Bleialfer Verzellchen
Ausgabe 6/2018
Pinwand
Nachgefragt
       Geschichten
    Unwetter
Damals
       Plattschwätzer
Firr de Pap, firr de Mam on hirr Konner


        Pinwand
Dieser Verein sorgt auch für eine Stärkung unserer Gastronomie und Dienstleistungsbetriebe . Ein Verein der am 17.10.1983 gegründet wurde, wo viele ehrenamtliche Stunden absolviert wurden, der  ist doch auch zu unterstützen. Nachwuchs suchen und finden ist sehr schwierig. Deshalb an dieser Stelle der Aufruf, sich bei Herrn Saxler oder Frau Baur zu melden, wenn Interesse besteht, mitzuarbeiten, Gäste zu begrüßen und zu informieren.  06555/8699 Robert Saxler 06555/931508  Edith Baur
Verabschiedung und Dank an   Anneliese Gönen, die 29 Jahre die Infostelle  der Schneifeltouristik, Bleialf bei ihr zu Hause zur Verfügung stellte und dies in ehrenamtlich, vorbildlicher Weise erledigte. Diese Anlaufstelle entfällt nun, eine Lösung muss gesucht werden.  Für die Zukunft wünscht sich die Ortsbürgermeisterin Edith Baur ein wenig mehr Interesse für die Arbeit.
Auf Initiative von Meggie Rings haben sich einige Bleialfer Kinder im Alter von 8-11 Jahren zusammen- gesetzt, um einmal über IHR Dorf zu schreiben. Was gefällt uns, was wünschen wir uns ? Entstanden ist diese Pinwand und vllt. kann sogar der eine oder andere Wunsch erfüllt werden. Ein Dankeschön der Redaktion  an Leon  , Michelle, Marie Sophie und Paul


        Neues aus der Kita
Tierische Neuigkeiten aus der Kath. KiTa Maria Himmelfahrt Bleialf
Dank der kindgerechten Führung von Susanne Elsen, mit Unterstützung von Felix und Hannah, konnten die Kinder Informationen über Haltung und Nutzen der Tiere sammeln. Bei den Pferden , der Tiltmann´s konnten die Kinder sogar eine Runde reiten und das Pferd striegeln. Christine Tiltmann zeigte ihnen, was zu beachten ist, wenn man sich einem Pferd nähert. Fragen zum Futter und Haltung wurden erklärt. Dank dieser Besichtigungen im Zuge der Projekt-Vorbereitung, konnten die Lernmäuse gut vorbereitet zum Hasenberghof starten. Auf dem Hof befinden sich Pferde, Schafe, Ziegen, Kühe, Esel, Schweine und Hühner aus altersbedingten oder tierschutzrechtlichen Gründen. Nach einem ersten Kennen lernen des Hofes und der Tiere , wurden bei einem weiteren Besuch die Tiere gefüttert und die Ställe ausgemistet. Ziel des Projektes ist es, dass die Kinder sich neugierig Wissen aneignen und achtsam mit ihrer Umgebung und der darin lebenden Tiere umgehen. Das Projekt wird durch die Dr. Axe-Stiftung gefördert, begleitet durch Innowego und war somit für die Kinder kostenfrei. Zwei der vier Busfahrten wurden vom Förderverein der KiTa Maria Himmelfahrt übernommen. Das KiTa-TeamTeam und die Lernmäuse bedanken sich bei allen Beteiligten für die Unterstützung und Mitwirkung des Projektes. © KiTa Bleialf
Im Zuge der Vorbereitung des Hasenberghof-Projektes zum Thema Tierschutz besuchten die Lernmäuse (Kinder im letzten KiTa-Jahr) der KiTa den Bauernhof von Familie Elsen und die Pferde von Christine Tiltmann in Bleialf. Höhepunkt dieses Projektes waren zwei Besuche zum
Bei Familie Elsen durften die zukünftigen Schulanfänger nicht nur die Tiere betrachten, sondern auch eine Kuh melken, füttern und auf einem Traktor Probe sitzen.
Volle Keller, sprudelnde Gullideckel, Strassen wurden zu Flüssen, kleine Bäche zum reißenden Strom, ganze Häuser wurden unbewohnbar. Feuerwehr und THW im Dauereinsatz und unzählige freiwillige Helfer waren zur Stelle ! Große Schäden gab es am Friedhof, in der Auwer- und der Bahnhofstrasse . Den Ortsteil Hamburg hat es am schlimmsten getroffen. Hier kamen die Wassermassen aus Richtung Brandscheid in Fluten den Berg herab und überschwemmten nicht nur Keller, sondern auch sämtliche Erdgeschosse. Bis zu 2m stand Wasser und Schlamm in den Wohnungen. Dank FFW und THW konnten einige Bewohner noch unverletzt aus ihren Häusern geborgen werden. Nachbarschaftshilfe großgeschrieben ! Ob Entrümpelung , Stromversorgung oder eine warme Mahlzeit, tagelang wurde für das Nötigste gesorgt. Auch das Besucherbergwerk ist zerstört. Die Wassermassen haben nicht nur den Stollen überflutet, auch wertvolle Museumsstücke sind nicht mehr brauchbar oder weggespült, auch das Jugendfreizeitlager wurde in Mitleidenschaft gezogen.„Am 1. Juni war im Ortsteil Hamburg (OG Bleialf) nichts mehr wie vorher.“ So OB Edith Baur. Sie möchte sich auch auf diesem Wege bei allen Helfern bedanken. „Allen Team's der freiwilligen Feuerwehren, Auw, Bleialf, Brandscheid, Kyllburg , Wolsfeld und dem THW Prüm, ein herzliches Dankeschön für den unermüdlichen Einsatz. Auch allen anderen Helfern möchte ich ein herzliches Dankeschön sagen, besonders aber den Nachbarn, dem Bergmannsvereinsteam und unserer Bleialfer FFW , sowie dem Fahrdienst für die Beköstigung der Hilfskräfte, außerhalb der schon gespendeten, gebrachten Brötchen, Teilchen und Kaffee. Den Landwirten, die unentgeltlich ihre Maschinen einsetzten, vielen Dank. Jeder auf seine Art war so wertvoll an diesem und auch am nächsten Tag.“
        Unwetter über Bleialf
Hasenberghof in Kronenburg.
Wer den Familien helfen möchte, kann sich auch gerne bei Ortsbürgermeisterin Edith Baur melden !


                                               Schneifeldom in Not
Bleialfer Verzellchen von Clemens TautgesDer „fette Donnerstag“ war das High-Light des Bleialfer Karneval für uns Kinder, verkleidet „heischen“ gehen ! - („songe joon“, hieß es eigentlich nur) den ganzen Nachmittag! (Natürlich erst nachdem die Schule aus war) Ende der 50ger, Anfang der 60ger war's, als meine Generation durchs Dorf zog und sich mit den Liedchen „ hier wohnt ein reicher Mann, der uns was geben kann“ oder mit „Jraas,Jraas, Jruumen, die Huhner plecke Blumen“, ein paar Süßigkeiten „erheischte“.  Schnell hatte sich unter uns Kindern rumgesprochen, wo es etwas Besonderes gab: in den beiden Metzgereien: ein leckeres, gutes Stück Wurst ! Dort war dann immer Hochbetrieb. Auch die vorhandenen Einzelhandelsgeschäfte ließen sich nicht lumpen. In dieser Zeit war eine Banane oder eine dicke Apfelsine schon etwas Besonderes. (Äpfel  hatte man am Abend meistens genug in seiner Tüte, weil fast jedes Haus einen Wintervorrat an Äpfeln auf dem Schrank liegen hatte.)  Noch heute schmunzele ich über ein „Apfelgeschenk“, das uns eine ältere Dame in der Unterbergstrasse machte: „Och, Kinderchen, was habt ihr euch schön verkleidet und so schön gesungen! Das muss aber jetzt auch belohnt werden: „hier habt ihr vier,1 Äpfelchen! Aber teilt es euch auch ehrlich“  Eberıfalls in der Unterbergstrasse gab' s mal eine Schüssel Wasser von oben herunter aufs Haupt - mit den Worten von Herrn Z.: „Ihr Dreckspänz habt E. nicht mitspielen lassen! Da, nehmt das und schert euch zum Teufel.“  So lag Freud und Leid manchmal sehr nahe beieinander.(schmunzel)  Ein 9jähriger Kamevals-Narr hatte von irgendwo her eine Karnevals-Maske, die einen alten Mann darstellte. Diese Maske war aus Plastik und stank entsetzlich, war aber eine Rarität. Um den alten Mann noch realer zu machen, steckte er eine alte Pfeife aus irgendwelchen  väterlichen Beständen in den Mundschlitz und eine angerauchte erkaltete Zigarre,  in den Pfeifenkopf . Und um noch realer zu wirken, zündete Herr Strass dem kleinen Narren vor Cafe Geibel diese halbgerauchte Zigarre mit einem Streichhölzchen an, und rauchend, paffend und qualmend, ja, auch ein bißchen stolz, zog der  kleine Narr als alter Mann verkleidet über den Marktplatz. Jetzt erst war die Figur richtig real !!  oder auch nicht. ?? Mittlerweile qualmte der alte Mann aus Augen, Ohren, Nase und  Mund-Schlitzen der Maske und diese stank plötzlich noch entsetzlicher. Der alte Mann bekam keine Luft mehr, hustete und kotzte schließlich in die Innenseite der Maske !!Der kleine Narr, riss sich im Laufen das Opa-Antlitz vom Gesicht, japste nach Luft, pitschte die Hinter-backen feste zusammen, bis er die Toilette am Saal Zwicker erreichte, die für die  nächsten 2 Stunden seine Erholungsstätte wurde.  „Jraas,Jraas, Jruurnen“ war für diesen Tag gelaufen. Aschpfahl durch Zigarrendämpfe und Magenkıämpfe war der Tag für den kleinen Karnevals-.Jeck vorbei.  Woher ich das weiß? Verrat ich nicht .... ..!    
Nähert man sich dem Ort Bleialf, so sieht man aus allen Richtungen die katholische Pfarrkirche, welche das Ortsbild prägt. Der "Schneifeldom", wie sie auch genannt wird, ist das sichtbare Zeichen einer langen geschichtlichen Entwicklung vom Mittelalter bis zum 21.Jahrhundert.Um 1390 erbaut; der zugehörige Glockenturm von 41m Höhe ist noch älter und stammt aus der Zeit um 1110.
Pfarrer Jochen Kohr beschreibt die Situation in seinem Bericht für's Verzellchen so :„Früher war alles besser“ - oder etwa doch nicht? Dass frühere Generationen trotz ihres Bewusstseins für die Vergänglichkeit aller Dinge größeren Wert auf Haltbarkeit gelegt haben als unsere heutige „Wegwerfgesellschaft“, zeigt sich in vielen Bauwerken aus vergangenen Zeiten. Neben einigen sehr alten Häusern sind es auf dem Land vor allem Kirchen und Kapellen, die aufgrund ihrer soliden Bauweise die Jahrhunderte überdauert haben. Für unsere Pfarrkirche Maria Himmelfahrt kann man das ebenfalls sagen – allerdings leider nur für den Turm, der wohl der älteste erhaltene Teil ist (Holzuntersuchungen weisen auf das Jahr 1107 hin), und für die „Alte Kirche“, deren Dachstuhl nach neuesten Erkenntnissen um 1383 errichtet wurde, also etwa 100 Jahre früher als bisher angenommen. Wer momentan die Bleialfer Kirche betritt, kann diese Situation unmittelbar erfahren: Die „Neue Kirche“, also der Erweiterungsbau aus den 1920er Jahren, ist ein großer Sanierungsfall, während die mehr als 500 Jahre ältere „Alte Kirche“ noch ganz gut dasteht. Woran liegt das? Es liegt, wie angedeutet, an der Bauweise: Die „Alte Kirche“ wurde mit einem steinernen Gewölbe ausgestattet, über dem ein Eichenholzdachstuhl die Dacheindeckung trägt. Das Gewölbe ist selbsttragend. Zwar ist der Dachstuhl der „Alten Kirche“ auch nicht vollkommen in Ordnung und muss im Zuge der Arbeiten repariert werden, aber sehr viel gravierender ist die Situation in der „Neuen Kirche“: Um den großen Raum mit einem schönen, weiten Gewölbe auszustatten, das außerdem von großen Lichtöffnungen durchbrochen ist, die den Kirchenraum an hellen Tagen in ein strahlendes Licht tauchen, wurde eine Drahtputzdecke („Rabitzdecke“) eingebaut, die genau diese Möglichkeiten bietet. Die zu Anfang des 20. Jahrhunderts sehr beliebte und vielseitige Technik hat Vorteile, aber auch Nachteile: Die aus Eisenmatten und Gipsputz bestehende Decke (ca. 6-8 cm dick) kann sich nicht selbst tragen, sondern wird mit vielen fingerdicken Eisendrähten am Dachstuhl aufgehängt. Das ist so lange kein Problem, wie diese Aufhängung stimmt und der Dachstuhl nicht nachgibt. Genau das jedoch ist in unserer Kirche passiert: Der Nadelholzdachstuhl ist schon in den 20er Jahren falsch geplant und zu schwach gebaut worden, um sich selbst, das Dach und die Rabitzdecke tragen zu können. Holz ist zwar geduldig, wie der Zimmermann sagte, aber im vergangenen Winter hat es unter der mehrfachen Überlastung nachgegeben: Zwei der Hauptbinder sind durchgebrochen, und wegen der Gefahr, dass die verspannte Rabitzdecke abreißt und herunterfällt – wie schon in anderen Kirchen geschehen – musste leider vor dem Weißen Sonntag der Kirchenraum bis auf weiteres gesperrt werden. Momentan laufen die Planungen für die sehr aufwändige Sanierung, für die mehrere Möglichkeiten in Betracht kommen. Die Fachleute ermitteln noch, was das Beste in unserem Fall sein wird. Bis dahin steht nur die „Alte Kirche“ für Gottesdienste zur Verfügung, was uns aber an normalen Sonntagen oft das schöne Erlebnis einer vollen Kirche beschert. In der Kirche steht eine Bildtafel mit Fotos und Zeichnungen, auf denen auch ein Laie die Problematik nachvollziehen kann. Die Finanzsituation der Kirchengemeinde ist alles andere als gut; die Darlehensverpflichtungen aus mehreren Baumaßnahmen belaufen sich auf weit über 100.000 €. Jede finanzielle Hilfe ist also herzlich willkommen, um diese große Aufgabe bewältigen zu können, vor der wir stehen! Die Bleialfer Kirche ist die zweitgrößte im Bereich der künftigen Pfarrei Prüm (ab 2020), und wird weiterhin eine wichtige Bedeutung als kirchlicher Mittelpunkt haben. Deshalb gibt es gute Gründe, diese Sache mit Zuversicht anzugehen, und damit unserer Kirche Zukunft zu geben. Pastor Jochen Kohr
1924-1927 kam der große Anbau hinzu. Unser Schneifeldom - Kulturgut und Schmuckstück in einem. Nun knackt es kräftig im Dachgebälk des nur 90 Jahre alten Anbau's.


        an einem Strang ziehen und gemeinsam auf den "Arsch" fallen
Sagenumwobene Geschichten, Legenden und Erzählungen gibt es  rund um den Schneifeldom, insbesondere von den Bleialfer Glocken, wo jede einzelne ihr eigenes "Verzellchen" hat. Hier eine Aufzeichnung von Erwin Kaufmann zur Annaglocke. Die Vorgeschichte : 1942 wurde die Annaglocke ( wie viele andere auch) zu Kriegszwecken abgeholt und zur Umschmelzung verbracht , niemand glaubte damals sie je wieder in Bleialf läuten zu hören bis 1948. Hier beginnt Erwin Kaufmanns Erzählung. Das Dorfgespräch: die Glocke ist nicht eingeschmolzen sondern noch vorhanden, dann wieder es ist doch nicht wahr. Eines Tages dann durch Pastor Hartel eine Bestätigung, die Glocke ist in Hamburg identifiziert und kommt zurück. Wann und wie der Rücktransport von Hamburg nach Bleialf erfolgte ist mir nicht bekannt. Man erzählt, dass Hein Reinards mit Nikla Brodel die Glocke in Hamburg abgeholt hat, das ist aber äußerst unwahrscheinlich. Auf einmal war die Glocke in Bleialf und das Problem war die Wiederaufhängung im Turm. Durch örtliche Handwerker wie Maurer Paul Weber, Schlosser Hans Braun, wurde alles geprüft und die Montage schien möglich. Ein Schallloch wurde unten verbreitert - Mauerwerksabbruch- und ein Balken für die einfache Seilrolle montiert. Der Balken musste weit auskragen, da der Turm sich nach oben verjüngt. (mindestens 1 m)  Oben im Turm waren Balken vorbereitet, die aus dem Schallloch ragten um dort die Glocke abzusetzen und in den Turm hinein zu ziehen. Ein weiteres Problem war die Beschaffung von einem Seil, das lang genug war. Es war einfach nicht vorhanden und so wurden mehrere alte Glockenseile aneinander geknotet. Ein Seilstück war so lang, dass der erste Knoten erst hinter der Seilrolle war. Man hatte Angst, die Glocke fällt herunter beim hochziehen und irgendeiner hatte die Idee, wir legen Klafterholz auf die evtl. Sturzstelle. 2 m x 2m und 1 m hoch. Die Mannschaft musste mindestens so schwer sein wie die Glocke und das gesamte Seil, mindestens 25 Zentner - besser mehr und die Zugmannschaft musste auch kräftig sein, denn es konnten Schwierigkeiten auftreten und dann musste festgehalten werden. Die Zugvorrichtung war nur eine einfache Rolle. Eine Bremse war nicht vorhanden. Gezogen wurde nach Kommando - Hau Ruck, Hau Ruck ..... Beim ersten Anziehen musste zuerst das Seil stramm gezogen werden und dann verließ die Glocke den Boden. Das Hochziehen klappte ganz gut, aber als man auf 2/3 der Höhe war, riss das Seil hinter der Rolle und die Glocke fiel wieder herunter auf den vorbereiten Holzstapel. Da das Gegengewicht fehlte, fiel die komplette Zugmannschaft auf ihr Hinterteil. Ob am selben Tag oder erst später der zweite Versuch gemacht wurde weiß Erwin Kaufmann nicht mehr. Das Seil wurde neu verknotet ( wahrscheinlich viel sorgfältiger als beim ersten mal) und die Aktion klappte. Die Glocke hatte einen Riss, ob er vom Sturz herrührt kann man nicht mehr sagen. Vielleicht ist er bereits beim herunterholen entstanden oder bei einem der vielen Transporte und Umladungen.    Erwin Kaufmann schmunzelt :" Endlich zogen 20 Leute an einem Strang und fallen gleichzeitig auf den Arsch."
Das rechte Foto zeigt Dieter Wirtsfeld und Edi Leuwer vor der abgstürzten Glocke aus dem Jahre 1683. 2003 konnte die Annaglocke repariert werden und fand ihren angestammten Platz wieder im  Schneifeldom.( nur diesesmal mit einem Kran).


        die Hubertbrücke  
Mein Lieblingsplatz ! von Clemens Tautges Wer als Wanderer in meiner schönen Eifel-Heimat ortsnah unterwegs war wird sie bestimmt kennen: die "Hubert-Brücke" ! Ein Kleinod, welches durch den Eifelverein Bleialf unter großer Mithilfe unseres Dorfbewohners Hubert Hoffmann vor vielen Jahren    zur Alfbachüberquerung am Wanderweg 5 / 6 errichtet wurde.  Desöfteren schon hat die Alf, wenn sie böse wurde (Hochwasser) die Brücke zerstört, oder sie war einfach nur morsch geworden. Aber immer wurde sie durch viele Helferlein wieder instant gesetzt. Im Alftal, zwischen Bleialf und Großlangenfeld, erinnert sie mich bei jeder Angeltour an Hubert, den ich ja auch gut kannte, der aber leider schon vor Jahren seine letzte große Wanderung angetreten hat. Was ist aber so faszinierend an der Brücke?
Das erkennst und fühlst du erst, wenn du dir Zeit nimmst und dich, am besten natürlich im Sommer, mit über dem gurgelnden Wasser baumelnden Beinen auf die rauen Stämme setzt, dein Butterbrot auspackst, dir ein leckeres Getränk gönnst, (vom Zigarettchen spreche ich nicht,,,) und deine Blicke schweifen lässt: über fettes grünes Gras, über auf der Weide grasende Kühe und Pferde, über grüne Laub - und Fichtenwälder......Und senkst du deinen Blick, fliesst unter dir das klare Wasser der Alf indem die kleinen Ellritzen ihr munteres Treiben zeigen und den Brotkrümeln nachsetzen, welche du ins Wasser krümelst. Mit Glück und gutem Auge erkennst du auch andere kleine Bachbewohner: die Mühlkoppe, den Schlammpeitzger, den Steinbeißer und du entdeckst die Köcherfliege in ihrer Schutzhülle, welche wie kleine lebendes Holz-Stöckchen über den Grund krabbeln. Selbst größere Bachforellen und  Döbel schwimmen unter dir hindurch. In solchen Momenten erkennst du wie schön die Natur ist, wie wichtig es ist, unsere Bäche zu schützen, unsere Kleintier-Wasserwelt zu erhalten, und, und, und....! Wenn du längere Zeit dort ruhig verharrst, kann es auch dir passieren, daß plötzlich ein kleines blau schimmerndes Juwel knapp über der Wasseroberfläche in blitzschnellem Flug unter der Brücke durchschießt: der Eisvogel! (Ja, dieses Erlebnis hatte ich mehrmals) Rundherum hörst du das Zirpen der Grashüpfer, nicht weit entfernt das Schnattern einer Wildente und über dir zieht der Bussard mit schrillem Schrei seine Runden.Von den höheren Baumgipfeln schaut der kleine Buntspecht auf deine Rast. Ja ! - Es ist schon ein besonderes Plätzchen an Huberts Brücke und wer weiß : vielleicht sitzt Hubert auch schon mal schmunzelnd neben dir


        Damals      
Foto  M. Berkels
Bleialfer Verzellchen von Clemens TautgesDer „fette Donnerstag“ war das High-Light des Bleialfer Karneval für uns Kinder, verkleidet „heischen“ gehen ! - („songe joon“, hieß es eigentlich nur) den ganzen Nachmittag! (Natürlich erst nachdem die Schule aus war) Ende der 50ger, Anfang der 60ger war's, als meine Generation durchs Dorf zog und sich mit den Liedchen „ hier wohnt ein reicher Mann, der uns was geben kann“ oder mit „Jraas,Jraas, Jruumen, die Huhner plecke Blumen“, ein paar Süßigkeiten „erheischte“.  Schnell hatte sich unter uns Kindern rumgesprochen, wo es etwas Besonderes gab: in den beiden Metzgereien: ein leckeres, gutes Stück Wurst ! Dort war dann immer Hochbetrieb. Auch die vorhandenen Einzelhandelsgeschäfte ließen sich nicht lumpen. In dieser Zeit war eine Banane oder eine dicke Apfelsine schon etwas Besonderes. (Äpfel  hatte man am Abend meistens genug in seiner Tüte, weil fast jedes Haus einen Wintervorrat an Äpfeln auf dem Schrank liegen hatte.)  Noch heute schmunzele ich über ein „Apfelgeschenk“, das uns eine ältere Dame in der Unterbergstrasse machte: „Och, Kinderchen, was habt ihr euch schön verkleidet und so schön gesungen! Das muss aber jetzt auch belohnt werden: „hier habt ihr vier,1 Äpfelchen! Aber teilt es euch auch ehrlich“  Eberıfalls in der Unterbergstrasse gab' s mal eine Schüssel Wasser von oben herunter aufs Haupt - mit den Worten von Herrn Z.: „Ihr Dreckspänz habt E. nicht mitspielen lassen! Da, nehmt das und schert euch zum Teufel.“  So lag Freud und Leid manchmal sehr nahe beieinander.(schmunzel)  Ein 9jähriger Kamevals-Narr hatte von irgendwo her eine Karnevals-Maske, die einen alten Mann darstellte. Diese Maske war aus Plastik und stank entsetzlich, war aber eine Rarität. Um den alten Mann noch realer zu machen, steckte er eine alte Pfeife aus irgendwelchen  väterlichen Beständen in den Mundschlitz und eine angerauchte erkaltete Zigarre,  in den Pfeifenkopf . Und um noch realer zu wirken, zündete Herr Strass dem kleinen Narren vor Cafe Geibel diese halbgerauchte Zigarre mit einem Streichhölzchen an, und rauchend, paffend und qualmend, ja, auch ein bißchen stolz, zog der  kleine Narr als alter Mann verkleidet über den Marktplatz. Jetzt erst war die Figur richtig real !!  oder auch nicht. ?? Mittlerweile qualmte der alte Mann aus Augen, Ohren, Nase und  Mund-Schlitzen der Maske und diese stank plötzlich noch entsetzlicher. Der alte Mann bekam keine Luft mehr, hustete und kotzte schließlich in die Innenseite der Maske !!Der kleine Narr, riss sich im Laufen das Opa-Antlitz vom Gesicht, japste nach Luft, pitschte die Hinter-backen feste zusammen, bis er die Toilette am Saal Zwicker erreichte, die für die  nächsten 2 Stunden seine Erholungsstätte wurde.  „Jraas,Jraas, Jruurnen“ war für diesen Tag gelaufen. Aschpfahl durch Zigarrendämpfe und Magenkıämpfe war der Tag für den kleinen Karnevals-.Jeck vorbei.  Woher ich das weiß? Verrat ich nicht .... ..!    
1951 erwarben sie das Haus von Christian Voutz und bauten es zu einem kleinen Laden um. Auf kleinstem Raum gab es fast alles, was man zur damaligen Zeit begehrte und brauchte. Waren es die köstlichen Wurstwaren, Obst oder Süßigkeiten, die Wolle zum stricken, das Parfüm oder die Puppe für Weihnachten, alles war da. Den Kassenbon gab es handschriftlich, da würde heute so manchem Kassierer schnell schwindelig werden. Und noch etwas gab es in diesem kleinen Haus --- da Fritz Schaefer von Hause aus Fotograf war, konnte man sich bei ihm auch Passbilder machen lassen und nicht nur das, er entwickelte auch die Fotos seiner Kunden selbst.
Bei so manchem Leser werden bei diesen Fotos Erinnerungen wach ! "Das war doch das kleine Geschäft "Schaefer" in der Bahnhofstraße" !
Das Ehepaar Christel und Fritz Schaefer sind in den Wirren des Krieges 1941-42 in die Schneifel gelangt und fanden Unterkunft einem Zollhaus bei Radscheid. Als 1949 diese Gebäude wieder vom deutschen Zoll übernommen wurden, zog Familie Schaefer nach Bleialf ins alte " Färber-Haus (heute Josef Michaelis).
1962/63 konnte man dann auf der schräg gegenüberliegenden Seite der Bahnhofstraße eine Scheune von Leo Molitor ( Jäpen Leo) erwerben und nach und nach ein neues Kaufhaus aufbauen. Am "Freitag den 13". Oktober 1976 konnte der jetzige Frischmarkt Schaefer eröffnet werden. .
Sohn Friedel mit Ehefrau Anita sind heutige Inhaber. So kann Bleialf sich glücklich schätzen, auch ein Lebensmittelgeschäft  in der Dorfmitte zu haben. Die Redaktion bedankt sich herzlich bei Familie Schaefer für die freundliche Unterstützung und die Bereitstellung der Fotos.


        Plattschwätzer
Bleialfer Verzellchen von Clemens TautgesDer „fette Donnerstag“ war das High-Light des Bleialfer Karneval für uns Kinder, verkleidet „heischen“ gehen ! - („songe joon“, hieß es eigentlich nur) den ganzen Nachmittag! (Natürlich erst nachdem die Schule aus war) Ende der 50ger, Anfang der 60ger war's, als meine Generation durchs Dorf zog und sich mit den Liedchen „ hier wohnt ein reicher Mann, der uns was geben kann“ oder mit „Jraas,Jraas, Jruumen, die Huhner plecke Blumen“, ein paar Süßigkeiten „erheischte“.  Schnell hatte sich unter uns Kindern rumgesprochen, wo es etwas Besonderes gab: in den beiden Metzgereien: ein leckeres, gutes Stück Wurst ! Dort war dann immer Hochbetrieb. Auch die vorhandenen Einzelhandelsgeschäfte ließen sich nicht lumpen. In dieser Zeit war eine Banane oder eine dicke Apfelsine schon etwas Besonderes. (Äpfel  hatte man am Abend meistens genug in seiner Tüte, weil fast jedes Haus einen Wintervorrat an Äpfeln auf dem Schrank liegen hatte.)  Noch heute schmunzele ich über ein „Apfelgeschenk“, das uns eine ältere Dame in der Unterbergstrasse machte: „Och, Kinderchen, was habt ihr euch schön verkleidet und so schön gesungen! Das muss aber jetzt auch belohnt werden: „hier habt ihr vier,1 Äpfelchen! Aber teilt es euch auch ehrlich“  Eberıfalls in der Unterbergstrasse gab' s mal eine Schüssel Wasser von oben herunter aufs Haupt - mit den Worten von Herrn Z.: „Ihr Dreckspänz habt E. nicht mitspielen lassen! Da, nehmt das und schert euch zum Teufel.“  So lag Freud und Leid manchmal sehr nahe beieinander.(schmunzel)  Ein 9jähriger Kamevals-Narr hatte von irgendwo her eine Karnevals-Maske, die einen alten Mann darstellte. Diese Maske war aus Plastik und stank entsetzlich, war aber eine Rarität. Um den alten Mann noch realer zu machen, steckte er eine alte Pfeife aus irgendwelchen  väterlichen Beständen in den Mundschlitz und eine angerauchte erkaltete Zigarre,  in den Pfeifenkopf . Und um noch realer zu wirken, zündete Herr Strass dem kleinen Narren vor Cafe Geibel diese halbgerauchte Zigarre mit einem Streichhölzchen an, und rauchend, paffend und qualmend, ja, auch ein bißchen stolz, zog der  kleine Narr als alter Mann verkleidet über den Marktplatz. Jetzt erst war die Figur richtig real !!  oder auch nicht. ?? Mittlerweile qualmte der alte Mann aus Augen, Ohren, Nase und  Mund-Schlitzen der Maske und diese stank plötzlich noch entsetzlicher. Der alte Mann bekam keine Luft mehr, hustete und kotzte schließlich in die Innenseite der Maske !!Der kleine Narr, riss sich im Laufen das Opa-Antlitz vom Gesicht, japste nach Luft, pitschte die Hinter-backen feste zusammen, bis er die Toilette am Saal Zwicker erreichte, die für die  nächsten 2 Stunden seine Erholungsstätte wurde.  „Jraas,Jraas, Jruurnen“ war für diesen Tag gelaufen. Aschpfahl durch Zigarrendämpfe und Magenkıämpfe war der Tag für den kleinen Karnevals-.Jeck vorbei.  Woher ich das weiß? Verrat ich nicht .... ..!    
            Unter Uns
Heute versuchen wir es von F bis H Buchstaf F :Fiescht : oberster Dachbalken von Giebel zu Giebel ; Flantes : Faxenmacher, langer Schlingel ; Flapp / Kiehflapp (Kuhfladen) oder auch ein leichter Schlag ; Flemm : Unlust (arm Dier an sech han) ; Flinneken: Flügel zb. bei Hühnern ; Flux/ Floutz : schmaler Abzugsgraben in Wiesen zur Be und Entwässerung ; Fluxbeil =einer Hacke ähnlich, mit einem Beil versehenes Gerät um die Fluxen/ Floutzen anzulegen. Fonzel: trübe Lampe, schlechte Lichtquelle. auch zweifelhaftes, unordentliches Weibsbild.
Ein Außenstehender mag es kaum feststellen, aber das Eiflerische ist eine äußerst variantenreiche Sprache, die von Ort zu Ort kleine Unterschiede aufweist. Vermutlich gibt es keine zwei Dörfer in der Eifel, in denen exakt die gleiche Mundart gesprochen wird. Man unterscheidet im Tonfall, in der Aussprache und besonders in der Abwandlung von Vokalen. Ein Beispiel: Kinder heißen in der westlichen Eifel "Konner", in der Südeifel „Kanner“, in der Vulkaneifel „Kunner“ oder „Könner“ . Dehnungslaute sind unterschiedlich lang, Silben werden unterschiedlich betont, einzelne Vokale mal mehr mal weniger abgewandelt: ich = esch, eisch, eysch, äisch, eeisch.   Daher verzeiht uns , wenn wir nicht immer die genaue Aussprache und dann auch noch die richtige Rechtschreibung dazu finden.
Buchstaf G. Han Herbert un Walter nejst jefond ous dem Jrond =  Die meisten Wörter mit G am Anfang spricht der Schneifeler mit J.   Janz ehrlich. ( Obwohl man geografisch keinen geraden Strich von West nach Ost ziehen kann, gibt es die sogenannte “J-Grenze“. In der nördlichen Eifel werden viele  „G“ durch „J“ ersetzt. (goot – jood, gester – jester, gruß – jruß).Buchstaf H Hafel: Handvoll hallijen: stoßweise atmen v.a bei Hunden nach dem Lauf ; Hänk : Handgriff ( Henkel) auch : Eine zu lange Verweildauer beim  Frühschoppen (en lang Hänk) Halsched: Hälfte Hanessen: Sammelname für Schirmflicker,Korbmacher und andere Wandergewerbe. Hickert : Aufstoßen / Schluckauf ; Hoareljäns : Zugvögel -Schneegänse , Kraniche, Graugänse huffertisch : eitel , hochnäsig ; Himmelsdierchen : MarienkäferHospes: einfältiger ungeschickter Mensch Herbert de Flantes un Walter den Hospes han nu jenuch verzahlt.
Redaktion : Sven Küster,15 , Schüler ;  Justin Horper,16, Schüler ; Meggie Rings , 49, Hausfrau ; Walter Hack, 50, Maurer ; Herbert Hoffmann, 56, Weber  ;  Marga Berkels , 61,   die, die von ihren eigenen Ideen  überholt wird ! Herausgeber : Ortsgemeinde Bleialf ; Verantwortliche Redakteure :  Marga Berkels, Meggie Rings ; Haftungshinweis: Trotz sorgfältiger, inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für Druckfehler oder Falschinformation . Für die Inhalte externer Beiträge, sind ausschließlich die Autoren verantwortlich . Sollte trotz Einholung , der Erlaubnisse zur Veröffentlichung , unbeabsichtigt in irgendeiner Weise gegen ein Urheberrecht verstoßen worden sein, teilen Sie uns dies bitte  mit. Die Rechte an den Inhalten und Fotos gehören den angegebenen Autoren , eine anderweitige Verwendung  ist nicht gestattet. unsere Kontaktdaten : E-mail :  red-verzellchen@web.de  oder Tel. 49  1512 3000 746