Ausgabe 2 und 3. Quartal 2015 ZEITUNG DAS KIRCHDORF EGEN FÜR


2 Ausgabe 2 und 3. Quartal 2015 ZEITUNG FÜR DAS KIRCHDORF EGEN Nebenbei bemerkt Mannis Pilgerreise Kinderkarneval Bücherhaus Marienstatue unterwegs im Dorf Auf Schusters Rappen von Görlitz nach Eisenach Sitzung im Sportlerheim mit großen und kleinen Jecken Lesen und Rasten an der frischen Luft Dortfest Egen zeigt sich von seiner besten Seite Schnitzeljagd im Wald Schulkindergruppe des TuS Egen Von Frauen für Frauen Frauengemeinschaft organisiert Frühstück Schützenfest Beinghausen Hoch lebe der Kaiser 15 Jahre Lügenbunker Jubiläum einer Großhöhfelder Institution Püttmanns altes Haus Abbruch in Schwickertzhausen Maria unterwegs Abschlußandacht Ökumenisches Kirchenfest Klaus Jung auf rotem Sofa in Wipperfürth 1954 - Pilgerfahrt Mariens Fatima-Madonna in Egen


3 Editorial Liebe Egener, Das Dorffest ist vorbei. Für Egen eine Veranstaltung mit dem Status „Superlative“. So viel Beteiligung, so viele präsentierte Dinge und so viele Aktivitäten. Hat uns eigentlich keiner zugetraut. Positives Echo allerorten! Voll des Lobes und hochzufrieden klopfen wir uns auf die Schultern. Man darf auch stolz sein, so etwas mit auf die Beine gestellt zu haben. Aber nicht alles ist Gold was glänzt… Es war vorgesehen, die erzielten Überschüsse aus den einzelnen Ständen mit Einnahmen nach dem Fest auf alle Beteiligten Gruppierungen bzw. Aktivitäten zu verteilen. Das wollten aber die Senioren mit ihrem geplanten Waffelstand nicht akzeptieren. Sie pochten darauf, alle Einnahmen vom Waffelstand für sich zu behalten. Andernfalls stünden sie nicht zur Verfügung. So haben die Messdiener diesen Part übernommen. Solidarisch ist das von den Senioren nicht… Da war ich an mehreren Stationen mehr oder weniger gleichzeitig involviert. Plakatwand Ortsausschuss, Plakatwand Ökumenekreis, Plakatwand Geführte Wanderungen, Vortrag und Tafel Egener Archiv, Tafel Presseclub, Kirchenrätsel, Dorfbeschallung, Stand Huserland mit Garteneisenbahn, Aufbau hier, Aufbau da, da stehen schon Mal die Haare nach hinten. Die Miene scheint unglücklich. Und wenn ich dann von jemanden gesagt bekommt der selber nicht einen Stand alleine aufgebaut hat: „Du musst lächeln, immer nur lächeln!“ und wird dann zum Weiterwurschteln alleine stehen gelassen, solidarisch ist das nicht… Nach dem Fest war auch viel zu tun. Auch für den Heini vom Presseclub. Abbauen, wegschleppen, wieder einsortieren. Ich hatte da sehr viel zu tun, da an vielen Ständen aktiv. Wenn ich Manfred nicht gehabt hätte… Zwar gab es da an einigen Ständen noch weitere Mitstreiter. Aber am Abbau wollten sie sich dann zu diesem Zeitpunkt eher nicht beteiligen. Klar, feiern ist schöner als arbeiten. Hilfe wird zwar angeboten, aber nicht geleistet. Die eigenen Interessen stehen halt im Vordergrund. Solidarisch ist das nicht… Richtig geärgert habe ich mich bei der Verteilung der Einnahmen. Der Presseclub ging leer aus. Ist ja nur eine Tafel gewesen? Berichte schreiben und Fotos machen ist nix wert? Zeitung machen, nix wert? An solch einer Zeitung sitze ich intensiv fast eine Woche lang. Nach Feierabend von Nachmittag sechs bis Mitternacht oder manchmal noch darüber hinaus. Kann sein ich mache das alles nur falsch. Nur Rosi hat sich erbarmt und nachgefragt, ob sie auch noch was beitragen soll. Aber eigentlich hätte sie auch keine Lust, die ganze Zeitung alleine zu schreiben, wie sie mir per Mail mitteilte. Auch Klaus wurden einige Aktionen nicht honoriert. Wenn man so was erlebt, vergeht einem die Lust, nicht nur an der Pressearbeit. Solidarisch ist das nicht… So ein schönes Fest und ich hab sooon Hals! Meint der letzte Mohikaner vom Presseclub Michael Huser


4 Püttmanns altes Haus Abriss eines Bruchsteigemäuers Lange schon liefen die Vorbereitungen für den Abriss des schon seit Jahren nicht mehr bewohnbaren Hauses. Das Bild oben zeigt das abgedeckte Dach am Tage des 5. Juni. Abends war der Dachstuhl bereits komplett niedergelegt. Am 18. August war das Werk fast vollbracht. Nur noch Reste des Erdgeschosses waren noch zu sehen. Tags darauf war das wahrscheinlich ím 18. Jahrhundert erbaute Haus endgültig ein Teil der Geschichte von Schwickertzhausen. M.H.


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10 Text und Fotos: Manfred Wurth


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13 Nebenbei bemerkt Maria in Egen unterwegs. oder... Wie kommt man auf die Idee für die Gottesmutter eine Herberge zu suchen? Herbst 2014, der Ortsausschuss Egen tagt: Martina Becker kommt mit einer Frage an. Sie berichtete aus ihren Kinder- und Jugendtagen. Im Elternhaus wurde der Mai der Marienverehrung gewidmet. Eine Marienstatue mit Blumen geschmückt, war abendlicher Treffpunkt der Familie, um davor mit Gebeten und Liedern zu verweilen. Aus dem Süddeutschen Raum ist das Marientragen, bzw. Herbergssuche im Advent bekannt. „Können wir nicht für Egen etwas daraus machen?“ so die abschließende Frage. Man vertagte sich. Januar 2015, der Ortsauschuss Egen tagt: Martina hakt nach: „Was ‚machen‘ wir jetzt mit der Muttergottes?“ Tja, also man könnte eine Aktion starten bei der eine Marienstatue von Haus zu Haus weitergegeben wird. Der Mai erschien uns dafür der geeignete Monat. Frühjahr, frisches Grün als Zeichen des Aufbruchs, bessere Straßenverhältnisse als im Dezember, nicht den Weihnachtsstress vor sich. Dann hielt Martina Ausschau nach freiwilligen Helfern und blieb bei mir hängen. Da mich die ganze Geschichte reizte, stimmte ich zu. April 2015, Planungen: Vor allen weiteren Überlegungen haben wir uns erst einmal unter das Dach des Ökumene-Kreises geflüchtet. Dann stellten wir uns die Frage: Was wollen wir eigentlich und wie bekommen wir das hin? Maria sollte der Ausgangspunkt für gegenseitige Besuche und Gespräche sein. Durch den Wegfall der wöchentlichen Gottesdienste kommt das ‚einfach mal miteinander reden‘ in unserer Gemeinde zu kurz. Eine Muttergottesstatue sollte in Haushalten für einige Tage eine Herberge finden, sie sollte dabei abgeholt bzw. gebracht werden, wenn die Möglichkeit dazu fehlte wollten wir den Transport übernehmen.


14 Noch bevor die Aktion in Gange war riefen die ersten „Unken“ schon: Das gibt sowieso nichts, so ein Blödsinn, was soll denn das schon wieder …. Mai 2015, es geht los: Am 02.05 wurde die Marienstatue im Gottesdienst von Pater Roy und Diakon Kaluza gesegnet und auf den Weg durch unser Kirchdorf geschickt. In zehn Haushalten hat Maria eine Herberge gefunden. Was uns noch fehlte war ein würdiger Abschluss. Also wurde für den 31.05 zu einer Marienandacht eingeladen. In einem Anfall von …, haben wir beschlossen: Andacht, sowas machen wir alleine. Altbekannte Marienlieder, als Bibelstelle das Magnifikat und die Fürbitten. Erinnern an Kinder, Jugendliche, Ältere, Kranke und das Gedenken an die Verstorbenen. Dabei denkt der Ökumene-Kreis besonders an unser Mitbegründerin und Impulsgeberin Gundula Jung. In einer kleinen Ansprache hat Martina etwas zu Maria gesagt, die nicht nur in der Katholischen Kirche eine hervorgehobene Stellung hat, sondern auch in der Orthodoxen Kirche und dem Islam. Hinzu kamen die persönlichen Erfahrungen die Martina mit „Maria“ bzw. deren Namensträgerinnen gemacht hat. Der von uns ausgesuchte Friedensgruß beginnt mit den Worten: Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens, das man liebt, wo Hass ist …. Bei Kaffee und Kuchen haben die „Herbergseltern“ den Nachmittag ausklingen lassen. Juni 2015, Schlussbesprechung: Es hat geklappt. Mit einer solchen Anteilnahme hatten wir nicht gerechnet. Wir haben uns gegenseitig eingestanden, das wir Ende April doch ehre die Sorge hatten das Maria nur bei uns beiden eine Herberge finden würde. Uns war nicht bewusst welch tiefe Marienverehrung es auch heute noch gibt. Die von uns erwünschten Besuche und Gespräche am Rande hat es gegeben. Es macht uns Mut, Maria auch im nächsten Jahr wieder durch Egen zu schicken und es sollte auch anderen Mut machen einfach mal eine Idee zu verwirklichen. Es gab viele helfende Hände, denen zu danken ist! An dieser Stelle sei stellvertretend Frau Wegerhoff genannt, die uns spontan ihre Muttergottesstatue zur Verfügung stellte. Mein persönliches Fazit: Es hat sich gelohnt! Ich bin für meine „Arbeit“ mit wichtigen Gesprächen und neuen, interessanten Ansichten belohnt worden! Und in zwei Dingen bin ich bestätigt worden. Meine Zusammenarbeit mit Martina klappt einfach gut und macht Spaß! Und es ist gut das Egen Martina Becker, einschließlich ihrer Familie, hat! Meint Rosemarie Wendler


15 Maria unterwegs Nach der Andacht zeigten sich die Organisatorinnen sehr zufrieden


16 Martina Becker und Rosemarie Wendler hatten diese Aktion für den Marienmonat Mai geplant und in die Tat umgesetzt. Bei der Abschlussandacht der Aktion in der Kirche.zogen die Beiden eine durchweg positive Bilanz. Mit viel persönlichem Engagement und mehreren Aushängen auf der Dorftafel hatten sie erfolgreich für das Projekt geworben. Die für die einen Monat währende Reise durch die Gemeinde vorgesehene Madonnenstatue musste noch kurz vor Beginn der Aktion ausgetauscht werden . Der Besitzer dieser Statue mochte sie dann doch nicht so lange in seinem Hause vermissen. Auch eine Art der Marienverehrung... M.H.


17 Aus dem Archiv: Pilgerfahrt Mariens 18. August 1954 Fatima-Madonna besucht Egen In der gesamten Erzdiözese Köln wurde von Mai bis Dezember 1954 die Madonna von Fatima besonders geehrt. Damit möglichst viele Menschen die Madonna während einer „Peregrinatio Mariae“ (Pilgerfahrt Mariens) sehen und verehren konnten, schickte man sie auf eine Pilgerfahrt durch alle Dekanate und Pfarreien der Erzdiözese Köln. führung der blumengeschmückten Fatima-Madonna nach Deutschland mit der portugiesischen Militärmaschine „Santa Maria“. Der Kölner Weihbischof Dr. Cleven nahm sie auf dem Flughafen Frankfurt/Main in Empfang. Am gleichen Tag krönte Kardinal Frings die Statue noch, nach einer telegrafisch gegebenen Sondererlaubnis aus Rom, in Anwesenheit des päpstlichen Nuntius im Kölner Dom. An dieErzbischof Josef Kardinal Frings war sem Festakt nahmen etwa 10.000 Mennach eigener Aussage zeitlebens ein schen teil. „guter Verehrer der lieben Gottesmutter“. Eingebettet in das von Die Statue der Gottesmutter reiste Papst Pius XII. proklamierten anschließend zunächst durch mehrere Marianischen Jahres und „um den Klöster der Region. Nach ihrer besonderen Schutz der Gottesmutter zu Rückkehr zum Dom ging sie ab dem 9. erflehen“, entschloss er sich, eine Mai auf Pilgerreise durch mehr als 300 Marienpilgerfahrt nach dem Vorbild Pfarreien. der Madonna von Fatima aus Portugal auch in seiner Diözese durchzuführen. Am 18. August kam die Madonna für einen Tag nach Egen. Nahezu alle Die aus Zedernholz geschnitzte Ma- Egener der Gemeinde waren auf den rienstatue schuf ein portugiesischer Beinen und geleiteten die Statue der Künstler aus der Nähe von Fatima im Gottesmutter in einer Prozession zu Auftrag des Erzbischofs. Der damals ihrer der „unbefleckten Empfängnis amtierende Bischof von Fatima, Jose Mariens“ geweihten Kirche. Für die Correia da Silva, hatte die Madonna Betstunden in der Kirche nutzte man am 12. März 1954 im Bischofshaus in ein eigens für die Pilgerfahrt in Köln Leiria gesegnet. von Theodor Schnitzler (Gestalter des Von Lissabon aus erfolgte die Über- damaligen Diözesangebetbuches)


18 Foto: Egener Archiv


19 geschaffenes Wallfahrtsbüchlein“. „Marien Das Seelsorgeamt regelte die Art und Weise der Prozession: „Die Madonna wird vom Pfarrer und seiner Prozession an der Pfarrgrenze abgeholt. An der Spitze der Wallfahrt wird ein großes Kreuz getragen: Alles ist auf Christus gerichtet, und Maria ist der Weg zu diesem Ziel. Ihr Bild hält daher die Mitte des Zuges. Wege, Straßen und Plätze sollen bekränzt sein und bei abendlichen Prozessionen geht eine Lichterprozession. Bei weit entfernt voneinander gelegenen Pfarreien werden geschmückte Fahrzeuge in Kolonnen eingesetzt. Zuschauer am Wegesrand sollen die vorbeiziehende Madonnenstatue stehend mit ehrfürchtiger Verneigung und durch Teilnahme am Gesang und am Gebet grüßen.“ Foto: Egener Archiv Spät Abends verließ die Madonna die Egener Kirche wieder. In der vom Seelsorgeamt gewünschten feierlichen Art der Lichterprozession trug man die Madonna zur in Richtung Kreuzberg gelegenen Pfarrgrenze, wo sie vom dortigen Pfarrer und seiner Prozession in Empfang genommen wurde. Am 9. Dezember kehrte die Madonna zu einem Schlußtriduum zurück in den Dom zu Köln. Heute steht die Madonna auf einem kleinen Seitenaltar am linken Seitenschiff der Herz-MariäKirche in Alzen bei Morsbach. Alzen ist zu so einem Marien-Wallfahrtsort geworden. M.H. Die Marien-Statue heute. Sie steht in der Kirche in Alzen bei Morsbach. Foto: Christoph Buchen, Morsbach


20 Foto: Egener Archiv


21 Bücherhaus Rast an der frischen Luft mit Büchern und Getränk Ein in ein Holzhäuschen integriertes Bücherregal, Tisch, Sitzbank und die Skulptur laden Radler, Wanderer und die interessierten Einheimischen zum Verweilen ein.


22 Klaus Jung hatte diese Idee. Wann, ist nicht überliefert. Jedenfalls hat er sie in die Tat umgesetzt! Seit Mai ist der gemütliche Ort eingerichtet und zugänglich Ein wenig versteckt liegt das Bücherhaus hinter der Tafel für die Ankündigungen des Dorfes. Die kleine Skulptur auf der hölzernen Säule liest in einem Buch, und achtet auf den Platz und die Bücher. Im Giebel des Bücherhauses steht eine Flasche Wasser bereit. Falls das nebenan gelegene Gasthaus mal verschlossen sein sollte... M.H.


23 Schützenfest Beinghausen Hoch lebe der Kaiser aus Lesenbüchen 29. August 2015. Wochenend und Sonnen- schein. Das galt für das diesjährige Schützenfest in Beinghausen endlich einmal durchgängig. Es war das Sechste und kam ohne einen Tropfen Regen daher. Bis in die Nacht hinein blieben auch die Temperaturen angenehm und „Tshirtfreundlich“. Stimmung und auch die Musik waren nach Aussage der Festbesucher sehr gut und innerhalb von Beinghausen natürlich deutlich zu hören. Da aber jeder im Ort mitfeierte, war das vermeintlich kein Problem. Eigentlich…, denn irgendwann tauchte aus der Dunkelheit plötzlich ein Streifenwagen auf. Es habe eine Beschwerde über zu viel nächtlichen „Radau“ gegeben, so die Ansage der Polizeibeamten. Brav wie die Beinghausener nun einmal sind, kam man der Bitte nach mehr Ruhe sogleich nach und drehte die Musik leiser. Die Beamten hatten lange (über eine halbe Stunde) nach der vermeintlichen Quelle des Lärms suchen (lauschen) müssen. So kamen dann auch bei der Staatsmacht leichte Zweifel auf, dass die Beinghausener die richtige Quelle des angezeigten Übels gewesen waren. Wahrscheinlich war dann wohl eher ein parallel stattfindendes Fest in der Skihütte auf Platzweg gemeint. Die Musik aus dieser Richtung, so versicherten die Menschen in Beinghausen, hätte man schon wesentlich früher auch in Beinghausen laut vernehmen können. Aber die Hütte sei halt schwer zu finden… In traditioneller Weise war man das Fest ab 12:30 Uhr angegangen. Zum Auftakt holte man das scheidende Königspaar Manuela und Melanie aus Lesenbüchen ab und fuhr es zum Festplatz in Beinghausen. Diesmal in einem liebevoll aufgearbeiteten „Eselswagen“. Gezogen von Leos grünem MAN. Gegen 13 Uhr fiel auf dem Schießstand der erste Schuss. Erfreulicherweise hatten sich auch Monika und Lutz aus dem westlichen Teil des Ortes Beinghausen zum mitfeiern entschlossen. Während Lutz von vorneherein die Königswürde nicht hatte erringen wollen und das hantieren mit dem Schießgerät kategorisch verweigerte, sah das seine Frau Monika ganz anders. Sie schoss munter mit, und ihr armer Lutz war der Verzweiflung nahe. „Was mach ich nur, wenn sie gewollt oder irrtümlich tatsächlich irgendwas trifft“, so sein banger Kommentar. Als schließlich der Vogel fiel, konnte er aufatmen. Durch die Kugel seiner Frau war das Tier nicht final zu Fall gekommen.


24 Diese Ehre und damit die Königswürde 2015 fiel Carsten Wegerhoff zu. Da er bereits zum zweiten Mal den Königstitel erringen konnte, wurde er in der feierlichen Zeremonie (Zapfenstreich und Aufmarsch der Schützen) am Wegekreuz in extra von Sebastian geliehenem „Lederhosenoutfit“ zum Schützenkaiser gekrönt. Der frisch gebackene Kaiser wurde hochleben gelassen und er feierte ausgiebig und fröhlich mit seinem neuen (alten) Hofstaat bist tief in die Nacht. Aber nachts dann etwas leiser… Der Erlös der Festetsin Höhe von 100,Euro wurde an die Initiative WippAsyl gespendet. M.H. Bereits zum zweiten Mal errang Carsten Wegerhoff aus Lesenbüchen die Königswürde. Am Wegekreuz in Beinghausen wurde er deshalb zum Schützen-Kaiser gekrönt. Foto: Resi Goller


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28 Egen feierte und alle kamen hin zum Dorffest am 23. August


29 Ein Sommertag wie er besser nicht sein konnte. Das hatten die Egener bei ihrem großen Dorffest. Rings um das Kirchengelände, in der Kirche und in einigen angrenzenden Gebäuden fand das große Ereignis statt. Gezeigt und präsentiert wurde (fast) alles was in und von den “Egenern” an Aktivitäten von Vereinen, Gruppierungen und Firmen angeboten wird. Dabei waren die Aktiv Rentner, das Autoteilemagazin Christian Schäfer, der Bouleclub, Bruno Becker mit Schafen bzw. Heidschnucken, Das Sägewerk bzw. der Holzhandel Paul Becker, die Forstbetriebsgemeinschaft mit Hans Hardt, der Eierhof Flüß, der Eselhof Künzel, die Jugend- und die „große“ Feuerwehr des Dorfes, der Sportverein TuS Egen, die Frauengemeinschaft, der Ökumenekreis, die Location Egen4 von Klaus Jung, Tourismusbörse Klaus Jung, Folk und Blues Klaus Jung, Büchermarkt Klaus Jung, das Gasthaus Wigger, das Eisenbahn-Huserland, die Ortbauernschaft, die Töpferei Platte, der Treckerclub Egen, der letzte Mohikaner vom Presseclub Michael Huser, die Tanzmädels, der Ortsausschuss der katholischen Gemeinde in Egen, der Kirchenchor, die Wassergemeinschaft, Hand gearbeitetes von Agnes LindsbergerEwers, der Messebau Lars Rath, Elektriker Jendras & Ventur, die geführten Wanderungen mit Martina Becker und Michael Huser, ein E-Auto von Renault Schellberg, das Geschäft Fahrrad Nagel, die BEW, die Fa. Montag und Rappenhöhner, Sven Goerke mit Fa. Logo Print und dem Bogenschießen, Fa. Hand und Werk, der Bürgerverein, Gerätehandel Manfred Finklenburg, die Messdiener mit Trödelzelt und Waffelstand, die Trauergruppe um Ina Rath, das Egener Archiv von Rolf Pickert bzw. Michael Huser und der Freiluft-Bücherschrank von Klaus Jung. Im Vorfeld hatte man kräftig für das Fest geworben und Besucherinnen und Besucher aus Nah und Fern belohnten die Ausstellerinnen und Aussteller mit ihrer zahlreichen Anwesenheit. Der Bürgermeister von Wipperfürth war als erster prominenter Besucher zugegen und ließ es sich nicht nehmen, jeden einzelnen Stand und Aktivität zu besuchen. Ein weiterer prominenter Besucher war Landratskandidat der CDU Jochen Hagt. Aber auch die nicht prominenten Besucher waren meistens angenehm überrasch, dass ein so kleines Dorf eine derartige Vielfalt an Angeboten sowohl gewerblich als auch im Freizeitbereich anbieten kann. Egen zeigte sich von seiner besten Seite, so ein oft zu hörender Kommentar der Besucher. In Erinnerungen schwelgen oder historische Aufnahmen aus Egen bestaunen konnte man bei einer Bildershow des Egener Archuvs in den Räumen von Egen4. Dort gab es auch diverse Infostände zu Wanderungen, zur Pressearbeit für die Egener Dorfzeitung, zu Touristikthemen wie Wandern, Radfahren und Live-MusikVeranstaltungen.


30 Imposante Maschinen für die Land- und Holzwirtschaft waren jenseits des Pfarrgartens auf der Wiese von Berthold Ackerschott zu bestaunen. Späne flogen dort massenhaft beim schneiden der Bretter durch ein mobiles Sägewerk. Dazu lagen unterhalb der Kirchenhecke d i c k e S t ä m m e d e r Forstbetriebsgemeinschaft – Waldbauern Wipperfürth bereit. Obwohl das Ganze ein wenig mit Krach behaftet war, ließ das die Schafe und Esel im Umfeld kalt. Die Streicheleinheiten von Kindern und Erwachsenen waren ihnen wichtiger. Auch die von den Ortsbauern mitgebrachten Kälbchen schliefen sogar bei dem Getöse. Stoisch ertrug die Kuh aus Pappmasche die Melkversuche der Festbesucher. Das Melken von Hand war anscheinend nicht so einfach. Und so hatten die Plastikzitzen der Kuhattrappe einiges zu ertragen. Eine kleine Gemeinheit hatte die Abteilung Elektro geboten. Gezeigt wurden Solaranlage und eine Reinigungseinheit für Solarzellen. Diese sorgte gelegentlich durch eine listig eingestellte Düse für eine kleine Abkühlung durch Sprühnebel. Wer aber keine Kühlung wollte bestaunte das Blockheizkraftwerk in Egen4. Oder er informierte sich über E-Mobilität. Währen das gezeigte E-Auto nur angesehen werden konnte, durfte man auf E-Bikes oder einem E-Liegefahrrad einen kurzen Ausflug in Richtung Birkenbaum unternehmen. Mobil konnte man aber auch passiv sein. Der Treckerclub bot Fahrten in einem liebevoll von Leo Goller hergerichteten vierräderigen Wagen (von einigen Eselskarren genannt). Oder man fuhr ein wenig mit der Minieisenbahn hin und her. Was für Kinder ein echtes Vergnügen war, gestaltete sich für Erwachsene gelegentlich als Prüfung. So wurde der örtliche Feuerwehrchef getestet. Er sollte vor erreichen des Prellbocks während der Fahrt das Vaterunser aufsagen und beendet haben. Er war zwar ein schneller und sicherer Beter (jedoch nicht andächtig, da bemüht nicht vom Wagen zu fallen), war aber am Prellbock dann noch nicht ganz zu Ende. So kam die Lok erst auf der Straße zum stehen… In der Kirche präsentierten sich Ökumenekreis, Ortsausschuss und Trauergruppe. Nach dem Angelusgeläut hatten Rosemarie Wendler und Martina Becker zum Mittagsgebet in der Kirche eingeladen. Hoch oben von einer im Kirchturm aufgestellten Lautsprecheranlage war die Einladung zum Gebet über Lautsprecher gut zu hören und erreichte so knapp vierzig Teilnehmer. Auch die anderen Mitteilungen des Veranstalters waren gut und zum Teil über die Ortsgrenzen hinaus deutlich zu vernehmen. In der Kirche gab es auch noch ein Kirchenrätsel zu lösen. Verschiedene Nahaufnahmen von Dingen im Gotteshaus sollten verortet und ein paar Fragen zur Kirche beantwortet werden. Keiner der Teilnehmer konnte alle Fragen richtig beantworten. Anscheinend doch zu schwer… Der Kirchenchor kam bei seinem Konzert ohne Lautsprecheranlage aus. Im Pfarrgarten präsentierte der Chor unter der Leitung von Lothar Körschgen Auszüge seines Könnens. Während die Einen noch sangen, ließen die Kinder ihre


31 gasgefüllten Ballons starten. An ihnen hingen Karten mit Name und Adresse. E i ne der spät er d an n zur üc k geschickten Karten war in die entgegengesetzte Richtung aller anderen aufgestiegenen Ballone geflogen. Der Wind ist offenbar unberechenbar gewesen… Natürlich war auch den ganzen Tag über für das leibliche Wohl gesorgt. Würstchenstand, Bierwagen, Weinstand mit „Fingerfood“, Waffeln, Kaffeee und Kuchen, Kinderbowle etc. wurden geboten und verzehrt. Für die Weinfreunde gab es sogar Rot- und Weißwein mit eigens für das Fest kreiertem Etikett. „0815 – Extrem Gut – Egen” M.H.


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35 Sicht auf das Dorffest in Egen Gesehen von Rosemarie Wendler November 2014: Klaus Jung stellt bei einem ersten Treffen, die Idee zu einem Dorffest vor. Verantwortlich sollte der Bürgerverein Egen sein. Den Vortrag beendete Klaus mit dem, wie ich finde, bemerkenswerten Satz: „Egen, ist für mich zur Heimat geworden!“ Ein sehr klares Bekenntnis zu dem Dorf. An diesem Abend gab es eine allgemeine Zustimmung zu dem Vorhaben. Die Beweggründe dafür mögen unterschiedlich gewesen sein: Da war die Aussicht wieder ein Fest in Egen zu feiern, zu zeigen was man alles macht und kann, Werbung für seine eigene Sache zu betreiben, wenn Andere mitmachen will man selber nicht abseits stehen, das Wissen um die Hartnäckigkeit mit der Klaus seine Visionen verfolgt, …. Es folgten diverse Vorbereitungstreffen. In großer Runde, mal dachte man, das wird ja super, ein anderes Mal, das gibt nie was! In kleiner Runde, bei mir Ortsausschuss und Ökumene-Kreis, kam die Frage auf: Wie stellen wir uns dar? Infotafeln gehen immer! Aber was machen wir als Ortsausschuss eigentlich? (Großes Fragezeichen!) Beim Zusammentragen der Aktivitäten die wir im Dorf begleiten, wurde uns dann klar, für Viele und Vieles sind wir Ansprechpartner. Mal machen wir selber was, mal vermitteln wir. Als „Abfallprodukt“ unseres Denkens stellten wir fest: Eine ganze Menge was in unserem Egen so ge- leistet wird, gerade auch mit Blick auf unsere Kirche! Das Angebot Kirchenrätsel war nicht der Renner, ob zu schwer oder keine Lust …? Die Runde Ökumene-Kreis ist noch kleiner, aber auch hier eine Infotafel und ein ähnliches Bild wie im Ortsausschuss: Uns war bewusst das wir in den letzten 12 Jahren viel auf die Beine gestellt haben, aber sooo viele und sooo unterschiedliche Themen zu den Gottesdiensten und Anderes…?! Hier ein Dank an Gabi Gringmuth für ihre Hilfe beim Gestalten der Tafel und an Tochter Lisa für die gemalten Bilder. Und dann war da noch die Idee: Mittagsgebet. Ausgearbeitet von Martina Becker und mir, unterstützt von Ina Rath. Mit der Anzahl der Mitbetenden waren wir zufrieden, andere meinten es hätten auch mehr sein können, draußen wäre noch reichlich Potential gewesen. Es gab unerwartet positive Rückmeldungen. Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet, hat uns aber hoffentlich nicht geschadet!? 23. August 2015: Ideales Wetter für ein schönes Fest. Und es wurde auch eins, im wahrsten Sinne des Wortes. Vieles konnte man finden, vor Allem Leute: Bekannte und unbekannte, ehemalige Egener, Nachbarn. Dann noch Informationen, Gesprächspartner, Ideen, Geschenke, Unterhaltung, …. Waffeln, Kuchen, Wurst, Wein, Bier hoffentlich nicht mehr als man vertragen konnte …. Das Echo war, mit kleinen Ausnahmen, positiv.


36 Was bleibt zu sagen:? Es hat sich gelohnt. Sicher nicht für jeden in gleicher Weise. Zu schauen was „macht“ das Dorf Egen eigentlich, lebt es noch? Ein ganz klares JA! Wir können uns sehen lassen! Das müssen wir auch von Zeit zu Zeit einmal zeigen! Für uns selbst und für andere! Dankesworte hat es viele gegeben, denen schließe ich mich an! Das Fest hat dem Dorf Egen gut getan! Was ist Wichtig? Vor einigen Jahren gab es in Egen ein Pfarrfest ausgerichtet vom Pfarrgemeinderat. In diesem Jahr war der Bürgerverein für das Dorffest verantwortlich. Egal Wer und Wo. Gemeinschaft lebt von der Idee die Einer hat, von Leuten die sich anstecken lassen und eine gewisse Hartnäckigkeit gehört auch dazu, bis man am Ziel ist. Randnotizen: -Motivation: Samstagmittag, Aufbauphase. Herr H. aus K. in R. stellte seine Motivation am Beispiel von drei Bullen dar. Ein Junger, in Saft und Kraft; ein Mittlerer, eher schon ruhiger; ein in Würden ergrauter Vertreter. Die drei Grasen auf einer Weide. Die Stalltür geht auf dreißig Kühe strömen auf das frische Grün. Bulle Eins: Klasse! Zehn für jeden von uns! Bulle Zwei: Eine würde mir reichen! Bulle Drei: Jungs geht in Deckung! Bevor die Frauen uns sehen, legt euch schnell. Nun sollten die Umstehenden erraten, in welchen Stadium der (Aufbau)motivation sich Herr H. befand. Nur soviel, er setzte sich mit einer Tasse Kaffee in der Hand, auf eine Bank. Sonntag stand aber alles, also nur ein kleines Zwischentief. - Meditative Musik: Martina und ich suchten bei einer Gruppe Hilfe, wir brauchten noch ruhige, meditative Musik für das Mittagsgebet. Es gab diverse Vorschläge. Hier eine kleine Auswahl: ACDC, Best off 1LIVE, Rowling Stones, Wienerkaffeehausmusik …. Wir haben dann doch noch etwas anderes gefunden - Andreas Klein hatte Glück: Sein Frau Esther kam gut gelaunt, nach Hause zurück, sehr gut gelaunt sogar. Bei einem Vorbereitungstreffen gab sie zu Protokoll: Wenn zum Dorffest keine Besucher kommen werde ich knatschig, soviel Arbeit wie da drin steckt. Bei den Besuchermengen die Sonntag auftauchten gab es nun wirklich keinen Grund dafür! - Ausrufer: Als man die Beschallung rund um die Kirche ausprobierte, kamen einige Honoratioren des Dorfes auf die Idee: Jede Woche zu einem festen Termin die wichtigsten Nachrichten auf dem Dorfplatz ausrufen zu lassen. Wichtiges für und von Jedermann in und um Egen, auch Klatsch und Tratsch genannt. Ein Besuchermagnet?! - Klaus: Montagmorgen, Reste aufräumen: Einige Satzfetzen von Frau Künzel vom gleichnamigen Eselhof machten mich stutzig. „… auf der Wiese hinter der Scheune wohl gefühlt… Nur Klaus hat versucht die Ziegen zu necken …“ Ach nein, Maria Jung hatte mir ja erzählt, das der große Esel mit den flauschigen Ohren auf den Namen Klaus hört (oder eben Ziegen neckt).


37 Nach dem Angelusgeläut kamen einige Festbesucher zum Mittagsgebet in die Kirche


38 Kirchenrätsel, Trauergruppe und Infotafeln von Ortsausschuss und Ökumenekreis präsentierten sich in der Kirche


39 5. Ökumenisches Kirchenfest in Wipperfürth „ Und Ihr habt mich aufgenommen…“ Bericht von Rosemarie Wendler Für den 13. September planten die evangelische und katholische Gemeinde in Wipperfürth wieder ein Ökumenisches Kirchenfest. An den letzten drei Festen hatte sich der Ökumene-Kreis Egen beteiligt. Meist an der Abschlussandacht, also warum nicht auch diesmal. Terminüberschneidungen beim Kernteam unserer Gruppe sorgte für die Aussicht, dass ich unser Dorf Egen alleine in der großen, fernen Stadt vertreten durfte. Aber eine Andacht vorbereiten dürfte kein Problem werden. Außerdem hatten wir ja für das Egener Dorffest eine Infotafel. Mit unseren bisherigen Aktivitäten war sie gestaltet und wurde kurzerhand mit nach Wipperfürth genommen. Noch jemand kam überraschender Weise auch mit: Klaus Jung. Er auf Einladung des evangelischen Männerkreises. Auf dem „Roten Sofa“ sollten, Fragen rund um Egen das Dorf und die Kulturscheune Egen4 beantwortet werden. Rotes Sofa? Kurz zur Erklärung: Es haben jeweils zwei Persönlichkeiten darauf Platz genommen, um sich den Fragen aus dem Publikum zu stellen und ihre Sicht der Dinge zu erklären. Klaus trat in der letzten Rund zusammen mit einer Vertreterin aus Thier an. Die Beiden sollten die Sicht der Kirchdörfer darlegen. Angewärmt wurde das Sofa von Pfarrer Bremer, Bürgermeister Rekowski, dem Superintendenten des evangelischen. Kirchenkreises, dem Kreisdechanten und dann Klaus, das hatte schon was! Die Kirchdörfer und die Stadt …!? Das es nach über zwanzig Jahren Musik und mehr in Egen4 immer noch Wipperfürther gibt, die das nicht kennen… Ein Kennzeichen dafür, wie wenig man voneinander weiß. Es wird in Zukunft für beide Kirchen, aber auch für die Stadt nicht ausreichen, eine Zentrale in Wipperfürth einzurichten und dann strömen die Massen in die Stadt. Eine große Aufgabe der Zukunft wird es sein, Stadt und Dörfer zu verknüpfen, so dass sich die Städter mit den Dörfern identifizieren und die Dörfler mit der Stadt. Ohne jedoch dabei die eigene Identität zu verlieren. Fest steht, dass man in allen Dörfern ähnliche Probleme sieht. Die Bewohner fühlen sich z.B. von denen in der Stadt vernachlässigt. Nicht ernst genommen. Ob es nun der nicht bis nach Egen durchgehende Radweg ist, oder der Wegfall der Gottesdienste in den Dörfern ist. Die Mobilität im Alter betrifft alle Außenortschaften. Lösungen hatte man an dem Nachmittag nicht parat, aber man hat mit einander geredet, sich zugehört und das ist ein Anfang, wenn auch ein kleiner. Die Abschlussandacht folgte. Vorbereitet von der evangelischen Pfarrerin Frau Eschbach, Pastoralreferent Herrn


40 Caspers und mir. Als Thema diente uns das Motto des Kirchenfestes: “Und Ihr habt mich aufgenommen …“. Eines der sieben barmherzigen Werke. Kleine Hilfe: Werke der Barmherzigkeit - Hungernde Speisen, Durstigen zu trinken geben, Nackte bekleiden, Fremde beherbergen, Kranke besuchen, sich um Gefangene sorgen und Tote in Würde verabschieden. An dieser Stelle ein Gruß an meine Religionslehrer oder Wissen ist zu wissen wo es steht. Zu einem vorbereitenden Treffen brachte Jeder seine Ideen mit. Das Ganze wird zusammengegeben, kräftig gerührt und dabei entsteht eine Andacht. Wir verraten auch nicht, ob es auch wirklich alles so stattgefunden hat wie geplant... Hausaufgaben gab es allerdings. Meine Aufgabe bestand darin, die Fürbitte zu verfassen, dafür habe ich mir beistand bei Martina Becker geholt. Sonntagnachmittag unterstützte uns der Chor Canto der ev. Gemeinde. Das war auch gut so. 16.00 Uhr für eine Andacht, da ist eher der Feierabendmodus angesagt. Ein Chor der mit seiner Freude am Gesang für den nötigen Schwung sorgt, einfach aufrüttelt, das tut gut. Sicher überschattete die aktuelle Flüchtlingskatastrophe die Texte, aber es sind nicht nur diese Menschen die Hilfe benötigen. Jeder kennt Situationen aus eigener Erfahrung, wo es einen wichtig ist Hilfe von Jemanden zu bekommen. Mein Fazit: Mir hat es Freude bereitet. Und, nur in Egen zu bleiben und zu jammern über Gott und die Welt und die ungerechte Behandlung durch die „Großen“ bringt uns nicht weiter. WIR müssen uns bewegen, uns darstellen, auf uns aufmerksam machen …! Dazu brauch man ein gewisses Selbstbewusstsein und daran dürfte es den Egner doch nicht fehlen! Oder? Fürbitten: - Herr, helfe mir dabei - Es gibt viele Situationen wo Menschen den Boden unter den Füßen verlieren, sich haltlos fühlen, einen ins bodenlose zu fallen! - Da hungert ein Mensch, nach Nahrung, nach Liebe, nach Anerkennung. Nicht Irgendjemand soll ihm Speise geben, sondern ich! - Da ist ein Mensch durstig, nach Wasser, nach Gerechtigkeit. Nicht Irgendjemand hat seinen Durst zu stillen, sondern ich! - Da ist ein Mensch nackt, ohne Kleidung, ohne Menschenwürde. Nicht irgendjemand soll ihn bekleiden, sondern ich! - Da ist ein Mensch fremd, auf der Suche nach Heimat, nach Geborgenheit. Nicht irgendjemand hat ihm Herberge zu geben, sondern ich - Da ist ein Mensch krank, an Körper und Seele. Nicht irgendjemand hat ihn zu besuchen, sondern ich - Da ist ein Mensch gefangen, hinter Gittern, im eigenen ICH. Nicht irgendjemand hat für ihn Sorge zu tragen, sondern ich! - Da stirbt ein Mensch, namenlos, irgendwo verscharrt, irgendwo ertrunken, irgendwo vergessen. Nicht Irgendjemand hat ihn in würdevoller Erinnerung zu behalten, sondern ich! Es bedarf Mut sich auf den Weg zu machen hin zu Menschen, sie zu begleiten! Nicht irgendwo, sondern hier in unserer Gemeinde, in meiner Nähe! Machen wir uns auf den Weg! Es lohnt sich! Für alle!


41 15 Jahre Lügenbunker Gute Gespräche und leckere Pils in Großhöhfeld Von Michael Huser Großhöhfeld. In fröhlicher Runde saßen am Donnerstagabend den 17. September 2015 zehn Herren des Lügenbunkers auf einer alten Kirchenbank und einigen Barhockern rund um den Tisch vor der Theke. Sie feierten fröhlich den 15. Jahrestag der Gründung des Lügenbunkers und stießen darauf an. Sie feierten ihn bereits zum zweiten Mal. Denn der Presseheini hatte am Jubeltag eine Woche zuvor keine Zeit gehabt. Aber da man sich sowieso regelmäßig am Donnerstagabend versammelt, war das kein Problem. Eigentlich! Es fehlte zum Jubelfoto nämlich eines der insgesamt 11 ehrenwerten Mitglieder. Dem Schreiberling wurde daher etwas vorwurfsvoll versichert, dass man am Tag des Jubiläums erstens vollzählig und zweitens im Anzug erschienen wäre. Leider sei das Foto der zum Anlass so schnieke gekleideten Herren nun gerade nicht mehr aufzufinden. Diese Aussagen belegen nun in etwa, was der Volksmund in und um Egen meint: „die belügen sich bei ihren


42 Bierrunden nach Strich und Faden“. Dieses Gerücht pflegen die ehrenwerten Mitglieder nun schon seit 15 Jahren liebevoll und bezeichneten sich deshalb selbst als „Lügenbunker“. Entstanden ist das ganze zu noch aktiven Schweißer- bzw. Metallbauzeiten von Hartmut Jobke. Zum Feierabend besuchte man ihn ger ne auf ei nen Plausch mi t Flaschenbier am Schweißtisch. Verhängnisvoller Weise kam an jedem Wochentag ein anderer zu Besuch. Besuchten ihn mehrere, dann immer nacheinander. Der Werkstattchef wusste zwar immer über alles Bescheid, kam aber kaum noch mit der Arbeit nach. Und das eigentlich verheerende war, dass er mit jedem ein Bierchen trinken musste. Allabendlich berauscht zu sein, so berauschend fand er das dann auch nicht! So wurde der Donnerstag als Termin ausgemacht. Alle kamen fortan zur gleichen Zeit. Plauderten alle verständlich wild durcheinander und berichteten sich gegenseitig die neuesten Gerüchte und Tatsachen aus dem Dorf. Dabei tranken sie gemeinsam ein, zwei, drei, oder … Bierchen. Jeder brachte seinen Gerstensaft mit. Zu einer bestimmten Uhrzeit war dann Schluss. Oder, wer unbedingt länger zaubern wollte, durfte das. Nur hatte der Letzte dann die Türe der Werkstatt wieder zu verschließen. Mundpropaganda im Dorf sorgte dafür, dass die Anfangs nur aus drei, vier Personen bestehende Gruppe langsam größer wurde. In gemütlicher Runde unter Männern zu klönen, war und ist bis heute für die ehrenwerten Mit gl i eder er st rebenswer t und vergnüglich. Gelegentlich waren und sind auch Gäste zugelassen. So zum Beispiel zu bestimmten Bauereignissen auf Gut Höhe oder sonst wo. Bis zu zwanzig Bauleute fanden sich manchmal im Lügenbunker ein. Mitbringen muss man heutzutage sein Bier nicht mehr. Denn, so wurde glaubhaft versichert, brachten einige drei Bier mit und tranken dann sechs! Das wird jetzt gemeinsam bezahlt und gleich fassweise beschafft. Der Schweißtisch ist auch einer komfortableren Variante gewichen und man kann bequem sitzen. Die oben bereits erwähnte Kirchenbank wurde eigens zu diesem Zweck bei Ebay ersteigert. Für behagliche Wärme sorgt eine Heizung namens „Bullerjahn“. Darin lodert an kalten Tagen ein Holzfeuer. Das Holz dafür wird meistens von den Mitgliedern angeliefert. Theke und Zapfanlage sind auch fester Bestandteil der Werkstatt geworden. Nur geschweißt, gesägt und gebohrt wird nicht mehr so wie früher. Die Treffen heute verlaufen daher recht komfortabel. Sogar eine kleine Küche steht bereit, um mitgebrachte Speisen vor dem Verzehr noch ein wenig aufzupimpen oder gar zu Erwärmen. Am Jubelabend mit der Presse hatte Thomas P aus B. einen, wie er meinte, schmackhaften Camembert und zahlreiche Cabanossiwürste mitgebracht. In der Küche packte er alles aus und rammte dekorativ ein Messer in den Käselaib. Während er nun das Brot schnitt meinte er zu


43 mir:„Zur Gründung vor 15 Jahren hatten wir solche Leckereien noch nicht, aber dafür selbst gebackenes Brot von Cilli Jobke! Das schmeckte besser als meines!“, und setze noch nach: „Schreief dik datt für dinnen Bericht op!“ Die ehrenwerten Herren jedoch mäkelten nach Verkostung des Käses an selbigen herum und befanden ihn für zu leicht bzw. als etwas zu fad… Diese Kritik schmetterte der Gescholtene aber durch nicht hinhören ab. Er wechselte das Thema und berichtete von neuerlichen Diebstählen von Arbeitsgeräten aus seinem Schuppen. Lapidarer Kommentar der Zuhörer: „Du lässt dir das doch mit Absicht klauen, damit Du nicht soviel d a mi t a r b e i t e n m u s s t “ . Zu m Lügenbunker gehören natürlich auch aktuelle politische Themen. Daraus entwickeln sich die besten Dispute, so wurde mir versichert. Merkels Asylpolitik. Für alle ehrenwerten Herren aus dem Lügenbunker aber kein Aufreger. Es herrscht Einigkeit beim Thema. Für sie ist klar, so wie Frau Merkel das macht, ist das Mist! Einmal jährlich machen die ehrenwerten Herren einen Ausflug. Immer auf Fronleichnam. Weil es da ja auch immer Donnerstag ist. Die Prozession in Egen wird dabei aber nicht verpasst, denn die geht ja bekanntlich immer am Sonntag danach. Es ist aber einmal passiert, dass man nach Köln gefahren ist und am Dom in die Kölner Prozession geriet. Da man statt der Altäre zahlreiche Brauhäuser angesteuert und besungen hatte, kam einer der „Lügenbunkerausflugsteilnehmer“ auf der Domplatte ungezielt und irrtümlich zwischen Bürgermeister Schramma und dem Kardinal Meisner zu stehen. So leicht kam er da nicht mehr aus der Prozession heraus. Und das als evangelischer Christ. Nun, davon berichten die ehrenwerten Herren noch heute mit Wonne. Aber es gibt auch bodenständigere Touren. Die letzte führte sie nach Egen ins Wirthaus bei Wigger. Nach einem leckeren Frühstück mit Frühschoppen nahmen sie an einer Führung durch die Egener Kirche teil. Höhepunkt im wahrsten Sinne war dabei die Aussicht aus dem Kirchturm.


44 Fröhliche Menschen im Lügenbunker. Links: Der junge Mann trägt einen ordentlichen Heiligenschein. Rechts: das auf dem Pressefoto fehlende ehrenwerte Mitglied des Lügenbunkers. Dessen Heiligenschein will sich aber nicht wirklich formieren. Sieht eher aus wie eine Kappe,,, Impressum Die Dorfzeitung Egen erscheint (meistens) vierteljährlich. Leserbeiträge sind ausdrücklich erwünscht. Beiträge bitte an die Postadresse oder elektronisch an: dorfzeitung@huserland.de Postadresse: Kottmannshausen 1 42477 Radevormwald Verantwortlich: Michael Huser Fotos: falls nicht anders markiert Michael Huser Redaktion: Michael Huser Freie Mitarbeiter/innen: Claudia Hinnüber Rosemarie Wendler Resi Goller Manfred Wurth


45 ZEITUNG FÜR DASKIRCHDORF EGEN Termine—Termine—Termine 07.10.2015 Trauergruppe in Egen4 20:00 bis 21:00 Uhr, mit Ina Rath 09.10.2015 Musik in Egen4 20:00 Uhr; „Dr. Mojo“ solo 10.10.2015 11.10.2015 Büchermarkt in Egen4 13-17 Uhr geöffnet 11.10.2015 Geführte Wanderung -Bever-Kultur-Tour 10 Uhr; ab Wanderparplatz in Egen 17.10.2015 18.10.2015 Büchermarkt in Egen4 13-17 Uhr geöffnet 19.10.2015 Montagsgespräch 19:30 Uhr; Sportlerheim - Pilgerweg Manfred Wurth 23.10.2015 Musik in Egen4 20:00 Uhr „Ballad of Crows“ 04.11.2015 Trauergruppe in Egen4 20:00 bis 21:00 Uhr, mit Ina Rath 08.11.2015 Geführte Wanderung - Mördertour 10 Uhr; ab Wanderparplatz in Egen 08.11.2015 St. Martinszug 17:30 Uhr; ab Kirche Egen 13.11.2015 Musik in Egen4 20:00 Uhr; „Umbo“ 29.11.2015 Adventsandacht 15:00 Uhr; Kirche Egen; anschl. Kaffee + Kuchen im Sportlerheim 02.12.2015 Trauergruppe in Egen4 20:00 bis 21:00 Uhr, mit Ina Rath 05.12.2015 Nikolausdampf im Huserland 11:00 bis 15:00 Uhr Eisenbahn-Fahrbetrieb zum „Saisonende“ 07.12.2015 Montagsgespräch 19:30 Uhr; Sportlerheim; Thema Advent und Weihnachten 13.12.2015 Geführte Wanderung - Zur Beverquelle 10 Uhr ;ab Wanderparplatz in Egen


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