ten wir uns gemeinsam etwas
suchen. Erst dachten wir, dass
wir etwas auf den unzähligen
WG-Websites oder durch priva-
te etc. Angebote finden – aber
dann sind wir doch über AirBnB
auf die besten Wohnungen ge-
stoßen. Und weil Fabi es genau
wissen wollte, ist er spontan
am Wochenende nach Mailand
gefahren, um sich unsere Top
3 – Kandidaten anzuschauen,
damit wir uns besser entschei-
den konnten. Für eine schicke
2- Zimmer Wohnung, 80qm, mit
guter Anbindung und zwei ge-
trennten Schlafmöglichkeiten
(Bett und Sofa) zahlen wir 850
Euro pro Person (WiFi, Klimaan-
lage und alles mit drin). Aber kei-
ne Sorge, dafür reicht das Eras-
mus-Geld locker.
Was waren die größten Challen-
ges bei der Planung und Aus-
führung?
Was nimmt man mit, wenn man
vier Monate in einem anderen
Land wohnt und nur begrenzt
Gepäck mitnehmen kann? Was
mach ich mit meiner Wohnung in
Berlin? Mache ich einen Sprach-
kurs oder hoffe ich auf Englisch?
Wie teile ich mir mein Geld ein?
Habe ich jemanden, den ich an-
rufen kann, wenn es mir mal
nicht so gut geht? Bin ich über-
haupt ready für so ein Abenteu-
er? (Spoiler: ist man nie)
Wie gut bist Du alleine in Deiner
Stadt ausgekommen? Wie ist
das Leben?
Der erste Erfolg, den ich hatte,
war am Ende meiner ersten Wo-
che in Mailand, denn… ich wuss-
te, ohne Google Maps zu fragen,
wie ich von unserem Office zur
Tram-Station komme. Und ja,
so kleine Erfolgserlebnisse hat
man immer wieder. Das erste
Mal ohne Komplikationen Essen
bestellen, das erste Mal einen
Supermarkt-Besuch meistern,
das erste Mal zum italienischen
Friseur, der wirklich gar kein
Englisch spricht. Die Frage ist
nicht, ob man gut oder schlecht
ankommt, sondern viel eher, wie
schnell Du Dich an Deine neue
Umgebung anpassen kannst.
Wenn Du das einigermaßen
schaffst, dann musst Du Dir um
nichts mehr Sorgen machen.
Und zum Leben in Italien: Es
ist genauso, wie man es sich
vorstellt – nur viel besser! Ape-
rol, Pizza und Kultur, aber auch
Clubs, Party, Nightlife. In Mai-
land wurde mir beigebracht, das
Leben auch mal zu genießen und
sich auch in seinem Job nicht zu
sehr aus der Ruhe bringen zu
lassen. Aber das kann natürlich
auch an meinem sensationellen
Team liegen.
Welche Ergebnisse ziehst Du
aus Deinen Erfahrungen?
Erstens bin ich unglaublich dank-
bar, dass mir die Möglichkeit
gegeben wurde, das überhaupt
machen zu können (Danke Uta!).
Zweitens komme ich, soweit ich
das einschätzen kann, „more
grounded“ und „humble“ zurück
nach Berlin. Die Zeit hier hat mir
sehr viel gezeigt und gelehrt. Au-
ßerdem kenne ich mich jetzt echt
gut mit italienischem Essen und
Kaffee aus - was allerdings die
nächsten Restaurant-Besuche
etwas erschweren wird.
Was sind die zwei wichtigsten
Tipps, die Du den neuen Azubis
geben möchtest?
Be bold, be brave. Traut Euch,
zeigt Euch. Wenn Ihr wollt, dann
nutzt die Zeit hier und probiert
Euch aus. Es kann auch mal
nicht so laufen, wie Ihr Euch das
vorstellt – aber wo ein Tal, da
auch ein Gipfel. Vergesst nicht:
Ihr seid diejenigen, die frischen
Wind mitbringen – wenn Ihr et-
was seht, es nicht versteht oder
anders machen würdet – dann
sprecht es an. In 99 Prozent aller
Fälle wird Euch das hoch ange-
rechnet. Ach so, und: es gibt nie
einen Grund nicht auf das Roof
Top zu gehen!
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