Wandern Trekking Klettersport
E-Magazin
Outdoor Im-Puls
Foto: Claus-Georg Petri
 www.outdoor-im-puls.de
Spaß im Pulver  
25 Seiten
Die schönsten Schneeschuh-Touren
4/2016
Auf zu den     Steinböcken
Zu gewinnen
Leki Micro Vario Carbon
Weitblick auf der Schwäbischen Alb
Wandern im Nationalpark Berchtesgadener Land
Trekking Himmelsleiter in Colorado Steinzeit auf den Orkneys
Grenzenlos Karnischer Höhenweg


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Quelle: Youube
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Geheimnis der Berge
Claus-Georg Petriredaktion@outdoor-im-puls.de
Es ist mehr als bloßes Wandern. Wer sich ins Gebirge aufmacht, erlebt anderes, als dass er nur eine Strecke bewältigt. Das passiert eher so nebenbei. Viel wichtiger indes ist das Erlebnis im Kopf und in der Seele. Hochtrabende Worte? Vielleicht. Wer aber diesen Wandervirus in sich trägt, der weiß, was ich meine. Der weiß, was es heißt, den Kopf frei zu bekommen von Gedanken, die ihn alltags immer wieder umtreiben. Und er weiß auch, wie gut es seiner Seele tut, von immer weiter oben hinabzuschauen auf das, was hinter ihm liegt - ebenso wie auf das, was ihn noch erwartet. Vielleicht ist das ja das Geheimnis, das Wanderer miteinander teilen gegen- über denen, die lieber den Berg nur von unten bestaunen. Outdoor Im-Puls verrät, wo sich das Wandern besonders eindrucks- voll erleben lässt. Sagt es allen weiter. Damit immer mehr Menschen in den Genuss dieses Geheimnisses der Berge kommen. Viel Spaß beim Lesen, herzlichen Gruß, Claus-Georg Petri
 Auf ein Wort
Foto: Claus-Georg Petri


 Outdoor im Puls – mit Outdoor Im-Puls 
Inhalt


Foto: Tirol Werbung/Makus Jenewein
Wanderer am Simmingjöchl, Gschnitztal, Tirol
  3 Auf ein Wort: Geheimnis der Berge   6 Wandern-Kick: Saar-Hunsrück-Steig   8 Wander-Tipps: Deutschland & Österreich 12 Wander-Touren: Karnischer Höhenweg, Osttirol 20 Wander-Touren: Wasserfallsteig, Schwäbische Alb 26 Region: Berchtesgadener Land 40 Hotel-Tipps 46 Hochtour: Wildspitze, Tirol 54 Klettern: Ammergauer Alpen 58 Klettersteige: Tipps für Tirol 60 Outdoor Im-Puls: Leki Micro Vario Carbon zu gewinnen 61 Outdoor-Zubehör 70 Bücher 74 Trekking: Colorado, USA 80 Trekking: Orkney Islands, Schottland 92 Trekking: Hike & Fly, Achensee, Tirol 98 Zum guten Schluss/Impressum
Das steckt diesmal drin


Wander-KickSaar-Hunsrück-Steig
Wo die Hexe tanzt
Auf den Spuren der Vergangenheit: Wer auf dem Saar-Hunsrück-Steig wandert, gelangt schnell auch zum Hexentanzplatz auf dem Wildenburgkopf. Die Atmosphäre dort ist noch heute mystisch. Der bunte Herbstwald steigert dieses Empfinden, ebenso die Felsen und das hölzerne Kreuz. Infos: Rheinland-Pfalt-Tourismus,www.gastlandschaften.de/urlaubsthemen/wandern


Foto: Dominik Ketz / Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH
Wandern


Wandern-TippsSalzburger Land & Tirol
Rund um den Prebersee
Der Prebersee im Lungau ist ein alpiner Moorsee auf 1.514 Meter Seehöhe. Die Schwebstoffe des Moores sind in ihm gelöst und verleihen dem Wasser seine dunkle Farbe. An den Flanken des 2.740 Meter über NN hohen Prebers in den Schladminger Tauern mit seiner mächtigen Kammlinie erstreckt sich ein weiteres Almen- und Weidegebiet mit weiteren Wanderzielen. Der Gipfel markiert übrigens die Grenze zwischen Salzburger Land und Steiermark. Der Moorlehrpfad rund um den See ist tauglich für Rollstuhl und Kinderwagen. Die Gehzeit für diesen leichten Rundweg ausgehend von den Parkplätzen beträgt 45 Minuten. Busverbindung: Linie 740 von Tamsweg - Prebersee. Info: Tourismusverband Tamsweg, www.tamsweg.info
Foto: G.A.Service GmbH_Ferienregion Salzburger Lungau


Foto: Tubbs/Römmel
Farbspiel am Pfundser Tschey
Das Hochtal 400 Meter oberhalb von Pfunds, Tirol, mit dem schönen alten Namen Pfundser Tschey liegt auf 1.650 Meter Seehöhe. Es beginnt bei der renovierten Greiter Mühle am Radurschlbach. Eine leichte, rund 2,5-stündige Familienwanderung führt durch die Tschey und das Platzertal auf die Platzalm. Dort oben besticht es im Herbst mit Sonnenwärme und angenehm kühler Brise, vor allem aber mit einer Optik, welche Seele beruhigt: das Goldgelb der Wiesen, die sich auf die Winterruhe einstellen, locker verstreute Schleierwölkchen, die das tiefe Blau des Himmels betonen. Dazu winzige Stadel aus verwittertem Holz, sogenannte Kochhütten, die wie zufällig in der Landschaft liegen. Herbst ist Wildzeit, und der Berghof in Pfunds serviert außer traditionellen Tiroler und österreichischen Speisen Wildgerichte aus der eigenen Jagd. Im Hotel Berghof, das zu den „Tiroler Wanderhotels“ (www.wanderhotels.at) gehört und geführte Wanderungen anbietet, übernachten Wanderer preisgünstig. Info: www.tiroler-oberland.com/de


Wander-Tipps
Hochschwarzwald/Österreich
Ein Fall für alle
Wer den Menzenschwander Wasserfall im Schwarzwald erwandert, erlebt ein imposantes Naturgebilde. Der Wasserfall schließt das gleichnamige Gletscher-Trogtal im Norden ab. Durch Wasserfluten, die vom westlich gelegenen Feldberg kommen, entstand während und nach der Eiszeit eine Schlucht mit bis zu 30 Meter hohen Felswänden, die Wanderer über einen Pfad begehen. Von Mai bis Oktober sind die Wasserfälle immer Mittwoch, Samstag und Sonntag abends mit Beleuchtung zu sehen. Wer lieber tagsüber unterwegs ist: Der Menzenschwander Wasserfall ist für jedermann frei und zu jeder Zeit zugänglich. Tipp: Gleich nebenan befindet sich das Café und Bergbeizle „Zum Kuckuck“. Gut zur zünftigen Einkehr nach beendeter Wanderung (Tel.: 07675/9297975, www.kuckuck-schwarzwald.de).  Info: www.hochschwarzwald.de
Foto: Hochschwarzwald Tourismus GmbH


Wandern für Singles erfreut sich steigender Beliebtheit. Dabei geht es nicht darum, möglichst viele Kilometer abzuspulen oder sportliche Höchstleistungen zu erbringen. So jedenfalls sehen es die Wanderdörfer aus Österreich und bieten entsprechende Touren an. Das Konzept dahinter: Auf den überschaubaren Touren sollen sich die Teilnehmer bei einem gemeinsamen Erleben der natürlichen Schönheit des Landes in einer zwanglosen Atmosphäre kennen lernen. Losgelöst von dem Dating-Hintergrund kommen sie beim Wandern ins Gespräch und spüren, ob die Chemie stimmt. Die Organisatoren der Wanderungen für Singles achten darauf, dass außer einer angenehmen Streckenführung auch die Geschlechtermischung und die Altersstrukturen der Teilnehmer berücksichtigt sind. Erfahrene Wanderführer begleiten die Wandergruppen und verschaffen ihnen hinreisende Einblicke in die schönsten Wanderregionen Österreichs. So unterschiedlich wie die Singles selbst gestalten sich auch die Programme für die Wanderungen für Singles in Österreichs Wanderdörfern. Während im Tal der Almen, dem Großarltal, auch im Winter unberührte Landschaften aus Almwiesen und Kalkgipfeln die Singles dazu einladen, gemeinsam die Seele baumeln zu lassen, locken vorgeschichtliche Siedlungen, traditionelle Bergdörfer und historische Kraftplätze kulturell interessierte Alleinstehende an den Klopeiner See nach Kärnten. Musikliebhaber wiederum werden bei einer Erkundung des Königsberges samt musikalischer Untermalung im Mostviertel bedient, während im Nationalpark Hohe Tauern in Osttirol Tierfreunden das Herz aufgeht. Das komplette Angebot romantischer Singlewanderungen findet sich auf www.wanderdoerfer.at
Wander-Tipps
Foto: Frankenwald Tourismus
Gegen das Alleinsein
Foto: Franz Gerdl


Wander-Touren Karnischer Höhenweg, Osttirol
Dem Frieden zur Ehre
Der Karnische Höhenweg das große Bergerlebnis: elf Hütten, 30 leichte Wandergipfel. Der sogenannte Friedensweg ist ein Traum für Bergfexe.
Von Claus-Georg Petri


Fotos: TVB Osttirol Agentur Bergwerk Uwe Grinzinger
Osttirol


Der Karnische Höhenweg oder Friedensweg (KHW 403) folgt dem Karnischen Kamm, der die Grenze zwischen Österreich und Italien markiert. Er misst von Sillian bis Arnoldstein 156 Kilometer, aufgeteilt in acht bis elf Tagesetappen. Den etwas längeren Abschnitt östlich des Plöckenpasses umgibt eine sanfte Berglandschaft mit weitflächigen Almwiesen und leichten Wanderbergen. Westlich des Plöckenpasses erstreckt sich der alpinistisch interessante Teil entlang der höchsten Gipfel des Karnischen Kammes.
Wander-Touren Karnischer Höhenweg, Osttirol


Osttirol
Foto: Tannheimer Tal


Die heute völlig unproblematische Grenze zwischen den EU-Ländern Österreich und Italien war noch vor wenigen Jahrzehnten (im Ersten Weltkrieg) ein hart umkämpftes Gebiet. Steiganlagen, weitverzweigte Schützengräben, Überreste alter Stellungen zu Bunkern ausgehöhlte Felskavernen und Soldatenfriedhöfe erinnern an die schrecklichen Zeiten zwischen 1915 und 1918. Damals mussten Tausende Männer im Sommer und Winter in Höhen zwischen 2.000 und 2.700 Meter über NN ausharren, Munition und Waffen hinauf befördern und bei widrigsten Bedingungen in notdürftigen Unterkünften hausen. Dabei haben viele ihr oft noch sehr junges Leben verloren. Zusätzlich zu den feindlichen Angriffen forderten auch Lawinenunglücke, Krankheiten und Erfrierungen ihren Tribut.  
Wander-Touren Karnischer Höhenweg, Osttirol


Osttirol


Die im Laufe von Jahrzehnten zerstörten Wegteile wurden seit 1974 wiederhergestellt – zu einem einzigen verbindenden Weg, der heute dem Zusammenfinden bergbegeisterter Menschen aus aller Herren Länder dient.Info: Osttirol Information, Mühlgasse 11, A-9900 Lienz, Tel.: 0043/50/212212, www.osttirol.com
Wander-Touren Karnischer Höhenweg, Osttirol


Wer den Herbst in Osttirol, Kärnten oder Italien nutzen möchte findet in der Felbertauernstraße den günstigsten, schnellsten und schönsten Weg in den Süden. Die Alpenstraße führt mitten durch den Nationalpark Hohe Tauern vorbei am Panorama beeindruckender Berge und ist eine preisgünstige und staufreie Alternative zum Brenner oder zur Tauernautobahn. Die einfache Fahrt kostet 11 Euro, wer sich vor Beginn der Reise ein ADAC-Vorteilsticket kauft, bezahlt hin und zurück 20 Euro. Egal, ob mit Pkw, Wohnmobil, Camping-Bus oder Gespann. Und: Wer bei Kiefersfelden von der A12 abfährt, spart die österreichische Autobahn-maut und auf dem Weg zur Adria je nach Größe des Gefährts bis zu 60 Euro bei der einfachen Fahrt. www.felbertauernstrasse.at.
Schon gewusst...?


Wander-Touren Wasserfallsteig Schwäbische Alb


Wasserfallsteig
Fotos: Claus-Georg Petri
Spritztour
Rund um Bad Urach, auf den Grafensteigen, durchziehen fünf Premiumwanderwege die Natur. Als besonders schön gilt der Wasserfallsteig. Das Erlebnis ist feuchtfröhlich.
Von Claus-Georg Petri


Hier also soll die Schwäbische Alb so richtig zeigen, was sie zu bieten hat. Tatsächlich verspricht diese zehn Kilometer lange so einiges: zwei Wasserfälle, grandiose Ausblicke über das große Mittelgebirge und Gehöft Fohlenhof. Na denn los. Start ist am Wanderparkplatz Maisental P23 am Fuße des Schlossbergs von Bad Urach. Hoch oben zeichnet sich die Burgruine Hohenurach gegen den blauen Himmel ab. Wegbegleiter im Brühltal sind der gleichnamige Bach, der die Wanderer mit Rauschen und Glucksen unterhält, und die zuverlässig platzierten Wegweiser des Wasserfallsteigs. Blicke über weite Auen und schroffe Felsen lassen die Vorfreude wachsen. Doch Talschluss gilt es erst, den Pfade neben dem Uracher Wasserfall zu erklimmen. Immerhin stürzt das Wasser hier vom Albtrauf, der Kante der Schwäbischen Alb, über 37 Meter frei in die Tiefe, klatscht auf einer Stufe auf und fließt weitere 50 Meter über ein steil abfallendes, mit Moos bewachsenem Polster ab. Dabei greifen mehrere Wasserarme stellenweise auch nach dem Wanderweg, um sich ein Stück weiter unten zum Brühlbach zu vereinen. Der Weg hinauf ist leicht zu gehen: Stufen und Treppen machen den Aufstieg neben dem größten Wasserfall der Schwäbischen Alb leicht. Immer wieder zweigen kleinen Tritte ab, die direkt zum Wasser
Wander-Touren Wasserfallsteig Schwäbische Alb


Wasserfallsteig
hinführen. Je nachdem, wie weit sich einer traut, ein feuchtfröhliches Vergnügen. Oben dann steht ein Kiosk, an dem sich nicht jene, die aus der Puste gekommen sind, gern eine Erfrischung gönnen. Belohnung muss sein. Gestärkt laufen die Wanderer nach rechts weiter einen Naturpfad hinauf, der unter üppigen Laubbäumen vorbeiführt an Felswänden. Von einem Namenlosen Aussichtsfelsen ist der Blick ins Tal schier endlos weit: Die Höhen der Schwäbischen Alb lassen sich überblicken, dazu das tief unten liegende Brühltal. Und gegenüber der Rutschenfelsen. Auf diesem Felsen, der nach einer Viertel Stunde erreicht ist, steht ein Gedenkstein für Ernst Camerer, Gründer des Schwäbischen Albvereins. Dessen Ziel war und ist, die einmalige Landschaft zu erhalten und zu schützen, sie aber auch für Naturfreunde über Wanderwege zugänglich zu machen. Weiter geht der Weg weiter über die Hochfläche, vorbei an der Rohrauer Hütte und an der nächsten großen Kreuzung rechts in den Wald hinein. Nach knapp zwei Kilometern ist das Vorwerk Fohlenhof erreicht. Es gehört zum Haupt- und Landgestüt Marbach, dem ältesten staatlichen Gestüt Deutschlands. Pferdefreunde wissen, dass es zu den besten Gestüten weltweit


gerechnet wird. Direkt davor lädt eine Grillstelle Wanderer zur Rast ein. Danach geht es über den offiziellen Weg, eine kleine Allee, mitten durch das Gestüt hindurch. Schließlich schlängelt sich ein Natursteinpfad kehrenreich durch den Laubwald hinunter zur einstigen Kartause Güterstein. Es geht vorbei am Gütersteiner Wasserfall, der mit einer großen Quelle, aber nur wenig Rauschen überrascht. Den Ausklang der Runde bis hinunter bilden Streuobstwiesen des Maisentals. Auf einer Waldschaukel am Weg entspannen Wanderer gern noch einmal, bevor sie den über einen Wirtschaftsweg den Wanderparkplatz wieder erreicht haben.
Wander-Touren Wasserfallsteig Schwäbische Alb


Foto: Tourismusverband Turracher Höhe
Info: Tourist-Information Bad Urach, Haus des Gastes, Bei den Thermen 4, 72574 Bad Urach, Tel.: 07125/94320, www.badurach-tourismus.de


Voll Bock
Region
Berchtesgadener Land
Herbst und nichts vor? Freizeit voller Vielseitigkeit erwartet Wanderer im Berchtesgadener Land samt seinem Nationalpark. Wer zum Schneibstein aufsteigt, bekommt mit ziemlicher Sicherheit Steinböcke zu sehen. Am Schneibstein mit etwas Glück sogar aus nächster Nähe - auf der Kleinen Reibn.Infos: www.berchtesgadener-land.com


Foto: Roland E. Jung
Fotos: Claus-Georg Petri
Berchtesgadener Land


Region
Berchtesgadener Land
Eine Hüttentour mit nur einer Übernachtung ist im Berchtesgadener Land die Kleine Reibn. Ein guter Startpunkt ist der Parkplatz Hinterbrand. Der Start reicht auch noch mittags – gut für diejenigen, die am selben Tag erst anreisen. Von hier geht es unter der Jennerbahn hindurch aufwärts über Weiden und durch den Wald hindurch mit Blick auf den Königssee. Lautlos ziehen dort die Elektroschiffe weiße Schaumlinien hinter sich her. Nach knapp zwei Stunden ist das Schneibsteinhaus (www.schneibsteinhaus.de) auf 1.670 Meter über NN erreicht. Es bewirtschaften Christa und Gottfried, die Eltern von Nina Schlesener. Die Bergführerin, überaus engagierte Kletterin und seit neuestem auch Buchautorin wird am nächsten Morgen mit dabei sein und den Weg durchs Hagengebirge leiten. Doch zuvor gibt’s, weil’s so schön ist, auf der ersten Hütte einen Schluck gegen den Durst nach dem ersten Anstieg. Der zweite dauert nur knapp zehn Minuten – dann endet der erste Wandertag am Carl-von-Stahl-Haus (www.alpineausbildung.at/stahlhaus) auf 1.733 Meter Seehöhe. Es steht direkt hinter der Grenze zum Salzburger Land auf dem Torrener Joch. Im letzten Licht des Tages ist der Gipfel des 2.276 Meter hohen Schneibsteins noch zu erkennen. Dort geht es am nächsten Tag hinauf. Und ordentlich weiter. Schmal sind die Pfade, die sich am nächsten Morgen bergauf winden. Wie versprochen hat Nina Schlesener die Bergführung übernommen und warnt: „Passt auf, die Steine sind abgetreten und vom Tau noch glatter.“ Die 543 Höhenmeter gehen in die Beine, dieser Zweitausender ist streckenweise ganz schön steil. Unübersehbar baut sich der Watzmann am östlichen Horizont auf, quasi als Ausgleich.  


Foto: Roland E. Jung
Berchtesgadener Land


Region
Berchtesgadener Land
Mit von der Partie ist auch Nationalpark-Ranger Sepp Pfnür (rechts). Wer wie er seit mehr als drei Jahrzehnten im einzigen deutschen Alpen-Nationalpark arbeitet, weiß, wo sich die Steinböcke aufhalten. „Gar nicht weit“, verspricht er noch am Gipfelkreuz. Steten Schrittes geht nun er voran: „Sprecht ganz normal weiter, nicht flüstern“, rät Sepp, „sonst denken die Steinböcke, wir wären Jäger und hauen ab.“ Tatsächlich: Das Hochplateau, das sich vom Schneibstein sanft gen Windscharte (2.164 m) senkt, birgt Senken. In denen fühlen sich Steinböcke besonders wohl. Wie zur Begrüßung liegen gleich drei Prachtexemplare und räkeln sich in der Herbstsonne. Bis auf zehn, zwölf Meter lassen sie die Wanderer an sich heran, stehen dann träge auf und laufen ein Sicherheit versprechendes Stück weiter, dem nächsten Abhang entgegen. Auf dem Hang gegenüber tummeln sich um die 15 Gämsen und eine Handvoll Steinböcke. Insgesamt sind auf dem Abstieg mehr als 30 Steinböcke auszumachen. Sepp Pfnür ist hocherfreut: „So viele hatte ich nicht erwartet. Die Population in Areal Blühnbach – Hagengebirge – Steinernes Meer summiert sich auf 196 Tiere, diese genaue Zahl hat eine Zählung im April 2016 ergeben – der höchste je gezählte Stand.


Über die weite Hochebene, die es zu durchwandern gilt, weisen Steinmännchen den Weg. Die kleine Gruppe geht zügig, aber still voran. Irgendwie hängt jeder seinen Gedanken nach. Das Wandern entfaltet seine meditative Wirkung. Von der Windscharte aus ist der Seeleinsee auszumachen. An diesem Etappenziel soll gevespert werden. Und ein wagemutiger will sogar kurz schwimmen. „Im letzten November“, erinnert sich Nina Schlesener, „war der kleine See komplett ausgetrocknet.“ Kein Wunder, auch jetzt ist die Gegend sehr trocken. Der Weg führt
Berchtesgadener Land
über Steine, manche kippelig, andere von Rillen durchzogen. Es ist kräftezehrend zu gehen, die Konzentration ist bei jedem Schritt gefordert. Dann endlich ist der Seeleinsee erreicht, der früher Schlungsee hieß. Wie auf der gesamten Wanderung stellt sich auch hier die Frage: Deutschland oder Österreich? Diesmal Deutschland: Der See gehört zu Schönau. Er spiegelt auf 1.809 Meter Meereshöhe den Himmel wider. Vereinzelt sitzen Wanderer am Ufer und essen. Tatsächlich drehen einige Wagemutige eine kleine Schwimmrunde – auch aus der Gruppe. Dabei ist das Wasser ehrlich gesagt saukalt. Aber es hat Trinkwasserqualität.


Der Rest der Wanderung ist nicht weniger schön, aber schneller erzählt: Der Weg führt abwärts erst durch Latschenfelder, dann durch die Baumgrenze in einen dichten Wald. Unglaublich holperige Viehtritte zeigen, zu welchen Wanderungen Kühe in der Lage sind. Eine Stärkung für Menschen gibt es kurz drauf an einem derben Holztisch vor der Priesbergalme. Wanderer füllen hier gern ihren Eigenbedarf auf - in Form eines ersten Bieres und am plätschernden Brunnen die leer getrunkenen Wasserflaschen.
Region
Berchtesgadener Land
Freilich, wer noch die Muße und die Kraft hat, nur gute zehn Minuten weiterzulaufen, der landet an der Brrennhütte. Dort zeigt  Berg- brenner Hubsi, wie aus Enzianwurzeln jener Schnaps entsteht, der für den Alpenraum und speziell das Berchtesgadener Land so typisch ist. Gern rührt das Original mal durch die Maische und zeigt seine Destillen. Klar, eine Kostprobe gibt's auch. 


Bad Tölz/Tölzer Land
Schlesener, Nina: Meine schönsten Touren rund um Berchtesgaden, Delius Klasing Verlag, Bielefeld, 2016, 147 Seiten mit Fotos auch von dem bekannten Bergfotografen Klaus Fengler, ISBN: 978-3-667-10422-9, 19,90 Euro. Die hier beschriebene Tour kommt auch darin vor. Wer mit ihr wandern möchte: www.nina-schlesener.de
Berchtesgadener Land
Buchtipp


Region
Berchtesgadener Land


Fotos: Werbestudio Held und Fotomagie Marika Hildebrandt
Jetzt fahr'n wir übern Seee
Wie schon König Max II., der 1848 zur Sommerfrische ins Berchtesgadener Land kam und in dessen Gefolge die feine Gesellschaft den südöstlichsten Zipfel Deutschlands als Urlaubsregion entdeckte, überqueren sie den See in Landauern – alten, flachen Holzbooten, die im Einsatz waren, bevor die Königsseeschifffahrt auf Elektroboote umstellte. Acht Kilometer sind es von der Seelände bis zur Endstation Saletalm – dann haben die Kühe wieder festen Boden unter den Hufen. Die einen sind auf der Saletalm schon am Ziel, die anderen stapfen weiter bis zur Fischunkelalm am Obersee, wo sie den Sommer verbringen. Voll der frischen Bergkräuter geht’s dann am Ende der Saison wieder zurück in den heimischen Stall.
Berchtesgadener Land


Region
Berchtesgadener Land


Berchtesgadener Land
Foto: Mayrhofen
Besuch im Kaser
Geschmückt wird das Vieh erst nach der Landauerfahrt über den Königssee – und nur, wenn der Sommer unfallfrei verlaufen ist. Wer will, schaut an der Seelände zu und begleitet den Kuh-Konvoi durch die Straßen in den Heimatstall. Dieses Jahr übrigens am 2. Oktober.
Schon gewusst...?
Was ist zünftiger, als auf einer Wanderung einzukehren und ein Käsebrot zu essen? Das funktioniert perfekt in Kasern, kleinen Hütten mit Almwirtschaft. Eine davon steht ein paar Schritte entfernt von der Saletalm am Ende des Königssees. Hier kümmert sich im Sommer Tobias Thoma um die Kühe, macht Käse, buttert und melkt. "Für mich geht damit ein lag gehegter Traum in Erfüllung", sagt der 24-jährige Bankkaufmann aus der Oberpfalz. Deshalb tauschte er Schlips und Kragen gegen Arbeitsdress und den wohltemperierten Schalteraum gegen die urige Berghütte mit Blick aufs Wasser. Zu Tobias Thomas Aufgaben gehört auch, Gäste zu bewirten. Ein Schild an der Tür des Kasers begrüßt sie mit klaren Worten: "Willkommen im Paradies."


Region
Berchtesgadener Land


Wer nicht gleich ein halbes Jahr auf dem Bauernhof verbringen möchte wie Tobias Thoma: Längst bieten die meisten bäuerlichen Gastgeber mehr als romantische Ferienwohnungen und Pensionszimmer. Von der persönlichen Wanderführung bis zum eigens aus dem Stall geholten Frühstücksei. Familienanschluss ist inklusive, und so können sich aktive Eltern auch mal allein auf ein Bergeröebnis begeben, während der Nachwuchs zufrieden und unter Aufsicht im Heu tobt.


Der Blick über die Wiesen hinüber zum Watzmann ist traumhaft. Fast zum Greifen nahe erscheint er an manchen Tagen. Am liebsten einfach nur dasitzen, hinaus schauen und die Ruhe genießen – dazu ist das Alm- und Wellnesshotel Alpenhof da. Hier oben auf 700 Meter über NN, umgeben von Wiesen und Wäldern und einigen alten Bauernhöfen, ticken die Uhren langsamer. „Die schönste Zeit im Leben sind die kleinen Momente, in denen du spürst: Du bist zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, so lautet das Alpenhof-Motto. Natürlich verfügt das 4-Sterne-Superior-Hotel über moderne Kartenschlüssel, trotzdem hängen noch ein paar der schönen alten Schlüsselanhänger mit dem Familienwappen am Haken. Tradition, verbunden mit modernem Komfort, so ließe sich der Stil des Alpenhofs beschreiben.Richtig urig geht es in der Wohlfühl-Alm zu: Die Saunalandschaft mit Infrarot- Kabine, Dampfbad mit Sole- und Kräuternebel erinnert 
Hotel-Tipps
Alpenhof, Schönau am Königssee
Verwöhnen lassen


Foto: Werbestudio Held und Fotomagie Marika Hildebrandt
Weitere Hotel-Tipps
an gemütliche Almhütten. In der angrenzenden Wellness-Oase gibt es ein Rundum- Verwöhnprogramm samt Massagen, Anwendungen und Kosmetikabteilung. Nebenan im Hallenbad ist die Holzdecke von Hand abgebeilt. Diese uralte Zimmermannstechnik findet sich nicht mehr sehr oft. Der Außenpool ist ganzjährig auf 30 Grad geheizt. Und wer beim Wandern noch nicht genug Bewegung hatte, der findet sie im Fitness-Raum.
Hinter dem Alpenhof steht die Familie Zapletal. Während sich Stefan Zapletal rund um das Hotel mit seinen 52 Zimmern kümmert, leitet seine Frau Gabi als gelernte Köchin die Küche. Aber. „Wir stellen den Rahmen, das Gemälde malen unsere Mitarbeiter“, sagt Stefan Zapletal, der froh ist um sein Team. Info: Alm- & Wellnesshotel Alpenhof****s, Richard-Voss-Straße 30, D-83471 Schönau am Königssee, Tel.: 08652/6020, www.alpenhof.de


Hotel-Tipps:
Tirler-Dolomites Living Hotel, Seiser Alm
Touren mit dem Ranger
Ein Schritt vor die Hoteltür, Salzburgs schönste Berge vor der Nase und die Bergbahn gleich gegenüber: Diese gute Ausgangsposition finden Wanderurlauber im Verwöhnhotel Berghof im St. Johanner Alpendorf. Im St. Johanner Alpendorf stehen die Gäste schon auf rund 700 Metern Seehöhe über dem Salzachtal. In der ersten Reihe des modernen Bergdorfes im Salzburger Pongau steht das Verwöhnhotel Berghof****S, als erstes Hotel vor 50 Jahren dort gebaut. Sonnenanbeter, Wanderer, Nordic-Walker, Bergsteiger und Mountainbiker finden die Lage ideal. Sie brauchen nur die Dorfstraße zu überqueren, um mit der Bahn auf den Berg zu starten: Das Großarltal zählt zum Nationalpark Hohe Tauern. Im Talschluss bieten Nationalpark-Ranger geführte Touren an. Verwöhnhotel Berghof****, Tel.: 0043/06412/6181, www.hotel-berghof.com.
Fotos: MK Salzburg
Hotel-Tipps


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Hotel-TippsGrand Hotel Kronenhof Pontresina
Auf den Spuren der Engadiner Big Five: Das Grand Hotel Kronenhof im Schweizer Bergdorf Pontresina bietet ab diesem Herbst ein exklusives Naturerlebnis nur für Paare. Gemeinsam mit Naturkennerin Rosemarie Walter wandern Gäste durch den Schweizer Nationalpark und beobachten Steinböcke, Gämsen, Hirsche, Murmeltiere und Adler in ihrem natürlichen Lebensraum. Nebenbei gibt Guide Rosemarie nützliche Tipps zur Verwendung von Kräutern und teilt ihr Wissen über die regionale Flora und Fauna. Am Lieblingsplatz der 62-Jährigen wartet bei glasklarer Bergluft eine ausgiebige Brotzeit mit Schweizer Spezialitäten. Höhepunkt des neuen Arrangements ist eine Übernachtung in der hoteleigenen Alphütte Bernina Suot inmitten der goldgelben Herbstlandschaft und herrlichem Panorama. Ganz im Kronenhof-Stil kümmert sich der persönliche Alphüttenbutler um das Wohlbefinden. Während mittags ein privates Barbecue lockt, wirft der Butler am Abend den Holzofen an, schüttelt die Betten auf und serviert ein traditionelles Käse-Fondue bei Kerzenschein, bevor er sich diskret zurückzieht. Danach bleibt das Paar, versorgt mit warmen Socken und Berggeschichten, sich selbst überlassen und hört mit etwas Glück die Murmeltiere unter dem aufgehenden Mond pfeifen.
Fotos: Grand Hotel Kronenhof
Nacht auf der Hütte
Ein Schweizer Luxushotel bietet ein spezielles Arrangement.


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Das unter Denkmalschutz stehende Grand Hotel Kronenhof befindet sich im Herzen des Schweizer Bergdorfs Pontresina und blickt auf eine über 165-jährige Geschichte zurück. Auf 1.800 Höhenmetern kommen die Gäste in den Genuss von 112 elegant gestalteten Zimmern und Suiten sowie einer der eindrucksvollsten Wellnessanlagen der Alpen. Als einziges Fünf-Sterne-Superior-Hotel im Ort verbindet es eine großartige Lage mit imposanter Architektur, atemberaubenden Ausblicken und ausgezeichneter Kulinarik.
Fotos: Panabora
Fotos: Panabora
Drei Übernachtungen mit Halbpension samt einer Nacht auf der Alphütte mit Verpflegung, eine 50-minütige Kronenhof-Energiemassage pro Person sowie die Tour durch den Nationalpark werden 2016 angebotenvom 13. bis 16. Oktober. Die kostenlose Nutzung aller verfügbaren Bergbahnen der Region Engadin St. Moritz gehört ebenfalls dazu. Das Angebot ist für zwei Personen buchbar und kostet ab 1.295 Schweizer Franken (1.225 Euro) pro Person im Doppelzimmer. Tel.: 0041/81/8303030, www.kronenhof.com.


Hochtour
Wildpsitze, Pitztal, Tirol
Mal eben auf die Wildspitze
Immer freitags ist Zeit genug. Dann fährt der Gletscherexpress extra früher, und Bergfreaks schafft die Mega-Tour an einem Tag – dank Bergbahn auch vier beste Freundinnen.
Von Judith Ritter, Fotos: Nathalie Zuch


Wildpitze, Pitztal


Hochtour
Wildpsitze, Pitztal, Tirol
Vier Stunden hoch, drei wieder runter. Zwischendurch ein Gipfelfoto von der Wildspitze (3.768 Meter über NN) in die Welt posten. Vom höchsten Berg Nordtirols, auf dem zumindest jeder Österreicher mit alpiner Ambition einmal in seinem Leben gewesen sein muss. Klingt nach einem guten Plan. Und durchaus machbar. Bis ich am Freitag kurz vor 7 an der Talstation des Gletscherexpress im Pitztal stehe – und sehe, wer da so alles kommt. Durchtrainierte Menschen in professioneller Ausrüstung, Sitzgurt und Karabiner zum Teil schon um die Hüften, Helm auf dem Kopf. Ob das wohl reicht, zweimal die Woche joggen und ansonsten mal gern in den Bergen wandern? Technisch anspruchsvoll soll die Tour ja nicht sein. Aber die dünne Luft nahe der 4.000er-Grenze lässt sich nicht wegdiskutieren. Bestätigen auch Fredi und Burkhard von der Pitztaler Bergführervereinigung, als sie mit uns in der Bahn stehen, bange Fragen beantworten und im Hintergrund versuchen, uns zu taxieren.Wir: Das sind vier Freundinnen. Die gern wandern, sich ungern schinden, lieber das Leben genießen. Und die jetzt Muffensausen im Quartett bekommen. Ruhig atmen, nichts anmerken lassen.


Wildpitze, Pitztal
Zunächst geht es oben ohnehin bergab, über Schotter und eisenhaltiges Felsgestein, das in seinem Rotbraun einen fast unwirklichen Kontrast zu den Schneeresten auf dem Gletscher bildet. Der ist heute griffig und rau, also keine Steigeisen. Dann beginnt der Anstieg. 300 Höhenmeter über den Mittelbergferner hinauf zum Mittelbergjoch. Die Gruppe zieht sich auseinander. Den Bergführern wird klar, wen sie gleich in welche Seilschaft nehmen. Aber erst mal den Blick ins Wildspitz-Reich genießen. Gleißend weißer Schnee, Eisformationen in graublau, dazwischen Seilschaften, die aus der Ferne schwarz wirken und an Ameisenstraßen erinnern, wie sie sich den Taschachferner hinauf schlän-geln. Einige sind im Morgen-grauen vom Taschachhaus gestartet, andere von der Braunschweiger Hütte. Kein Wunder, dass sie es schon so weit gebracht haben.Wir Freundinnen finden uns in der langsamen Tagesaus-flügler-Gruppe. Lassen uns brav von Burkhard anseilen und tapsen ihm artig hinterher. Mal gibt es vor mir fast einen Auffahrunfall, mal hinter mir. Eine ordentliche Seilschaft geht anders.


Hochtour
Wildpsitze, Pitztal, Tirol
„Gleichmäßig“, mahnt unser Bergführer, und wir geben uns alle Mühe. Ganz langsam, Schritt für Schritt in Zeitlupe. Schon bald redet keine mehr. Und trotzdem geht der Atem immer schneller, pendelt sich auf Jogging-Niveau ein. Ich fühle mich allmählich wie ein Roboter, der so bewegungsökonomisch wie möglich einen Fuß vor den anderen setzt. Nach etwa einer Stunde Trinkpause auf 3.400 Metern. Ist wie aufwachen und die Umgebung wieder bewusst wahrnehmen. Das blanke Eis der Gletscherbrüche an den Flanken rundum, die dunklen Felsen hinter uns, auf denen das Café 3440 thront, das Skifahrer auf den Pitztaler Gletscher immer von der anderen Seite sehen. Und wer den Kopf in den Nacken legt: das mächtige Schneefeld, das vor uns liegt. Burkhard nimmt uns kürzer ans Steil, reduziert den Abstand von vier auf zwei Meter. „Jetzt wird es richtig steil. Wir sichern uns gegen das Abstürzen am Berg“, erklärt er. „Das längere Seil eben war eine Vorsichtsmaßnahme wegen der Gletscherspalten, über die wir drüber sind.“ Da lag zwar Schnee drauf, hätte frau sich aber trotzdem denken können.


Wildpitze, Pitztal
Weiter geht’s im Gänsemarsch. Links rückt das Gipfelkreuz der Wildspitze ins Blickfeld. Sieht nicht mehr weit aus. Dauert aber trotzdem noch eine gute Stunde bis zum Depot. Das ist der Platz, an dem Skitouren-geher im Winter ihre Bretter abschnallen, um den Gipfel zu erklimmen. Beim besten Willen: Keine Ahnung, wie ein solcher Gipfelsturm mit Skischuhen funktionieren soll. Wir lassen unsere Rucksäcke unten und bereiten uns mental auf die letzten 20 Minuten Kletterei vor. Füße und Hände sind eingefroren, es weht ein eisiger Wind. Wir müssen immer wieder anhalten, diverse Seilschaften sind schon auf dem Rückweg und kommen uns auf dem schmalen Grad von oben entgegen. Kurz unterhalb des Gipfels dann die Schlüsselstelle: Ein kleiner Absatz für die Füße, kein Stahlseil, nichts. „Hier umgreifen“, empfiehlt Burkhard und deutet auf mögliche Griffe. Der Mann hat Nerven. Nicht denken, einfach machen. Und? Hat funktioniert. Schnell das Gipfelfoto im Nebel – der Blick soll übrigens gigantisch sein. Dann einen Schluck Obstler aus dem Flachmann – und flux wieder runter, bevor wir von dem immer stärkeren Wind weggeweht werden.


Hochtour
Wildpsitze, Pitztal, Tirol
Bergab legen wir ohnehin ein Spitzentempo vor. Nutzen die Bergschuhe als Skier, rutschen mehr, als dass wir gehen. Fallen dabei immer wieder in den weichen Schnee, oft mit Dominoeffekt. Irgendwann sind die Socken so nass wie die Hose. Aber egal: Voll der guten Endorphine geht’s zurück zum Gletscherexpress. Bei den beiden letzten Anstiegen dann ist die Luft raus. Wir trödeln, fotografieren Blümchen und Gräser zwischen Felsgestein – und erfüllen schnatternd das Frauenklischee. Es bleibt sogar genug Zeit für das Abschluss-Bier am Berg, bevor um 16 Uhr der letzte Gletscherexpress zurück ins Tal fährt. Und warum sollten wir uns jetzt noch mehr verausgaben als unbedingt notwendig?
Schon gewusst...?
Das Pitztal gilt als eines der schönsten und wildesten Seitentäler der Ostalpen. Es liegt zwischen Ötztal und Kaunertal und besticht durch familiäre Atmo-sphäre ebenso wie durch die Abgeschiedenheit seiner Bergwelt. In den vier Gemeinden Arzl, Wenns, Jerzens und St. Leonhard leben 7.400 Einwohner.Infos: Tourismusverband Pitztal, Unterdorf 18, A-6473 Wenns, Tel.: 0043/5414/86999, www.pitztal.com


Die TourWer die Wildspitze (3.768 m) an einem Tag schaffen möchte, fährt mit dem Gletscherexpress auf 2.840 Meter über NN. Von hier führt der Weg zu Fuß über wegloses Moränengelände und den Mittelbergferner (zweitgrößter Gletscher Österreichs) zum Mittelbergjoch (3.166 m) und in einem kurzen Abstieg (70 m) zum Taschachferner. Als Seilschaft geht es die nächsten 500 Höhenmeter durch technisch einfaches Gelände zum Südgrat der Wildspitze, wo die letzten 100 Höhenmeter am kurzen Steil mit kleineren Kletterpassagen zu überwinden sind. Etwa 1.000 Höhenmeter im Aufstieg, rund vier Stunden Gehzeit.Termine und PreiseDie Pitztaler Bergführervereinigung bietet die Wildspitztour bis Ende September immer freitags an. Dann startet der Gletscherexpress bereits um 7 Uhr, und es bleibt ausreichend Zeit für das hochalpine Abenteuer. Die geführte Tour kostet 90 Euro pro Person, dazu kommt die Berg- und Talfahrt mit dem Gletscherexpress 21 Euro.Info: www.bergfuehrervereinigung-pitztal.com


Klettern
Ammergauer Alpen
Es gibt sie noch, die versteckten Klettermöglichkeiten zwischen Graswang und Kofel. Und Robert Heiland kennt sie alle, schließlich ist der Autor des Sportkletterführers Oberammergau seit seiner Kindheit in den Ammergauer Alpen unterwegs. Was ihn an diesem Klettergebiet so fasziniert? „Die Kombination aus Sportklettern und ernsthaften Alpinrouten – sie ist einzigartig und typisch für die Touren rund um Oberammergau.“ Denn hier sorgen die unterschiedlichen Ausprägungen des griffigen Voralpenkalks für eine vielfältige Kletterei auf engem Raum. „Es gibt Platten, Steilwände, Überhänge, Dächer und Risse in allen Schwierigkeitsgraden“, schwärmt der 44-Jährige. „So findet jeder die perfekte Route.“
Für Senkrechtstarter


Foto: Robert Heiland
Ammergauer Alpen


Klettern
Ammergauer Alpen
Das Angebot reicht von gut abgesicherten Touren mit kurzen Zustiegen über 180 Meter hohe Wände mit Mehrseillängen bis hin zu echten Abenteuerrouten, die weite Hakenabstände haben und die man zusätzlich mit Keilen sichert – „die sind aber nur etwas für Kletterer mit Erfahrung und dem entsprechenden Können“, mahnt der Fachmann.
Er selbst legt am liebsten an der 100 Meter hohen Südwand des Kofels Hand an den Fels. „Hi Pa“ heißt seine Lieblingsroute, die sich ausgesetzt und anspruchsvoll über drei Seillängen durch steile Platten schlängelt. „Von unten möchte man nicht glauben, dass es hier einen Weg durch gibt.“ Aber es lohnt sich: Oben genießt man eine phantastische Aussicht ins Ammertal.


Anfängern empfiehlt der staatlich geprüfte Bergführer, der Kletterkurse gibt und Klettertouren führt, das „Frauenwasserl“. Der Sektor „An der Straße“ ha einen extra kurzen Zustieg und wurde von der Bergwacht komplett saniert. Vor kurzem kamen noch einige leichte, sehr gut gesicherte Kinderrouten hinzu. So können hier Familien gemeinsam das Klettern erlernen „Das Sportklettern boomt nach wie vor“, weiß der Experte. Die Ammergauer Alpen haben diesem Trend Rechnung getragen: „In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Routen durch den Einsatz heimischer Kletterer fast verdoppelt – und das Schöne ist: Es gibtnoch genug Potential für die Erschließung neuer Routen.“
Tipp: Die Ammergauer Alpen Tourenplaner App verschafft einen Überblick über das Tourenangebot der Region. Strecken lassen sich auswählen und speichern. Die App gibt’s gratis. Infos: Ammergauer Alpen, Eugen-Papst-Straße 9a, 82487 Oberammergau, Tel: 08822/922740, www.ammergauer-alpen.de


KlettersteigeTipps für Tirol
Pillerseetal: Als Vorbereitung in größere Kletterabenteuer locken unterhalb des Steinplattengipfels ein Niederseilgarten für die Jüngsten und an der Mittelstation Streuböden hoch über Fieberbrunn der größte Niederseilgarten der Welt. Nahezu gefahrlos proben dort junge wie ältere Semester den teils schwankenden Einstieg in den Aufstieg – und setzen ihre Erfahrung dann am leichten Klettersteig Marokka unterhalb des Henne-Gipfels und am Klettersteig s´Schusta Gangl unterhalb der Steinplatte um. Info: www.kitzbueheler-alpen.com  
Die Welt am Draht
Fotos: Toni Niederwieser
In Tirol gibt es 251 Klettersteige samtlicher Schwierig-keitsgrade. Hier finden alle ihren Weg nach oben.


Tannheimer Tal: Einige der besten und schönsten Klettersteige in ganz Tirol finden in dem Tiroler Hochtal ihren Standort. Bekannt und beliebt ist der Friedberger Klettersteig. Er ist mit 150 Höhenmetern relativ kurz. Um ihn zu erreichen, geht es von der Bergstation Füssener Jöchle in Richtung Raintaler Joch vorbei an der Läuferspitze zum Schartschrofen. Dort endet die einfache Wanderung, und das Klettervergnügen kann beginnen. Insgesamt sind 500 Höhenmeter mittlerer Schwierigkeit zu überwinden, was um die vier Stunden beansprucht. Info: www.tannheimeral.com
Tipp zum Surfen: Das Internetportal www.climbers-paradise.com hält alle möglichen Informationen über Klettersteige in Tirol bereit. Über die eigentlichen Routen samt Schwierigkeitsgraden und mehr hält die Seite einen Film über Klettertechnik bereit. Zudem widmet sie sich Gefahrenstellen. Sehr zu empfehlen.


Faltstock von Leki zu gewinnen
Exklusiv verlost Outdoor Im-Puls ein Paar Micro Vario Carbon im Wert von 169,95 Euro. Viel Glück.
High Tech beim Wandern: Dieser Faltstock von Leki bringt alles mit, was ein moderner Trekkingstock mitbringen kann: Micro Vario Carbon eignet sich als voll ausgestatteter Faltstock aus Carbon für praktisch jeden Einsatz. Der Push-Button-Release-Mechanismus fixiert den Stock. Dank Verstellvariante lässt er sich um 20 Zentimeter verlängern. Das Speed-Lock-2-System hält ihn zuverlässig auf der gewünschten Länge. Der Griff Aergon ist kantenfrei und schmiegt sich in die Hand. Die bunte Halteschlaufe liegt angenehm auf der Haut. Die Mid-Verlängerung macht ein schnelles Umgreifen möglich. Dass der Faltstock ausgeklappt hält, ist dem Spannseil in seinem Inneren zu verdanken. Das ist mit PE ummantelt, so dass die Fasern robust bleiben. Die permanente Spannung des Seils reguliert eine Feder im Unterteil des Stocks. Sie kompensiert automatisch die Länge.
Der Stock wiegt 229 Gramm. Sein Packmaß beträgt 38 Zentimeter – damit passt er in jeden Rucksack hinein. Der Micro Vario Carbon kostet 169,95 Euro pro Paar.
Outdoor Im-PulsGewinnspiel/Outdoor-Zubehör
Einfach bis zum 20. Dezember 2016 eine Mail mit Adresse an redaktion@outdoor-im-puls.de. Stichwort: Leki. Bei mehreren Teilnehmern entscheidet das Los.


Den Tagesrucksack Gogo von Deuter gibt es jetzt auch für Kinder ab fünf Jahren. In den 590 Gramm schweren Rucksack mit einem Volumen von 25 Litern ist ein hochwertiges Rückensystem integriert. Airstripes belüften ihn angenehm. UVP: 49,95 Euro. Der Waldfuchs hat einen großen Bruder bekommen. Seit vielen Jahren bewährt sich der robuste Waldkindergarten-Rucksack. Für Abenteurer, die einen größeren, noch stabileren Gefährten brauchen, bringt Deuter nun den Waldfuchs 14. Er verfügt über ein Volumen von 14 Litern, Rückenbelüftung und gepolsterte Träger. Info: www.deuter.com
Weiteres Zubehör
Fotos: Werk
Die Hosen Nil für Herren und Lulaka für Damen von Maier Sports eignen sich perfekt zum Wandern. Ihr praktisches Krempelbein hat sich zig-tausendfach bewährt. Nil und Lulaka bestehen aus bi-elastischem Material (90 Prozent Polyamid/10 Prozent Elastan): Der Stoff passt sich jeder Bewegung an und bietet volle Bewegungsfreiheit. Gleichzeitig ist er abriebfest. Der hohe UV-Schutz 50+ ist ein weiteres Argument, das für diese dank dryprotec wasserabweisend ausgerüstete und schnell trocknende Hose spricht. Beide Modelle werden in Normal-, Lang-, Kurz- und Übergrößen angeboten. UVP/Info: 89,95 Euro/www.maier-sports.de


Der Meindl Herren-Wanderschuhe Ontario GTX findet seinen Einsatz nicht nur auf der leichten Tagestour. Er macht auch alltags in der Stadt eine gute Figur. Insgesamt überzeugt der Halbschuh aus Veloursleder und Mesh durch seine modische und leichte Sportlichkeit. Perfekt ist die Fixierung der Ferse und Anpassung des Schuhs dank des Variofix-3-Systems. Dabei zieht sich der frei laufende Speedwire beim Schnüren des Schuhs gleichmäßig eng an die Ferse. Dank Goretex sind die Schuhe dauerhaft wasserdicht und atmungsaktiv. Auch das Futter besteht aus Goretex. Das Fußbett Air-Active gibt dem Fuß ein angenehmes Klima. Die Sohle ist die Meindl Magic-Active. UVP/Info: 149,95/www.meindl.de
Outdoor-Zubehör


Für den Herbst hat Yeti vier leichte Daunenwesten im Sortiment: Argon, Cavoc, Caring und Solace. Diese Leichtgewichtprodukte besitzen ein exzellentes Wärme-Gewicht-Verhältnis und überzeugen durch ihre Funktionalität.. Die Caring für Frauen und die Solace für Männer kommen in neuen Farben auf den Markt. Mit 135 Gramm beim Damenmodell und 171 Gramm beim Herrenmodell gehören die beiden zu den leichtesten Daunenwesten weltweit. Hier kommt das ultraleichte Next to Nothing-Gewebe zum Einsatz. Für die Füllung verwendet Yeti die Crystal Down mit einer Bauschkraft von 800+. Der Frontreißverschluss ist unterlegt und mit einem Kinnschutz versehen. Für genügend Stauraum sorgen je zwei Hüft- und Innentaschen. Beide Westen sind dauerhaft daunendicht, wasserabweisend, atmungsaktiv und hoch isolierend. UVP/Info: 269,95 Euro/www.yetiworld.com  
Zubehör
Das Power Houdi des schwedischen Herstellers Houdini besticht durch sein schlichtes Design und besteht aus hochwertigem Polartec-Power-Stretch Pro. Das Material trocknet schnell. Die Kapuze hat eine angenehme Passform und hält Nacken und Kinn warm. Die Daumenschlaufen sind zweilagig. Der Stoff reguliert dank des soften Mikrofleece auf der Innenseite präzise die Körpertemperatur. Das Power Houdi bietet außerdem optimale Bewegungsfreiheit. Außer dem Power Houdi bietet die Schweden die Jacke auch ohne Kapuze als Power Jacket an. UVP/Info: Power Houdi 190, Power Jacket 180 Euro/www.houdinisportswear.com


Mit einer Neuheit ließ Anfang des Jahres Dachstein aufhorchen: Das Obermaterial des Super Leggera DDS besteht aus gestricktem, hochfunktionellem Hightech-Garn. Es spielt zusammen mit dehnbaren und stützenden Gewebezonen. Das soll dem Fuß das Gefühl eines leichten Schuhs mit komfortablem Tragekomfort vermitteln. Wie aber bewährt sich der Wanderschuh in der Praxis? Eine mehrtägige Tour unter anderem aufs 1.957 Meter hohe Rubihorn in den Allgäuer Alpen sollte Antwort auf diese Frage geben. Die Strecke wies alle Komponenten von der leichten Wanderung im Tal bis hinauf ins nicht allzu schwer zu bewältigende Hochgebirge auf. Wie gemacht dafür, den Wanderschuh auszuprobieren. Ohne Frage kommt der Super Leggera schick daher. Die nahtlos gestrickte Außenhaut in leuchtendem Blau ist ein Hingucker. Nur eine einzige Naht findet sich am Schaft, der Rest besteht aus einem einzigen Stück. Tatsächlich wirkt sich der Einsatz von Garn positiv aufs Gewicht aus: Jeder Schuh wiegt 443 Gramm (Größe 39).
Outdoor Im-PulsAusprobiert
Der Schuh mit dem Garn
Gestrickt hält besser? Outdoor Im-Puls hat den Wanderschuh Super Leggera DDS von Dachstein in der Praxis erprobt. Mit klarem Ergebnis.


Zubehör-Gewinnspiel
Halt findet der Fuß in dem Super Leggera dank seiner gezwickten Machart, kombiniert mit der Motionflex-Sohle von Vibram. Je strammer der Schuh geschnürt wird, desto besser hält der Fuß. Das ist je nach Wegstrecke notwendig, da das Material seitlich nicht so fest hält wie festes Leder. Dafür passt sich das Material dem Fuß exakt an. Die Sohle ist für genau solche Touren konzipiert, wie sie hier geschildert ist – mehr aber auch nicht: Für härtere Hochtouren ist die Sohle zu weich. In leichterem Gelände jedoch rollt sie sich angenehm ab. Ihr ausgeprägte Profil vermittelt stets Trittsicherheit, selbst auf Geröll. Äußerst positiv: Dachstein verarbeitet unter dem Strickgarn die hauseigene Dry-DS-Membran, für sie steht auch das Kürzel am Namensende des Schuhs: DDS. Sie hält den Schuh wasserdicht, gleichzeitig aber atmungsaktiv. Wasser perlt sogar ab. Fazit: Mit dem Super Leggera DDS hat Dachstein einen ungewöhnlichen Weg beschritten und einen auffälligen Schuh ins Angebot gehievt. Das Resultat überzeugt in dem für den Wanderschuh vorgesehenen Einsatzbereich: Touren im leichten bis mittelschweren Gelände. Darüber hinaus stößt er an seine Grenzen. Zu haben ist der Super Leggerea in den Größen 40,5 bis 47 (Herren) und 36 bis 42 (Damen) in verschiedenen Farben. UVP/Info: 219,95 Euro/www.dachsteinschuhe.com


Ob für eine Wanderung auf den Berg oder eine kleine Trekking-Tour durch den Wald: Der Ellipse LS Zip von Icebreaker eignet sich für jede dieser Touren. Ausgestattet mit Loft zones, die wichtige Körperpartien vor Kälte schützen, ist der technische Midlayer für Frauen und Männer bestens geeignet für sportliche Aktivitäten an der frischen Luft. Durch das in Rumpf, Ärmeln und dem Futter verwendete Waffeljersey fühlt sich die Jacke weich auf der Haut an und trocknet schnell. Dadurch wird eine optimale Feuchtigkeitsregulierung garantiert. Preis/Info: ab 179,90 Euro/www.icebreaker.com
Outdoor-Zubehör
Nordisk hat sein Angebot an Isomatten überarbeitet und stellt gleich vier neue Modelle vor: Eine davon ist das Modell Grip, in den Varianten 2.5 und 3.8 erhältlich. Hier kommt ein sehr leichtes, aber widerstandsfähiges 20D Gewebe zum Einsatz. Grip 3.8 ist etwas dicker und mit einem 30D Gewebe auf der Unterseite etwas komfortabler. Zusätzlich ist sie unten mit einer non-slip Struktur versehen, damit die Matte nicht verrutscht. UVP/Info: Grip: 99,95 Euro /www.nordisk.de


Zubehör
Dass es sich beim Begriff Multitool nicht unbedingt um männliches Terrain handelt, zeigt Multitool Micra von Leatherman. Es ist klein, schlicht und bietet vor allem Tools zur Körperpflege – somit auch perfekt geeignet für das weibliche Geschlecht. Hat Frau mal die Kosmetiktasche nicht zur Hand, hilft das Micra mit Nagelfeile, Nagelreiniger und kleiner Pinzette aus. So ist Frau auch unterwegs immer perfekt mit dem kleinen Accsessoire am Schlüsselbund ausgestattet. Sollten kleine alltägliche Reparaturen vorgenommen werden, bietet das Multitool neben einem klassischen 420 HC-Messer, einer Schere mit Federbetätigung, einem Uhrmacher-Schraubendreher, einem mittleren Schraubendreher und einem flachen Kreuzschlitzschraubendreher, außerdem ein Lineal für kleine Korrekturen. Auch einem Feierabendbier steht dank des Flaschenöffner nichts im Wege. Das Micra mit zehn integrierten Werkzeugen ist mit einer geschlossenen Länge von 65 Millimetern und einem Gewicht von nur 51 Gramm ein unauffälliger und praktischer Begleiter für jeden Tag. Preis/Info: ab 25 Euro/ www.leatherman.de


Der neue Hydro Flip Kaffeebecher ist vakuum-isoliert wie alle Produkte von Hydro Flask. Er hält heiße Getränke bis zu sechs Stunden lang heiß, kalte Getränke sogar bis zu 24 Stunden eisgekühlt. Die eigens entwickelte Hydro Flask Spezial-Pulverbeschichtung gibt rutschfesten Halt. Erhältlich ist er in vielen tollen Farben, auch die Flip Lid-Deckel können farbig bestellt werden – für Farbvarianten. UVP: 12oz/ca. 0,35 Liter: 25,95 Euro, 16oz/ca. 0,5 Liter: 28,95 Euro/www.hydroflask.com
Fotos: Claus-Georg Petri
Outdoor-Zubehör
Der Handschuh Ergo Grip Active kommt mit dem von Hestra patentierten Ergo Grip-Design. Bei der Konstruktion werden verschiedene Ebenen überlappend vernäht und dem Handschuh so vorgeformte Finger verliehen. Die Form ist der natürlichen Haltung der Hand nachempfunden, was optimalen Griff und perfekte Passform garantiert. Auf der Handinnenseite verarbeitet Hestra imprägniertes Ziegenleder. Die Vorteile dieses Materials: Es ist extrem widerstandsfähig, dabei aber sehr geschmeidig und leichter als andere Lederarten. Mit Gore Windstopper Breeze auf dem Handrücken ist der Ergo Grip Active winddicht und eignet sich super zum Wandern und Tourengehen. UVP/Info: 99Euro/https://hestragloves.com


Fotos: Pearl, Claus-Georg Petri
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Schon gewusst...?
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Bücher
Wanderverführung Harz: Dieser Wanderführer zeigt den Harz mit neuem Gesicht. Der Leser lernt den Brocken von seiner urwüchsigen Seite kennen, erfährt Sagenhaftes über die Einhornhöhle und genießt Norddeutschlands schönste Alm. Das Buch ist übersichtlich unterteilt in Kategorien von „Aussicht“ über „Groß und Klein“, bis „Kunst und Kultur“.
Diers, Knut: Ab in den Harz, Gera Nova, München 2016, 192 Seiten, 60 Abbildungen, ISBN: 978-3-86246-556-9, 14,99 Euro
Der Reiseführer 99 x Südtirol wie Sie es noch nicht kennen lädt zu einer spannenden Entdeckungsreise abseits der gängigen Klischees ein. Das Büchlein führt in 99 Episoden zu weniger bekannten Sehenswürdigkeiten, die selbst Einheimische und Kenner der Region überraschen dürften. Dazu gehört, wo der schönste Garten Italiens liegt, wer den besten Apfelsaft der Region ausschenkt, und in welchem Kino ausschließlich das ewig faszinierende Panorama ins Etschtal zu bestaunen ist.  
Taschler, Herbert, Bernhart, Udo: 99 x Südtirol, wie Sie es noch nicht kennen, Bruckmann Verlag, München, 192 Seiten, 130 Abbildungen, ISBN 978-3-7343-0701-0, 13,99 Euro


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Hüttenwandern – das geht nicht nur in den Alpen. Vom Odenwald über den Schönbuch und die Schwäbische Alb bis in den tiefsten Südschwarzwald hinein – auch Baden-Württemberg lässt sich ganz wunderbar von Hütte zu Hütte erwandern. Die hier vorgestellten Mehrtagestouren führen mal durch liebliche Flusstäler, mal auf schmalen Steigen durch wilde Schluchten. Am Ende wartet entspannte Hüttenatmosphäre. Alle Touren sind als dreitägige Wanderungen angelegt. Wer nur zwei Tage unterwegs sein möchte, findet bei jeder Tour Vorschläge zum Verkürzen. Alle Ausgangs- und Endpunkte sind mit Bahn oder Bus erreichbar. Die Tourenbeschreibungen sind ausführlich und zuverlässig, natürlich inklusive aller Informationen zu den Hütten und weiteren Einkehrmöglichkeiten. Die Wanderkärtchen mit eingetragenem Routenverlauf und aussagekräftige Höhenprofile sind ideal für die Orientierung, zudem stehen GPS-Daten zum Download zur Verfügung.
Sauer, Philipp: Wochenendtouren von Hütte zu Hütte, Baden-Württemberg, Rother Bergverlag, München, 2016, 176 Seiten mit 117 Farbabbildungen, 45 Höhenprofile, 26 Wanderkärtchen im Maßstab 1:75.000 und 1:100.000, eine Übersichtskarte, GPS-Daten zum Download, ISBN 978-3-7633-3155-0, 16,90 Euro
Bücher/Kalender
Alle 30 zertifizierten Premiumwanderwege im Schwarzwald und im Hegau: Dieter Buck beschreibt alle Sehenswürdigkeiten ausführlich und stellt die für Planung und Durchführung der Wanderung wichtigen Informationen übersichtlich dar, etwa Höhenunterschiede, Wegbeschaffenheit und Distanzen. Detaillierte Karten sorgen für den nötigen Überblick, die ansprechenden Fotos für die Vorfreude auf die Wanderungen.
Buck, Dieter: Premiumwandern in Baden-Württemberg. Schwarzwald und Hegau, Silberburg-Verlag, Tübingen, 2016, 160 Seiten, 146 Fotos, ISBN 978-3-8425-1486-7, 14,90 Euro


Bücher
Wandern nach dem Slow-Foot-Prinzip bedeutet: genussvoll unterwegs sein und in Ruhe die Natur, Sehenswürdigkeiten und Begegnungen mit den Menschen genießen. Die Autoren Stephen Sokoloff und Walter Lanz laden in „Slow Foot Wanderungen. Böhmerwald. Bayerischer Wald“ ein, Grenzen zu überwinden und Neuland zu entdecken: von den Urwäldern des Bayerischen Waldes und den naturbelassenen Grenzstreifen in Südböhmen bis zu den Kulturlandschaften des nordwestlichen Mühlviertels und donaunahen Innviertels. Es locken Highlights wie der Moldau-Stausee, der Nationalpark Bayerischer Wald oder der Sumava-Nationalpark. Die vorgestellten Routen sind selten länger als 15 Kilometer und verlangen nur Aufstiege bis 350 Höhenmeter – sind damit ideal für Familien mit Kindern, aber ebenso für fitte Wanderer, die einmal beschaulich unterwegs sein möchten.
Sokoloff, Stephen und Lanz, Walter: Slow-Foot-Wanderungen Böhmerwald. Bayerischer Wald, Styria Regional, Wien, 2015, 224 Seiten, ISBN 978-3-7012-0200-3, 19,90 Euro


Das war 2015
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TrekkingColorado, USA
Berge der Götter
Atemberaubend und Atem raubend: Der Manitou Incline in den Rocky Mountains
Von Max Kühlem (Text) und Sebastian Schwappacher (Fotos)


Wandern in Colorado
Majestätisch thront die schneebedeckte Spitze des Pikes Peak über dem Städtchen Manitou Springs. Der 4.301 Meter hohe Berg gehört zu den 53 Fourteenern des US-Bundesstaats Colorado, also den Rocky Mountains, die mehr als 14.000 Fuß (4.267 Meter) hoch sind. Auf seinen Gipfel führt nicht nur die höchste Zahnradbahn der Welt, sondern auch ein Fußweg. Der bietet so atemberaubende Ausblicke wie einen überraschend Atem raubenden Start ins Wander-Erlebnis: Auf das erste, rund 2.700 Meter über NN hohe Hochplateau führt nämlich der Manitou Incline, eine schier unendlich lange Treppe mit über 2.700 Stufen aus dicken Holzbalken.


TrekkingColorado, USA


Auf der Treppe bergauf: Der Trail ist eine ehemalige Standseilbahn-Strecke und führt in weniger als einer Meile (1,6 Kilometer) 610 Meter in die Höhe. Gemein ist das trügerische Ende, das dem aus der Puste geratenen Wanderer lange als Hoffnungspunkt erscheint. Danach sind allerdings noch weitere 300 Stufen zu bewältigen. Gemein sind auch jene Hochleistungssportler, die links vorbeiziehen und oben erzählen, dass sie den Incline manchmal mehrmals täglich laufen – in einer halben Stunde.
Wandern in Colorado


Das Hochplateau eröffnet dafür einen unvergesslichen Blick über die Rocky Mountains – über die faszinierenden Felsformationen des Parks „Garden of the Gods“ und das weite Weideland in Colorados Osten. Wer jetzt noch weiter auf den Gipfel will, läuft entweder weitere fünf bis sechs Stunden oder nimmt einfach die (natürlich in der Schweiz gebaute) Bergbahn. Die fährt in Manitou Springs ab und rumpelt eingleisig in die spektakuläre Gipfelwelt hinauf.
Schon gewusst...?
Der Manitou Incline startet direkt gegenüber des Bahnhofs der Pikes Peak Cog Railway im Ort Manitou Springs. Wanderer sollten für den Weg auf das 2.700 Meter hohe Hochplateau und zurück drei bis vier Stunden einplanen und unbedingt festes Schuhwerk sowie Sonnenschutz tragen – und den unvermeidlichen Stetson. Die Zahnradbahn auf den Pikes Peak verkehrt ganzjährig, im Winter jedoch nicht bis zum Gipfel.
TrekkingColorado, USA


Infos:www.visitcos.com/manitou-springs


Ab in die Steinzeit
Sonne und Mond markieren seit Jahrtausenden den Zeitenlauf am Ring of Brodgar. Die Magie der Gangräber, Rundhäuser und Steinkreise ist bis heute spürbar: uralte Chronometer des steinzeitlichen Jahreslaufs, errichtet aus mächtigen Monolithen. Auf einer Zeitreise über den Archipel begeistern das Weltkulturerbe des Neolithic Orkney, eine präsente Megalithkultur und die spektakuläre Natur der stillen abgelegenen Inseln.
TrekkingOrkney Islands, Schottland
Von Heinz Bück (Text und Fotos) und Sigrid Schusser (Fotos)
Ab in die Steinzeit
Sonne und Mond markieren seit Jahrtausenden den Zeitenlauf am Ring of Brodgar. Die Magie der Gangräber, Rundhäuser und Steinkreise ist bis heute spürbar: uralte Chronometer des steinzeitlichen Jahreslaufs, errichtet aus mächtigen Monolithen. Auf einer Zeitreise über den Archipel begeistern das Weltkulturerbe des Neolithic Orkney, eine präsente Megalithkultur und die spektakuläre Natur der stillen abgelegenen Inseln.
TrekkingOrkney Islands, Schottland


Wir haben es geschafft. Nach zwei Tagen sind wir im Norden Schottlands. Ziel: die Orkney Islands. Kaum ein Ort der Welt birgt auf so engem Raum so viele prähistorische Fundstätten aus der jungen Steinzeit wie die Orkneys: Steinkreise, Grabkammern und Erdhäuser, ganze Siedlungen bilden das Weltkulturerbe der UNESCO. Wer hinüber fährt, landet mit der Fähre von Aberdeen in Kirkwall, der Hauptstadt der Orkneys. Oder er kommt von Scrabster rüber nach Stromness, in jene sympathische kleine Hafenstadt. Beide Orte liegen auf Mainland, wie die Schotten sagen, der taillierten Hauptinsel. Geografisch gehören zwar 70 Inseln zum orkadischen Archipel. Doch rein fährplantechnisch sind es 13 größere Eilande.
Steinkreis auf Brodgar
Orkney Islands


Mainland ist recht überschaubar und prima zu erkunden. Kirkwall liegt an der schmalen Taille von West und East Mainland, wo die zweispurige Landstraße A965 quer über die Insel nach Stromness führt, westwärts zum Ring of Brodgar. Der weltberühmte Steinkreis dort (2700 v. Chr.) ist mit 107 Metern Durchmesser größer als Stonehenge. Wer dessen Magie erleben will, sollte sehr früh aus dem Bett und auf den Beinen sein, am besten noch vor Sonnenaufgang. Das ist im hohen Mittsommer verdammt früh. Doch das Schauspiel ist es wert.
TrekkingOrkney Islands, Schottland
Langsam steigt die Sonne am Firmament empor. Die mächtigen Monolithen werfen lange Schatten auf das weitläufige Terrain, ein Ziffernblatt aus vergangener Zeit, über das seit Ewigkeiten die Sonne ihre Bahn zieht. Um den periodischen Lauf von Sonne und Mond wussten bereits vor mehr als 5.000 Jahren die hier ansässigen Vorfahren: Die weite, flache Landschaft ringsum haben steinzeitliche Menschen sehr exakt nach dem Gang des Universums gestaltet.


Die Stones of Stenness und der Ring of Brodgar liegen nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt. Die Rätsel der Steinkreise und der sie umgebenden Siedlungen hier am Ness of Brodgar sind längst nicht gelöst. Dennoch bezeugen sie, dass unsere Ahnen Astronomie und Kalendarium sehr genau kannten, Tag- und Nachtgleiche ebenso wie die Sonnenwenden. Sie waren Bauern, Fischer, Jäger und Sammler, und sie folgten dem Zyklus der Jahreszeiten im Rhythmus von Sommer und Winter, Aussaat und Ernte, Geburt und Tod – im großen Einklang mit der Natur. Barnhouse Village mit acht Häusern – in den 1980ern ausgegraben – ist nur ein paar Schritte entfernt. In ihrer Nachbarschaft liegt die rätselhafte Grabkammer von Maeshowe. Einmal im Jahr fällt durch ihren langgestreckten tunnelförmigen Eingang das Licht bis in die hintere Ende der zentralen Kammer, immer exakt zur Wintersonnenwende, ein Meisterwerk steinzeitlicher Astronomie und Baukunst.Kaum eine Meile von hier steht der Ring of Brodgar. Eine schmale Landbrücke verbindet ihn mit den hinter uns liegenden Standing Stones. Der schmale Isthmus teilt beiderseits zwei Seen, den Loch of Harray und den Loch of Stenness. Er wird eingangs bewacht von dem mächtigen, 5,6 m hohen Watch-Stone. Doch der lässt uns ungeschoren passieren.  
Gehöft auf Eday
Orkney Islands


Nicht nur Zeitreisen, auch Kultur und Natur bewegen Wanderer auf den spannenden Entdeckungstouren über die Orkney Islands. Die Landschaft lädt zu Küstentouren ein, vorbei an steinalten Brochs, den prähistorischen küstennahen Burgen aus der Eisenzeit und immer entlang der hohen Klippen, deren bizarre Felsformationen an wehrhafte Türme und Schlösser erinnern. Science und Fiction verschwimmen. Die Vogelkolonien liefern ein ewig bestaunenswertes Spektakel. Hier und da sind unter den Abertausenden von Möwen auch die drolligen Puffins zu sehen, die bunten Papageientaucher, die sich hinabstürzen zu den tosenden Wellen, die tief unten an die Felsenküste schlagen.  
TrekkingOrkney Islands, Schottland


Strand auf Hoy
Orkney Islands


Stromness, Hafenstadt und Fähranleger nach Schottland, ist immer einen Besuch wert. Hier gibt’s den Lobster noch frisch vom Fischer kaufen. Zum Greifen nah steigt aus dem Wasser die gegenüberliegende Insel Hoy. Mit dem Fährboot setzen wir über. Sie ist zu Fuß gut zu erkunden. Ihr Wahrzeichen ist der Old Man of Hoy. Zelten kann man an Burnmouth Cottage (www.scottishcampingguide.com).
TrekkingOrkney Islands, Schottland


Hafen auf Rousay
Orkney Islands


Im Terminal von Kerkwall ist zu erfahren, wie Tagestouren oder Hin- und Rückfahrten auf die entlegenen nördlichen Inseln zu organisieren sind. Wir besuchen Rousay und Wyre mit der kleinen Fähre von Tingwall aus und wandern zwischen steinzeitlichen und piktischen Fundstätten durch ihre sanfte grüne Marschlandschaft. Die Inseln im äußersten Norden wiederum sind nur von Kirkwall aus zu erreichen: Westray, Eday, Sandy und North Ronaldsay. Uns empfangen die einsame stille Weite der oberen Nordsee und eine ihrer schönsten Inselwelten.
TrekkingOrkney Islands, Schottland


Gemäuer auf Wyre
Orkney Islands


Die Inselkette der Orkney Islands erstreckt sich mit einer Ost-West-Ausdehnung von knapp 50 Kilometern rund 85 Kilometer in Nord-Süd-Richtung. Der Archipel liegt zwischen dem 58. und 59. Breitengrad und damit etwa so wie Sankt Petersburg oder der Süden von Grönland. Die Hälfte der knapp 1.000 Quadratkilometer nimmt die Hauptinsel Mainland ein. Wichtigste Städte dort sind Kirkwall, die Hauptstadt mit gut 7.000 Einwohnern, sowie Stromness mit seinen rund 2.000 Einwohnern, ein direkter Fährhäfen nach Schottland. Knapp ein Viertel der gut 70 Inseln sind bewohnt. Die Northern Isles der Orkneys sind nur über die Orkney Ferries erreichbar, wobei Papa Stronsay, eine reine Klostersiedlung im äußersten Westen, nur eingeschränkt Zugang bietet. So bleiben für Entdeckungsfahrten im Norden. Hoy und Flotta im Osten sind über Stromness mit Fähren von North Link erreichbar. Vier Südinseln - Lamb Holm, Glims Holm, Burray und South Ronaldsay - sind über Dämme, die Churchill Barriers aus dem Zweiten Weltkrieg, miteinander verbunden.
TrekkingOrkney Islands, Schottland
Infos


Das Tourist Office ist in Kirkwall vertreten. Im selben Gebäude sind auch Fähren, Bus und Bahnverbindungen zu buchen. Zu den nördlichen Inseln sitzt im Gebäude nebenan die innnerorkadische Fährgesellschaft. TIPP: Es gibt ein Sonntags-Special hinaus auf die kleinen Eilande im Norden. Camping und Freizeit Das Leisure Centre am Rande von Kirkwall (www.pickaquoy.co.uk/) bietet moderne Anlagen für Freizeit, Sport und Wellnes mit Dampf- und Finnischer Sauna, aber auch Kunst und Kino. Nebenan liegt als moderner Campingplatz die Pickaquoy Caravan and Camping Site, in der Pickaquoy Road in Kirkwall. Ein guter Ausgangspunkt, um Mainland und die Inseln zu erkunden. Oder: ein Zelt mitnehmen und hinaus in die Nordsee. In Stromness liegt die Point of Ness Caravan and Camping Site. Auf den Inseln können Trekker die gastfreundlichen Schotten überall fragen, wo sie ein Zelt aufschlagen dürfen. Reisetipps, Informationen zu Unterkünften und zur Region sowie weitere Anregungen bietet: The Celtic Ways: Schottland: unter www.the-celtic.ways.de.Fährgesellschaft auf die Britischen Inseln: www.dfds.de www.reportage.redactionsbureau.de. „The Celtic Times“ ist dort gratis zu abonnieren.
Sonnenuntergang in der Steinzeit


TrekkingHike & Fly am Achensee
Ganz schön abgehoben
Bergtour zum Traumstartplatz, dann im Gleitschirm durch die Thermik: neues Angebot für Tandem-Springer und Piloten mit eigener Ausrüstung. Ganz schön luftig.


Achensee


Schon gewusst...?
Weil Notlandungen im Wasser im Zweifel immer noch die bessere Wahl sind, ist der Achensee schon aus Gründen der Sicherheit eine perfekte Region für Profi-Flieger und Cracks. Und nicht zu vergessen: ein Top-Ausgangspunkt für Streckenflüge - von hier oben lässt es sich leicht in die Rennbahn durchs Inntal bis hinüber in die Schweiz einfädeln.
TrekkingHike & Fly am Achensee


Achensee
Tiiieeef einatmen. Die Lungen bewusst mit Luft füllen. Den eigenen Atem fühlen.“ Immer wieder sagt er das. „Mad“ Mike Küng, einer der schrägsten Vögel aus der Gleitschirmflieger-Szene, wäre sicher auch als Meditationstrainer nicht schlecht. Im Moment jedoch – im Tandem hoch über dem Tiroler Achensee – geht es ihm ein ganz klein wenig auch um den Selbstschutz. Darum, dass sich seiner Beifliegerin beim Schraubendrehen nicht gleich der Magen mit umdreht: Wenn Mike durch thermische Turbulenzen steuert und mit dem Wind spielt, kommt das ziemlich nah ans Achterbahnfahren ran. „Viele vergessen das Atmen und schon ist’s geschehen“, weiß der 48-Jährige. Der selbstverständlich auch als zahmer Vogel unterwegs sein kann. Wer die Legende der Lüfte – dreimaliger Weltmeister im Akrobatikfliegen, Halter des Höhenflugweltrekords, bekannt für seine spektakuläre Überquerung des Ärmelkanals oder die Punktlandung im Ferrari Cabrio – live erleben möchte, meldet sich zum Hike & Fly an. Ein Abenteuer für Piloten mit eigenem Schirm ebenso wie für sportliche Urlauber, die Mike dann im Tandem mitnimmt. Dabei wird niemandem etwas geschenkt. Im Gegenteil. „Wir verdienen uns den Flug“, sagt Mike, für den Anstieg und Abheben die zwei Seiten des perfekten Outdoor-Erlebnisses mit Suchtfaktor sind.Auf kräftezehrenden Bergtouren geht es zu Fuß zu abgelegenen Traum-startplätzen irgendwo im Rofangebirge. Bergführer Andreas Nothdurfter, 37, der in der Gipfelwelt rund um den Achensee zu Hause ist, führt auf dem Weg hinauf Regie. „Wir wählen nicht immer den kürzesten Weg, dafür den schönsten.“ Garniert mit Herausforderungen: ausgesetzte Passagen, kleine Klettereien, Gehen in der Seilschaft. Und das alles mit sperrigem Riesenrucksack auf dem Rücken, der den Schwerpunkt verlagert. Piloten transportieren bis zu zehn Kilo Equipment den Berg hinauf. Auch wer als Beifahrer im Tandem mitfliegt, hat einiges zu tragen.


TrekkingHike & Fly am Achensee


Vielleicht doch einfach mit der Gondel hoch und dann entspannt runtersegeln? „Total langweilig“, meint Mike. „Der Achensee ist ein Thermik-Traumrevier“, sagt er, der aus eben diesem Grunde hergezogen ist und mit seiner Familie in Steinberg am Rofan wohnt. Im Schnitt kommt er auf 800 bis 1.000 Flüge pro Jahr. Dabei ist er als Testpilot für diverse Hersteller unterwegs und arbeitet im Haupt-Job für die EAPR-Prüfstelle, eine Art TÜV, der für die Zulassung neuer Gleitschirmmodelle zuständig ist. Aber zurück zum Wandern mit schwerem Gepäck. Die Einsteigertour führt von Maurach (950 Meter über NN) über die Buchauer Alm und die Mauritzalm hinauf zum Spieljoch (2.236 m) und dauert immerhin drei Stunden. Der Blick reicht von den Hohen Tauern im Süden über die Zillertaler und die Stubaier Alpen bis zum Karwendel und in die bayerischen Voralpen hinein „Von hier oben haben wir in der Regel den direkten Anschluss an die Thermik“, erklärt Mike. Hochschrauben, wieder runter, mindestens eine Stunde durch die Lüfte gleiten – der Traum vom Fliegen. Sofern du das Atmen nicht vergisst. „Und nicht dauernd durch die Handykamera guckst.“
„Hike & Fly“ wird noch angeboten am 22./23. Oktober und 5./6. November. Weitere Termine auf Anfrage. Nach einer Einsteigertour an Tag eins (drei Stunden im Anstieg) ist für Tag zwei ein anspruchsvolleres Bergerlebnis vorgesehen – je nach Niveau der Teilnehmer. Voraussetzungen: gute Kondition, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit. Preis: 399 Euro pro Person. Info: www.madmikekueng.com. Übernachtungen am Achensee ab 30 Euro (Frühstückspension) oder 45 Euro (3-Sterne-Hotel). Info: Achensee-Tourismus, Im Rathaus 387, A-6215 Achenkirch, Tel. 0043/5246/53000, www.achensee.com


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