Wandern Trekking Klettersport
E-Magazin
Outdoor Im-Puls
Foto: Claus-Georg Petri
 www.outdoor-im-puls.de
Spaß im Pulver  
25 Seiten
Die schönsten Schneeschuh-Touren
3/2017
Großer Walserweg
Saalfelden Leogang Einfach Wandern
Sechs Tage Hüttentrekking Spurensuche vom Kleinwalsertal bis Klosters
TrekkingHadrian's Wall, England
PorträtSherpa Adventure Gear, Nepal
PortätsWanderweiber


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Haltet die Berge sauber
Claus-Georg Petri redaktion@outdoor-im-puls.de
Komm her, Drecksack. Keine Sorge: Gemeint ist zum Beispiel der orange Beutel, den Deuter seinen Rucksackkäufern mitgibt, damit sie in den Bergen ihren Müll darin verstauen. Runter von den Bergen. Nun erneuert der Österreichische Alpenverein an die Aktion "Saubere Berge". Eine Selbstverständlichkeit? Wohl kaum, dann bräuchte es keine mahnenden Schilder am Einstieg in die freie Bergwelt. Und doch vermüllen die Berge immer mehr. Was ist dagegen zu tun? Jeder ist gefragt: Passt aufeinander auf, dass jeder Müll wieder mit ins Tal trägt. Hebt unterwegs Abfall auf, nehmt ihn mit bis zur nächste Tonne. Jeder kann Vorbild sein - wenn jeder mitmachst. Das Ziel ist einfach und klar: Die Berge sollen sauber bleiben. Wie sinnvoll das ist? Das zeigt die Lektüre von Outdoor Im-Puls. Viel Spaß dabei. Herzlichst, Claus-Georg Petri
Auf ein Wort
Foto: Claus-Georg Petri


 Outdoor im Puls – mit Outdoor Im-Puls 
Inhalt
Das gibt's diesmal
  3 Auf ein Wort: Haltet die Berge sauber   6 Auftakt: Musik im Trentino   8 Wandern: Sächsische Schweiz 10 Wandern: Bad Peterstal-Griesbach 12 Wandern: Neuer Schluchtenweg, Vinschgau 14 Wandern: Tessin, Schweiz 24 Saalfelden Leogang: Fitness an der frischen Luft 30 Hüttentrekking: Großer Walserweg, Teil 1


FotoLOLIN
Wanderfamilie bei Saalfelden Leogang
56 Tirol: Klettersteigtipps 64 Hotel-Tipps: Südtirol 68 Hütten-Tipps: Pfronten und Schweiz 70 Firmenporträt: Sherpa Adventure Gears, Nepal 76 Zubehör: Outdoor und Trekking 60 Hütten-Tipps 84 Bücher 86 Trekking: Hadrian's Wall, England 98 Zum guten Schluss/Impressum


AuftaktMusik im Trentino


Foto: Trentino Marketing_Marisa Montibller_Val di Fassa.jpg
Im Rahmen des Musikfestivals Sounds of the Dolomites bietet die norditalienische Region Trentino vom 7. Juli bis 31. August 2017 internationalen Musikgrößen eine Bühne für ihre Werke. Musiker, Komponisten und Songwriter präsentieren ihr Programm an außergewöhnlichen Orten hoch in den Bergen. Felsen, kleine Bergseen und Wälder bilden die Kulisse für das einzigartige Event-Highlight. Die Konzerte zu besuchen ist kostenlos.
Haste Töne


WandernSächsische Schweiz
Zwischen Dresden und Prag liegt eine der ältesten Tourismusregionen Deutschlands: das Elbsandsteingebirge. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts kommen Reisende hierher, um die eindrucksvollen Formationen aus 100 Millionen Jahre altem, gepresstem Meeressand zu bewundern. Bei Langenhennersdorf eröffnet sich Familien der größte natürliche Abenteuerspielplatz der Sächsischen Schweiz: das Felsenlabyrinth. Kinder klettern über zerklüftete Steine, zwängen sich in enge Felsspalten, kriechen in dunkle Höhlen und überwinden kleine Schluchten. Um die Orientierung nicht zu verlieren, ist das Labyrinth mit Zahlen nummeriert. Der Weg beginnt am Parkplatz „Hohler Stein“ zwischen Langenhennersdorf und Bielatal.Info: www.saechsische-schweiz.de
Da geht's lang


Foto: Frank Exß


WandernBad Peterstal-Griesbach 
Insgesamt bietet Bad Peterstal-Griesbach Wanderfreunden nun die folgenden drei zertifizierten Premium-Rundwanderwege:1. den Schwarzwaldsteig für Weitblicker, 2. den Wiesensteig für Genusssucher und 3. den Himmelssteig für Höhenverliebte. Alle drei Routen erstrecken sich jeweils über elf bis zwölf Kilometer. Der jüngst eröffnete Himmelssteig verfügt sogar über 94 Erlebnispunkte und damit über eine perfekte Dramaturgie. Die Wanderungen überraschen mit eindrucksvollem Landschaftswechsel. Ob genussvoll über grüne Wiesen, auf Steinpfaden durch ein Bachbett oder anspruchsvoll über die Höhen, vorbei an natürlichen Wasserfällen – jeder kann sich seinen Premiumweg je nach Vorlieben und Kondition aussuchen. Stets erwartet Wanderer ein intensives Naturerlebnis.
Das ist ja ausgezeichnet
Große Ehre für Bad Peterstal-Griesbach: Die Stadt im Renchtal, Schwarzwald, wurde am 29. April 2017 als erster Premium-Wanderort in Deutschland ausgezeichnet.


Der elf Kilometer lange Himmelssteig beginnt am Waldrand oberhalb des Freibades im Ortsteil Bad Peterstal. Die ersten drei Kilometer führen auf moosigen, grasigen oder felsigen Wegen bergauf durch Buchen-Tannen-Wälder von 433 auf 657 Meter über NN. Erstes Etappenziel ist eine 22 Meter lange Weißtannenbank, von der aus sich ein weiter Blick auf das obere Renchtal eröffnet. Wurzelwege und Wiesenpfade leiten am Paradiesfelsen vorbei zum Holchen-Wasserfall, der mitten im Wald acht Meter in die Tiefe stürzt. Von hier geht es weiter zum steilen Himmelsfelsen mit Himmelsliege, Rastbänken und schöner Aussicht ins Tal. Waldpfade führen durch ein Bergbachtal. Auf weichen Waldwegen und Wiesenpfaden legt er gemütlich die letzten beiden Kilometer zurück.
Info: Tel.: 07806/910015, www.bad-peterstal-griesbach.de
Foto:KTG/Ulrike Klumpp


WandernNeuer Schluchtenweg, Vinschgau


Foto:Vinschgau Marketing/Frieder Blickle
Der Südtiroler Vinschgau hat eine aussichtsreiche Attraktion mehr: Am 18. Juni 2017 wurde der neue Plima-Schluchtenweg im hinteren Martelltal feierlich eröffnet. Neugierige können ihn aber ab sofort begehen. Kunstvoll gefertigte Stahlkonstruktionen in Form einer Kanzel, einer Hängebrücke, einer Sichel und einer Kelle führen Besucher so nah wie möglich ans Wasser. Der Weg leitet lediglich hin zu dem, was es schon gibt. Die wahre Attraktion ist die Schlucht. Ein Naturdenkmal, das Eis und Schneeschmelze der Marteller Gletscher in Jahrtausenden geformt haben und das bisher kaum zugänglich war. Gut eineinhalb Stunden Gehzeit benötigen Wanderer für den fünfeinhalb Kilometer langen Rundwanderweg – und gewinnen so ungeahnte Einblicke in das Bergwasser-Schauspiel.   Info: www.vinschgau.net
Hoch überm Wasser


Wandern
Tessin, Schweiz
Schwindelfrei
Im Tessin sind Wanderer am Morgen auf alpinen Höhen unterwegs und sitzen am Nachmittag gemütlich unter einer Palme am Seeufer. Abgelegene Gebiete sind mit Bus und Bahn gut erreichbar und lassen sich mit dem kostenfreien „Ticino Ticket“ bequem erkunden.


Ponte Tibetano: Wanderung mit AdrenalinkickIn Monte Carasso, wenige Kilometer von Bellinzona entfernt, beginnt die familienfreundliche Wanderung zur Ponte Tibetano, die mit 270 Metern längste tibetische Hängebrücke der Schweiz. Die vierstündige Tour führt vorbei an Weingütern, die zur Degustation des exzellenten Tessiner Merlot einladen, bis hinauf in das malerische Dorf Curzútt, ausgezeichnet mit dem Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes. Im Ortskern mit typischen Tessiner Steinhäusern lädt ein kleines Gasthaus zur verdienten Pause ein. Nur wenige Wanderminuten entfernt steht die kleine Kirche San Barnàrd, die Fresken aus dem 14. und 15. Jahrhundert verzieren. Die Überquerung der neuen tibetischen Hängebrücke, die über die 100 Meter tiefe Schlucht führt, verspricht einen Adrenalinkick und herrliche Aussichten.Länge: 7,91 Kilomenter, Dauer: 4 Stunden, Schwierigkeitsgrad: mittel.San Salvatore – Morcote: zwischen Natur und KulturEin Klassiker schlechthin ist die Tour vom Gipfel des San Salvatore durch Kastanienwälder bis hinab an den Luganersee nach Morcote, das 2016 zum schönsten Dorf der Schweiz gekürt wurde. Von Lugano-Paradiso aus bringt die Standseilbahn Besucher auf den 912 Meter hohen Gipfel.
Tessin
Foto: Clemes Emmler/Zweitälerland


Vom Dach der Kirche und der Aussichtsterrasse aus haben Wan-derer einen 360-Grad-Rundblick, bevor es durch den Wald ins Künstlerdorf Carona geht. Hier lohnt es sich, den botanischen Garten Parco San Grato zu besuchen: 62.000 Quadratmetern und die artenreichste Sammlung an Azaleen, Rhododendren, Koniferen und Nadelbäumen des Tessins. Weiter durch den Kastanienwald und über Hunderte von Treppenstufen geht es an den See nach Morcote, wo eine Schiff- oder Busfahrt zurück nach Lugano führt. Länge: 9,81 Kilometer, 3,5 Stunden, Schwierigkeitsgrad: mittel.
Foto: Clemes Emmler/Zweitälerland
Wandern
Tessin, Schweiz


Monte Lema – Monte Tamaro: Höhenweg mit Blick auf Seen Die Gratwanderung vom Monte Lema auf den Monte Tamaro gehört zu den Klassikern unter den Schweizer Höhenwanderungen. Mit der Seilbahn ab Miglieglia starten Wanderer zu der Tour, die nahe der schweizerisch-italienischen Grenze auf dem Grat verläuft. Auf der einen Seite glitzert unten der Luganersee, auf der andern der Lago Maggiore, beide malerisch eingebettet in die Berge des Südtessins. Bei der Hütte Capanna Tamaro lockt die Aussicht, dazu warten dort auch hausgemachte Spezialitäten. Länge: 12,86 Kilometer, Dauer: 5 Stunden, mittel.


Aktiv, nicht nur am Berg
Besondere Frauen als Hotelchefinnen: Sie liefern als Wan-derführerinnen, Mountainbike- guides, Künst- lerinnen, Brot- Bäckerinnen und Kräuter- hexen ausge- fallene Ideen für ihre Gäste.
Porträts
Wanderweiber
Von Martina Frühe


Porträts
Fotos: Neocomm
Tanja Miksch vom Glemmtalerhof: abseits ausgetretener PfadeSchöne Bescherung: Weihnachten 2011 zerstörte ein Feuer die oberen Stockwerke des Wanderhotels Glemmtalerhof in Saalbach-Hinterglemm. Es gab keine Verletzten, aber ein großes Nichts für die Hoteliers. Doch Juniorchefin Tanja Miksch ließ den Kopf nicht hängen. Sie sagte sich, dass „so ein Feuer nicht nur Materie entzündet, sondern auch Geist und Gefühl, Inspiration und Schöpferkraft.“ Also machte sie aus dem Minus ein Plus: Tanja Miksch ist ein höchst kreativ. Über Klosterschule, Schneiderlehre, höhere Lehranstalt für Mode und Bekleidungstechnik sowie Studium in Design- & Produktmanagement kam sie nach Jahren der (beruflichen) Wanderschaft wieder in das 4-Sterne-Superior-Hotel im Pinzgau, das ihrer Tante Christine Schnell gehört.


Hier arbeitet sie heute in der Geschäftsführung – und bringt als Fachfremde völlig neue Denkansätze mit. Wer will schon in ein langweiliges Hotel? Tanja sicher nicht. Sie liebt es, abstrakte Bilder zu gestalten und sich vom Ergebnis überraschen zu lassen. Zweimal jährlich, im Frühling und im Herbst, lädt sie die Vorarlberger Künstlerin Anita Grabher für einen einwöchigen Malkurs in den Glemmtalerhof ein. Eine der vielen kreativen Idee von Tanja Miksch. Angebot: Eine Malwoche mit Künstlerin Anita Grabher (und natürlich Tanja Miksch) findet statt vom 30. September bis 7. Oktober 2017. Inbegriffen sind sieben Übernachtungen mit Halbpension, Kennernlern-Willkommensabend, Sechtages-Malkurs samt Farben, Abschluss-Vernissage, Weinverkostung, Atelierjause und viele kleine kreative Überraschungen. Preis: ab 1.025 Euro pro Person.Info: www.glemmtalerhof.com/de/x6n/heart-to-be/kunstkurse.html
Porträts
Wanderweiber


Lisbeth, Susi und Laura vom Landhotel Schafhuber: die drei StrudlköniginnenDas Motto von Lisbeth Schafhubers Oma: „Heiratsreif bist, wenn du den Strudelteig so dünn ausziehen kannst, dass du darunter den Liebesbrief deines Liebsten lesen kannst.“ Und Lisbeth hat sich bemüht, schnell heiratsreif zu werden. 1971 eröffnete sie ihr Café in Maria Alm am Hochkönig. Ihre Spezialität: die Neuinterpretation von Omas Apfel- und Topfenstrudel. Im Nu war ihr Café bekannt als Strudelstube. Viel reine Butter, wenig Teig, viel Obst – das sind nur drei ihrer Strudelgeheimnisse. Heute genießen Gäste der Strudelstube außer Apfel- und Topfenstrudel auch Zwetschgen-, Heidelbeer-, Marillen-, Rhabarber-, Erdbeer-, Früchte,- Beeren, Birnen-, Weintraubenstrudel – und auch pikanten Eierschwammerlstrudel. Und Lisbeth, inzwischen 70, ist selbst Oma.
Porträt


Porträts
Wanderweiber
Heute genießen Gäste der Strudelstube außerStrudel mit jedem erdenkliuchen Geschmack. Und Lisbeth, inzwischen 70, ist selbst Oma. Die nächste Strudelkönigin ist schon gekürt: Tochter Susi, 45, hat das Geheimnis des papierdünnen Strudelteigs erlernt und führt die Strudelstube im Sinne ihrer Mama weiter. Ihre Tochter Laura, 23, ist auch bald so weit: Bis dahin lustwandert Wanderführerin Susi mit ihren Gästen zur Strudelstube – und kredenzt neben köstlichen Strudelkreationen selbstgemachte Naturlimonaden. Wie das geht? Das verrät sie im Kräuterworkshop „Kraft der Kräuter“.  Angebot: Bei der Pauschale „Die Kraft der Kräuter entdecken“ sind vier Übernachtungen mit Schafhuber-Verwöhnpension, eine Massage mit Alpenkräuter-Ölen, zwei geführte Kräuter-Wanderungen und ein Kräuter-Workshop inklusive. Termine: 2. bis 6. Juli. Preis: ab 398 Euro.  Info: www.landhotel-schafhuber.at/angebote/die-kraft-der-kraeuter-entdecken  


kurs der Zelger-Schwestern in den Genuss verschiedener Sorten: Da gibt es Chili-, Trüffel-, Nuss-, Sauerteig-, Speck-Kartoffelbrot. Zur Marende, der typischen Südtiroler Brotzeit, reichen die Wirtsleute Speck, Käse, Wurst und Aufstriche. Auch das anschließende Menü ist geprägt von frischen Zutaten aus der Natur: Jeder Gang wird gekrönt von einem Kraut aus dem Hotelgarten. Da gibt es eine Brotsuppe mit Giersch, Teigtaschen mit Zirmnuss-Spinatfüllung und Latschenkiefer-butter oder Rindskeule mit Jus vom Ysop. Brigitte und Eva Zelger sind Brotbäckermeisterinnen: Als ausgebildete Wanderführerinnen und Mountainbike-Guides bringen die Schwestern einmal wöchentlich ihren Gästen die Schönheit ihrer Heimat näher.Angebot: Die Kräutertage noch bis 8. Juli enthalten vier Übernachtun-gen, drei-Viertel-Genießerpension, eine Kräuter-und täglich geführ-te Themenwanderungen sowieErholung im 2.000-Quadratmeter-Spa, einen Brotbackkurs mit Eva und Brigitte Zelger. Preis: ab 508 Euro.Info: www.pfoesl.it
Doppelpack: die Zelger-Schwestern vom Dolomitenhotel Pfösl backen selbst BrotEva und Brigitte Zelger schüren den 300 Jahre alten Steinbackofen vor dem Haus ein, danach schieben sie bedächtig die Brotfladen hinein, auf denen sich langsam eine schöne Kruste bildet. Dann der Moment, wenn das frische Brot aus dem Ofen kommt und sich der Duft überall ausbreitet. Gäste des Wanderhotels Pfösl – das steht in Deutschnofen am Fuße der Dolomiten – kommen beim nachmittäglichen Brotback-


Saalfelden Leogang Fitness an der frischen Luft
Einfach wandern
Die Region Saalfelden Leogang im Salzburger Pinzgau setzt auf Bewegung in der Natur. Die ist gesund und braucht kein großes Drumherum, keine Likes, Action und keine Vorbereitung. Und fast jeder kann einfach loslaufen.


Saalfelden Leogang
Fotos: Peter Kühnl, Florian Lechner, sportalpen.com


Rheuma, Herzerkrankungen, Übergewicht – immer mehr Menschen leiden unter sogenannten Volkskrankheiten, oft bedingt durch zu wenig Bewegung an der frischen Luft. Den ganzen Tag verbringen sie am Schreibtisch vor dem PC oder dem Smartphone und am Abend eine halbe Stunde auf dem Crosstrainer im stickigen Fitnessstudio. Deshalb setzt die Tourismusregion Saalfelden Leoganhg auf Bewegung in der Natur als Heilmittel Gerade in Zeiten, in denen die Auswahl an Freizeitaktivitäten schier unendlich ist, besinnen sich immer mehr Menschen zurück auf die Einfachheit des Wanderns. Die meisten sind im Alltag gestresst und hetzen von einem Termin zum nächsten. Genau darin könnte die Beliebtheit des Wanderns liegen – als Gegenentwurf zum komplexen Alltag steht die Einfachheit der Bewegung in der Natur. Auf diese Rückbesinnung zum Wandern und seine positiven Effekte setzt nun die Region Saalfelden Leogang – auf spektakuläre Aktionen wurde dabei bewusst verzichtet. „Die Natur ist genug. Deshalb haben wir in unserem Konzept keine actionreichen Themenwege, die wieder vom Wesentlichen ablenken. Wir animieren unsere Gäste dazu, einfach zu gehen, sich zu unterhalten und die Natur zu genießen,“ erklärt Marco Pointner, Geschäftsführer der Saalfelden Leogang Touristik.
Saalfelden Leogang Fitness an der frischen Luft


Unter dem Motto „Einfach wandern“ wurden die Wege in der Region mit Installationen heimischer Handwerker ergänzt. Dort gibt es zum Beispiel runde Sitzbänke und Waldschaukeln zum Ausruhen und Verweilen sowie Photopoints, an denen die Wanderer mit der Kamera ihre besten Momente einfangen können. Wanderstöcke dürfen an bestimmten Stationen einfach mitgenommen und an anderen wieder zurückgebracht werden. Tafeln am Wegrand erinnern daran, das Smartphone einmal wegzulegen und im hier und jetzt zu sein. Das Konzept stellt das Abschalten und die Einfachheit des Wanderns in den Mittelpunkt. Vorbei an sanften Grashügeln und schroffen Kalkriesen führen die markierten Wanderwege der Region, die insgesamt eine Länge von 400 Kilometern ausmachen. Somit hält Saalfelden Leogang für Genusswanderer etwas bereit, die entspannt in Talnähe wandern möchten, aber auch für Gipfelstürmer, die Wandertouren im hochalpinen Gebirge bevorzugen. „Frei nach unserem Motto der kontrastreichsten Urlaubsregion Österreichs ermöglichen wir Bergfreunden unterschiedliche und abwechslungsreiche Wanderrouten vor der einzigartigen Kulisse des Steinernen Meeres“, erklärt Marco Pointner.
Saalfelden Leogang
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Info:Saalfelden Leogang Touristik Tel.: 0043/6582/7066022 Mobil: 0043/664/8198562 www.saalfelden-leogang.com
Saalfelden Leogang Fitness an der frischen Luft


Schon gewusst...? Saalfelden am Steinernen Meer liegt auf 748 Meter Seehöhe und umfasst 118 Quadratrkilometer. Den größten Anteil daran nimmt das Saalfeldner Becken ein, das eingebettet liegt zwischen * dem Steinernen Meer im Norden * den Leoganger Steinbergen und dem Biberg im Westen sowie * dem Hochkönig-Massiv und den Dientener Bergen im Osten. Gen Süden ist das Becken weitläufig zum Zeller See und Salzach offen und ermöglicht den Blick auf die Hohen Tauern, besonders auf Kitzstein- und Wiesbachhorn.         Quelle: Wikipedia


Spurensuche
Hüttentrekking
Großer Walserweg
Einst kamen die Walser über die Alpen bis ins Kleinwalsertal. Teil 1 des Großen Wanderung umfasst die Strecke von Baad bis Klosters in Graubünden. Tagebuch von sechs Etappen.
Von Claus-Georg Petri


Foto: Roland E. Jung
Fotos: Claus-Georg Petri
Großer Walserweg
Die geführte Wanderung über den 1. Tail des Großen Walserwegs bietet die Oase Alpin Bergschukle Oberstdorf an. Sie dauert sechs Tage, daranteilzunehmen kostet pro Person 865 Euro, www.oase-alpiun.de.


Hüttentrekking
Großer Walserweg


Foto: Roland E. Jung
Großer Walserweeg
Treffpunkt: 10.30 Uhr am Oase-Alpin Center Oberstdorf. Über den ersten Teil des Großen Walserwegs soll es gehen von Baad im Kleinwalsertal bis nach Klosters in der Schweiz. Bergführer ist Thomas Dempfle, Chef der Oase-Alpin-Bergschule, Mit von der Wiege-Partie: Margit Moreau, die einen Lehrgang zur Wanderführerin durchläuft. Die Fernwanderung ist schon die siebte dieser Gruppe. Nach kurzer Busfahrt beginnt der Aufstieg in Baad auf 1.244 Meter über NN, letzter Ort im Kleinwal-sertal, Österreich. Hinauf geht es durch das Bärgunttal. Der Himmel ist vergnügt weiß-blau, noch haben die Wanderer jede Menge Luft, um miteinander zu plaudern. Ein Schild am Wegesrand in Form einer Kuh verheißt eine Pause in der Bärgunt-Hütte (www.baergunthuette.de) auf 1.408 Meter Seehöhe. „Unser Standort geht auf die Walser zurück, die hier schon früh siedelten“, erzählt Hüttenwirtin Sabine. „Sie konnten wilde Täler urbar machen, deshalb waren sie geduldet.“ Und nach einer kleinen Pause fügt die gute Seele der Wanderhütte hinzu: „Dafür hatten die Walser ihre Freiheit. Nie lebten sie unter Lehnsherrschaft.“ Dieser Aspekt spielt auf der Tour immer wieder eine wichtige Rolle.  
Tag 1, 17. Juni 2017: Baad, Kleinwalsertal – Schröcken


Hüttentrekking
Großer Walserweg


Foto: Roland E. Jung
Großer Walserweeg
In Serpentinen schraubt sich der Weg über einen bewaldeten Hang, bis über der Baumgrenze eine Hochalm erreicht ist. Die 250 Rindviecher, die hier im Sommer weiden, kommen erst nächste Woche. Der Weg ebnet sich, bis der höchste Punkt des Tages erreicht ist: „Über den Hochalppass hier auf 1.938 Meter Meereshöhe, haben die Walser das Kleinwalsertal besiedelt“, erklärt Thomas Dempfle. Von nun an geht’s bergab. Durch blumen-bunte Wiesen hinunter bis zum Hochtann-bergpass zwischen Warth und Schröcken auf 1.676 Meter. Geplant war, zum Körbersee zu laufen. Doch das Hotel (www.koerbersee.at) dort, die anvisierte Unterkunft, hat noch nicht geöffnet. Zum Ausweichquartier, Haus Angelika (www.angelika.at) in Schröcken, chauffiert ein Bus die Gruppe bis zum Ortseingang des Wintersportorts. Alle tippeln entlang frisch gemähter, steiler Wiesen talwärts. Die bei Schnee so begehrten Hotels und Pensionen wirken verrammelt und verwaist. Und Haus Angelika? Sehr schöne Zimmer, kühles Bier zur Ankunft und eine heiße Dusche vor dem Schweinebraten mit Knödeln und Kraut. Serviert von den sehr netten Wirtsleuten Angelika und Gerhard Strolz. Alles gut.
Albrecht hat einen Selbstgebrannten dabei: „Von Rainer, der diesmal nicht konnte, ein Gruß.“ Sepp, mit 75 Senior der Gruppe, schmettert seine Hymne über die Bergwelt: „Überall auf der Welt scheint die So-ho-hon-ne.... Prost.“ Vom Horizont grüßt der Biberkopf zurück, Deutschlands südlichster Berg.
Gehzeit: 4 Std, Auf-/Abstieg: 650/300 Hm, Länge: 11 km  


Hüttentrekking
Großer Walserweg


Foto: Roland E. Jung
Großer Walserweeg
Tief durchatmen. Die Luft an diesem Morgen ist glasklar. Hindurch geht’s, zunächst durch Schröcken. Doch erst ein kurzer Halt an der Dorfkirche. Sie ist geschlossen. Auf dem Vorplatz findet Thomas Dempfle die richtigen Worte: „Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich muss sehr oft an Axel denken.“ Der 72-Jährige war immer mit von der Partei bei der Tour und seit Jahren festes Mitglied der Gruppe. Doch plötzlich ist er Anfang dieses Jahres gestorben. „Ich bin mir sicher“, sagt der Tourguide, „er wäre gern bei uns gewesen und hätte diese Wanderung genossen.“ Einen Moment halten die Wanderer inne, gedenken, sind still. Dann machen sie sich auf: Der Wanderpfad schlängelt sich an einem steilen Hang entlang, der fast bis hinauf zu den Bergspitzen reicht. Er ist bewachsen von unzähligen Blumen, die dort in voller Pracht blühen. Ein Bad im Blütenmeer. Allmählich steigt der Weg an, kehrt um riesige Felsen, gewinnt an Höhe. Schließlich geht es steil bergauf, teilweise an Stahlseilen als Haltehilfe. Zwischenziel und gleichzeitig höchster Punkt des Tages ist der Hochbergsattel auf 2.145 Meter über NN. Doch so ganz ohne Mühe und Schweiß lässt sich dieser markante Punkt nicht erreichen.
Tag 2, 18. Juni 2017: Schröcken – Biberacher Hütte


Hüttentrekking
Großer Walserweg


Foto: Roland E. Jung
Großer Walserweeg
Plötzlich kann eine Teilnehmerin nicht mehr weiter: Probleme mit dem Kreislauf. Alle legen eine Pause ein, um abzuwarten, was geschieht. Thomas Dempfle trifft zusammen mit der Wanderin eine folgenschwere, aber unausweichliche Entscheidung: Ein Rettungs-Hubschrauber muss die Patientin ausfliegen ins nächste Krankenhaus. Wie gut, dass es Bergrettung, hier vom ÖAMTC, auf solch hohem Niveau gibt. Nach diesem Schreck muss es für alle anderen weitergehen. Steil winden sich der Schottterweg über einige Schneefelder hinauf auf die in 2.145 Meter gelegene Passhöhe. Pause oben im Gras, eine kleine Stärkung. Dann geht es ab dem Punkt, der Fürggele heißt, bergab. Ziel: Biberacher Hütte, anderthalb Stunden. Knapp gegriffen: Gut zwei Stunden sind es schon. Jeder hängt seinen Gedanken nach. Die Strecke führt direkt hinein in das Große Walsertal, von dem die Walser das Kleinwalsertal besiedelt haben. Dann ist die Biberacher Hütte zu sehen - endlich. Noch eine guten halben Stunde, dann sitzen alle Wanderer auf der herrlich gelegenen Terrasse und kippen ein erstes Bier. Das zischt unüberhörbar. Gleich geht es zum Abendessen, um 22 Uhr ist Hüttenruhe. Gut so: Morgen geht es weiter auf dem Großen Walserweg.
Wandern allein ist nicht alles: Nach dem Abendessen bleibt noch Zeit, rund um die Hütte einen Barfuß-Spaziergang zu wagen. Das Gras ist feucht, der Untergrund nass und weich. Erst die Natur zu genießen macht eine Tour zum Genuss. Selbst wenn ein Tag mal nicht nur angenehme Überraschungen parat hält.
Gehzeit: 5 Std, Auf-/Abstieg: 800/550 Hm, Länge: 11 km


Hüttentrekking
Großer Walserweg


Foto: Roland E. Jung
Großer Walserweeg
Pünktlich um 8 Uhr geht es los an der Biberacher Hütte, der das Große Walsertal zu Füßen liegt. Bergführer Thomas Dempfle warnt: „Passt auf. Es sind noch nicht viele Wanderer unterwegs, tretet niemals auf lockere Steine, die liegen überall.“ Tatsächlich will jeder Schritt bedacht gesetzt sein: Rechts geht es steil hangaufwärts, links hinunter, flankiert von Blumen, die hier so üppig blühen wie schon zu Beginn der Tour. Nicht gerade leicht macht es die Sonne: Mit Macht brennt sie auf die Gruppe herab. Jeder versucht jene Stellen zu schützen, die schon in den ersten beiden Tage einen Sonnen-brand davongetragen haben: Waden, Nacken und Ohren. Und der breite Scheitel. Doch mal ehrlich, über das Wetter sollte niemand meckern. So ist es allemal besser als waagerechter Regen. Dennoch freut sich wohl jeder, als die Waldgrenze unterschritten ist. Schatten spendende Bäume und sogar ein leises Lüftchen gestalten die Bergab-Tour deutlich angenehmer. Plötzlich sind ein paar Häuser erreicht: Auf der Iscarnei-Alpe machen Konrad und Marianne Bergkäse. Für die Wanderer gibt es Kostproben: ein Jahr alter Bergkäse, der auf der Zunge zergeht. Diese Pause ist willkommen - zumal mit dieser kleinen Stärkung.
Tag 3, 19. Juni 2017: Biber-acher Hütte - Lindauer Hütte


Hüttentrekking
Großer Walserweg


Foto: Roland E. Jung
Großer Walserweeg
Weiter geht es talabwärts. Auf dem ersten Wanderparkplatz warten drei VW Busse: Taxen,welche die Wanderer ins nahe Walsermuseum chauffieren. Er steht im Herz des Ortes Sonntag, mit knapp 700 Einwohnern zweitgrößtes Städtchen des 3.500 Menschen zählenden Großen Walsertals. Hier bekommt die Gruppe Einblick in das Leben jener Menschen, die Tal und Tour ihren Namen gegeben haben. Einem Imbiss in einem Restaurant nebenan folgt die nächste Taxifahrt: hinüber zur Golm im Montafon. Die Strecke beträgt 40 Kilometer und dauert eine knappe Stunde. Hinauf mit der Golmerbahn zur Bergstation auf 1.890 Meter über NN. So also funktioniert es, dass ein Tag nur aus Abstieg besteht: Die Lindauer Hütte (www.lindauerhuette. at) steht auf 1.744 Meter Seehöhe. Es geht wieder nur bergab - fast: Ein paar Schikanen Auf und Ab birgt der anderthalbstündige Weg schon noch. Die Hütte ist im vergangenen Jahr renoviert worden. Hüttenwirt Thomas ist sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis. Zu recht: Zimmer und sanitäre Anlagen sind top, und von der Terrasse aus ist das Massiv der Sulzfluh mit seinem 2.817 Meter hohen Gipfel zu bewundern. Doch dieser Berg ist das Ziel von morgen: Es kann nicht jeden Tag nur bergab gehen.
Einen Tag lang nur Abstieg? Und dann trotzdem auf knapp 1.800 Meter über NN eine nagelneue Hütte genießen? Wie geht denn das? Des Rätsels Lösung: An manchen Stellen, etwa an quälenden Straßen, ist es sinnvoll, auf ein Taxi zurückzugreifen. Nickerchen nach dem Mittagessen inklusive.
Gehzeit: 6 Std, Auf-/Abstieg: 0/1.100 Hm; Länge: 17 km  


Hüttentrekking
Großer Walserweg


Foto: Roland E. Jung
Großer Walserweeg
8 Uhr Abmarsch. Das Programm für heute klingt einfach: 600 Höhen-meter bergauf zur Drusentor. Dieser Sattel im Rätikon liegt auf 2.434 Meter über NN. Angeblich jedoch sollen später Gewitter aufziehen. Oben, am Drusentor, ragt ein Schild in den blauen Himmel, den Wolken tupfen. Auf der einen Seite steht „Österreich“, auf der anderen „Schweiz“. Freilich ohne Grenzkontrolle. „Hier haben schon die alten Walser geschmuggelt“, erzählt Thomas Dempfle, „die Gegend war verlassen genug, um nicht erwischt zu werden.“ Thomas Dempfle hat eine ganz bestimmte Route im Sinn: „Jetzt laufen wir eine halbe Stunde hinüber zur Carschina-Hütte (www.carschina.ch). Dort entscheiden wir, wohin wir weiter wandern“, und blickt dabei auf den zunehmend bewölkten Himmel. Tatsächlich ist von dieser Hütte auf 2.235 Meter Seehöhe der Rundumblick riedig. Vor allem die 2.817 Meter hohe Grenzberg Sulzfluh hat es dem Bergführer angetan: „Da steigen wir hoch.“ Der Plan wird noch bei Rösti, Hauswurscht und Spiegeleiern durchgekaut. Bald steht fest: Obwohl der Berg schroff und abweisend wirkt, könnte allein ein Gewitter die Wanderer nun noch bremsen.  
Tag 4, 20. Juni 2017: Lindauer Hütte - Hotel Räthia  


Hüttentrekking
Großer Walserweg


Foto: Roland E. Jung
Großer Walserweeg
Doch es teilt sich die Gruppe - einige Wanderfeunde steigen ab nach St. Antönien an -, nur neun Wanderer wollen auf den Berg. „Das bedeutet einen Aufstieg von 600 Höhen-metern“, mahnt Thomas Dempfle, „wir sind mindestens drei Stunden unterwegs - zusätzlich.“ Also los. Am Einstieg müssen sich die Wanderer über 45 Höhenmeter an Ketten über steilen Fels hoch hangeln. Dann geht es steil bergauf - direttissima. Kein Gewitter. Ächzend schafft die Gruppe 400 Höhenmeter in der Stunde über Geröll, Schotter, anstehenden Fels und ein unendliches Schneefeld. Schon längst lockt von oben das Gipfelkreuz. Umkehr unmöglich. Schließlich heißt es: „Berg heil.“ Auf dem Rückweg bringt der Rätikon Höhenweg die Gruppe zum Partnun-See. Am Hotel Alpenrösli steht eine Trotti-Mietstation. Mit einem dieser Schweizer Berg-Tretroller lässt sich bergab beachtlich Tempo machen. Sechs Kilometer bis vor die Tür des Hotels Räthia in der erst im 15. Jahrhundert von den Walsern gegründeten Siedlung St. Antönien: Das Hotel ist ein Walserhaus, und die Gruppe schläft in Walserzimmern. Es gibt viel zu erzählen beim üppigen Schweizer Abendessen, aber gegen neun verschwinden die meisten in ihre Betten.
Wenn ein Tag von Wanderern zwei Aufstiege à 600 Höhenmeter abverlangt, dann muss er spannend werden. Zumal es hoch hinaus geht. Und dennoch kommen bei solch dichtem Wanderprogramm die Walser dabei nicht zu kurz - nicht einmal über Nacht. Historie zum Anfassen. Prima.  
Gehzeit: 4/8 Std, Auf-/Ab: 600/ 650/1.200/1.250 Hm, 8,5/16 km  


Hüttentrekking
Großer Walserweg


Foto: Roland E. Jung
Großer Walserweeg
Zugegeben: Der gestrige Tag, so schön er auch war, steckt den meisten in den Knochen. Umso mehr begeistert am Morgen jene Idee, die Senior Sepp gestern beim Tretti-Rollern ereilte: Die erste Strecke über Teer und Asphalt müsste doch mit dem Taxi zurückzulegen sein. Als ein Sprinter die Wandergruppe die ersten 500 Höhenmeter bis zum Einstieg ins Gafiatal bringt, ist allen die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Wie schön, diese Straße nicht laufen zu müssen. Wo die Wanderung beginnt, startet an jenem Morgen des längsten Tages im Jahr der Almauftrieb. Zum Sommeranfang kommen 200 Rindviecher auf eine Weide. Die Bauern, welche die Tiere hinauf karren, genießen den jungen Tag mit einem Frühstück. Auch eine Flasche Klarer steht auf dem Tisch. Das Rauschen eines Gebirgsbachs, einzelne Walserhäuser und Blicke in eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch begleiten die Wanderer - die zunehmend ins Schwitzen geraten. Der Weg wird schmaler und steiler. Hinauf über eine senkrechte Stufe führt er zum Rätschenjoch auf 2.602 Meter über NN. Trinkpausen alle 200 Höhenmeter, etwa jede halben Stunde, sind obligatorisch. Ein nicht enden wollendes Schneefeld schließlich führt die Gruppe bis kurz vor ihr Ziel.
Tag 5, 21. Juni 2107: Hotel Rhätia - Berggasthaus Gemsli    


Hüttentrekking
Großer Walserweg


Foto: Roland E. Jung
Aufdem Sattel eröffnet sich ein Panorama über die Graubündener Bergwelt hinaus. Sogar die Silvretta ist zu sehen samt dem Grenzberg Piz Buin, den die Gruppe vor ein paar Jahren erklommen hat. Aber auch die Sulzfluh, die gestern noch viele aus der Gruppe unter den Sohlen hatten. Die Pause kommt gerade recht. Picknick und ein Nickerchen in der Sonne. Schließlich steht noch ein Abstieg von 1.000 Höhen Metern bevor. Am Himmel wechseln sich Sonne und Wolken ab. Wieder kein Regen Dabei bräuchte die Region dringend Wasser. Steil geht es bergab, bis zum Ort Schlappin. Im Berggasthof Gemsli (www.gemsli.ch) serviert Wirt Tobias Jakel zischende Getränke, Kaffee und Kuchen. Und macht Appetit auf das Abendessen. Dazu gibt es viel zu erzählen. Auch über Rudi Wötzel, dem die Unterkunft gehört. Er hat 2007 das Buch geschrieben „Über die Berge zu mir selbst“ - seinen Werdegang vom Banker in Frankfurt zum Bergmensch, der aus seinem Leben aussteigt - dank einer Wanderung längs über die Alpen. Leider ist er heute Abend nicht im Gemsli. Essen und der Abend samt Lagerfeuer gelingen aber trotzdem an jenem letzten Abend der Wanderung auf dem Großen Walserweg.
Wenn nach einem Hammertag ein weiterer Hammertag auf dem Programm steht, geht das beim Wandern ordentlich in die Beine. Wie gut, dass nicht alles so heftig kommt, wie es aussieht. Und wenn Tour-Teilnehmer im richtigen Moment die kraftsparende Idee haben: Taxi statt Wandern auf der Straße.  
Gehzeit: 8 Std, Auf-/Abstieg: 1.300/1.050 Hm, Länge: 17 km
Großer Walserweeg


Hüttentrekking
Großer Walserweg


Foto: Roland E. Jung
Großer Walserweeg
Irgendwie ist es seltsam an diesem Morgen. Das letzte Mal in trauter Runde frühstücken, das letzte Mal den Rucksack packen, das letzte Mal die Schuhe schnüren - wohlgemerkt: für diese Tour. Dann raus aus dem Berghotel Gemsli, an dessen Lagerfeuer die Gruppe den letzten gemeinsamen Abend bei Liedern und launigen Geschichten hat ausklingen lassen. Vor dem Gemsli erweitert sich ein kristallklarer Bergbach zu einem See, in dessen glatter Oberfläche sich die Berge spiegeln. Rindviecher läuten mit ihren Glocken zum Abschied, es geht hinüber über eine kleine Brücke, hinauf über Wiesen in einen knorrigen Wald. Es ist still auch deshalb in diesem dunklen Tann, weil keiner so recht reden will. Melancholie am Ende einer Reise. Unerwartet öffnet sich der Wald zu einer Wiese mit knietiefem Gras. Sonne überflutet die Welt, nur Berge am Horizont begrenzen den Blick, der auf das nahe Klosters fällt. Mit dem Licht und mit der Wärme kehren die Gespräche zurück. Es wird wieder gescherzt, gelacht. Dann noch um ein paar Ecken schweize-risch-mondäner Häuser, und die Wanderer stehen vor dem Nütli-Hüschi (www.museum-klosters.ch). Diesem Walsermuseum glaubt jeder Gast sofort seine Geschichte.
Tag 6, 22. Juni 2017: Berggasthof Gemsli - Klosters


Hüttentrekking
Großer Walserweg


Foto: Roland E. Jung
Barbara, Schweizerin und Walser-Expertin mit Leib und Seele, erklärt alle Zusammenhänge und die Lebensweise der Walser im strengen Walser-Dialekt. Sehr charmant und liebenswert. Es geht durch die Küche in die gute Stube, ins Schlafzimmer und auf den Dachboden mit einem Webstuhl. Draußen, im Nachbargebäude sind Werkstatt, Stall und Heuboden samt einer nachgestellten Bergunterkunft zu sehen. Das Leben, so die Erkenntnis, hat sich in den Jahrhunderten verändert. Aber viel von dem Werkzeug, von den alltäglichen Gegenständen und sogar manche Gepflogenheit haben die Zeit bis heute überdauert. Ein gelungener Abschluss einer ereignisreichen Woche auf den Spuren der Walser. Der Rest ist Heimfahrt durch das Rheintal und den Bregenzer Wald nach Oberstdorf. Dort, vor dem Büro der Oase Alpin Bergschule, umarmen sich die Bergfreunde wie zu Beginn der Wanderung über den Großen Walserweg und wissen: Jetzt dauert es wieder ein Jahr bis zu nächsten Tour. Wohin die gehen soll? Dieses Geheimnis wird Outdoor Im-Puls bewahren - aber rechtzeitig lüften.  
Den letzten Tag einer Wochenwanderung begleitet stets ein wenig Wehmut. Den Gegenpol dazu bildet der Besuch eines urigen Museums in Klosters, der letzten Station der Tour. Hier hören die Wanderer noch einmal, was das Besondere an den Walsern und ihrer Lebensweise war.
Gehzeit: 1,5 Std, Auf-/Abstieg: 0/450 Hm, Länge: 6 km


Tirol
Klettersteigtipps
Felsen-Fest
In Tirol finden Alpinisten Klettersteige unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade: vom Wasserfallsteig „Muttekopfhütte“ in den Lechtaler Alpen, der mit B/C (mäßig schwierig/schwierig) bewertet wird, bis hin zum anspruchsvollen Kaiser-Max-Klettersteig im Karwendel, der in Kategorie E (extrem schwierig) rangiert. Mutige Kraxler werden mit Ausblicken weit über die umliegenden Täler hinaus belohnt. Auf den nächsten Seiten liefert Outdoor Im-Puls Tipps für Einsteiger, Fortgeschrittene und Experten.  


Klettersteigtipps
Fotos: Tirol Werbung


Tirol
Klettersteigtipps


Bad Tölz/Tölzer Land
Foto: Roland E. Jung
Bad Tölz/Tölzer Land
Foto: Roland E. Jung
Mit seinen nur 50 Metern ist der Übungsklettersteig Rofan (A/B, wenig schwierig/mäßig schwierig) am Achensee recht kurz, aber interessant. Er eignet sich hervorragend, um für längere Klettersteige in Übung zu kommen und ist auch bei Kindern sehr beliebt. Der Rofanklettersteig ist mit der Rofanseilbahn erreichbar. Der Klettersteig Little Ballun (B, mäßig schwierig) ist der neueste Zuwachs in Galtür. Der Einstieg zum Klettersteig ist in wenigen Minuten von der Bergstation der Birkhahnbahn erreichbar und für Kinder ab etwa acht Jahren geeignet. Der Urgesteinsklettersteig ist bestens gesichert – die nötige Klettersteigausrüstung muss jeder natürlich dabei haben. Bei Imst, ganz in der Nähe der renovierten Muttekopfhütte – übrigens ein guter Tipp für eine Einkehr – verläuft ein moderner, kurzer Klettersteig im Schwierigkeitsgrad B/C (mäßig schwierig/schwierig). Er ist auch für Familien, Kinder und Jugendliche sowie für Einsteiger bei entsprechender Sicherung geeignet. Der Zustieg dauert ab der Bergstation Alpjoch der Imster Bergbahnen 50 Minuten. Ganz in der Nähe von Lienz in Osttirol führt ein Klamm-Steig entlang tosender Wasserfälle durch die Galitzenklamm am Fuße des Rauchkofels. Der Schwierigkeitsgrad bewegt sich im Bereich B (mäßig schwierig), im oberen Abschnitt gibt es mehrere Stellen im Schwierigkeitsgrad C (schwierig). Besonders zu empfehlen ist die Galitzenklamm für Familien mit Kindern, da sie auch über den Wasserschaupfad erkundet werden kann.
Klettersteigtipps für Einsteiger
Klettersteigtipps


Tirol
Klettersteigtipps


Bad Tölz/Tölzer Land
Foto: Roland E. Jung
Bad Tölz/Tölzer Land
Foto: Roland E. Jung
Beim Lehner Wasserfall in Umhausen im Ötztal verläuft ein traumhafter Klettersteig (Schwierigkeit C/D+, schwierig/sehr schwierig) in reizvoller Umgebung, der für spektakuläre Fotomotive sorgt. Das Highlight ist ein sehr schwieriger Überhang (D), welcher aber umgangen werden kann. Für Kulturinteressierte befindet sich beim Ausgangspunkt ein Heimatmuseum. Am Klettersteig Marokka erlebt der Kletterer Fieberbrunn aus der Vogelperspektive. Auf der sportlichen Route (Schwierigkeitsgrad B/C, mäßig schwierig/schwierig) steigt man bestens gesichert bis zum schönen Gipfel (2.019 Meter) auf, die Tour mit alpinem Charakter vermittelt alles, was sich ein Klettersteigfan wünscht: Eine spannende Routenführung, fordernde Passagen, eine schwingende Seilbrücke und nicht zuletzt einen schönen Gipfel. Diese Route lässt sich gut mit dem Henne-Klettersteig und einer Einkehr im Wildseeloderhaus kombinieren. Besonders beliebt an heißen Sommertagen ist der hoch gelegene Kletterpark am Pitztaler Gletscher mit gleich vier Klettersteigen – vom einfachen Erlebnissteig (B+, mäßig schwierig) über den etwas anspruchsvolleren Murmeltiersteig (C, schwierig) und den Gamssteig (D, sehr schwierig) bis zum Steinbocksteig (D+, sehr schwierig) für Experten. Erreichbar ist der Pitztaler Kletterpark mit den Pitztaler Gletscherbahnen.
Klettersteigtipps für Fortgeschrittene
Klettersteigtipps


Tirol
Klettersteigtipps


Bad Tölz/Tölzer Land
Foto: Roland E. Jung
Bad Tölz/Tölzer Land
Foto: Roland E. Jung
Bad Tölz/Tölzer Land
Foto: Roland E. Jung
Der Anton Renk Klettersteig bei Fendels ist ein rasanter Sportklettersteig im alpinen Umfeld, der nur von Profis begangen werden sollte. Einen Notausstieg oder Umgehungsmöglichkeiten besonders schwieriger Stellen sucht man hier umsonst. Der nördlich ausgerichtete, gut abgesicherte Steig bewegt sich im Schwierigkeitsbereich D/E (sehr schwierig/ extrem schwierig). Er ist mit 260 Höhenmetern und einer Gehzeit von eineinhalb Stunden zwar relativ kurz, aber durch zwei kräfteraubende Überhänge äußerst fordernd. Von Fendels erreicht der Kletterer den Einstieg in rund drei Stunden Gehzeit, mit dem Lift dauert der Zustieg zwei Stunden. Eine äußerst anspruchsvolle Kletterei im Schwierigkeitsgrad E (extrem schwierig) erwartet Klettersteig-Profis am Kaiser-Max-Klettersteig – einem der ältesten Klettersteige in den Ostalpen – in der Martinswand nahe Innsbruck. Vor allem im zweiten Teil hebt sich die Wand fast senkrecht empor, das trittarme Plattengelände ist eine zusätzliche Herausforderung. Wen die Kräfte verlassen, der kann den Steig problemlos bei der Maximiliansgrotte verlassen und von dort absteigen. In einer Höhe von 1.850 Metern über NN verläuft der alpin ausgesetzte Tajakante Klettersteig, der einiges an Kondition erfordert. Die spannende Route (E, extrem schwierig) ist direkt an den Grat gelehnt und bietet alles: Knapp 600 Höhenmeter, traumhafte Aussichten auf Gipfel und Grate sowie eine geologisch interessante Umgebung. Der Zustieg ab der Talstation der Ehrwalder Almbahnen dauert rund drei Stunden. Der Abstieg ist alpin, Trittsicherheit wird vorausgesetzt. Ein guter Übernachtungstipp ist hier die Coburger Hütte beim Seebensee mit Blick auf die Zugspitze.Weitere Klettersteige in Tirol:www.climbers-paradise.com/kletterdisziplinen/klettersteige
Klettersteigtipps für Experten


Acht Kilometer lang. Bis zu 400 Meter tief. Mehr als 15.000 Jahre alt: Die Bletterbachschlucht im Geoparc Bletterbach gilt als Grand Canyon Südtirols. Perfekte Ausgangsbasis ist das Vier-Sterne-S-Hideaway Sonnalp in Obereggen, das Wanderungen durch die Schlucht mit der hauseigenen Botanikerin anbietet.
Hotel-Tipps
Genießerhotel Sonnalp, Südtirol
Durch die Urzeit


Foto: Hotel Sonnalp
Hotel-Tipps


Die perfekte Ausgangsbasis für Entdecker und Wanderer ist das 4-Sterne-S-Hideaway Sonnalp in Obereggen, das ebenfalls Wanderungen durch die Schlucht mit der hauseigenen Botanikerin anbietet. Es steht nur 40 Kilometer entfernt. Dort erwartet den Gast die Erholung im hauseigenen Wellnessparadies mit atemberaubender Aussicht auf die prachtvollen Dolomitengipfel. Dazu kommt kulinarischer Spitzengenuss von Zweihaubenkoch Martin Köhl, der die Gäste im neugestalteten Panoramarestaurant und in der hauseigenen Gourmetstube mit kreativen und regionalen Köstlichkeiten verwöhnt. Übernachtung im Doppelzimmer: pro Person und Tag inklusive Halbpension ab 109 Euro.
Hotel-Tipps
Hotel-Tipps
Genießerhotel Sonnalp, Südtirol
Info:Genießerhotel Sonnalp, I-39050 Obereggen 28, Dolomiten, Tel.: 0039/0471/615842, www.sonnalp.com
Tief schneidet sie sich am Fuße des Weißhorns in die Erde ein, als Bilderbuch der Erdgeschichte. Die Schlucht und der Geoparc (www.bletterbach.info) gehören zum 2009 ausgerufenen UNESCO-Weltnaturerbe, das in der Provinz Bozen 142.000 Hektar umfasst. Die Bletterbachschlucht ist vom 1. Mai bis 31. Oktober für Besucher zugänglich. Führungen veranstaltet auch der Geoparc Bletterbach (Dauer ca. 3,5 Std.).


Das war 2016
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Hütten-TippHündeleskopfhütte bei Pfronten
Frei schwebend hebt sich der neue, 25 Meter lange Luxuspool von dem Haus ab. Keine sichtbaren Grenzen – durchsichtiges Glas umgibt das frische Bergquellwasser. Selbst ein Teil des Poolbodens lässt die Sicht nach unten frei. Der neue Sky Pool ist ein Highlight des Südtiroler Belvita Leading Wellness Hotels. 5.000 Quadratmeter misst der Alpenreych Park des Alpin Panorama Hotel Hubertus. Dort lassen sich Gäste an den Pools verwöhnen. Bis zu fünfzehnmal pro Woche bieten die Wander- und Aktivguides des Hauses Highlight-Touren in die Natur an. Vom gemütlichen Spaziergang am Hochplateau des Kronplatzes bis zu Gipfelstürmen in den Dolomiten ist alles möglich. Die Hubertus-Highlights im Sommer 2017: Von Montag bis Samstag täglich geführte Hütten- und Gipfelwanderungen, Sonnenaufgangswanderung Bauernhofbesuch, Zipline, Rafting, Segway und Nordic-Walking-Touren für jedermann.  
Fotos: Gert Krautbauer
Im Himmel baden gehen
Ein Gefühl von Schwerelosigkeit zwischen Himmel und Erde: Was ein echter Sky Pool ist, zeigt das Alpin Panorama Hotel Hubertus****s in der Südtiroler Ferienregion Kronplatz.
Info: Panorama Hotel Hubertus, Furkelstraße 5, I-39030 Geiselsberg- Olang, Tel.: 0039/0474/592104, www.hotel-hubertus.com


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Ganz auf die Bedürfnisse von Familien hat sich die Schweizer Reisekasse Reka eingestellt: erschwingliche Preise, zahlreiche Freizeitangebote und kostenlose Kinderbetreuung. Die gemeinnützige Genossenschaft ist für viele Deutsche noch ein Geheimtipp, dabei ist sie die Nummer eins für Familienferien in der Schweiz. Zudem setzt Reka auf Umweltbewusstsein: Alle zwölf Feriendörfer sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Als Leuchtturmprojekt gilt das Reka-Feriendorf Blatten-Belalp im Kanton Wallis, das rundum auf erneurbare Energien setzt und energetisch annähernd Selbstversorger ist. So bietet die Schweiz sichere Ferien inmitten unberührter und zugleich zugänglicher Natur. Urlauber können Kraft tanken sowie Schweizer Gemütlichkeit und Traditionen erleben.
Fotos: Panabora
Info: www.reka.ch


Firmenporträt
Sherpa Adventure Gear, Nepal


Firmenporträt Sherpa
Fotos: PPR/Mammut/Stefan Voitl
Hightech trifft Tradition
Sherpa Adventure Gear, die erste international erfolgreiche Outdoor- und Bergsport-Marke aus Nepal, bleibt auf Wachstumskurs. Das Label aus Nepals Hauptstadt Kathmandu bietet funktionelle Bergsport-Bekleidung für den Einsatz vom Basecamp bis zum Gipfel des Mount Everest. Sherpas, die zu den besten Bergsteigern der Welt zählen, sind an der Entwicklung beteiligt und testen die Produkte unter den harten Bedingungen im Himalaya. Handgestrickte Accessoires und Produkte für den Outdoor-Lifestyle runden das wachsende Angebot ab.  
Von Rainer Bommas


Die MarkeDie von einer Sherpa-Familie gegründete und bis heute mit geleitete Marke produziert rund 85 Prozent ihrer Produkte in Nepal. Die Vision von Firmengründer Tashi Sherpa, der sich nach seinem Rückzug aus der aktiven Führung des Unternehmens insbesondere um die Aktivitäten der Marke in Nepal kümmert, sieht vor, in der Zukunft einmal alle Produkte im Land seiner Geburt zu fertigen. Seine Tochter Tsedo, die eine wichtige Rolle in der operativen Führung der Marke spielt, musste nach den verheerenden Erdbeben 2015 anerkennen, dass die Firma mit einer kompletten Fertigung in Nepal auf dem internationalen Outdoor-Markt nicht bestehen kann. Der Einstieg der Familie Costa 2016 eröffnete die Chance, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und die notwendige fristgerechte Lieferfähigkeit bei hoher Qualität sicher zu stellen. Dieser Schritt war notwendig, um Sherpa Adventure Gear langfristig als ernst zu nehmenden Player zu positionieren. Es hat sich gezeigt, dass Nepal nach der Überwindung der Probleme im Zusammenhang mit dem Erdbeben ein guter Produktionsstandort ist. Speziell das Strickprogramm, das kontinuierlich erweitert wird, passt zu
Firmenporträt
Sherpa Adventure Gear, Nepal


den sozialen Verhältnissen, der Infrastruktur und den Fähigkeiten der Menschen in Nepal. Dort beschäftigt Sherpa Adventure Gear derzeit über 1.000 Mitarbeiter, darunter viele Frauen. Durch ihre fair bezahlte Arbeit tragen sie nicht unwesentlich zum Familieneinkommen bei und gewinnen dadurch nachhaltig an Anerkennung und Stellenwert innerhalb der Familien und der Gesellschaft. Das große Potenzial an dafür befähigten Arbeitskräften ermöglicht problemlos ein weiteres Wachstum in diesem Segment. Mit den zunehmenden Bemühungen, das Bildungs- und Ausbildungsniveau in Nepal zu verbessern, ergeben sich Perspektiven, in der Zukunft auch technisch anspruchsvollere Tätigkeiten wieder nach Nepal zu verlagern. Dazu müssen aber auch Defizite bei Transport, Straßenbau, Grenzabfertigungen zu Indien und den Kapazitäten der Hafenanlagen überwunden werden. Prozesse, die noch Jahre dauern. Gleichwohl gelingt Sherpa Adventure Gear mit dem sehr erfolgreichen Strick- und Accessoire-Programm, das inzwischen auch um gewebte Taschen und Täschchen sowie Gürtel erweitert worden ist, den Anteil der produzierten Artikel in Nepal bei rund 85 Prozent zu halten. Von jedem verkauften Artikel fließt 
Firmenporträt Sherpa


ein kleiner Teil des Erlöses in die gemeinnützige Stiftung des Unternehmens. Das Geld wird für die Bildung und Ausbildung bedürftiger nepalesischer Kinder eingesetzt.  Der MarktDer Markt in Europa und Deutschland entwickelt sich positiv. Verbrau-cher und Händler bringen der Marke viel Sympathie entgegen. Nepal und die Sherpas werden hier sehr geschätzt. Schließlich ist für viele Outdoorer Nepal das Traumziel schlechthin. Einen großen Teil des Erfolgs der Marke macht ihre einzigartige Geschichte aus. Authentizität ist gefragt. Die kann Sherpa Adventure Gear liefern. Die Konsumenten wollen keine Marketing-Stories hören, sondern suchen Marken mit glaubwürdig vertretenen Werten, mit ehrlichen Produkten, mit echten Menschen, die dahinter stehen. Gleichzeitig bietet das Label hochwertige, international konkurrenz-fähige Bergsport- und Outdoor-Produkte. Das Spektrum reicht von hochfunktionellen Drei-Lagen-Jacken über Softshells und Travelwear bis zu handgestrickten Mützen, Handschuhen und Pullovern.
Firmenporträt
Sherpa Adventure Gear, Nepal


Eine solch authentische und glaubwürdige Marke ist Sherpa Adventure Gear, die in Deutschland inzwischen knapp über 100 Händler aus dem Outdoor- und outdoor-affinen Sportfachhandel für sich gewinnen konnte. Die nächsten Schritte macht die Marke gerade in Tschechien und Osteuropa sowie in Skandinavien, wo Handelsagenturen verpflichtet werden konnten. Auch in Österreich, Italien und den Niederlanden hat Sherpa bereits Kunden. Starke Standbeine haben die Nepalesen außerdem in den USA, wo das Label ein zweites Headquarter unterhält, und in England, wo mit Bradshaw-Taylor der exklusive Europa-Vertrieb zu Hause ist. Das deutsche Team hat seinen Sitz im Showoom in Sindelfingen, in den Häusern der Mode unter der Leitung von Wolfgang Jahn, Salesmanager Europe.Info:www.sherpaadventuregear.com


Dass Krebs auch sportlich aktive Personen treffen kann, musste die Journalistin Petra Thaller am eigenen Leib erfahren, als sie im Jahr 2015 daran erkrankte. Trotzdem übte Petra Thaller weiterhin ihre Lieblings-sportarten aus und konnte so belastende Nebenerscheinungen wie das Fatigue-Syndrom während und nach der Therapie bekämpfen.Auf der Basis ihrer Erfahrung gründete Thaller die Organisation Outdoor against Cancer (www.outdooragainstcancer.de, OaC), die an Krebs erkrankten Personen die Möglichkeit bietet, an kostenlosen und besonders kostengünstigen Sportprogrammen teilzunehmen.Schon im Jahr 2016 hat sich OaC mit dem Accessoirespezialist Buff zusammengetan, um mit den Kooperationsprodukten auf die gemeinsame Sache aufmerksam zu machen und durch den Erlös die Angebote von OaC finanzieren zu können. Seit Anfang Mai 2017 sind neue Designs der Kooperation exklusiv über Sport Schuster erhältlich.
ZubehörOutdoor/Trekking
Die Combo Outdoor Against Cancer von Buff kombiniert Mütze und Multifunktionstuch mit aussagekräftigem Logo: * zweilagige Mütze mit anliegender   Passform * zweilagiges Multifunktionstuch * variable Tragemöglichkeit * Wendemöglichkeit der Mütze Preis/Info: 39,95 Euro/ www.sport-schuster.de  
Petra Thaller


Zubehör
Raus in die Freiheit der Berge, Wälder oder Küsten. Ein Rucksack ist meist ein treuer Begleiter – mit unerwünschtem Nebeneffekt: Pilling an den Stellen, an denen er auf der Kleidung scheuert. Der Zippen Hoodie des schwedischen Unternehmens Röjk Superwear besteht zu 33 Prozent aus dem robusten Cordura, das sich durch seine  Abrieb-, Reiß- und Verschleißfestigkeit auszeichnet. Das Polyamid-Gewebe hat eine griffige Struktur, einen hohen Stretch und lässt sich angenehm auf der Haut tragen. Zusammen mit Elastan und Polyester entsteht ein Materialmix, der ein optimales Feuchtigkeitsmanagement besitzt, schnell trocknet und damit die perfekte Wahl für jeden Outdoorenthusiasten ist. Bluesign-zertifiziert ist der Zippen Hoodie ein umweltfreundliches Produkt. Röjks Wohlfühl-Hoodie hat Taschen mit Reißverschlüssen an beiden Seiten und Daumenschlaufen. Die Kapuze lässt sich optimal an den Kopf anpassen, so dass Ohren vor Wind und Wetter geschützt sind. Den Hoodie gibt es für Frauen in den Farben Wild Cherry und Bilberry, für Männer in Juniper und Bilberry. Produziert wird im EU-Land Estland.Preis/Info: 209,90 Euro/https://rojksuperwear.com/en/
Womens Zippen Hoody Wild Cherry
Mens Zippen Hoody Bilberry


Outdoor-Zubehör
Schritt 1: Ein erster Blick Vor der Tour sollten die Schuhe zunächst einem gründlichen Blick unterzogen werden. Sind alle Nähte in Ordnung? Zeigen sich Risse oder durchgescheuerte Stellen im Futter? Ist das Leder ausgetrocknet oder beschädigt? Sind alle Haken, Schlaufen und Ösen in einem einwandfreien Zustand und sind die Schnürsenkel unversehrt? Nachdem die für den Tragekomfort entscheidenden Punkte erfolgreich abgehakt wurden, sollte im nächsten Schritt die Sohle ausgiebig inspiziert werden.Schritt 2: Die Sohle im Check Die Sohle eines Wanderschuhs ist elementar für die Sicherheit. Das Profil der Sohle sollte intakt sein, um eine entspannte Wandertour zu garantieren. Ist die Sohle an vielen Stellen abgelaufen, ist die Griffigkeit nicht mehr gewährleistet. Nach einigen Jahren setzt bei Wanderschuhen zudem häufig die sogenannte Hydrolyse oder auch Versprödung ein. Dabei handelt es sich um eine chemisch-physikalische Reaktion, die dazu führt, dass die Sohle porös und rissig wird und in vielen Fällen abfällt. Tipp bei abgenutzten Sohlen: Schuhe aus dem Trekking-, Backpacking- und Alpinsegment von Lowa können neu besohlt werden. Damit bekommen die geliebten Wanderschuhe ein neues Leben und können nochmals einige Jahre genutzt werden.
Was sollten Bergfexe vor jedem großen Einsatz beachten? Schuhhersteller Lowa gibt drei wichtige Tipps in Outdoor Im-Puls.
Aller guten Dinge
Foto: Bernd Ritschel


Zubehör
Schritt 3: Wellness für die Schuhe Haben die Wanderschuhe den Check erfolgreich überstanden , fehlt nur noch eines: die richtige Pflege. Mit einem kleinen, regelmäßigen Wellnessprogramm halten die Schuhe wesentlich länger. Das geht ganz einfach: Nach dem Einsatz die verschmutzten Schuhe zunächst trocknen lassen. Am besten die Einlegesohle und Schnürsenkel herausnehmen. Die Schuhe mit warmem Wasser und milder Seifenlauge abbürsten und anschließend in einem gut belüfteten Raum trocknen lassen. Keinesfalls in der direkten Sonne oder an der Heizung. Wenn die Schuhe noch ein wenig feucht sind, mit einem Imprägniermittel einsprühen. Lederschuhe sollten darüber hinaus regelmäßig mit einer Wachs-Creme oder -Emulsion gepflegt werden. Achtung: Keine Öle und Fette verwenden. Der Schuh verliert sonst an Stabilität und Atmungsaktivität, da sich die Lederporen verschließen.
Ein Trekkingstiefel muss zwei wichtige Eigenschaften mitbringen: Tragekomfort und Stabilität. Kommen nun noch Atmungsaktivität und Flexibilität oben drauf, bleiben die Modelle von Lowa Irox GTX Mid sowie die etwas niedriger ausfallende Damen-Version Lyxa GTX Mid Ws. Durch den Einsatz neuen Materials wurde das Gewicht reduziert, ohne auf Stabilität zu verzichten: Je Paar kommen 1.200/940 Gramm auf die Waage (Größe UK 8). Konstruiert sind sie aus robustem Textil, atmungsaktiver Gore-Tex-Membran und zweifarbigem Futter. Dazu gibt’s die griffige Außensohle Lowa-Elika, hochgezogene Zehen- und Fersenkappe sowie die eingewebte Fit-Ribbon-Schnürleiste. Beide Trekkingstiefel sind ein gelunegner Kompromiss aus flachem Zustiegsschuh und hoch geschnittenem Bergstiefel. Passend für mittelschwere Trekking- und Bergtouren.Preis/Info: 199,95 Euro/www.lowa.de


Der Daunenschlafsack Questar HD von Therm-a-Rest eignet sich mit 650 cuin Bauschkraft für drei Jahreszeiten (Komfortzone bis 0 Grad) in kühlen Nächte von Frühjahr bis Herbst.Eine wasserabweisende und atmungsaktive Schicht reflektiert die Körperwärme nach innen. Der Schlafsack setzt auf Entendaunen. Die weisen bei kaum geringerer Bauschkraft und Wärmeleistung ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis auf als Gänsedauen. Entsprechend kostet er nur rund die Hälfte vergleichbarer Gänsedaunen-schlafsäcke.Preis/Info: 213 Euro/ www.thermarest.com
Outdoor-Zubehör
Mit dem Entrada präsentiert Vibram Five Fingers einen Freizeit-Schuh für alle, die es sehr minimalistisch lieben. Bestehend aus einer 3,5 mm Kautschuk-Sohle und leichtem Mesh-Upper, bietet der Schuh zuver-lässigen Schutz und ist gleichzeitig atmungsaktiv. Damit ist er perfekt für Ausflüge an sommerlichen Tagen in die Stadt oder leichte Freizeit-aktivitäten an der frischen Luft. Der PU Druck auf der Oberfläche erhöht die Widerstandsfähigkeit des Entrada ohne dabei die Flexibilität zu beeinträchtigen. Er ist in drei Farben im Fachhandel erhältlich.Preis/Info: 79,90 Euro/www.vibram.com


Zubehör
Das Helium II Jacket von Outdoor Research passt mit 180 Gramm und in seine eigene Innentasche verpackt in jeden Rucksack und an jeden Klettergurt. Die perfekte Notfall-Jacke, die trotz ihrer bescheidenen Maße 100-prozentigen Schutz vor Regen und Wind bietet. Einsatzbereich: alle Outdoor-Aktivitäten mit leichtem Gepäck, als Notfalljacke für Kletterer, Rad- und Kanufahrer. * Material: 2,5-Lagen Pertex Shield+, Nylon, 30-Denier Ripstop * anpassbare Kapuze * Brusttasche mit Reißverschluss * Innentasche dient gleichzeitig als Packsack * reflektierende Logos * Karabinerschlaufe * elastische Armabschlüsse und Kordelzug am Bund * diverse Farben * Schnitt: normale PassformPreis/Info: 170 Euro/www.outdoorresearch.com
Der Rucksack Amber 44 von Gregory lässt sich an den Rücken des Wanderers anpassen: So wird aus einem S- ein L-Rucksack. Das Herz des Trail-Flex-Tragesystems besteht aus einem Aluminiumrohr, das vertikal ein Federstahl Chassis verstärkt. Das überträgt die Last effektiv und bündelt sie an der Lende. Preis/Info: 160 Euro/www.gregorypacks.com
Mit gerade mal 490 Gramm (565 inklusive Bonuspack) ist das Lofoten 1 ULW von Nordisk wohl das leichteste Zelt auf dem Markt. Das funktionale 2-Lagen-Zelt hat ein Packmaß von nur 11 mal 22 Zentimeter. Das geringe Packmaß erzielen Stangen aus robustem Aluminium mit sehr kurzen zusammenklappbaren Segmenten. Darüber hinaus verwendet der Zeltspezialist starke, sehr dünne Dyneema Abspannleinen und fünf ultraleichte Heringe aus Titan. Das 2-Lagen-Zelt lässt sich von der Ein-Personen-Variante in ein Zwei-Personen-Zelt umwandeln, indem das Innenzelt ausgetauscht wird. Stauraum für Rucksack und Equipment bietet der Platz am Eingang. Handy, Geldbeutel oder Heringe lassen sich in der im Innenzelt integrierten Packtasche verstauen. Das Zelt besteht aus rip-stop Nylon, auf beiden Seiten mit Silikon beschichtet. Eine Wassersäule von 1.600 Millimetern am Außenzelt und 3.500 am Boden schützt vor Regen. UVP/Info: 699,95 Euro/www.nordisk.eu.


Outdoor-Zubehör
Die Kombination von Merinowolle und Tencel, einer nachhaltig aus Eukalyptusholz gewonnenen Faser, erzeugt einen kühlenden Effekt auf der Haut. So wird der Schweiß schnell von er Haut absorbiert, das fördert den langanhaltenden Tragekomfort. Die Vorteile von Merinowolle wie Atmungsaktivi-tät, Temperaturregulation sowie Geruchs-resistenz machen die Hybridlayer von Icebreaker ideal für sportliche Aktivitäten und hohe Temperaturen. All das bündeln die Jacken Men Incline Windbreakrer und Women Rush Windbreaker von Icebreaker.Preis/Info: 170 Euro/www.icebreaker.com
Alpine Trek Pants sind elastisch und abriebfest. Die Kapillaren des Nylons leiten Wasserdampf von den Beinen weg nach außen. Alpine Trek Pant ist eine leichte Hose für Trekking, Weit- und Bergwandern. Details: * Material: leichtes,robustes und schnell trocknendes Stretch-Lite * vorgeformte Knie * elastische Taille mit Druckknopf, Gürtelschlaufen und Gürtel * Taillenbund auf der Innenseite mit Fleecebesatz * zwei Taschen mit Netzfutter und integrierter Sicherheitstasche * Bein- und Gesäßtasche mit umgekehrten YKK-RV * mit Reißverschluss in der Weite einstellbare Unterschenkel mit Zwickel * Gewicht: 332 GrammPreis/Info: 109,95 Euro/www.alpinetrek.co.uk 


Fotos: Pearl, Claus-Georg Petri
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Bücher
Evelyn Holst und Uschi von Grudzinski entführen in ihrem Buch „Gipfelglück“ den Leser nach Kals und in die grandiose Landschaft rund um den Großglockner. Dabei erzählen sie von den ganz großen emotionalen Themen und haben mit dem Gradonna Mountain Resort den perfekten Ort für ihre Geschichte gefunden, wobei unter anderem auch Martha Schultz, Geschäftsführerin der Schultz Gruppe, einen Auftritt hat. Kurz In dem Buch geht es um Liebe, Lust und Leidenschaft, gewürzt mit der faszinierenden Welt der Berge – unterhaltsame Urlaubslektüre mit einem 16-seitigen Ausflugsguide in die Umgebung des Osttiroler Hotels. 
Holst, Evelyn und Grudzinski, Uschi von: Gipfelglück, Atlantik Verlag, Hamburg, 2017, 290 Seiten, ISBN 978-3-455-65146-1, 15 Euro.
Was ist das Schönste am Wandern? Oft die verdiente Einkehr am Ziel. Das weiß auch Uli Wittmann, passionierter Wanderer und geselliger Pausierer sowie ausgewiesener Kenner der Schwäbischen Alb. Seine liebsten Hüttenwanderungen in der Schwäbischen Alb hat er nun in einem Buch zusammengestellt. Wanderungen zu Klassikern wie der Burg Teck oder der Weidacher Hütte, aber auch zu unbekannteren Wanderheimen und Naturfreundehäusern.
Wittmann, Uli: Hütten-wandern Schwäbische Alb, Bruckmann Verlag, München, 2017, 160 Seiten, ISBN-13: 978-3-7654-4974-1, 20 Euro.


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Bücher
Neuer 2 in 1 Wanderführer von Kompass: Oberallgäu, zwischen Bodensee, Kempten und Pfronten in 50 Touren. Das Gebiet erstreckt sich von Pfronten im Osten über Bad Wurzach im Norden, Weingarten im Westen und Oberstaufen im Süden, und deckt so die Mehrheit des Ober- und Westallgäus und einen Teil Unterallgäus ab. Zu dem Wanderführer gehören die passende Karte sowie ein kostenloser PPX-Downlaod.
Kompass Wanderführer 5420, Oberallgäu, ISBN 978-3-99044-219-7, 14,99 Euro
Die kletternde Seniorin Monika Trautner wird wieder als Detektivin engagiert: Bei einem Fest in einem Wochenendhaus am Tegernsee wurde Oliver Baudel ermordet. Der begeisterte Kletterer war gerade zum Geschäftsführer einer Outdoor-Ladenkette ernannt worden. War der Mörder ein Konkurrent in der Firma? Ging es um das Erbe seiner todkranken Mutter? Oder um Olivers bildhübsche Freundin Nicole? Und wie ist die Kletterin Dora in den Fall verstrickt, mit der Oliver viel Zeit am Fels verbrachte? Monikas Ermittlungen unter Olivers Bekannten in der Kletterszene führen sie in die Bayrischen Berge, den Frankenjura und die Dolomiten.
Braun, Irmgard: Verraten, Rother Bergverlag, München, 2017, 232 Seiten, ISBN 978-2-7633-7078-8, 12,90 Euro.


Ab in die Steinzeit
TrekkingHadrian's Wall, England
Einmal quer durch
Endlos windet sich das steinerne Band durch die hügelige Landschaft. Wir staunen angesichts dieses maßlosen gigantischen Bauwerks: einer Mauer, die Land und Landschaft der Britischen Inseln dominiert.
Von Heinz Bück und Sigrid Schusser


Hadrian's Wall


Auf unserer letzten Schottland-Tour waren wir auf den Hadrian’s Wall gestoßen. Frontal, in Wallsend in North Tyneside, kurz vor Newcastle. Hier endet oder beginnt er, je nachdem, woher der Wanderer kommt und wohin er will. Aber die Zeit war uns damals zu knapp zum Verweilen. Die Fähre wartete, und wir waren auf der Heimreise. Diesen Sommer jedoch hatten wir vorsätzlich mehr Zeit eingeräumt. Ein paar entspannte Tage sollten es schon sein, auf unserer Rückfahrt von Wales hinüber nach Newcastle. Es wurde eine beeindruckende Zeitreise, aus dem ratlos brexitenden England ins untergegangene Imperium Romanum – und wieder zurück.
TrekkingHadrian's Wall, England


Hadrian's Wall
Genau an der Wespentaille der Britischen Insel schlängelt sich der Wall quer durch Nordengland. Mitten durch die stille hügelige Landschaft der nördlichsten traditionellen Grafschaften Northumberland und Cumbria. Wir hatten ihn als Einstieg für eine ganz eigene Erkundungstour gewählt: für eine antike Grenz-Erfahrung. Schließlich war Hadrian's Wall eine Kollisionsstelle zwischen keltischer und romanischer Lebenswelt. Heute weiß ich, am Hadrianswall lässt es sich prima entlang wandern, komplett von der Nordsee bis an die Irische See: Über den Hadrian´s Wall Path sind es 84 beeindruckende Meilen. Das nächste Mal vielleicht. Doch diesmal sind wir mit dem Wohnmobil unterwegs.


Von Carlisle, dem westlichen Ende des Walls am Solway Firth, sind es nur 15 Kilometer zur schottischen Grenze. Hier geht es nordwärts in die Lowlands Richtung Glasgow, südwärts über den Lake District und Liverpool nach Snowdonia in Wales. Rund 120 Kilometer sind es hinüber zur Nordsee. Diese Querung Englands über Hadrian’s Wall ist wunderschön, sehr geschichtsträchtig und erlebnisreich. „Wall“ klingt im Deutschen lautlich und vor allem begrifflich anders als im Englischen, wo es schlicht „Mauer“ bedeutet. Wallförmig sehen bei uns Damm und Deiche aus. Der römische Limes in Germanien wurde auf die Art errichtet und mit Palisaden, Toren und Türmen aus Holzstämmen befestigt, davor ein Graben. Ebenso Hadrian’s Wall – vor allem im Westen.
TrekkingHadrian's Wall, England


Hadrian's Wall
Doch in seinem Mittel- und Ostteil wurde er aus behauenem Stein erbaut: ein klobiges Mauerwerk, ein akkurates Machwerk, ein ausgeklügeltes Machtwerk antiker Herrschaft zur Teilung Britanniens. Bis zu viereinhalb Meter hoch waren die Mauern. Bis zu zweieinhalb, ja drei Meter dick. Ununterbrochen und undurchdringbar: An 320 Knotenpunkten waren Türme auf Sichtweite errichtet, an 80 Stellen befestigte Kasernen angelegt: Meilenkastelle, die genau eine römische Meile auseinander lagen, gut 1.500 Meter. Mauern dieser Art wecken widerstreitende Emotionen, ja Widerstand, einst wie heute und überall auf der Welt. Hadrian's Wall war der strategisch vorgelagerte Teil des Limes Britannicus. Kaiser Hadrian hatte ihn beim Besuch der Provinz


Britannia, der nördlichsten Annektion des Römischen Reiches, persönlich von seinen Truppen gefordert. In sechs Jahren – von 122 bis 128 nach Christus – wurde er erbaut. Als Teil jenes komplexen Grenzbefestigungssystems, das die Römer seit Cäsars erster Invasion 55 vor Christus ausgebaut hatten: gegen Übergriffe der vielen nach Norden verdrängten Volksstämme in Schottland, der Pikten, wie die Römer sie schlechthin nannten. Gut 400 Jahre dauerte die Besatzung. Die Clans hatten sich in die Highlands zurückgezogen. Dazwischen war ein Streifen uneinnehmbares Niemandsland: Noch heute verläuft die moderne schottische Grenze etwas weiter nördlich.
TrekkingHadrian's Wall, England


Hadrian's Wall
Dass sie nun wieder eine richtige, ja sogar eine EU-Außengrenze werden könnte, falls die aufsässigen Schotten das ungeliebte Großbritannien der EU zuliebe verlassen sollten, ist uns angesichts dieses Bauwerks schier unbegreiflich. Immerhin 62 Prozent von ihnen waren für den Verbleib in der EU, die angrenzende englische Grafschaft Northumberland indes mit 54 Prozent dagegen, ebenso die Wahlkreise in Cumbria: rund 60 Prozent stimmte für den Brexit. Heute ist Hadrian's Wall ein Weltkulturerbe der UNESCO, am eindrucksvollsten sein mittlerer Abschnitt. Teile der Mauer sind hier besonders gut erhalten, noch mannshoch und prima restauriert. Andere sind abgetragen. Sie dienten als Steinbruch.


Nur langsam kommen wir voran, stoppen und wandern durch die weite Landschaft an der Mauer entlang und mit ihr die Hügel hinauf und hinab. Von den römischen Forts und Siedlungen sind meist nur Fundamente erhalten. Allein 17 Kastelle lagen in der Festungskette des Hinterlandes. Fantastische Ausstellungen und Grabungsstätten reihen sich auf unserem Weg gen Westen, vor allem von der Mitte des Walls aus: Chesters Roman Fort oder das Roman Army Museum. Öffentliche Busrouten führen von Ost nach West und retour zu allen markanten Punkten und den sehenswerten Stätten der antiken europäischen Großmacht. Wir besuchen Kastell Vindolanda und die Ausgrabung dort. Sie legt einen wahren Fundus der römischen Administration frei: Schrifttum und Artefakte belegen die guten Verbindungen des Militärlagers bis nach Rom.
TrekkingHadrian's Wall, England


Hadrian's Wall
Seine Besatzung war für Sicherungs- und Überwachungsaufgaben im Hinterland zuständig. Sehenswert ist auch Birdoswald: Die Fundamente des einstigen Kastells und der gut erhaltene steinerne Wall vergegenwärtigen die wahre Größe und den Aufwand des imperialen Machtapparats. Die Museen, Ausstellungen und Besucherzentren sind hochinformativ, mit großem Erkenntnisgewinn für unsere so unruhige Neuzeit: Nach heutiger Einschätzung der Wissenschaft diente der Wall weniger der Abwehr einer großen keltischen Invasion. Er wäre ihr nicht gewachsen gewesen. Ziel war vielmehr ein Schutz gegen kleinere Überfälle. Historiker und Archäologen glauben inzwischen sogar, dass er eher den lokalen Grenzverkehr kontrollieren sollte, etwa um Einfuhrzölle zu ermöglichen.


Einst und Jetzt verschwimmen, ein Riss, ein Zeitsprung, Vergegenwärtigung: Ist es wirklich überholt, dieses antike Denken? Oder ist überholtes Denken modern? Gehört forscher Grenzziehung bald schon die Zukunft? Für imperiale Maßnahmen gegen Migration? Wir sind sehr aktuell unterwegs am mächtigen Grenzzaun des alten Empires.Die Route: nicht zu verfehlen. Ob von Newcastle oder Carlisle aus: immer an der Wand lang. Im Groben ist die bedeutsame Autostraße die A69, die dem Verlauf des River Tyne folgt. Ihre Abzweiger führen zum Hadrianswall. Tipp: In einem der Besucherzentren unbedingt eine Karte der Wege und Stätten erbitten. Tourist Information Center sind eingangs in Carlisle und in Newcastle.
TrekkingHadrian's Wall, England


Die Landschaft: entzückend. Kleine Dörfer liegen am Wegesrand, mit urigen Pubs und lokalen Märkten, und große Forest und National Parks kaum abseits der Route. Der Lake District etwa, aber das ist eine andere Geschichte.Info: www.nationaltrail.co.uk/hadrians-wall-path www.vindolanda.com www.reportage.redactionsbureau.de


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Foto: Claus-Georg Petri
Das nächsteOutdoor Im-Puls erscheint Ende September 2017. Randvoll mit Tipps für den wanderbaren Herbst. Und wie immer gratis.
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