Theorie zeigen die Bergführer dann am ersten Nachmittag mittels Power-Point-Präsentation, was in der Vorbereitung wichtig ist und worauf es bei der Ausrüstung ankommt. Am darauffolgenden Praxistag sind die Handhabung verschiedener Sicherungsgeräte, Partnercheck, Seil-schaftsablauf und sicheres Halten eines Sturzes Thema. Die Teilnahme kostet wie immer bei allen SAAC Basic Camps dank der Unterstützung der jeweiligen Tourismusverbände, der Tirol Werbung, Climbers Paradise und Partnern aus der Industrie nichts.


Bad Tölz/Tölzer Land
Foto: Roland E. Jung
Bad Tölz/Tölzer Land
Foto: Roland E. Jung
Termine SAAC Kletter-Camps 2017 20./21. Mai: Saalfelden-Leogang 3.04. Juni: Zirl-Innsbruck 10./11. Juni: Ötztal 24./25. Juni: Pillerseetal 1./2. Juli: Tiroler Zugspitz Arena 8./9. Juli: Kufsteinerland 9./10. September: Ferienregion Imst
NEU: Klettersteig-Camps für Einsteiger und Fortgeschrittene
Im Sommer 2017 weist SAAC erstmals in eigenen Camps auf die Gefahren am Klettersteig hin. Einsteiger und fortgeschrittene Kletter-steiggeher holen sich dabei in vier Leistungsgruppen Tipps, Unfälle zu vermeiden, lernen wie Ausrüstung und Vorbereitung das Risiko minimieren und sich mit der richtigen Technik Unfälle vermeiden lassen.Inhalte SAAC Klettersteig-CampsTheorie: Sicherheitsaspekte am Klettersteig, Ausrüstung, Alpine Gefahren Praxis: Klettersteigausrüstung, Partnercheck, Sicherheitsaspekte Teilnahmevoraussetzungen für die SAAC Klettersteig-Camps: - ausreichende Kondition - Trittsicherheit und Schwindelfreiheit
Termine SAAC Klettersteig-Camps 2017 13./14. Juli: Warth-Schröcken 2./3. September: Galtür 16./17. September: Salzburger Saalachtal 23./24. September: ÖtztalInfos und Anmeldung: www.saac.at/climbing


Lama-Trekking
Katschberg, Kärnten/Salzburger Land
Mit Geduld und Spucke
Eine Trekking-Tour – und das in Begleitung von Lamas: Dieser Traum wird am Katschberg wahr. Die zweistündige Lama-Trekking-Tour ist alles andere als eine klassische Wanderung. Badawi, Monti, Moquito, Leo und Flocke, so heißen die Tiere, garantieren Abwechslung und Spaß im Urlaub. Aber auch Ruhe.
Von Susanne Esterbauer


Lama-Trekking
Fotos: Frnz Gerdl


Einmal pro Woche trommelt Peter Meisnitzer seine Lama-Herde für eine Lama-Trekking-Tour zusammen. Seit mittlerweile sieben Jahren ist er stolzer Besitzer der kleinen Herde – mit riesiger Leidenschaft und zur großen Freude von Urlaubs- und Tagesgästen aus Nah und Fern. Die Lama-Trekking-Tour startet jeden Mittwoch um 9:45 Uhr und dauert bis etwa 15 Uhr. Das Mindestalter für Kinder beträgt acht Jahre, dabei sein dürfen maximal zehn Wanderer. Nur so kann Peter Meisnitzer garantieren, dass auch wirklich jedes Pärchen ein Begleit-Lama erhält. Treffpunkt der abenteuerlichen Wanderung ist das Tourismusbüro Rennweg. „Geritten wird bei der Trekking-Tour nicht. Die Tiere sind aber ständiger Wegbegleiter und machen die Wanderung zu etwas ganz Besonderem“, erklärt Peter Meisnitzer. Angeleint traben sie wie selbstverständlich neben den teilnehmenden Kindern und ihren Eltern her.Die Trekking-Tour führt durch Wälder, über grüne Wiesen und schließlich zur Tangerner Alm. Nur wenige Gehminuten von dort entfernt werden die Wanderer mit einem herrlichen Katschberg-Panorama belohnt: dem Blick über das ganze Katschtal.
Lama-Trekking
Katschberg, Kärnten/Salzburger Land


Bad Tölz/Tölzer Land
Foto: Roland E. Jung
Zurück auf der Alm von Peter Meisnitzer steht ein weiteres Highlight am Programm: Die jungen Urlaubsgäste versorgen die Lamas. Die Tiere werden dann ausgiebig gestreichelt, gebürstet und gefüttert. Abschließend erwartet die Wanderer eine kulinarische Stärkung. „Wer nun glaubt, Lamas würden mutwillig spucken, der irrt. Das vermeintliche Spucken ist nur ein Niesen“, erzählt Peter Meisnitzer. Absichtlich werden weder Kinder noch Eltern angespuckt. „Die Tiere spucken meist nur, wenn sie sich bedrängt fühlen oder einen Machtkampf innerhalb der Herde führen“, weiß der Lama-Experte. Und das kommt bei seinen Lamas nur selten vor. Peter Meisnitzers Herde besteht aus fünf Lamas: Badawi, Monti, Mosquito, Leo und Flocke. Dabei sticht ein Lama ganz besonders hervor: Monti, das jüngste Tier, ist der Verspielteste und Zutraulichste der ganzen Bande. Neugierig sind die Lamas aber allesamt. Besonders Kinder beschnuppern sie gern und interessiert. Zu den jungen Urlaubsgästen bauen die Lamas besonders schnell Vertrauen auf. Streicheln und Füttern ist nicht nur erlaubt, es ist erwünscht.  Info: www.katschberg.at


Zwei kleine Punkte auf dem „o“ machen den kleinen, aber feinen Unterschied. Der Bödensee mit „ö“ ist kein Schwäbisches Meer (auf dem sich im Sommer zehntausende Schiffe, Boote und Bretter tummeln), sondern ein Bergsee wie aus dem Bilderbuch: winzig, eiskalt und in unverbaubarer Toplage: im Herzen der Sextner Dolomiten.
Hotel-Tipps
Wanderhotel Sexten, Südtirol
Auf zum Bödensee


Fotos: Herbert Raffalt
Hotel-Tipps


Wer vom Fischleintal im Süden des Bergsteigerdorfs Sexten in zweieinhalb Stunden hinauf zum Bödensee wandert, belohnt sich oben auf 2.335 Meter über NN selbst mit Fernsehen im Cinemascope-Format: im Norden die Dreischusterspitze, im Süden der Paternkofel mit seinem spektakulären Klettersteig aus dem Gebirgskrieg vor knapp hundert Jahren. Und im Südwesten die Drei Zinnen, Formgeber des Dolomiti-Eises der Siebziger. Guter Ausgangspunkt: das Wanderhotel Sexten. „Das Berghotel liegt am schönsten Fleck im schönsten Tal der Welt“. Das sagte nicht irgendwer, sondern ein Mann namens Luis Trenker.
Hotel-Tipps
Hotel-Tipps
Wanderhotel Sexten, Südtirol
Info: ****s Berghotel, Helmweg 10, I-39030 Sexten (BZ), Dolomiten, Südtirol, Italien, Tel.: 0039/0474/710386, www.berghotel.com


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Hütten-TippHündeleskopfhütte bei Pfronten
Es gibt viele Almhütten in den Allgäuer Alpen, die Wanderer zur wohlverdienten Rast einladen. Ein kühles Helles und eine deftige Brotzeit verhelfen dann zu neuen Kräften. Doch eine Hütte unter ihnen ist anders: für die Hündeleskopfhütte bei Pfronten. Auf 1.180 Meter über NN steht sie traumhaft eingebettet in die Allgäuer Alpen, zu ihren Füßen erstreckt sich die wellige Ostallgäuer Moränenlandschaft und in der Ferne ist das Zugspitzmassiv zu erkennen. Doch nicht nur die atemberaubende Kulisse ist besonders, erst recht die Speisekarte überrascht: glutenfreie Zucchinilasagne, Krautkrapfen oder Linsensuppe statt Wurstsalat und Leberkäs. Hüttenwirtin Silvia Beyer hat neue Wege eingeschlagen. Sie eröffnete 2015 die erste vegetarische Berghütte in Bayern. Was für viele wie ein Widerspruch klingt, hat Erfolg: das Konzept zieht Gäste wie Einheimische an.
Fotos: Gert Krautbauer
Zucchinilasagne statt Leberkäs
Silvia Beyer bietet als erste Hüttenwirtin in ihrer Hündeles-kopfhütte bei Pfronten im Allgäu ausschließlich vegetarische Speisen an – mit Erfolg.
Von Felix Knothe


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Aufgewachsen auf einem typischen Allgäuer Bauernhof mit 25 Milchkühen, stand für Silvia Beyer die Arbeit auf dem Hof und die Liebe zur Natur und dem Tier schon immer an erster Stelle. Bereits mit zwölf Jahren hat sie sich entschieden, auf Fleisch zu verzichten, genauso wie ihre Großmutter und Mutter. Als die gebürtige Nesselwangerin die Hündeleskopfhütte pachtete, war klar: Diese Lebensweise möchte sie ihren Besuchern nahebringen und ausschließlich vegetarisch kochen. Das Konzept der vegetarischen Berghütte und die traditionelle bayerische Küche schließen sich nicht aus: Viele der typischen Allgäuer Gerichte sind ohnehin fleischlos. Die anfänglichen Zweifel der Einheimischen hat die Wirtin schnell aus dem Weg geräumt: Viele Gäste kommen gerade wegen den vegetarischen Köstlichkeiten zu ihr auf die Hütte. Das Gemüse und Getreide bezieht Silvia Beyer von einem Demeterhof und Lieferanten, die sie gut kennt. Dabei ist sie überzeugt: „Wenn die Qualität stimmt, stimmt auch der Geschmack.“ Die meisten Gerichte sind Familienrezepte, welche die Allgäuerin selbst zubereitet wie etwa den Dinkel-Vollkorn-Zopf. Die Hündeleskopfhütte hat das ganz Jahr über geöffnet. Jetzt im Frühling haben vor allem Familien die Möglichkeit, eine Wanderung mit Einkehr in die Berghütte zu verbinden: Der Aufstieg ist sogar mit dem Kinderwagen bequem zu bewältigen – das Gipfelkreuz immer im Blick.Info: www.huendeleskopfhuette.de  
Fotos: Panabora


Interview
David Lama
„Eine grobe Fehleinschätzung“
Der Bergsteiger David Lama spricht über seinen zweiten Versuch, den Lunag Ri zu bezwingen. Und warum er dabei erneut gescheitert ist.  


Interview David Lama
Nachdem David Lama, 26, und Conrad Anker, 54, im November 2015 nur 300 Meter unterhalb des Gipfels des noch technisch sehr anspruchsvollen Lunag Ri (6.907 Meter über NN) umkehren mussten, starteten die beiden Ausnahme-Bergsteiger im Herbst 2016 erneut einen Versuch an einem der letzten unbestiegenen Gipfel des Himalaya. Bei ihrer ersten Expedition waren die Bedingungen für die anspruchsvolle Kletterei nicht gut genug: starker Wind, kaum Sicherungsmöglichkeiten und Temperaturen von minus 25 Grad zwangen die Alpinisten schweren Herzens dazu umzukehren.
Fotos: PPR/Mammut/Stefan Voitl


Wie war die Neuauflage der Lunag Ri Expedition mit Conrad Anker?Zumal wir ja schon letztes Jahr knapp gescheitert waren, dachten wir, ziemlich genau zu wissen was auf uns zukommt. Jetzt, da ich wieder daheim bin, kann ich sagen, dass das eine grobe Fehleinschätzung war. Nach einer problemlosen Akklimatisierungsphase stiegen Conrad und ich entlang der selben Linie wie im Vorjahr ein. Alles schien normal, bis Conrad auf 6.000 Metern im Nachstieg immer langsamer wurde und über Schmerzen in der Brust klagt. War er höhenkrank?Eine Höhenkrankheit konnten wir anhand der Symptome relativ schnell ausschließen. Conrad wollte anfänglich durchbeißen und eine Nacht lang abwarten. Aber da die Schmerzen so gravierend waren, habe ich in Richtung Abstieg gedrängt. Auch als wir dann das Advanced Basecamp erreichten, ging es Conrad immer noch nicht besser, daher setzten wir den Notruf ab, und ein Helikopter flog Conrad zwei Stunden später aus. In Kathmandu stellte sich heraus, dass er einen Herzinfarkt erlitten hatte, der operativ behandelt werden musste.
Interview
David Lama


Interview David Lama
In einem Interview hat Conrad gesagt, dass du darauf gedrängt hast, dass er ausgeflogen wird, und du seinen Transport organisiert hast. Wie hast du dich da durchgesetzt? Immerhin ist er fast doppelt so alt und hat doch ein paar Expeditionen mehr auf dem Buckel, auch den Everst ohne Sauerstoff. Schon als wir uns dazu entschieden hatten abzuseilen, habe ich vorgeschlagen, einen Heli zu rufen, aber Conrad wollte noch abwarten, ob es ihm ein paar Hundert Meter tiefer besser gehen würde. Nachdem wir im Advanced Basecamp ankamen und sich sein Zustand nicht verbessert hatte, sondern eher schlechter wurde, habe ich ihn nicht mehr gefragt, sondern nur noch informiert, dass ich einen Hubschrauber anfordern werde.  Du bist im Basecamp zurückgeblieben? Conrad war in guten Händen. Bei seinem Abflug sagte er noch, dass er nicht mehr zum Lunag Ri zurückkehren wolle und ließ mir somit die Option offen, es allein zu versuchen.


Woraufhin du dich entschieden hast, im Alleingang einzusteigen?Ja. Ich bin drei Tage später in der Nacht losgegangen und über eine direktere Linie eingestiegen, als bei unseren Versuchen zuvor.Wie lange warst du in der Wand, wie ist es dir ergangen? Ich war drei Tage in der Wand und bin bis auf 6.700 geklettert, also noch ein Stück weiter als mit Conrad letztes Jahr. Dort waren meine Kraftreserven dann aber derartig erschöpft, dass ich mich konzentrieren musste, klar zu denken. Da der Abstieg nochmals Einiges von mir abverlangte, entschied ich mich umzukehren.  Ärgert es dich, erneut so knapp gescheitert zu sein? Die Umstände waren dieses Jahr komplett anders. Ich war nur froh, wieder heil unten zu sein.  Kannst du uns das Gefühl in der Wand beschreiben? Bis auf den Wind und gelegentlichen Steinschlag hört man dort oben eigentlich nichts, das ist mir dieses Jahr bei meinem Alleingang noch
Interview
David Lama


viel mehr bewusst geworden als letztes Jahr mit Conrad. Zu sehen gäbe es viel, sei es die Berge Tibets auf der einen Seite oder die Berge der Everest Region auf der anderen. Aber vor allem, wenn du allein kletterst, bist du in einer eigenen Welt. Die Kletterei durch kombiniertes Gelände ist durchwegs anspruchsvoll, und der kleinste Fehler kann fatal enden. Du bist daher so fokussiert, dass du das alles unterbewusst ausklammerst und die Angst so gar nicht wirklich wahrnimmst: Die Konzentration gilt nur den nächsten Metern.  Hast du nun mit dem Berg abgeschlossen oder würdest du nochmal zum Lunag Ri zurückkehren? Dieses Jahr möchte ich zur SO-Kante der Annapurna III zurückkehren, die ich letztes Jahr im Frühjahr schon mit Hansjörg Auer und Alex Blümel versucht habe. Diesmal werden wir aber in der Nach-Monsunzeit, also im Herbst, nach Nepal fliegen, und deshalb wird sich nächstes Jahr keine Reise zum Lunag Ri ausgehen. Der Berg ist grundsätzlich immer noch sehr reizvoll für mich, aber ob und wie ich das Projekt nochmal versuche, kann ich jetzt noch nicht sagen.


Deuter wollte seine alpine Kompetenz stärken. Dazu hat Bernd Kullmann, langjähriger Geschäftsführer und jetziger Markenbotschafter, erfolgreicher Achttausender-Bergsteiger und leidenschaftlicher Kletterer die Deuter Alpine-Family gegründet. „Ja-Sager bringen Dich nicht weiter“, ist Bernd Kullmann überzeugt – und hat deshalb ambitionierte junge Athleten, erfahrene Alpinisten, Fachhändler und Bergführer gesucht, die Produkte kritisch hinterfragen. Durch die Mitarbeit dieser Spezialisten ist eine komplette neue Serie entstanden: Gravity – von Kletterern für Kletterer. In ihrer Funktionalität und Klarheit strahlen diese leichten, reduzierten Rucksäcke die Passion der Alpine Family aus. Bei ihren Treffen klettert und bouldert die Alpine Family erst zusammen, dann wird diskutiert und getüftelt. So sind durchdachte Produkte in modernem Design entstanden, die bei ambitionierten Bergsportlern verschiedener Disziplinen punkten – in- wie outdoor. Ganz auf die Wünsche der Kletterer abgestimmt sind:
ZubehörOutdoor/Trekking
Deuter Gravita: neue Serie für die Vertikale
Chalk Bag
Rope Sheet & Rope Bag
Klettertasche Motion


Zubehör
Fünf Chalk Bags, einer ist fürs Bouldern entwickelt (13,95 Euro).Mit Rope Sheet und Rope Bag lässt sich das Seil angenehmer handhaben (Rope Sheet: 22,95, Rope Bag: 39,95 Euro).Die Klettertasche Motion soll junge Kletterer erfreuen (99,95 Euro).Der leichte Pitch-Rucksack verstaut auf Mehrseillängenrouten das Material. (Pitch 12: 49,95 Euro).Der Rock & Roll ist der kompromisslose Rucksack für alpine Wege (Rock & Roll 30: 99,95 Euro).Der Haul ist Haulbag und Rucksack (Haul 50: 169,95 Euro).Der Expeditionsrucksack und die überarbeiteten Guide-Modelle schlagen die Brücke zur restlichen Kollektion (Expedition 45: 139,95, Guide 42 + EL: 79,95 Euro).Infos: www.deuter.com 
Pitch
Rock & Roll
Haul
Expedition
Guide


Outdoor-Zubehör
Keine Blasen, kein Schweißfuß – das verspricht Wrightsock, die Socke aus North Carolina, USA. Demnach verhindert die doppellagige Konstruktion zuverlässig Reibung und schützt so davor, dass sich Blasen bilden. Die innere Lage ist stets ungefärbt sowie ungebleicht und damit hautfreundlich. Sehr guter Feuchtigkeitstransport zwischen den beiden Lagen soll den Fuß trocken halten. Obendrein isoliert die Luftschicht zwischen den beiden Lagen und soll so vor Wärme und Kälte schützen. Dass die beiden Lagen verrutschen, verhindert eine patentierte Naht am Rist. So weit die Versprechen. Und wie sieht’s in der Praxis aus? Gut: Gleich zwei halbhohe Paar hat das Team von Outdoor Im-Puls ausprobiert:Merino Stride mitteldickCoolmesh II mitteldick Zum Einsatz kamen die Socken bei mittellangen Wanderungen und sogar beim Skifahren. Trotz dieser unterschiedlichen Nutzung haben sich beide Paare von Anfang an bewährt. Sie sitzen bequem, nichts drückt, keine Naht scheuert. Die innere Lage sitzt angenehm auf der Haut, die äußere trotzt dem Innenschuh. Beim Skifahren wurden die Füße feucht, aber warm, beim Wandern blieben sie weitgehend trocken. Fazit: Für den vielseitigen Outdoor-Einsatz sind beide Socken sehr zu empfehlen. Wer Merino mag, sollte zum Merino Stride greifen, da diese Socke die bekannten Vorzüge dieser Wolle mitbringt: Saugfähigkeit und Geruchsneutralität. Preis/Info: Merino Stride: ab 22 Euro, Coolmesh II: ab 17 Euro/www.wrightsock.de


Zubehör
Urige Bauernhöfe, saftige Bergwiesen und jede Menge Wege: La Val (dt. Wengen) wurde als erster Ort Südtirols als europäisches Wanderdorf zertifiziert. Schuhhersteller AKU ist Partner dieses Projekts und widmet dem Dorf auch einen eigenen Schuh: den La Val Plus. Der La Val PLUS ist mit der Elica‐Pulsar-Sohle von Michelin ausgestattet. Sie verhindert eine schnelle Ermüdung auf längeren Touren und verspricht mehr Grip. Alle AKU-Modelle mit dem „Plus“ werden exklusiv aus dem Zero Impact Leather der italienischen Edelgerberei Dani produziert. Das Außenleder aus Nubuk kommt ohne Chrom aus, das Innenleder wird ohne Chrom und Schwermetalle gegerbt. Daneben kompensiert Dani das bei der Herstellung anfallende Kohlendioxid. AKU fertigt den La Val Plus komplett in Italien. Alles Material stammt aus Europa und lässt sich zu seinem Ursprung zurückverfolgen. Mit den „Plus“-Modellen setzen AKU und Dani also ein Zeichen in Richtung verantwortungsbewusste Produktion und Umweltschutz. Den La Val Plus gibt es als halbhohe und low-cut Variante in den EU-Größen 35 bis 48. UVP/Info: 179,90 Euro/www.aku.it/de.
Die Belüftungsreißverschlüsse unter den Armen ersetzt OR beim Helium Hybrid Hooded Jacket durch atmungsaktives und dehnbares Softshell-Material – dort, wo kein Regen hinfällt. Alle anderen Teile der Hardshell-Jacke wurden aus bewährtem 2,5-lagigem Nylon Pertex Shield+ gefertigt und bieten kompromisslosen Wetterschutz. Die 240 Gramm schwere Jacke lässt sich in ihre linke Handwärmertasche verpacken und mit einem Karabiner an Klettergurt oder Rucksack anhängen. Die anpassbare Kapuze mit drahtverstärktem Schild macht jede Bewegung mit. Größe: S bis XXL, zwei Farben. UVP/Info: 149,95 Euro/www.outdoorresearch.com


Die Outdry Extreme Eco Tech Shell ist die erste Jacke, die Columbia komplett ohne PFCs und zu 100 Prozent aus recyceltem Material herstellt. Die wasserdichte und atmungsaktive Jacke baut auf eine außenliegende Membran, wird aber aus recycelten Plastikflaschen hergestellt. Beim Herrenmodell in Größe M werden 21 Flaschen verarbeitet. Der ungefärbte Stoff spart über 49 Liter Wasser im Vergleich zu normal gefärbten Jacken. Außerdem sind alle Zusatzelemente wie Etiketten, Schlaufen, Reißverschlüsse, Fäden und Ösen vollständig aus recyceltem Material hergestellt. Sowohl Jacke als auch Herstellungsprozess sind Bluesign zertifiziert und garantieren ein Höchstmaß an Verbraucher- und Umweltschutz. UVP/Info: 199,95 Euro/www.columbiasportswear.de
Outdoor-Zubehör
Ledlenser führt mit der MH2 sein Einsteigermodel bei den Outdoor-Stirnlampen im Programm. Mit 100 Lumen bietet sie viel Leistung zum kleinen Preis. Eine Leuchtdauer von bis zu 40 Stunden macht sie zum handlichen Begleiter für kurze oder spontane Abenteuer. Die einhändige Bedienbarkeit und das Rapid Focus System bilden weitere Features der Stirnlampe . UVP/Info: 29,90 Euro/www.ledlenser.com.


Zubehör
Buff hat mit ihren Multifunktionstüchern einen Gattungsbegriff geprägt und ist in diesem Segment weltweiter Marktführer. In diesem Jahr feiern die Spanier 25-jähriges Bestehen. Nun führt die Marke erstmals hochfunktionelle Kappen in das Sortiment ein. Auch bei den neuen Kopfbedeckungen spielt Multifunktionalität eine große Rolle. So schützen sie vor UV-Strahlung und leiten Schweiß effektiv ab. Zudem wiegt die Pack Run Cap gerade mal 30 Gramm und lässt sich auf ein Kleinstmaß komprimieren. UVP/Info: 27,95 Euro/www.buff.eu.
Mit der Glacier Stainless Microlite stellt GSI Outdoors für 2017 die derzeit leichteste Edelstahl-Vakuumisolierflasche vor. Die 0,5 Liter-Version wiegt nur 224 Gramm. Dennoch hält sie rund acht Stunden warm oder kalt. Praktisch: der mit einer Hand bedienbare, verriegelbare und auslaufsichere Deckel. GSI bietet die Flasche in zwei Größen (0,5 bzw. 0,72 Liter) und sechs Farben an. UVP/Info: 29,95/34,95 Euro/www.gsioutdoors.com
Mit gerade mal 490 Gramm (565 inklusive Bonuspack) ist das Lofoten 1 ULW von Nordisk wohl das leichteste Zelt auf dem Markt. Das funktionale 2-Lagen-Zelt hat ein Packmaß von nur 11 mal 22 Zentimeter. Das geringe Packmaß erzielen Stangen aus robustem Aluminium mit sehr kurzen zusammenklappbaren Segmenten. Darüber hinaus verwendet der Zeltspezialist starke, sehr dünne Dyneema Abspannleinen und fünf ultraleichte Heringe aus Titan. Das 2-Lagen-Zelt lässt sich von der Ein-Personen-Variante in ein Zwei-Personen-Zelt umwandeln, indem das Innenzelt ausgetauscht wird. Stauraum für Rucksack und Equipment bietet der Platz am Eingang. Handy, Geldbeutel oder Heringe lassen sich in der im Innenzelt integrierten Packtasche verstauen. Das Zelt besteht aus rip-stop Nylon, auf beiden Seiten mit Silikon beschichtet. Eine Wassersäule von 1.600 Millimetern am Außenzelt und 3.500 am Boden schützt vor Regen. UVP/Info: 699,95 Euro/www.nordisk.eu.
Das Lofoten 1 ULW von Nordisk wiegt ur 490 Gramm (565 inklusive Bonuspack). Das Zweilagen-Zelt hat ein Packmaß von nur 11 mal 22 Zentimeter dank Stangen aus Aluminium mit sehr kurzen zusammenklappbaren Segmenten. Zudem verwendet Nordisk starke, sehr dünne Dyneema Abspannleinen und fünf ultraleichte Heringe aus Titan. Es lässt sich von der Ein-Personen-Variante in ein Zwei-Personen-Zelt umwandeln, indem das Innenzelt ausgetauscht wird.Das Zelt besteht aus rip-stop Nylon, auf beiden Seiten mit Silikon beschichtet. Eine Wassersäule von 1.600 Millimetern am Außenzelt und 3.500 am Boden schützt vor Regen.UVP/Info: 699,95 Euro/www.nordisk.eu.


Fotos: Claus-Georg Petri
Outdoor-Zubehör
Daunenspezialist Yeti setzt ab dem Sommer 2017 auf ein umfassendes Angebot an Outdoor-Kleidung. Dazu gehören die mit Daunen gefüllten Hardshells Clare für Frauen und Cavan für Männer. Die jeweils in zwei Farben erhältlichen dreilagigen Jacken sind wasserdicht bis zu einer Wassersäule von 10.000 Millimetern. Auch die YKK-Reißverschlüsse sind dicht, die Nähte verklebt. Die große Kapuze ist helmkompatibel, damit eignen sich die Modelle auch zum Klettern. UVP/Info: 299,95 Euro/www.yetiworld.com.
Der neue Pocket-Rocket 2 von MSR ist ein kleiner, leistungsstarker Outdoor-Gaskocher – perfekt geeignet für Camping-Einsteiger wie auch für erfahrene Minimalisten und Grammzähler. Mit einem Packgewicht von gerade einmal 105 Gramm und einem Packmaß, das an eine Fotofilmdose erinnert, findet der Pocket-Rocket 2 selbst in minimalistischem Gepäck Platz. Dank des robusten und einfachen Designs ist er mit einer Vielzahl unterschiedlicher Töpfe kompatibel. Er soll kocht einen Liter Wasser in nur 3,5 Minuten zum Kochen bringen. Zu haben auch im Set. UVP/Info: 89,90 Euro/www.msrgear.com


Fotos: Pearl, Claus-Georg Petri
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Bücher
Survival-Experte Creek Stewart, Leiter eine der besten Survival-Schulen der Welt, zeigt in diesem Buch, wie ich alltägliche Gegenstände in wertvolle Lebensretter verwandeln. Die Survival Hacks sind reichhaltig illustriert, damit sie jederzeit leicht nachmachen kann – sei es im Garten, beim Camping oder auch mitten im Wald. Stewart geht auf alle Aspekte ein: Schutz, Erste Hilfe, Hygiene und Orientierung.
Stewart, Creek: Survival Hacks, Books4Success, Kulmbach, 2017, 260 Seiten, ISBN: 978-3-86470-430-7, 19,99 Euro
Wer im Schwarzwald wandert, hat die Wahl: 24.000 Kilometer lang ist das Wanderwegenetz zwischen Karlsruhe und Pforzheim im Norden und der Schweizer Grenze im Süden Baden-Württembergs. Die einheitliche Ausschilderung mit der markanten Raute ist einzigartig für eine derart große Region in Deutschland. Damit der Schwarzwald auch in Zukunft seinem Ruf als erstklassige Wanderdestination gerecht wird, liegt nun ein neuer Leitfaden vor: das "Wander-Handbuch für den Schwarzwald". Gratis als Download-pdf auf www.naturpark-suedschwarzwald.de.


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Bücher
Brandenburg ist das Land der Seen: Mehr als 3.000 natürliche Gewässer finden sich in der Mark, viele davon liegen im unmittelbaren Einzugsgebiet Berlins. Die Routen der 66-Seen-Wanderung führen zu großen und kleinen, versteckt liegenden oder sich majestätisch ausbreitenden Seen. Die 17 Etappen verlaufen durch märkische Heide und märkischen Sand, durch Wälder und Alleen. Am Weg liegen auch bedeutende Kulturlandschaften wie Parks und Gärten sowie Schlösser, Herrenhäuser und Kirchen. Alle Anfangs- und Endpunkte der Etappen sind mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen; alle Touren sind auf exakten Karten verzeichnet. Zahlreiche reisepraktische Hinweise, Hinweise für Nordic Walker und 66 zusätzliche Ausflugstipps.
Reschke, Manfred: 66-Seen-Wanderung, Trescher Verlag, Berlin, 8., aktualisierte Auflage 2017, 264 Seiten, ISBN 978-3-89794-369-8, 14,95 Euro
Das Rother Wanderbuch Salzkammergut stellt 50 schöne Wanderungen im Salzkammergut vor. Autor Franz Hauleitner hat Touren zwischen Salzach und Steyr, zwischen dem Ennstal und dem Alpenvorland ausgewählt. Zusätzlich beschreibt er die attraktiven Wandergebiete der Tauplitzalm sowie des Alm- und Stodertals. Jede Tour wird detailliert dargestellt mit einem Kartenausschnitt samt Routenverlauf und Höhenprofil.
Hauleitner, Franz: Salzkammergut, Rother Bergverlag, München, 2. Auflage 2017, 160 Seiten, ISBN 978-3-7633-3047-8 16,90 Euro


Bücher
Ein Jahr Planungszeit, jede Menge Vorkehrungen, Routen finden, Mitreisende gewinnen, Partner ins Boot holen, die Pferde trainieren: Auf einer zweimonatigen Reise und 1.300 Kilometern erkundete der Fotograf Florian Wagner im Sommer 2016 die wilde irische Westküste. Mit seinem fünfköpfigen Team, fünf Pferden und zwei Hunden machte sich der Abenteurer auf von Mizen Head ganz im Süden bis nach Malin Head, dem nördlichsten Zipfel. Immer auch auf den Spuren der Geschichte und keltischer Kraftorte, abseits ausgetretener Pfade und großer Straßen, mit dem Ziel Land und Leute zu entdecken. In erstklassigen Bildern zeigt Florian Wagner die fantastische Natur. Steile zerklüftete Küstenstreifen, endlos grüne Berglandschaften, die steife Brise und einmalige Aussichten – doch nicht nur die famose Landschaft in allen Wetterlagen machte diese Reise einzigartig, sondern vor allem auch die Begegnungen mit den spannenden und gastfreundlichen Bewohnern Irlands: etwa der eigenwillige Heiratsvermittler Willie, the Matchmaker, der traditionsgemäß Menschen zusammen bringt und voller Stolz Dankesbriefe aus den letzten 40 Jahren zeigt; die jungen Betreiber einer erstmals seit Jahren neu gegründeten Destillerie; die Begegnungen beim jährlichen Spancilhill Pferdemarkt; mit Willie Leahy, Erfinder des Wanderreitens und bekannter Horseman, der mit 80 Jahren (!) noch fünf Tage die Woche (!!) im Sattel sitzt und das Team auf den legendären Connemara Trail führte. Das Buch ist ein Leckerbissen und erscheint am 13. April 2017.
Wagner, Florian: Abenteuer Irland, Auf dem Pferd entlang des Wild Atlantic Way, Knesebeck, München, 2017, 240 Seiten, ISBN: 978-3957280022, 34,95 Euro


Das war 2016
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Ab in die Steinzeit
TrekkingScilly Islands, England


Scilly Islands
Osterinseln in der Keltischen See
Strahlend gelb erblühen die Felder. Osterglocken überall. Für die Isles of Scilly (IoS) sind die Narzissen ein leuchtendes Wahrzeichen und längst ein Exportschlager. Zum Auftakt der Saison empfängt ein grandioses Blütenmeer die ersten Gäste, die es ganz früh im Jahr auf diesen entlegenen Archipel in der Keltischen See geschafft haben.
Von Heinz Bück und Sigrid Schusser. Heinz Bück ist 2017 erneut mit dem Journalistenpreis Irland in der Kategorie Online ausgezeichnet worden. Outdoor Im-Puls gratuliert: Das E-Magazin ist stolz darauf, einen solch erfolgreichen Preisträger als Autor zu haben.


Wir sind auf St Mary's gelandet, wollen wandern und hoffen auf die ersten warmen Tage, um fern hier draußen – in diesem nordatlantischen Randmeer – einen wundersamen maritimen Kosmos zu erkunden. Gut 150 Inseln und Inselchen sollen es sein plus 100 größere Felsen und Riffe, die allesamt dem Herzog von Cornwall gehören, Prinz Charles. Fünf große Eilande sind sein Eigen, und noch sind sie allemal bewohnt: St Mary's, die Hauptinsel, im Norden davon St Martin's, gegenüber im Westen St Agnes sowie Tresco und Bryher auf Nordwest. Hinzu kommen etliche kleine und kleinste sowie sogar versunkene Inselchen, Avalon zum Beispiel, so die Sage. Aber sie alle sind nicht mehr begehbar, nicht mal bei Ebbe.
TrekkingScilly Islands, England


Scilly Islands
Hier ist Island Hopping angesagt, Boots-Wandern, und das heißt: rein ins Wassertaxi und rüber auf eine der Nachbarinseln, raus aus dem Boot und dann rundherum. Bloß die Rückfahrt nicht verpassen. Die Inseln selbst sind gut überschaubare Selbstläufer. Und damit ist auch schon alles gesagt, wie der Wanderer hier rumkommt. Nur wie er hier hinkommt, das ist ein eigenes Abenteuer und genauso schön und spannend. Über den Winter haben nur die kleinen Lufttaxis das cornische Festland mit den Inseln verbunden. Doch um die Ostertage nimmt die Fähre ihren Dienst wieder auf. Autos nimmt sie nicht mit. Gut für Wanderer: Wer will, muss zu Fuß rüber. Und wer es in überschaubarer Zeit ganz ohne Motor zum Fährhafen Penzance schaffen will, muss sich etwas einfallen lassen.  


Es lohnt oft wirklich nicht, das eigene Fahrzeug über den Kanal nach England zu bringen, um dann den Parkplatz am Hafen mit zehn Pfund pro Tag zu bezahlen. Eher empfiehlt es sich, Fähre und Bahn zu kombinieren oder den Eurotunnel zu nutzen. Das ist spannend, und so wollten wir wissen, wie wir zu Fuß auf die Scilly-Inseln kommen: vom Westen Deutschlands an den äußersten westlichen Rand Großbritanniens. Das sind von Aachen aus gut 1.000 Kilometer ÖPNV. Mit Bus und Bahn fanden wir einen Königsweg für die Anreise: herrschaftlich mit dem Zug vorfahren – es verkehrt ein Nachtzug mit Schlafwagen von London-Paddington nach Penzance. Mit Rucksack und Rollkoffer für zwei Wochen haben wir uns auf den Weg gemacht.
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Scilly Islands
Wir liefen zum Bus und nahmen den Zug von Aachen Hbf (ab 16.21) nach Brüssel Midi (an 17.35), dort am Abend je eine Pommes und ein kühles belgisches Bier, und stiegen um auf den Eurostar (ab 18.56) durch den Euro-Channel-Tunnel unter dem Meeresboden nach London St Pancras. Die Abfertigung im Euroterminal? Wie ein Check-in am Flughafen. Wir fuhren express nach London St Pancras (an 19.57 Ortszeit + 1 Stunde Aufschlag britischer Ortszeit) mit zehn Minuten Verspätung. Von dort: U-Bahn 4,95 Pfund pro Person oder Taxi 14 Pfund nach London Paddington. Denn um 23.45 startet hier der Riviera Night Train der First Great Western Railway nach Penzance. Die Karten nach Vorreservierung per Internet gibt es am Automaten, sonst am Ticketschalter bis 21.00 Uhr.


Wer freitags anreist, kommt in den besonderen Genuss des allwöchentlichen Platzkonzerts der Paddington Station Band, einem Veteranenorchester altgedienter britischer Eisenbahner, die bis 22.00 Uhr zünftig bis zackig aufspielen. Beendet wird diese vergnügliche Unterhaltung traditionsgemäß durch die bekannte Hymne an Ihre Majestät. God save the Queen. Zeit genug bleibt, das belgische mit dem britischen Bier zu vergleichen. Wer sich nicht entscheiden kann, nimmt ein irisches. Dazu stehen mitten im Bahnhof ein gemütlicher Pub mit skurrilen Stammgästen oder der komfortable Barwagon der First Great Western zu Verfügung. So ab 22.00 Uhr oder wenig später ist Einlass. Das Bordpersonal weist die
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Übernachtungsgäste ein, wie sie in die komfortablen, wenngleich sehr engen Schlafabteile rein- und wieder herauskommen. Ein Twin Sleeper kostet 70 Pdund für beide, inklusive Frühstück ans Bett. All dies ist mit Blick auf die ferne Anreise in jeder Hinsicht eine erlebnisreiche und freudige Alternative. Empfohlene Lektüre: Agatha Christie – Mord im Orientexpress. Wecken um 7.00 mit Kaffee und Croissant zum Frühstück. Ausgeschlafen und entspannt kommen wir um 7.56 Uhr in Penzance an. Kurzer Fußweg zum Ticket-Office am Hafen. 9.15 Uhr legt die Fähre ab, die Scillonian III. Zweites Frühstück an Bord, Ankunft auf St Mary´s um 12.15 Uhr bei ruhiger See.


Nun stehen wir in Hugh Town auf St Mary. Hier machen wir Quartier. Wolken und Wasser rings um uns hin, nur Wellen, Wind und Weite. Wir sind mit Mark am Bike Hire verabredet. Der freundliche Wahl-Scillonean ist sogleich zu Stelle, um uns ein paar Räder zu leihen: „Fußwege sind Bikern verboten, die Naturschutzgebiete sowieso.“ Mit einer kleinen Übersichtskarte geht es los. „...und immer schön links halten.“ Subtropische Vegetation und überall Narzissen. Fahrräder sind das ideale Verkehrsmittel auf den Inseln. Mit neun Meilen Straßennetz ist es eh nicht weit her mit dem Autofahren, zumal viele Haushalte ein eigenes Boot haben. Elektro-Cars werden an Touristen vermietet. Die Elektromobilität ist sogar schon bis in die zirkulierenden
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Scilly Islands
öffentlichen Transportfahrzeuge vorgerückt. Ansonsten dieselt es bei Pkw, Vans und Bussen wie auf dem fernen Mainland. Nur die Verkehrsdichte scheint aus kontinentaler Perspektive gleich Null. Ampeln gibt es nicht. Ja, und wie der Gast sonst im Inselreich rumkommt, ist klar: Wassertaxi und Wanderschuhe. Zumindest als Tourist. Es gibt da noch ein Paradoxon, das in Zeiten, in denen die Folgen des menschengemachten Klimawandels mehr als deutlich werden, irritiert: „Die Inseln könnten komplett autofrei sein“, sagt Diana, die Zukunftsbeauftrage des City Council. „Kaum ein Ort, der nicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad oder gar mit Pferd erreichbar ist“. Aber Pferde gelten wohl eher als Sportartikel, und Autos haben auch hier ein hohes Prestige: Die IoS sind bei aller Exotik Teil der westlichen Welt.


Es gibt 1.200 Autos auf 2.300 Einwohner, bei gerade einmal 15 Kilometer Straße. So spiegeln die Scillies die Paradoxie unserer Moderne, die Paradoxien dieser Welt, unserer Welt: „Ausgerechnet die Kontinentalgäste, haben Ideen, wie die Insulaner aufs Auto verzichten könnten“, formuliert ein Leserbrief im Lokalblatt Scilly Now and Than. Bevor wir da kopfschüttelnd und mit erhobenem Finger auf die Kanzel steigen, gehen wir also lieber selber zu Fuß, schnüren die Wanderstiefel und nehmen das Boot.Infos Die Inselgruppe der Isles of Scilly liegt eingangs des Ärmelkanals, gut 28 Meilen in der Keltischen See, westlich der Landspitze von Cornwall, dem
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www.islandspartnership.co.uk www.visitislesofscilly.com/


westlichsten britischen Westen. Dort leben noch 2.300 Menschen, verteilt auf den fünf Hauptinseln und überwiegend vom Tourismus. 60 Prozent waren für die EU, nur 40 Prozent für Brexit. Die Isles of Scilly, kornisch „Ynysek Syllan“ sind seit Jahrtausenden ein Drehkreuz in die keltischen Regionen. Seit der Bronzezeit sind Seefahrer hier gelandet und haben die vormals zusammenhängende Insel besiedelt, ein untergehendes Land: Seit der Eiszeit versank das Land im Atlantik. Die Inseln sind die Spitzen jener versunkenen Berge. Keltische Refugien, um die sich der Mythos von König Arthur rankt. Die Inseln von Avalon werden gern hierhier verlegt. Alle Inseln bieten Übernachtung. Camping in der Hauptsaison: St. Agnes. Berühmt ist die Troytown Farm wegen selbstgemachter Ice Cream.  


Zum guten SchlussAusblick & Impressum
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Foto: Claus-Georg Petri
Das nächsteOutdoor Im-Puls erscheint Ende Juni 2017. Gefüllt mit Tipps für den Wandersommer.
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