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Outdoor Im-Puls
Foto:swiss-image.ch / Thomas Senf
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MajestätischWilder Kaiser
3/2016
Sagenhaftes Südtirol 6 Tage Rosengarten
Die besten WandertippsFür den Sommer
TREKKING
  Aran   Islands,   Irland
Outdoor Im-Puls
PLUSOutdoor-ZubehörWanderbücher


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Quelle: Youube
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Worauf kommt es an?
"Ich genieße das einfach Leben am Berg, es ist wie die Erfindung des eigenen Lebens." Diesen Satz schrieb neulich Alix von Melle auf ihrer Facebook-Seite.  Die bekannte Bergsteigerin weiß, wovon sie spricht. Und sie hat recht: Die Einfachheit am Berg bringt einen auf Minimalmaß zurück. Wer unterwegs ist zu einem Gipfelkreuz, braucht simple Dinge, ohne die er sein Ziel nicht erreicht: Kraft, Mut und Durchhaltevermögen, aber auch Wasser, gute Schuhe und die richtige Richtung. Bei allen technischen Errungenschaften, die auch beim Bergwandern mehr und mehr Einzug halten, lässt sich das Wahre doch auf solche Werte und Dinge reduzieren. Schließlich nutzt das beste GPS-Gerät nicht, wenn die Puste ausgeht. Und das Super-High-Tech-Equipment allein bringt niemanden hinauf auf den Gipfel. Das sind Gedanken, die mir schon oft beim Bergwandern durch den Kopf gegangen sind. Alix hat sie nun so auf den Punkt gebracht - danke dafür. Euch einen schönen Bergsommer und viel Spaßmit Outdoor Im-Puls.  Herzlichst, Claus-Georg Petri
Auf ein Wort
Foto: Grandhotel Lienz


Outdoor im Puls – mit Outdoor Im-Puls 
Inhalt


Foto: Bernd Ritschel, Zillertal-Tourismus
Bergwanderer am Arbiskogel überm Zillertal
Das steckt diesmal drin
    3 Auf ein Wort: Worauf kommt es an?     6 Gobbins Path, Nordirland: Wo's tost     8 Großvenediger: 175 Jahre Erstbesteigung   10 Goldsteig: Wandern in Ostbayern   12 Wandern: Wilder Kaiser, Tirol   20 Wander-Tipps: Familienrundweg Obertauern   22 Wander-Tipps: 24-Stunden Alpbachtal/Wildschönau   24 Wander-Tipps: Höhenwege in der Schweiz   34 Wander-Tipps: Pillerseetal; Kräuterwanderungen   38 Region: Touren im Rosengarten, Südtirol   66 Hütten & Hotels   74 Klettern: Tipps und Kurse für Einsteiger   80 Outdoor-Zubehör   86 Bücher   90 Hütten-Trekking: Sölden, Ötztal   98 Trekking: Aran Islands, Irland 110 Zum guten Schluss/Impressum


Gobbins Path, Nordirland Wandern an der Irischen See


Foto: Tourism Ireland
Wandern
Wo's tost
Der Gobbins Path, ein zwei Meilen langer schwindelerregender Weg über Klippen, Buchten, Felsabstürze und freischwebende Brücken ist nichts für Zartbesaitete. Er war die Errungenschaft des Eisenbahningenieurs Berkeley Deane Wise, der sich 1902 mit der waghalsigen Konstruktion ein Denkmal gesetzt hat. Mit Röhren- und Hänge-brücken, steil in den Fels geschlagenen Treppen und Felsentunneln über der Gischt der Irischen See war die Passage allerdings auch den Kräften der Natur so stark ausgesetzt, dass sie 1954 wegen des Verfalls endgültig geschlossen werden musste. Im vergangenen Jahr wurde seine alte Struktur nach aufsehenerregenden Restauration wiederhergestellt, und die Neueröffnung von The Gobbins geriet zur Sensation. Der Pfad für Mutige, der nur mit geführten Touren und one-way zu begehen ist, war sofort ausgebucht. Kurzzeitig hat im letzten Winter ein schweres Unwetter für eine erneute Schließung gesorgt. Seit April 2016 ist er noch besser gesichert und wieder eröffnet. The Gobbins ist online buchbar: www.thegobbinscliffpath.com.


Großvenediger, Pinzgau 175 Jahre Erstbesteigung
175 Jahre Erstbesteigung Großvenediger - das wird dieses Jahr im Oberpinzgau groß gefeiert. Ein Grund mehr, sich vielleicht selbst einmal auf einen Dreitausender zu wagen. Ein paar Wochen im Jahr ist das als Gast im Wanderhotel Gassner möglich. Dann ziehen Hotelier Hans Peter Gassner selbst oder ein ausgebildeter Bergführer los, um das Pinzgauer Wahrzeichen mit Gästen zu bezwingen. Anders als bei der Erstbesteigung 1841 bringt die Bergsteiger ein Nationalparktaxi durch das Obersulzbachtal bis auf 1.900 Meter über NN, die dann in zwei Stunden zur Kürsingerhütte hochwandern – das klassische Basislager für den Venediger. Tags darauf brechen die Gipfel-Aspiranten mit dem ersten Licht auf, erreichen nach einer Stunde den Gletschereinstieg und genießen auf dem Plateau des Untersulzbachtörls die erste Sonne. Hinter dem schmalen Grat steht auf 3.666 Metern endlich das Gipfelkreuz – dazu die Aussicht vom Dachstein über die Glocknergruppe, die Julischen Alpen, Dolomiten, Ortler und Adamello, die Ötztaler Alpen bis zum Karwendel und dem Wilden Kaiser. Info: www.wanderhotels.com.
Rauf aufs Wahrzeichen


Wandern
Foto: Neocomm/Wanderhotels


Wandern Goldsteig, Ostbayern


Wald – wer am Goldsteig wandert, erlebt Kulturwald und Urwald, Waldlichtungen und dichten Jungwald. Die schönsten Abschnitte auf dem Qualitätswanderweg Goldsteig finden sich zwischen Waldmünchen und Furth im Wald und im Nationalpark Bayerischer Wald, dem ältesten Nationalpark Deutschlands. Die Bäume wachsen hier nicht so, wie der Mensch es will. Sie schlagen ihre Wurzeln dort, wo es ihnen passt. Auf einer zweitägigen Goldsteig-Tour erleben Wanderer den Urwald hautnah. Sie führt von Bayerisch Eisenstein zum Urwalderlebnisweg Watzlik-Hain mit seinen Baumriesen wie der Dicken Tanne weiter über den Ruckowitzschachten auf den Großen Falkenstein und übers Ludwigsthal schließlich zurück zum Startpunkt. Infos: www.goldsteig-wandern.de, www.ostbayern-tourismus.de.
Wandern
Urwald hautnah
Foto: Ostbayern Tourismus


WandernWilder Kaiser, Tirol
Majestätisches Ziel
Die Ferienregion Wilder Kaiser liegt in Tirol zwischen Kufstein und Kitzbühel. Zu ihr gehören die vier Gemeinden Ellmau, Going, Scheffau und Söll. Das Naturschutzgebiet Kaisergebirge liegt auf einer Höhe zwischen 480 und 2.344 Metern über NN: Im Sommer finden Outdoor-Fans rund um die Schauplätze der Fernsehserie „Der Bergdoktor“ 400 Kilometer ausgewiesene Wanderwege. Sie sind ausgezeichnet mit dem österreichischen Wandergütesiegel. Kletterer erobern 40 Kletterwände über mehr als 300 Kletterrouten. Wer will, übernachtet im Fünf-Sterne-Wellness-Hotel oder zünftig auf einem Bauernhof.


Foto: Ferienregion Wilder Kaiser
Wilder Kaiser


WandernWilder Kaiser, Tirol
Um die Kuppe der Hohen Salve wandern, auf dem Quellenweg frisches Gebirgswasser schlürfen oder die höchst gelegene Wallfahrtskirche Österreichs besuchen – dabei stets mehr als 70 Dreitausender im Blick. Wanderglück an der Hohen Salve erleben neben erfahrenen Bergsteigern jetzt auch Familien und Untrainierte. Dafür wurden zur Sommersaison 2016 in der Ferienregion Wilder Kaiser zehn leichte bis mittelschwere Höhenwege ab der Bergstation des Keat-Lifts erschlossen und beschildert. Vom 1.828 Meter hohen Gipfel blicken Wanderer dann in Richtung Hohe Tauern mit ihrem berühmten Großglockner. Mit dem Keat-Sessellift, der jetzt auch im Sommer in Betrieb ist, schweben Urlauber von Hochsöll aus auf 1.500 Meter Meereshöhe und damit knapp 350 Höhenmeter unter den Gipfel der Hohen Salve. Dort weisen Infotafeln auf zehn Routen rund um den berühmten Tiroler Aussichtsberg hin. Die Auswahl reicht von der Kraftalmwanderung (5,2 Kilometer, leicht) über die „Quellenwanderung“ um die Hohe Salve (6,4 Kilometer, leicht) bis hin zum „Drei Seenweg“ zum Speichersee Hohe Salve (5,9 Kilometer, mittelschwer). Wer sich nach der Bergtour erfrischen möchte, besucht die Sommer-Erlebniswelt „Hexenwasser“ direkt an der Mittelstation in Hochsöll. Neben einem Parcours zum Thema Wasser entspannt ein Barfußweg über Gras, massierende Steine und durch einen kühlen Gebirgsbach beanspruchte Wanderfüße.
Foto: vince42
Um die Hohe Salve


Fotos: Schwäbicshe Alb Tourismus
Wilder Kaiser
Ab ins Hexenwasser, Füße massieren lassen


Panoramarundweg
Eine Bergtour der besonderen Art: Der Tauernblick Panoramarundweg führt zu besonderen Plätzen in den Wilden Kaiser. Ausgangs- und Endpunkt der Rundtour ist der Badesee in Going auf 740 Meer über NN. Wanderer passieren bei dieser mittelschwierigen Wanderung den Schleierwasserfall: Ein spritziger Gebirgsbach fällt dort als Schleier eine 60 Meter hohe Felswand herab. Der höchste Punkt ist bei 1.270 Meter Seehöhe erreicht, insgesamt sind 780 Höhenmeter zu bewältigen. Die ganze Runde ist 13,8 Kilometer lang und dauert knapp fünf Stunden. Übrigens: Unterwegs sind immer wieder Extremkletterer zu beobachten.
WandernWilder Kaiser


„Wer tagsüber einen  Staudamm baut, braucht abends kein Handy mehr“  
Frau Beer, was machen Kinder bei Ihnen in den Ferien am liebsten? Wir gehen am liebsten mit den Kindern raus in die Natur, Wald, Wiese, Bauernhof. Das kommt bei den Kindern gut an. Manche haben zwar erstmal Hemmungen, sich richtig dreckig zu machen, das Heu stupft sie oder beim Barfußgehen tun ihnen die Füße weh, aber das legt sich schnell. Dann siegt die Entdeckerlust.   Wie schaffen Sie es, Kinder von ihren technischen Geräten los zu kriegen? Wenn wir mit den Kindern einen Staudamm bauen oder ein Lagerfeuer machen, sind Handy und iPad schnell vergessen. Meistens bekommen wir sie am Abend kaum noch weg und zurück ins Hotel.   Welches Programm bieten Sie Kindern im Sommer an? Die Programme sind aufgeteilt für Kinder von drei bis zehn und ab zehn bis etwa 15. Ein Trend für die Größeren ist Survival. Deswegen haben wir jetzt einen Waldläufertag für Kinder ab zehn Jahre: Was kann ich essen, wie mache ich Feuer, wie lese ich eine Karte und wie interpretiere ich den Himmel richtig, um eine Wetterprognose machen zu können? Ein Dauerbrenner für Kinder bis zehn Jahre ist der Tag auf dem Bauernhof.   Was machen Sie, wenn ein Kind einfach nicht richtig mitmachen möchte? Es kommt sehr selten vor, dass sich ein Kind so gar nicht wohl fühlt. Wenn es gar nicht geht und das Kind nur weint, dann haben wir immer auch die Telefonnummern der Eltern dabei und können Bescheid sagen. Die meisten Angebote bei uns sind aber sowieso für die ganze Familie, die Eltern sind also meistens dabei oder in der Nähe.
Wilder Kaiser
Silvana Beer, 31, ist zuständig für die Kinderbetreuung beim Tourismusverband Wilder Kaiser in Ellmau. Sie ist sich sicher: Jedes Kind lässt sich immer von seinem Handy weg in die Natur locken.


WandernWilder Kaiser
Alpinen Neueinsteigern bieten die Urlaubsregion und der Tiroler Bergsportführerverband neu konzipierte Schnupperkurse. Staatlich geprüfte Bergführer vermitteln erste Erfahrungen am Klettersteig und in leichten Felsrouten. Sechs Mal heißt es auch „Ladies only“. Dann rücken die Damen dem Kaiser mit Seil und Haken zu Leibe. Mit Gästekarte beträgt die Kursgebühr 165 Euro (ohne 195), die Leihausrüstung (Helm, Klettergurt, Schuhe) kostet 33 Euro für drei Tage. Bei Regen gibt es Kurse in einer der sechs Kletterhallen in der Region.
Immer die Wand hoch
Tourismusverband Wilder Kaiser A-6352 Ellmau Dorf 35 Hotline: 0043/50509 www.wilderkaiser.info
Infos


„Koasa Trail“ heißt Tirols jüngster Weitwanderweg. Auf fünf Etappen führt er durch die Region St. Johann in Tirol und hat stets den Wilden Kaiser im Blick. Als genussreicher und leicht begehbarer Weitwanderweg bietet er auf 80 Kilometern 5.600 Höhenmeter. Stets ist der Wilde Kaiser dabei aus einer anderen Perspektive zu sehen – mal hautnah bei einer Tour im Kaiser-Gebirge, mal aus der Distanz, wenn der Trail mit der fünften Etappe am Kitzbüheler Horn einen von vielen Höhepunkten erlebt. Täglich erwartet den Wanderer ein landschaftlicher Höhepunkt wie die Teufelsgasse oder die Grießbachklamm. Gebucht werden kann die Tour als komfortables Reisepaket mit fünf Übernachtungen in gemütlichen Wirtshäusern und mit Gepäcktransport ab 325 Euro beim örtlichen Tourismusverband.
Den Kaiser im Blick
Ein neuer Weitwanderweg führt in Etappen an die schönsten Stellen im Gebirge.


Wander-Tipps Familenrundweg, Obertauern
Alles Alm oder was?
Ein Familien-Rundwanderweg im Salzburger Land verbindet Wissenswertes aus der Natur mit Spiel-plätzen entlang der Strecke.


Foto: Berchtesgadener Land
Wander-Tipps
Wer auf halber Strecke zwischen Ober- und Untertauern im Salzburger Land von der Bundesstraße 99 in die Gnadenalmstraße abbiegt, betritt eine ganz eigene Welt ohne Straßenlärm und Hektik. Ein sanft ansteigendes Plateau auf über 1.250 Meter Seehöhe, eingebettet in das imposante Panorama der Radstätter Tauern, empfängt Besucher mit intakter Natur: ursprünglicher Almboden voller Bergblumen und Kräuter, ein glasklarer Bach, weidende Kühe und urige, alte Almhütten. „Alles Alm“ heißt der neue, im Einklang mit der Natur angelegte Familien-Rundweg, der Einblicke in das Almleben einst und heute gewährt. Er führt an acht Themen-Stationen vorbei, die wahre Begebenheiten, Wissenswertes und Kurioses aus dem Almleben anschaulich präsentieren und spannende Fakten aus Natur, Tierwelt und Geschichte mit allen Sinnen erlebbar machen. Was ein Mankei ist, erfahren Eltern und Kinder auf Station 3 beim Murmeltierbau – die wichtige Arbeit der Bienen wird auf Station 6 vorgestellt. Für den Rundweg braucht eine Familie mindestens 1,5 Stunden. Er ist durchwegs geschottert und mit Kinderwägen befahrbar. Der Eintritt ist frei. Infos: Tourismusverband Obertauern, Pionierstraße 1, A-5562 Obertauern, Tel.: 0043/6456/7252, www.obertauern.com.


Wander-Tipps 24 Stunden Alpbachtal/Wildschönau
Herausforderung in Bergschuhen
24 Stunden, 50 Kilometerkm und 3.000 Höhenmeter werden zum gemeinsamen Abenteuer: Am 16. Juli um 9 Uhr fällt in Reith im Alpbachtal der Startschuss für die „kitzalp24 – Das Original“.


Wander-Tipps
Foto: Durdarev Mikhail Shutterstock
Eine 24-Stunden-Wanderung zählt zu den eindrucksvollsten Erfahrungen,. Am 16. Juli 2016 begeben sich Abenteurer auf diese eintägige Expedition. Sie erkunden rund um die Uhr das Wandergebiet des Alpbachtals und der Wildschönau. Die „kitzalp24 – Das Original“ startet und endet um 9 Uhr bei der Reitherkogelbahn in Reith im Alpbachtal. Es geht ohne Schlaf auf 50 Kilometern und 3.000 Höhenmetern direkt ab ins Wandererlebnis. Wer mitmacht, muss kein bedingungsloser Bergfex sein: Es geht gemütlich und ohne Hektik zu. Gewandert wird mit leichter Ausrüstung. Erfahrene Bergführer stehen zur Seite, und an den vielen Labestationen wird ausreichend Energie getankt. Die gemeinsame Herausforderung macht Spaß und den Kopf frei. Spätestens, wenn die Teilnehmer den Sonnenaufgang am Gipfel des Wiedersbergerhorns erleben, sind die Strapazen der vergangenen Stunden wieder vergessen. Das Teilnahmepaket kostet Euro 55. Anmeldung auf www.kitzalp24.at.


Wander-Tipps Höhenwege in der Schweiz


Schweizer Höhenwege
In der Schweiz verstecken sich erlebnisreiche Höhenwege. Ob hoch oben zwischen steilen Gipfeln oder in sanften Tälern, in jeder Höhenlage präsentieren sich unverwechselbare Alpenpanoramen. Outdoor Im-Puls empfiehlt vier unvergessliche Wanderrouten: Die Regionen Luzern – Vierwaldstättersee, Tessin, Bern-Berner Oberland und Wallis sind dabei. Und der UNESCO-Höhenweg, ein echtes Liebhaberstück. Infos: www.myswitzerland.com, gebührenfreies Tel.: 00800/10020030.
Atemberaubende Ausblicke
Fotos: swiss-image.ch


Wander-Tipps Höhenwege in der Schweiz


Die Reise beginnt im wildromantischen Eigenthal am Fuße des Luzerner Hausberges Pilatus auf rund 1.000 Meter Meereshöhe. Die beliebte Wanderroute führt bis zur Fräkmüntegg (1.416 m), der Zwischenstation vom 2.132 Meter hohen Pilatus. Ab Luzern fahren die Wanderer mit dem traditionellen gelben Postauto bis zur Haltestelle Eigenthal. Der mittelschwere Marsch dauert zweieinhalb Stunden. In der Alpwirtschaft Unterlauelen stärken sie sich mit einer Erfrischung. Weiter entlang der saftig grünen Weiden erreichen die Wanderer das Restaurant Fräkmüntegg mit authentischer Schweizer Küche.
Tour 1: Eigenthal – Fräkmüntegg (Luzern – Vierwaldstättersee)
Schweizer Höhenwege


Wander-Tipps Höhenwege in der Schweiz


Schweizer Höhenwege
Tour 2: Monte Tamaro – Monte Lema (Tessin)
Weiter geht’s ins sonnendurchflutete Tessin, im Süden der Schweiz. Hier führt der Höhenweg auf knapp 2.000 Meter vom Monte Tamaro zum Monte Lema. Eher anspruchsvoll, aber die Wanderer werden mit einer einmaligen Aussicht auf Locarno, Lugano, Täler und Seen belohnt. Der Ausflug beginnt in Rivera, von dort geht es mit der Kabinenbahn hoch bis Alpe Foppa (1.530 Meter). Hier steht die von Mario Botta entworfene Kirche S. Maria degli Angeli direkt am Rande eines Abhangs – Zeit für ein Gebet. Der Höhenweg beginnt mit dem Aufstieg zum Gipfel des Tamaro (1.962 Meter). Nach dem nicht allzu strengen Auf und Ab entlang des Bergkamms erreichen die Wanderer den Monte Lema des Malcantone (1.620 Meter)


Tour 3: Eiger Trail (Bern-Berner Oberland)
Der Eiger Trail mit einer maximalen Höhe von 2.336 Meter über NN garantiert zwei Stunden Nervenkitzel auf höchstem Niveau: So nahe an die berühmte Eiger-Nordwand führt kein anderer Höhenweg. Das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau als imposante Kulisse der Jungfrau-Region lockt schon seit jeher Bergfexer ins Berner Oberland. Die Route führt über steile Alpweiden und Geröllhalden, vorbei an einem herrlichen Wasserfall bis hin zur Bahnstation Alpiglen. Der Blick hinauf zur Eiger-Wand, weiter zur Kleinen Scheidegg und zum Lauberhorn sowie zum grünen Grindelwaldtal ist einmalig. Nach dem sechs Kilometer langen Marsch schlagen sich die Gäste im Restaurant Berghaus Alpigle die Bäuche mit Käseschnitten in allen Variationen voll.
Wander-Tipps Höhenwege in der Schweiz


Schweizer Höhenwege


Tour 4: Aletsch Arena – UNESCO Höhenweg (Wallis)
Auf knapp 3.000 Meter Höhe sollten die Wanderer auf jeden Fall schwindelfrei und trittsicher sein. Die Tour gilt als alpine Route mit einer Distanz von 2,6 Kilometer und drei Stunden Zeitbedarf. Der UNESCO-Höhenweg führt vom Bettmerhorn (2.647 m) direkt über den Gipfelgrat zum Eggishorn (2.869 m). Entlang des teils ausgesetzten, aber an den exponierten Stellen stets gut gesicherten Gratweges genießen Bergwanderer eine einmalige Aussicht auf den Großen Aletschgletscher, Jungfrau, Aletschhorn und Bietschhorn im Norden sowie das Rhônetal und die mächtigen Viertausender des Wallis im Süden.
Wander-Tipps Höhenwege in der Schweiz




Wander-Tipps
Gesund wandern in Füssen
Wander Dich fit
In dieser Wandersaison hat Füssen sein Angebot  fürs Gesundheitswandern ausgebaut.
Unter www.fuessen.de/vitaltouren stehen – mit GPS-Tracks, Höhenprofil und Karte – 20 neue Routensteckbriefe zum Download, die Muskeln und Ausdauer sanft trainieren und nach gesundheitlichen Kriterien bis hin zu ihrem Allergiepotenzial geprüft worden sind. Am Weißensee laden zwei Terrainkurwege dazu ein, den eigenen Rhythmus zu finden und Anspannung einfach wegzuwandern. Auch die Füssener Wanderführer schalten einen Gang runter: Der Gesundheitswanderführer Michael Duijndam will auf seinen wöchentlichen Gesundheitswanderungen die Teilnehmer Schritt für Schritt ins mentale Gleichgewicht zurückfinden lassen und baut physiotherapeutische Übungen in die Strecke ein. Dass Bewegung neben Hydrotherapie und Kräuterheilkunde zu den fünf Säulen der ganzheitlich orientierten Kneipp-Therapie gehört, lernen Wanderer bei Kräuterwanderungen und Kneipp-Führungen am Hopfensee. Auch bei den Moorwanderungen und den Touren „Magisches Allgäu – magischer Weißensee“ sind die Teilnehmer eher entspannt unterwegs, schärfen ihre Sinne für die Wahrnehmung der Natur und tauchen ein in die Mythen und Sagen der Allgäuer Naturlandschaft. Alle Wandertermine sind auf www.fuessen.de online.
Wander-Tipps
Foto: Uwe Fricke
Foto: Füssen Tourismus und Marketing / Klaus-Peter Kappest


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Foto: Frankenwald Tourismus
Fotos: Pearl, Claus-Georg Petri
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Kurz, aber knackig
Foto:TVB Kitzbüheler Alpen - Pillerseetal
Wander-Tipps
Pillerseetal, Tirol
Tirols kürzester Weitwanderweg öffnet im Pillerseetal in den Kitzbüheler Alpen: Auf drei Tagesetappen plus einer Variante verbindet der „Waiwi“ die Talgemeinde Waidring mit dem Wildseelodergipfel hoch über Fieberbrunn. 50 Kilometer führen über insgesamt 3.200 Höhenmeter zu imposanten Aussichtsplätzen: Vom schroffen Kalkplateau der Steinplatte geht es durch weite Almflächen oder entlang des Pillersees zum begehbaren Gipelkreuz auf der Buchensteinwand, weiter zum idyllischen Wildalpsee und zum Gipfel des Wildseeloders auf 2.118 Metern Seehöhe. Info: Tourismusverband Pillerseetal –- Kitzbüheler Alpen, Tel.: 0043/5354/56304, www.pillerseetal.at


Fotos:Alpenwelt Karwendel Tourismus
Seit Anfang Mai haben die drei Kräuterhexen Sabine Dallmann, Julia Schwarzenberger und Petra Zurwesten Pflänzchen im Blick: Sie wandern mit Gästen durch die Mittenwalder, Krüner oder Wallgauer Flur. Dabei teilen sie ihren Erfahrungsschatz im Suchen, Bestimmen und Verarbeiten alpiner Wildkräuter und Heilpflanzen. Tempo und Steigung der 90-minütigen Touren sind moderat. Da bleibt genügend Luft, um sogar Rezepte auszutauschen. So erfahren Teilnehmer etwa, dass Bauernkaviar geröstete, in Öl geschwenkte Brennesselsamen sind. Am Ende kommen alle auf den Geschmack. Als Picknick oder zum Mitnehmen gibt es meist eine kleine Kostprobe, zum Beispiel eingelegte Kräuter oder Fichtenspitzen-Sirup. Dank der Buckelwiesen, einem der schönsten 100 Geotope Bayerns, und vieler weiterer Schutzgebiete, sind die Wiesen des oberen Isartals besonders artenreich. Wundheilende Schafgarbe gedeiht hier ebenso wie das natürliche Anti-Depressivum Johanniskraut, entschlackende Vitaminbomben wie Brennessel, Gundelrebe und Löwenzahn oder wilder Thymian. Die Termine der Kräuterwanderungen und Wildkräuter-Spaziergänge gibt es auf www.alpenwelt-karwendel.de/veranstaltungen oder in den Tourist-Informationen Mittenwald, Krün und Wallgau.  
Den Kräutern auf der Spur


König Laurins Reich
Region
Rosengarten, Südtirol/Trentino
Gipfel, höher als 3.000 Meter über NN, dazu eine Sage - das ist der Stoff, der eine Hüttentour einmalig macht: sechs Tage mit einer Gruppe rund um den Rosengarten.


Foto: Roland E. Jung
Fotos: Claus-Georg Petri
Rosengarten


Region
Rosengarten, Südtirol/Trentino


Tag 1: Geschafft. Wir sind im Rosengarten. Wir, das ist die 14-köpfige Wandergruppe unter der Führung von Thomas Dempfle, Bergführer und Chef des Oase Alpin Centers in Oberstdorf. Und der Rosengarten, das ist ein verwunschener Gebirgszug in den Dolomiten, Südtirol. Verwunschen, weil einst König Laurin, so will es die Sage, aus lauter Zorn über seine von Feinden zertrampelten Rosen einen Fluch aussprach: Weder tags noch nachts sollten hier Rosen rot erblühen. Zum Glück hat der verbitterte Monarch die Dämmerung vergessen – und so erstrahlen hier abends die Felsen im letzten Licht des Tages wie Rosen: knallrot. Naja, die Sonne muss freilich scheinen für diesen Zauber. Das ist im Juni 2016 so eine Sache: Draußen wechseln sich blauer Himmel und schwarze Wolken in zuverlässiger Reigenfolge ab. Kommt die Sonne, blitzen bei uns Wanderern orange und pinke Funktions-T-Shirts auf, fällt der Regen, kommen wasserdichte Jacken aus dem Rucksack ans Tageslicht. Ist ja klar: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unzureichende Kleidung.
St. Zyprian Plafötsch Alm
Rosengarten
Rosengarten


Region
Rosengarten, Südtirol/Trentino


Doch auf dem Weg vom Startpunkt, der Tschamin Schwaige (1.097 Meter über NN) – so heißt ein Bergrestaurant mit benachbarter Museumssäge bei St. Zyprius –, hinauf zur Plafötsch Alm floss der Schweiß. Dabei waren auf den gerade mal viereinhalb Kilometern in gut anderthalb Stunden nur um die 400 Höhenmeter zu überwinden: Unser Domizil für die erste Nacht steht auf 1.570 Meter Seehöhe. „Eine solch kurze Tour ist gerade recht, damit sich jeder eingewöhnen kann“, sagt Thomas Dempfle, „schließlich haben wir auch eine lange Anreise hinter uns.“ Außerdem, und das ist noch viel wichtiger, ist die Plafötsch Alm ein Kleinod mit Blick auf die steilen Wände des Rosengartens. Auf der Terrasse zischen Bierchen nach dem ersten geschafften Aufstieg. Doch vor dem Abendessen gilt es erst noch, das Rot der steilen Wände im Rosengarten zu erleben. Mal sehen, was die Sonne heute noch so drauf hat, an diesem unbeständigen Tag des unkalkulierbaren Juni 2016. Wäre schön, wenn sie auch heute König Laurin ein Schnippchen schlagen könnte.  
Rosengarten
Rosengarten
Hüttenwirtin Rosa Herbst, bei Einheimischen und Gästen bekannt als exzellente Köchin, hat ein Kochbuch verfasst: „Zu Gast bei Rosa Herbst.“ Es kostet 18 Euro - zu haben auf der Plafötsch Alm. Wer mag, bestellt gleich, was er auf der Hütte an Rezepten liest.


Region
Rosengarten, Südtirol/Trentino


Tag 2: Knallblau – so präsentiert sich der Himmel am Morgen. Dafür ist das erhoffte Farbspiel am Abend zuvor aus- und der Rosengarten grau geblieben. Nach dem Frühstück brechen wir um 8.30 Uhr von der Plafötsch Alm auf. Stetig bergauf führt der Weg durch einen Bergwald. Nach 350 Höhenmetern und unzähligen Schweißtropfen erreichen wir die Haniger Schwaige auf 1.939 Meter. Zeit für einen Kaffee unter weiß-blauem Himmel. Gestärkt geht es dem nächsten Etappenziel entgegen: der Kölner Hütte auf 2.337 Meter Seehöhe. Nun erscheinen ja 400 Höhenmeter nicht als die Welt. Wenn der Weg jedoch erst auf etwa 2.100 Meter über NN ansteigt, um danach wieder auf knapp unter 2.000 Meter Seehöhe abzufallen, wirkt das schon ein wenig gemein. Dass zwischendurch immer wieder die senkrechte Laurinswand durchs Blätterwerk der Bäume aufblitzt, stimmt ein wenig versöhnlich. Dafür verläuft der Anstieg zur Kölner Hütte auf dem kürzesten Weg, der Direttissima: steil und schier endlos. Da erschien die bisherige Tour wie ein Zuckerschlecken.
Plafötsch Alm – Rotwandhütte
Rosengarten
Rosengarten


Region
Rosengarten, Südtirol/Trentino


Nach 900 Höhenmetern gibt’s Nudeln, die bekanntlich glücklich machen. Draußen verdunkeln Wolken das Tal, bedrohlich, zum Greifen nah. Die Temperatur stürzt, wir verlängern die Mittagspause um eine halbe Stunde. Danach hat die Sonne wieder den Durchblick. Die Wanderung folgt der Kante der 500 Meter hohen Rotwand. Bergführer Thomas Dempfle warnt: „Achtet auf Steinschlag.“ Das Geröll hangabwärts unterstreicht seine Worte. Hoch über dem Karrerpasses (1.752 m) halten wir an dem zweieinhalb Meter hoher Bronzeadler – zu einem Fotostopp mit guter Laune. Erfreulich ist auch der Wegweiser: zur Rotwandhütte noch 20 Minuten. Ein Klacks. Tatsächlich: Ohne einen einzigen Regentropfen ist das Haus mit den blauen Fensterläden auf 2.283 Meter Meereshöhe nach 15 Kilometern und 1.100 Höhenmetern erreicht. Wolken übernehmen die Vormacht am Himmel, es fängt an zu hageln und zu gewittern. Wir alle beziehen ein Schlaflager – gestern noch hatten wir Zweibettzimmer. Mal hören, wer sich heute traut zu schnarchen.
Rosengarten
Rosengarten
Über dem Karrer-pass (1.752 m) an der Grenze Südtirol/ Trentino steht ein Bronzeadler – zu Ehren von Theodor Christomannos (1854 bis 1911). Der Südtiroler Politiker hat sich schon im 19. Jahrhundert für Fremdenverkehr eingesetzt – und für den Bau der Rotwandhütte.


Region
Rosengarten, Südtirol/Trentino


Tag 3: Heute hat uns das schlechte Wetter vollends eingeholt. Wir sind nun zu Gast im Rifugio Vajolet, zu deutsch: auf der Vajolethütte. Draußen wechseln sich Wolken in Fensterhöhe, Regen und Sonnenschein ab. Die Temperatur steigt und fällt permanent, ebenso wie der Luftdruck. Den Weg hierher haben wir im Laufe des Vormittags geschafft. Von der Rotwandhütte folgt ein Pfad hangparallel dem Berg. Nach etwa einer halben Stunde fallen die ersten Tropfen. Also: Regenjacken und -hosen raus aus dem Rucksack, der ebenfalls mit einer Regenhülle geschützt wird. Als der Regen stärker wird, schützen wir uns mit unseren guten, von manchen Wanderern oft belächelten Outdoor-Regenschirmen. Die Strecke durch einen Nadelwald hätte viel mehr Beachtung verdient, so schön ist sie. So aber fällt das Staunen über die Natur der Berge regelrecht ins Wasser.
Rotwandhütte – Vajoletthütte
Rosengarten
Rosengarten


Region
Rosengarten, Südtirol/Trentino


Um die 300 Höhenmeter geht es nach einer kurzen Kaffeepause in einem Restaurant steil bergauf – zu dem Regen kommt nun auch noch der Schweiß hinzu. Dann, auf einem Plateau, taucht unser Tagesziel aus den Wolken auf: die Vajolethütte. Zeit, für die Mittagspause, nach vier Stunden, fünf Kilometern und 550 Höhenmetern. Danach machen sich einige aus unserer Gruppe tatsächlich noch auf, die Gegend zu erkunden. Ursprünglich hätten wir alle noch so weit aufsteigen wollen, dass wir die berühmten Vajoletttürme hätten sehen können. Doch der fortwährende Mix aus Kälte und Wolken, Regen und Sonne lässt den Rest der Gruppe im Refugio bleiben: relaxen, Karten spielen, Spaß haben – und zwar in dicken Pullovern am lodernden Kamin: Die Hütte ist, da sie erst seit heute geöffnet hat, vom Winter noch völlig ausgekühlt. Selbst die Duschen funktionieren noch nicht. Naja, eine Hüttentour ist eben kein Hotelurlaub. Morgen geht’s wieder mehr zur Sache, was das Wandern betrifft. Und das Wetter soll sich auch ein wenig bessern. Schau’n wir mal.
Rosengarten
Rosengarten
Andacht gefällig? Entlang vieler Wanderwege im gesamten Alpen-raum finden sich immer wieder Kapellen, die einst zu einsam gelege-nen Höfen gehör-ten. Heute sind oft mehrere Gebäude um die Kirchlein herum angesiedelt.


Region
Rosengarten, Südtirol/Trentino


Foto: Ammergauer Alpen/Thomas Bichler
Tag 3: Nach Dauerregen, Neuschnee weiter oben und kräftigem Sturm erstrahlen die Berge heute unter makellosem, tiefblauem Himmel. Frühstück und nichts wie los. Hinauf zum Grastleitenpass, besser gesagt zur Grasleitenpasshütte auf 2.600 Meter über NN. Nach schon einer Stunde ist die winzige, aber urgemütliche Schutzhütte erreicht. Sie ist praktisch in den Fels hineingebaut. Nach kurzer Rast machen wir uns auf, den Nordhang hinter dem Pass, der Grenze zwischen dem Trentino und Südtirol, zu bewältigen. Nicht ohne klare Instruktionen von Thomas Dempfle: „Zieht alles an, was warm ist, also auch Handschuhe und Mütze, vor allem aber Grödeln.“ Aber wir wissen, mit der Situation umzugehen: im Gänsemarsch bergab. Die Vorderen spuren, die Hinteren gehen in den Tritten. Der Schnee jedoch ist durch die Sonne gut zu begehen, kein Problem. Es ist so warm, dass selbst Thomas Dempfle schwitzend gesteht: „Da sind wir wohl ein bisschen overdressed.“ Dennoch: lieber etwas zu warm als frieren.
Vajoletthütte – Tierser-Alpl-Hütte
Rosengarten
Rosengarten


Region
Rosengarten, Südtirol/Trentino


Bad Tölz/Tölzer Land
Mittagspause in der Grasleiten-hütte auf 2.134 Meter. Draußen gibt es noch ein Sonnenbad vor der letzten Tagesetappe. Ziel: die ganz neu gebaute Teirser-Alpl-Hütte auf 2.440 Metern. Die Strecke beginnt harmlos, beim Aufstieg durchs Bärenloch jedoch summieren sich die Höhenmeter ruckzuck. Stahlseile sicher den Pfad über nackten Fels, Ausblicke verführen zum Stehenbleiben. Gute Gelegenheit, mal kurz zu verschnaufen. Und dann ist die Tierser-Alpl-Hütte (siehe Seite XX) mit ihrem knallroten Dach schon aus der Ferne auszumachen. Das letzte Stück über ein Hochtal ist, gemessen an der Tagestour von 10,5 Kilometern und 1.075 Höhenmetern ein Klacks. Super gelaufen heute. Sonne und Wärme am Vormittag, so hätte es bleiben können. Doch schon spinnt das Wetter wieder. Einen kleineren Ausflug in die nähere Umgebung haben wir abgesagt: Die Hütte ist umhüllt von Nebel, Regen klatscht gegen die riesigen Fenster des Panorama-Restaurants. Also gut, dann geben wir uns jetzt der Kochkunst von Judith und Stefano Perathoner hin, welche die Hütte bewirten.
Rosengarten
Rosengarten
Sergio, Wirt der Grasleitenpasshüt-te (hier mit Teilneh-merin Andrea), hatte einen Tag zuvor versprochen: „Um halb zehn ist es Zeit für einen Weißwein – wenn ihr das schafft, so früh.“ Haben wir. Und tatsächlich: Eine Runde stand schon bereit.


Region
Rosengarten, Südtirol/Trentino


Foto: Ammergauer Alpen/Thomas Bichler
Tag 5: Das Frühstück ist heute die Ruhe vor dem Sturm. Wie immer um 8.30 Uhr starten wir, Ziel: Schlernhaus. Dazu müssen wir hinaus ins sturmumtoste Gebirge. Alle gut verpackt in wind- und wasserdichte Jacken, mit Mütze und Handschuhen. „Heute passt’s“ lacht Bergführer Thomas Dempfle. Tatsächlich ist die warme Kleidung bei dem eisigen Sturm angebrachter als gestern beim Abstieg über das Schneefeld am Grasleitenpass. Natürlich wählt Thomas Dempfle nicht die direkte Route  – er baut noch drei Gipfel ein. Einem leichten Abstieg folgt ein mäßiger, aber ganz schön langer Aufstieg. Mit klarem Ziel: der Roterdspitze. Das umgestürzte hölzerne Gipfelkreuz in 2.609 Meter über NN richten wir eigenhändig wieder auf. Wahrscheinlich sind wir die ersten in diesem Jahr auf dem Gipfel. Nach Osten hin erstreckt sich die Seiser Alm, Europas größte Hochalm. Zur anderen Seite sehen wir Laurins- und Rotwand, wo wir noch vor ein paar Tagen zur Kölner Hütte gewandert sind. Auch die ist von der Roterdspitze aus zu erkennen.
Tierser-Alpl-Hütte – Schlernhaus
Rosengarten
Rosengarten


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Rosengarten, Südtirol/Trentino


Bad Tölz/Tölzer Land
So wie das Schlernhaus. Diese Schutzhütte steht sein 1885 auf der busch- und baumlosen Hochfläche in 2.463 Meter Seehöhe. Dort legen wir unsere Mittagspause ein, vom Sturm zerzaust und ausgekühlt. Bald ist es eit, zu einer Nach-mittagswanderung aufzubrechen, zum Petz. Nichts wie hoch auf den 2.564 Meter hohen Buckel, auf zum zweiten Gipfelkreuz des heutigen Tages. Doch dieser Ausblick allein reicht nicht. Von dort ist es nur ein Katzensprung hinüber zum Burgstall. Dies ist mit 2.502 Metern die zweithöchste Erhebung auf der Hochebene. Und Gipfel Nummer drei. Ein Spaziergang zurück zum Schlernhaus führt an die Kante, die senkrecht hinunter bricht von der Hochfläche ins Tal. Genau 9,8 Kilometer und 865 Höhenmeter sind heute zusammengekommen. Draußen gibt der Sturm noch immer keine Ruhe. Wir sitzen bei einem Kaffee im Warmen, die überaus freundliche Bedienung bringt uns Kaffee und Kuchen. Der Kachelofen bollert. Nach dem Abendessen haben wir das große Privileg, Fußball-EM gucken zu dürfen: Deutschland – Polen. Der Fernseher steht im Bügelzimmer. Platz für uns alle, prima.
Rosengarten
Rosengarten
Seit mehr als 140 Jahren gilt das Schlernhaus als Schloss in den Bergen. Ein Grund dafür ist der feudale Speisesaal. Heute kuscheln sich die Gäste aber lieber in der Nähe des Kamins, um den Aufenthalt aud der kalten Hochebene zu genießen.


Frühling: Rucksack packen, Schuhe präparieren, Ziel stecken - und los. Wie wär's mit einer Tour durch das Berchtegadener Land? Info: www.berchtesgadener land.com.
Region
Rosengarten, Südtirol/Trentino


Foto: Ammergauer Alpen/Thomas Bichler
Tag 6: Heute istdas Frühstück die Ruhe nach dem Sturm: Mal abgesehen von dem nur mäßigen Null zu Null (Deutschland gegen Polen) hat es in der Nacht getobt. Über den Schlern ist ein Orkan gefegt, hat an dem Blechdach des Schlernhauses gerüttelt und das massive Steingebäude immer wieder ächzen lassen. Von bis zu 170 km/h Windgeschwindigkeit ist die Rede. Wetter der Extreme. Dick eingemummelt mit Windbreaker, Handschuhen und Mütze wappnen wir uns der morgendlichen Frische. Die Sonne lässt sich auf unserem Weg bergab nur selten sehen. Unterhalb des Schlernhauses steht auf einem kleinen Vorsprung eine winzige Kapelle. Ihre Glocke lässt sich von außen bimmeln – sehr verführerisch: Lautstark läuten ein paar Hände unseren Abgang ins Tal ein. Den Schall verschluckt der noch immer starke Wind. Doch mit jedem Höhenmeter bergab verliert er an Kraft, die Sonne indes gewinnt an Stärke. Bald haben wir die Baumgrenze erreicht, müssen Jacke und Pullover ausziehen. Handschuhe und Mütze verschwinden im Rucksack.
Schlernhaus – St. Zyprian
Rosengarten
Rosengarten


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Rosengarten, Südtirol/Trentino


Bad Tölz/Tölzer Land
Der Weg führt in Serpentinen steil bergab. Schmal hangelt er sich an der Felswand entlang, hinein in eine Schlucht, die Bärenfalle. Kleine Holzbrücken ermöglichen uns die Passage über gähnende Tiefe, hier haben die Wegbauer erst Anfang dieses Jahrhunderts ganze Arbeit geleistet. Und sie haben sich einen Spaß erlaubt: In einer Kehre, an der jeder auf den Weg achtet, haben sie einen geschnitzten Bären postiert. Der fletscht die Zähne. Und er lässt manchen von uns in einer Schrecksekunde tief durchatmen. Dann ist er gut für ein Foto: Wanderer mit Bär. Der Wald hat den Weg nun fest im Griff, Bäche sprudeln vom steilen Hang. Auch in einem dunklen Eingang rauscht es. Hier verbirgt sich das Tschetterloch, eine der wenigen Naturhöhlen im Dolomitgestein. Tief führt sie in den Berg – zu tief für uns. Außerdem ist es nicht mehr weit zum Parkplatz, auf dem wir vor sechs Tagen unsere Autos abgestellt haben. Ein paar hundert Meter noch auf ein Mittagessen in der Tschamin Schwaige, wo alles begann: Nach acht Kilometern und 1.450 Höhenmetern Abstieg haben wir uns Spaghetti Aglio Olio verdient. Der Rest ist Heimfahrt.
Rosengarten
Rosengarten
Diese Kapelle steht auf dem Schlern zu Ehren des St. Kassian. Sie geht auf ein noch kleineres Kirchlein zurück, das hier 1797 während der Franzosenkriege als Maria-Hilf Kapelle gebaut worden war. Das Altarbild stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.


Frühling: Rucksack packen, Schuhe präparieren, Ziel stecken - und los. Wie wär's mit einer Tour durch das Berchtegadener Land? Info: www.berchtesgadener land.com.
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Rosengarten, Südtirol/Trentino


So schreibt Veranstalter Oase Alpin Center, Oberstorf , die hier geschilderte Tour aus:Voraussetzungen: gute körperliche Verfassung, Bergfahrung von Vorteil, durchschnittliche Kondition, Trittsicherheit und Ausdauer für Tagesetappen bis zu 6,5 Stunden. Teilnahmegebühr: 725 Euro Unterbringung: Hütten (Mehrbettzimmer, Lager) Leistungen: Bergführer, 5 mal Halbpension Zusatzkosten: Etwa. 30 Euro pro Tag für Getränke, Proviant, etc. Landkartenempfehlung: Kompasskarte Rosengarten, WK 629 (1 : 25.000) Dauerparkplatz in Weißlahnbad. Aufenthaltsverlängerung: Sollten Teilnehmer vor oder nach der Tour eine Unterkunft in St. Zyprian benötigen, ist Ihnen das Verkehrsamt gern behilflich, Tel.: 0039/0471/642127, www.tiers.itInfoOase Alpin Center Bahnhofplatz 5, Gleis 1 87561 Oberstdorf Tel.: 08322/8000980 www.oase-alpin.de.
Sechs Tage Rosengarten
Rosengarten


Hütten & Hotels
Tierser-Alpl-Hütte
Wohfühl-Oase
Die Tierser-Alpl-Hütte ist eine Schutzhütte zwischen Rosengarten und Schlern in Südtirol. Sie steht auf dem gleichnamigen Sattel, wo sich alleWege zu kreuzen scheinen. Erst vor einem Jahr ist das Haus mit Zugang zu den Klettersteigen Maximilian und Laurenzi komplett renoviert worden. Die Gastfreundschaft, die Besuchern hier entgegenschlägt, liegt an Familie Perathoner. Dazu kommt die unglaubliche Architektur: Das Panorama-Restaurant scheint freitragend, die riesigen Fenster eröffnen den Blick auf die umgebende Bergwelt. Alles Holz, und dieser Werkstoff ist in der Hütte allgegenwärtig, ist so sauber verarbeitet, dass nirgends ein Nagel zu sehen ist, die Balken und Bretter fugenlos sitzen. Ein Haus zum Wohlfühlen.Info: www.tierseralpl.com


Foto: Claus-Georg Petri
Hütten & Hotels


Hütten & Hotels
Angerer Alm Tirol
Wohnen 
im Mühlental


Foto: Hotel Fanes
Hütten & Hotels
Im Mühlental, einem Seitental des Südtiroler Gadertals, erwecken acht uralte Mühlen vergangene Alltagskultur und Arbeitswelt der Bergbauern klappernd wieder zum Leben. Im Angesicht der Dolomiten wandern Urlauber entlang des rauschenden Seresbaches das Val di Morins, so der ladinische Name des Mühlentals. Die sehr leichte Tour führt auf knapp zwei Kilometern Länge an den restaurierten, ratternden  Wassermühlen und an den zwei Weilern Seres und Miscì vorbei, den ursprünglichsten Bauernsiedlungen des Gadertals. Ein prima Basislager für weitere ausgedehnte Wanderungen ist das Dolomiti Wellness Hotel Fanes in St. Kassian. Hier lässt es sich naturnah und komfortabel wohnen. Und die klappernden Mühlen sind außer Hörweite. Info: www.hotelfanes.it


Hütten & Hotels
Grüner Hut, Hindelang-Hinterstein
Vom Bergsteigerhotel hinauf in die Allgäuer Berge
Hotel im Bad Hindelanger Ortsteil Hinterstein bietet Erlebnisurlaub fern vom Massentourismus.  
Pizza mit Bergkäse, Flammkuchen to go und Hamburger mit Brot vom heimischen Bäcker – das im Juni 2015 eröffnete Bergsteiger-Hotel „Grüner Hut“ im Bad Hindelanger Ortsteil Hinterstein (Allgäu) setzt eigene Maßstäbe. Das gilt für die hand- und hausgemachte Qualitätsküche im öffentlichen Restaurant wie für das Outdoor-Angebot: Vom Hotel im hochalpinen Hindelanger Bergdorf Hinterstein starten Kletterer, Tourengeher, Radfahrer, Biker und Freunde von Trendsportarten wie Canyoning und Rafting ihre Abenteuer in das Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen, den Salewa-Klettersteig nach Oberjoch oder den Bike-Park nach Bad Hindelang. Einfache Wanderungen sind ebenso realisierbar wie hochalpine Bergtouren.  


Hütten & Hotels
Fotos: Grüner Hut
Das Bergsteiger-Hotel Grüner Hut bietet Kletter-, Wander- und Bike-Touren aller Schwierigkeitsgrade und stellt je nach Bedarf Routen individuell zusammen. Das Hotel kooperiert mit dem Hindelanger Bergführer Patrick Jost und weiteren ortsansässigen Bergschulen. Mit dem Bergsteigerhotel in Hinterstein haben Architekten und Planer im Ostrachtal ein alpines Ambiente geschaffen, das mit Tagungsräumen, Sauna, Praxis und Lifestyle-Wirtshaus ausgestattet ist und mit einem 12,50 Meter tiefen Brunnen direkt vor der Rezeption ein Highlight der besonderen Art bietet. Integriert ist ein Biergarten mit Südterrasse, die direkt am neuen Hintersteiner Dorfplatz liegt. Das als allergikerfreundlich zertifizierte Hotel offeriert Gästen Einzelzimmer, Doppelzimmer, Familienzimmer, ein Appartement für zwei bis sieben Personen sowie vier Mehrbettzimmer für sechs bis acht Personen. Die „Bad Hindelang PLUS-Karte“, die Gäste beim Einchecken erhalten, bietet ab der ersten Nacht 20 Gratis-Leistungen zusätzlich: Gäste nutzen unter anderem Busverbindungen und die Bergbahnen am Iseler in Oberjoch und dem Imberger Horn in Bad Hindelang gebührenfrei. Hinterstein liegt in reizvoller Höhenlage im Oberallgäu und bietet beste Voraussetzungen für einen aktiven Gesundheitsurlaub in Bad Hindelang. Auf 866 Höhenmetern ist der Ort mit 500 Einwohnern und rund 650 Gästebetten ein sehr gastfreundliches Dorf für Bergsteiger. Info: Bergsteiger-Hotel Grüner Hut, Talstraße 97, 87541 Bad Hindelang, www.bergsteiger-hotel.de.
Foto: Hotel Fanes


Hütten & Hotels Schwarzenstein, Ahrntal
Wer an Berge denkt, hat automatisch die Dolomiten vor Augen. Und wer vom Klettern träumt, braucht dreierlei. Erstens: den richtigen Berg. Zweitens: perfekte Ausrüstung. Drittens: Einen Profi, der einen sicher und erlebnisreich begleitet. Im Sommer 2016 verbindet das Hotel Schwarzenstein in Luttach im Ahrntal alle drei Zutaten zu einem Gourmetmenü allererster Sahne. Vom 16. bis 24. Juli heißt es : Klettersteige, Klettersteige, Klettersteige. Ob in den Dolomiten oder im Ahrntal, ob Anfänger oder Fortgeschrittener – erlebnisreicher kann Urlaub kaum sein. Bergprofis von Salewa geben theoretische und praktische Einführungen zum Klettersteig-Kraxeln und gehen mit den Hotelgästen in die Senkrechte. Die Ausrüstung (Gurt, Klettersteig-Set, Helm) gibt es gegen eine kleine Gebühr direkt im Hotel zu leihen. Nach dem Bergerfolg belohnt sich der Klettergast im Hotel Schwarzenstein mit Wellness im 5.000 Quadratmeter großen Nature Spa. Softgetränke, Kaffee und Tee vom Buffet sind bei allen Mahlzeiten gratis. Die Klettersteigwoche vom 16. bis 24. Juli 2016 kostet pro Person ab 945 Euro.Info: www.schwarzenstein.com.  
Fotos: Hotel Svhwarzenstein
Urlaub in der Senkrechten


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Fotos: Panabora
Fotos: Panabora
Mit mehr als 440 eingetragenen Kinderhotels, vor allem aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Italien, gehört www.kinderhotel.info zu den umfangreichsten Vergleichsplattformen. Voraussetzung für eine Aufnahme im Suchportal ist ein umfassendes Kinderbetreuungsangebot des Hotels. In Deutschland sind 76 Kinderhotels auf Kinderhotel.info gelistet. Die Kosten für einen einwöchigen Urlaub in einem Kinderhotel für eine vierköpfige Familie betragen im Schnitt 1.750 Euro, die günstigsten Angebote liegen bei rund 900 Euro.
Fotos: kinderhotel.info


Klettern
Neue Familienklettersteig in Galtür, Tirol


Foto: Tirol-Werbung
Sommer-Tipp für Familien: Ab sofort gibt es an der Bergstation der Birkhahnbahn den neuen Klettersteig „Little Ballun“, konzipiert extra für Familien. So sammeln schon Kinder ab acht Jahren erste Erfahrungen am Fels. Gleichzeitig werden am Klettersteig Konzentration, Koordination und Kraft trainiert – optimale Voraussetzungen also, um Kinder und Jugendliche auf abenteuerliche Weise zu fördern. 100 Meter Höhendifferenz sind es vom Einstieg bis zum Ziel auf 2.165 Meter Höhe mit Blick auf Galtür und die Gipfel der Silvretta- und Verwallgruppe. Ein durchgehendes, zwölf Millimeter dickes Stahlseil sowie Bohrhaken, Trittplatten und Handgriffe garantieren die nötige Sicherheit und machen den Klettersteig familientauglich – Klettersteigset, Helm, Handschuhe und festes Schuhwerk muss natürlich trotzdem jeder dabei haben. Der Schwierigkeitsgrad liegt Großteils bei A/B, wobei manche Stellen mit B etwas schwieriger sind. Erwachsene benötigen für den Klettersteig etwa eine, Kinder bis zu zwei Stunden. Damit der Einstieg ins Klettern noch leichter fällt, haben Familien immer montags die Möglichkeit, mit Galtürer Bergführern an der höchsten Natursteinkletterwand Österreichs zu üben und sich fachmännisch in die Welt des Kletterns einführen zu lassen. Für Kinder bis 16 Jahre kostet das Angebot 7 Euro, Erwachsene sind mit 15 Euro dabei. Info: www.galtuer.com/de.
Erste Schritte am Fels
Klettern


Klettern
Kurse & Camps
Die Safety Academy des bayerischen Ausrüsters Ortovox steht für Sicherheitskompetenz im Bergsport. Nun geht das Taufkirchner Unternehmen den Schritt in den vertikalen Fels. In Sommerkursen lernen Teilnehmer das alpine Klettern von Grund auf. Profibergführer bringen Kursteilnehmern in den Intensivkursen Tourenplanung, Knotenkunde, Sicherungstechniken, Standplatzbau und Abseilen nahe. Um relevantes Wissen rund ums Klettern zu vermitteln, kooperiert Ortovox mit 30 internationalen Bergschulen und bietet die Kletterkurse im deutschen Alpenraum, in Österreich und Italien an. Teilnahmevoraussetzung ist das Beherrschen von Sicherungstechniken sowie Vorstiegserfahrung im fünften Grad. Ziele der Alpinkletterkurse sind Sicherheit und Routine für die erste selbstständig durchgeführte Tour (Basic) oder aufbauend für Mehrseillängenrouten am Fels (Advanced). Die Kletterkurse werden in den Modulen Basic und Advanced angeboten. Info und Anmeldung: www.ortovox.com.
Foto: Ortovox
Sicherheit beim Klettern erlernen


Vom 7. bis 10. Juli 2016 läuft am Achensee das erste Klettersteig-camp. Salewa-Guides führen Kletterfans professionell über den Achensee Fünf-Gipfel-Klettersteig. Egal ob Einsteiger oder Fortgeschrittene – jeder kann dabei sein. Das Programm umfassst einen Tag im Hochseilgarten Abenteuerpark Achensee in Achen-kirch, einen Vortrag zum Thema „Richtiges Equipment & Planung“ und am letzten Tag die Begehung des Klettersteigs Buchau in Maurach am Achensee. Das Vier-Sterne Hotel St. Georg an der Rofanseilbahn in Maurach ist das Zuhause für alle Teilnehmer. Der 5-Gipfel-Klettersteig führt über fünf Gipfel im Rofan, am Stück oder einzeln in Angriff zu nehmen. Auch wegen der verschiedenen Schwierigkeitsgrade sind die Voraussetzungen für Einsteiger und Fortgeschrittene perfekt. Am Klettercamp teilzunehmen kostet pro Person 420 Euro inklusive Halbpension, ohne Übernachtung 150 Euro. Infos: www.achensee.com  
Foto: Achensee-Tourismus
Klettersteigcamp am Achensee
Klettern


Klettern
Kurse & Camps
Klettern, sichern, aufsteigen: Beim Alpen-Testival (siehe unten) am Fuße der Zugspitze vom 5. bis 7. August 2016 testen Kletterfans die neueste Ausrüstung und lernen in Kletterkursen. Bereits zum fünften Mal in Folge entdecken Outdoorfans und Bergfexe die sportliche Vielfalt, die Garmisch-Partenkirchen im Sommer bietet.
Foto: Matthias Fend
Immer an der Wand lang
Alpen-Testival 2016: Familien, Hobbysportler und passionierte Bergfexe erwarten beim Alpen-Testival vom 5. bis 7. August 2016 mehr als 25 geführte Radl- und Wandertouren sowie Wassersportaktivitäten und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Das passende Equipment gibt es vor Ort zu leihen — 16 renommierte Hersteller bieten die neueste Ausrüstung zum Testen an. Basis ist das Olympia-Skistadion neben der Skisprungschanze in Garmisch-Partenkirchen. Preise: Tagespasse Erwachsene/Kinder (4 bis 12 Jahre): 20/10 Euro, Wochenendpass: 49/29 Euro. Infos: www.alpen-testival.de.


Mit dabei ist Christof Schellham-mer, 55 (Foto), Leiter der Berg- und Skischule Vivalpin. Im Vorfeld stellt er die sechs wichtigsten Tipps rund ums Klettern vor, mit denen Anfänger ihre ersten Schritte in der Senkrechten gehen:   1) Zu den Voraussetzungen fürs Klettern zählen Gesundheit und ein durchschnittlicher Fitness-grad. Klettern ist eine ganzheitliche Sportart, die besonders in freier Natur Technik, Kondition und Taktik erfordert. 2) Die Erstausstattung besteht aus Klettergurt, Helm, Siche-rungsgerät mit Verschluss-karabiner, Expressschlingen sowie Seil und Schlingen. Bei Einsteigerkursen wird die Ausrüstung in der Regel zur Verfügung gestellt. 3) Klettern lernen Anfänger in der Halle und direkt am Fels. In der Halle gibt es Routen mit verschiedenen Schwierigkeits-graden. Darüber hinaus begehen Kletterer die Touren intuitiv. Der Fels bietet einen größeren Erlebniswert und die Betätigung in der freien Natur. 4) Für konstante Erfolge: Regelmäßiges Klettern ist das beste Training. Es schult Motorik, Kraft, Technik und Taktik gleichermaßen. Alleiniges Hallentraining führt nicht zum Erfolg an der Felswand. 5) Die meisten Fehler unterlaufen Aufsteigern bei der Kletter- und Sicherungstechnik. Auch Fehlerquellen bei der Kletter-taktik werden bei einem Kletter-kurs erkannt und behoben. Für das Erlernen von Seil- und Sicherungsmethoden empfiehlt sich ein professioneller Kletterkurs: Schließlich geht es hier um die Sicherheit. 6) Ideal, um Klettern einmal auszuprobieren: Kinder lernen beim Alpen-Testival im Skistadion spielerisch unter Aufsicht das Klettern an Turm, Scheibe oder Boulderwürfel. Erwachsene lernen in fünf Kursen auf Anfänger- und Fortgeschrittenenniveau das Klettern an den Felswänden oder Klettersteigen.


Outdoor-Zubehör
Der Kross Scramble II Men und Women aus der neuen Lizard-Kollektion ist mit 220 bis 250 Gramm sehr leicht und flexibel. Seine Sohle hat ein dünnes Profil mit niedrigem Gefälle. Er eignet sich für das natürliche Gehen und Kraxeln. Sein Obermaterial aus Happy Cow Strong, einem verstärkten Kunstleder, soll die gleichen Eigenschaften wie echtes Leder besitzen. Das Mesh ist atmungsaktiv und widerstandsfähig. Das Fußbett ist herausnehmbar und antibakteriell. Das präzise Schnürsystem hält den Schuh sehr gut am Fuß. Die Größen 41 bis 46 basieren auf einem Leisten speziell für die Form eines Herrenfußes. Die Damen-Modelle in den Schuhgrößen 35-40 für die Form eines Frauenfußes.Info/UVP: www.lizardfootwear.com/ 129,95 Euro
Fotos: Hersteller
Schon 2005 stellte Sohlen-Spezialist Vibram ein eigenes Schuhmodell vor: Vibram Five Fingers mit separater Zehentrennung. Der neue V-Run ist ideal für alle, die es minimalistisch lieben und das Barfuß-Gefühl suchen. Durch seine Atmungsaktivität und seine dünne Laufsohle verspricht er optimalen Komfort und Spaß beim Laufen. Passend zu den V-Run Five Fingers gibt es die Vibram FiveFingers Zehensocken, die zusätzlich ein trockenes und gesundes Fußklima erzeugen. Das neue Five-Fingers-Modell ist komfortabler und trocknet deutlich schneller als sein Vorgänger. Er wiegt 265 Gramm und ist in der Waschmaschine bei 30 Grad waschbar. Info/UVP: www.vibram-fivefingers.de/139,90 Euro


Weiteres Zubehör
Der leichtestr 800+FP Daunenschlafsack von Marmot wiegt 589 Gramm: Der Atom besticht verfügt über e einen dualen Reißverschluss an beiden Seiten, um den Einstieg in den Schlafsack zu erleichtern. Der YKK Zip-Guard RV verhindert das Verklemmen beim Öffnen und Schließen. Speziell geformte Daunenkammern halten die Daunen dort, wo sie hingehören. Die anatomisch optimierte Passform an Kopf und Füßen macht den Schlafsack besonders komfortabel. Der Atom ist komplett PFC-frei und wird ausschließlich mit RDS zertifizierter Daune befüllt. Preis/Info: ab 250 Euro/ www.marmot.de
Yeti präsentiert den Schlafsack Gecco. Der Außenstoff besteht aus Nylongewebe, das auf der Rizinuspflanze basiert. Es weist eine natürliche, wasserabweisende Oberfläche auf. Neben dem neuen Außenstoff kommt beim Gecco die bewährte Crystal Down-Füllung mit einem Daunen/Federn Verhältnis von 90/10 und einer Bauschkraft von 700+ zum Einsatz. Der Innenstoff besteht aus recyceltem Polyester. Angeboten wird der Gecco 250 mit 250 und der 400 mit 400 Gramm Daune. UVP/Info: 389,95 Euro/www.yetiworld.com


Outdoor-Zubehör
In seinem 50. Firmenjahr präsentiert The North Face die Jacke Hyper Air GTX – erstmals mit dem neuen Gore-Tex Active. Es gewährleistet eine permanent wasserabweisende Oberfläche und erübrigt die Notwendigkeit von zusätzlichem Obermaterial. Die Jacke ist atmungsaktiv, verringert Schweißbildung und beschleunigt den Feuchtigkeitstransport. Die wasser- und winddichte Hyper Air GTX zeichnet sich durch eine äußerst leichte Gore-Microgrid-Stützschicht (Patent angemeldet) aus, um das Gewicht zu verringern und gleichzeitig den Tragekomfort deutlich zu erhöhen. UVP/Info: 250 Euro/ www.thenorthface.com.
Die Fleecejacken Hannes (für Ihn) und Origami (für Sie) von Schöffel sind prima an kühlen Sommertagen. Die Midlayer aus strapazierfähigem und elastischem Altai Fleece Medium sind angenehm weich und halten warm. Der Stoff trocknet schnell und ist pflegeleicht. Ein hochschließender Kragen hält Hals und Nacken warm, zwei seitliche Einschubtaschen mit Reißverschluss bieten Platz für fröstelnde Hände. UVP/Info: je 99,95 Euro/www.schoeffel.de


Die intuitiv zu bedienende KameraG-Eye 500 von Geonaute erstellt Videos in Full-HD-Qualität (1920x1080) und ermöglicht Slow-Motion-Aufnahmen. Je nach Auflösung sind bewegungsscharfe Videos mit bis zu 240 frames per second im 16:9 Format möglich. Darüber hinaus ist die Kamera mit einem CMOS-Sensor ausgestattet, der die Aufnahme von Bildern mit bis zu 8 MP Auflösung auch unter schlechten Lichtbedingungen erlaubt. Das umfangreiche Zubehör an Halterungen (Klebepads, Schlaufen etc.) ist für jeden Outdoor-Einsatz geeignet. Das mitgelieferte wasserdichte Gehäuse ermöglicht sogar einen Unterwasser-Einsatz bis zu einer Tiefe von 100 Metern. Dank WLAN lässt sich die Kamera auch per Fernbedienung (nicht im Lieferumfang enthalten) oder über eine App bedienen. Der Lithium-Ionen-Akku der G-Eye 500 soll eine Laufzeit von bis zu 2,5 Stunden ewähren. Die Sportkamera verfügt über einen Slot für SD-Speicherkarten bis 32 GB sowie einen USB 2.0-Anschluss. Dank des Mini-HDMI Anschlusses können selbstgedrehte Filme direkt an jedem Fernseher abspielt werden. Erhältlich bei Decathlon. UVP/Info: 129,99 Euro/www.decathlon.de
Weiteres Zubehör
Fotos: Werk
Das Reversible Cap von Chaskee ist atmungsaktiv, sehr bequem und verfügt über den UV-Schutzfaktor von 80. Pflegeleicht und waschbar ist die Kappe bei 30 Grad. Mit ihrem Neoprenschirm ist Reversible Cap ideal für jede Art von Outdoor-Spaß. Dafür, dass die Kopfbedeckung passt, sorgt auch der praktische Kordelzug, mit dem sich die Kappe anpassen lässt. Und: Sie ist beidseitig tragbar. UVP/Info: 29,95 Euro/www.kopfueber.net   Mütze gewinnen? Einfach Mail mit Adresse an: redaktion@outdoor-im-puls.de, Einsendeschluss ist der 15. September 2016. Viel Glück.
Zu gewinnen


Outdoor-Zubehör
Deuter hat den alt bewährten Aircontact 65 + 10 überarbeitet: Er bleibt robust, wirkt aber aufgeräumter, moderner und schlanker. So soll er sich noch besser eignen zum Trekking oder zur Hochtour. Der Rucksack soll sogar noch komfortabler geworden sein: Durch die neuen beweglich aufgehängten Active Fit-Schulterträger und die überarbeiteten Hüftflossen schmiegt er sich an den Träger an. Der Aircontact wiegt 2.900 Gramm, fasst 65 Liter und hat eine Größe von 84 mal 30 mal 26 Zentimetern. Zu haben ist er in blau und grün. Für Frauen hat Deuter das neue System mit den bewährten Besonderheiten der SL-Passform ausgestattet. Zudem gibt es zusätzlich das neue Modell 70+10 SL. UVP/Info: 239,95 Euro/ www.deuter.com
So erklärt Deuter sein Aircontact Rückensystem: "Großes Gewicht leicht tragen dank dem Aircontact System, das sich ergonomisch perfekt dem Rücken anschmiegt. Das System hält die Last immer ökonomisch nah am Körperschwerpunkt. Die atmungsaktiven Rückenpolster sorgen durch einen Pumpeffekt bei jeder Bewegung für Luftaustausch. Das Ergebnis: 15 % weniger schwitzen als mit einem herkömmlichen Trekking-Rucksack."


Eine leichte Trekkingsocken führt CEP mit der Outdoor Light Merino Mid-Cut Socks im Programm. Sie besteht aus 74 Prozent Polyamid, 15 Prozent Merinowolle und elf Prozent Elastan. Der eng anliegende Fußteil vermeidet, dass sich Blasen bilden. Die Socke ist für den linken und rechten Fuß extra konstruiert, was die Passform verbessert. Zu haben in mehreren Farben. UVP/Info: 24,95 Euro/www.cepsports.com
Schwer zu reinigende Sportausrüstung wie Schuhe und Sporttextilien riechen häufig unangenehm. Smell-Well aus Schweden schafft schnell und praktisch Abhilfe und ist komplett frei von schädlichen Stoffen, Chemie und Bakteriziden. Die kleinen Kissen entziehen Feuchtigkeit und damit Bakterien ihre Lebensgrundlage. Einfach in Schuhe, Taschen oder die Bekleidung hineinlegen, wenn sie gerade nicht verwendet werden. UVP/Info: 9,95 Euro/smellwell.se/de
Für sein kurzärmliges Hemd 150 Merino Cool kombiniert Ortovox Merinowolle mit der Eukalyptusholzfaser Tencel. So ergibt sich eine große Verdunstungskälte, das Hemd verfügt also über eine kühlende Funktion – ohne den Zusatz von Chemikalien. Laut Hersteller trocknen die Hemden schnell und sind sehr langlebig. UVP/Info: 79,95 Euro/www.ortovox.com


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Bücher
Neuer Bergkrimi von Rother: Als Monika Trautner in Rente geht, widmet sie sich ganz ihrer Leidenschaft – dem Klettern. Da besucht sie ihr Enkel: Liam ist verliebt, aber seine Angebetete ist nach einem Kletterkurs verschwunden – es gibt kein einziges Lebenszeichen mehr von ihr. Ein Unfall? Selbstmord? Oder hat der Bergführer Lukas etwas damit zu tun? Die Polizei hat die Suche aufgegeben, aber Liam und Monika folgen Susis Spuren in den Tannheimer und Ammergauer Bergen. Sie buchen bei Lukas einen Kletterkurs. Liam glaubt unerschütterlich, dass Susi lebt. Und tatsächlich finden Monika und er heraus, dass sie entführt wurde. Sie beschließen, sie zu befreien, und kommen schließlich einem tragischen Familiengeheimnis auf die Spur.
Braun, Irmgard: Ver-misst, Rother Berg-verlag, München, 2016, 224 Seiten, ISBN 978-3-7633-7077-1 12,90 Euro
Zeitreise zu Fuß: Auf griechischen Ziegenpfaden, in Römersandalen und auf den Spuren der Fischweiber von Paris – auf 16 Touren erlebt Manuel Andrack Wendepunkte der Weltgeschichte nach. Indem er durch das Neandertal streift, wie Martin Luther gen Rom aufbricht und bei der Erkundung der Schwedenlöcher die Sächsische Schweiz durchquert, beleuchtet er die Bedeutung des Wanderns und seine Aspekte. So zeigt er bei einer Runde um den Thunersee, wo Sepp Herberger 1954 die Taktik für den Fußball-WM-Sieg entwickelte, dass Gehen das Denken beflügelt. Manuel Andrack stellt Landschaften und Wanderziele vor, obendrein marschiert er humorvoll durch die Geschichte.
Andrack, Manuel: Schritt für Schritt, Piper Verlag, München, 2016, 320 Seiten, ISBN: 978-3-89029-460-5, 19,99 Euro


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Franken ist Wanderland und hält besonders für Kinder eine Menge Überraschungen bereit. Dieser Wander-führer stellt 60 erlebnisreiche Wanderungen in Franken vor, die speziell für Kinder geeignet sind und die sich bei Erreichen der Quengelzone auch mal abkürzen lassen. Zu Burgen und Grotten, durch Schluchten und Kletterwälder, auf Erlebnis- und Barfußpfaden halten die Familienwanderungen –den Spaß immer im Blick.
Kompass führt gleich 16 neue Wanderführer 2 in 1 mit Extra-Tourenkarte im Programm. Mit Buch und Karte in der Hand lassen sich Wanderungen und Touren gut planen, unterwegs ist es leicht, sich zu orientieren. Hier die Ziele: Tannheimer Tal, Mosel, Gardasee, Ötztal, Pitztal, Spessart, Elsass, Malerweg, Königssee, Heidelberg, Tegernsee, Schliersee, Toskana, Kleinwalsertal, Schwäbische Alb, Isarwinkel, Teneriffa, Madeira. Alle Wanderführer 2in1 sind bereits im Handel und koste 14,99 Euro. Dazu gibt es den kostenlosen Download der GPX-Tracks.
Kleemann, Margit und Michael, Wengel, Tassilo: Das große Kinder-Wander-Erlebnis-Buch Franken, , J. Berg Verlag, München, 2016, 192 Seiten, ISBN-13: 978-3-86246-531-6, 14,99 Euro
Bücher
Volken, Marco: Stille Orte, AS Verlag, Zürich, 2015, 144 Seiten, ISBN 978-3906055411, 44,90 Euro
Fotograf Marco Volken hat in der Schweiz stille Orte mit der Kamera festgehalten, immer wieder und zu allen Jahreszeiten. Sein Bildband entführt in die leicht skurrile Welt der helvetischen WC-Häuschen, zeigt deren Vielfalt, ihre mal fachgerechte und nüchterne, mal improvisierte oder fantasievolle Bauweise aber auch ihre landschaftliche Einbettung, stehen sie doch oft an Orten atemberaubender Schönheit.


Bücher
Wenn Alex Honnold in eine Wand einsteigt, gibt es kein Zurück. Der 30-jährige Kalifornier hat die puristischste Form des Kletterns, ohne Seil und Sicherung, in neue Dimensionen geführt. Nun blickt der Star der Szene auf die Highlights seiner Karriere zurück, wie die 400 und 900 Meter langen Free-Solo-Begehungen von Moonlight Buttress in Utah und The Nose im Yosemite-Nationalpark sowie die Fitz Traverse im Alpinstil mit Tommy Caldwell in Alaska. Er verrät, wie er den Spagat zwischen Abgrund und Privatleben schafft. Und erklärt, warum Risiko oft Gewinn bedeutet und wie er in Extremsituationen fokussiert bleibt.
Honnold, Alex: Allein in der Wand, Malik/Piper Verlag, München, 2016, 304 Seiten, ISBN 978-3-492-40599-7, 15,00 Euro
Herrmann Christof: Alpenüberquerung Salzburg – Triest, 28 Etappen und Varianten, GPS-Daten zum Download, 184 Seiten ISBN 978-3-7633-4494-9, 14,90 Euro   Strauß, Andrea und Andreas: Alpenüberquerung Berchtesgaden – Lienz, 9 Etappen mit Varianten und Gipfeln am Weg, GPS-Daten zum Download, Rother Verlag, München, 2016, 136 Seiten, ISBN 978-3-7633-4495-6, 14,90 Euro


Das war 2015
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Hütten-Trekking Sölden, Ötztal, Tirol
Söldens stille Seite
Die Luft ist klar – und dünn. Kaum einer redet mehr. Besser auf den eigenen Atem konzentrieren und auf die Tritte im felsig-schroffen Gelände. Bergführer Hugo Reindl (44) schreitet im gefühlten Slow-Mode voran, bis er die Bewegung gänzlich einstellt. Schokolade verteilt, Reserven mobilisiert: „Wir sind jetzt schon höher als die Zugspitze“, ruft er den deutschen Teilnehmern seiner Gruppe zu. Woraufhin die Österreicher zwar nur grinsen, aber die sind ohnehin fitter. „In einer dreiviertel Stunde ist die Hochstubaihütte geschafft“, verkündet der Motivator. Die thront auf der Wildkarspitze in 3.175 Metern über NN und gehört zu den drei höchstgelegenen Hütten in Österreich: Das Etappenziel des ersten Tages auf Söldens stiller Seite.
Ein Traum von Trekking: Fünf Tage und vier Nächte Einsamkeit. Auf 3.000 Metern und höher das Windachtal umrunden und dabei die Zivilisation hinter sich lassen.


Sölden
Fotos: Heinz Bück, Sigrid Schusser
Hier ist‘s wirklich still. Ein paar einsame Wanderer, denen rund um die 3.000er-Marke eher weniger zum Plaudern zumute ist. Ab und zu pfeift ein Murmeltier. Zwischendurch ein mehr oder weniger wortkarger Wirt. Wer mag, kann sich jede Nacht in einer anderen Berghütte einquartieren – und die hochalpine Einsamkeit fünf Tage am Stück genießen. So lange brauchen Wanderer, um das abgeschiedene Windachtal zu umrunden, das sich bis ins Herz der Stubaier Alpen erstreckt. Los geht’s mitten in Sölden. Aber nicht rechts der Ötztaler Ache, wo die Berge erschlossen sind und schon lange vor dem jüngsten James-Bond-Film international zu den bekanntesten Hot Spots für Wintersportler gehörten. Sondern links, wo die Zeit stehen geblieben scheint.
Wo geht's denn lang? Der Blick in die Wanderkarte verrät die richtige Strecke.


Dennoch gut, dass es das Hüttentaxi gibt. Das bringt Wanderer zur Kleblealm (2.015 m) und spart von Sölden-City aus den ersten Anstieg. Immer schön im Zickzackkurs durch liebliche Almlandschaften vor schneebedeckten Gipfeln, hinauf zum Laubkarsee. Die letzten gut 500 Höhenmeter hinauf zur Hochstubaihütte führen durch felsiges Gelände – und ziehen sich. „Das ist die Höhe“, konstatiert Hugo Reindl. Nun wissen die Wanderer wenigstens, warum sie außer Atem sind und schwitzen, obwohl die Temperatur längst im einstelligen Bereich rangiert. In der Hütte erst mal duschen? Fehlanzeige. „Die Wasserleitung ist eingefroren“, erklärt Hüttenwirt Thomas Grollmus lapidar. Und lenkt geschickt mit Flädlesuppe und Kräutertee ab. Oder darf’s ein Obstler sein? Schnaps ist übrigens das einzige, was hier überwintert. Alle anderen Vorräte werden im September per Hubschrauber ins Tal gebracht. „Wenn die Saison im Juli startet, lagern wir die Grundversorgung per Heli ein – und laufen zwischendurch runter, wenn Brot oder Salat fehlt“, berichtet Grollmus, der bis zu 18 Kilogramm auf seinem Rücken über die Himmelsleiter nach oben schleppt
Hütten-Trekking Sölden, Ötztal, Tirol


Sölden
Respekt: Ein Durchschnittswanderer mit alpiner Affinität hat schon bergab alle Hände voll mit sich selbst zu tun, wenn er die legendäre Himmelsleiter am Stahlseil hinab Richtung Seekarsee geht. Die Schafe, die hier auf gut 2.650 Metern weiden, geben sich unterdessen unbeeindruckt. Kurzer Foto-Stopp, dann sanfter Anstieg auf dem kürzlich angelegten Verbindungsweg zur Hildesheimer Hütte (2.899 m). „Früher mussten wir über den Wütenkarferner und weiter über die Warnkarscharte zur Hildesheimer Hütte, oder ganz runter zu Figels Gasthaus, auf einen anderen Pfad einfädeln und dann komplett wieder hoch“, erklärt Hugo Reindl beim Kartenstudium. Streifzüge auf Söldens stiller Seite sind jetzt leichter, aber: „Ohne Ausdauer und Trittsicherheit geht gar nichts“, betont der Bergführer. Und sammelt seine Truppe im Gänsemarsch hinter sich.


Hütten-Trekking Sölden, Ötztal, Tirol


Sölden
Die Passage über den Windacher-Ferner und über den Gaißkarferner ist zwar markiert, aber sicher ist sicher. Auch auf dem Steig, der zur Hildesheimer Hütte führt, bewacht er jeden Tritt – und die Gruppe merkt seine Erleichterung, als alle endlich auf der Sonnenterrasse sitzen. Das Weißbier ist köstlich, die Lamm-Stelze ein Gedicht. Und sogar die Dusche funktioniert. Morgens um sechs ist die Nacht schon zu Ende. „Viel länger kannst auf der Hütte eh nicht schlafen“, beschwichtigt Hugo Reindl – und behält mal wieder recht. Wolkenfelder wabern durchs Tal, die Sonne kommt raus, die Kameras klicken. Schon mittags ist die Siegerlandhütte (2.710 m) im Visier, ein echtes bauliches Kleinod mit runden Erkern, das auf einem Geländeabsatz ganz am Ende des Windachtals thront. Hier gibt es überwiegend Ein- und Zweibettzimmer. Absoluter Luxus in der Abgeschiedenheit. Genau das Richtige, um mal wieder murmeltiermäßig zu schlafen. Und am nächsten Morgen gut ausgeruht zum Brunnenkogelhaus (2.738 m) aufzubrechen, dem finalen Nachtlager in der Bergeinsamkeit. Es behauptet sich in exponierter Lage auf dem Windachkamm. Der Blick auf die Gipfel der Stubaier und Ötztaler Alpen ist gigantisch. Dennoch: „Nach vier Hüttennächten freut sich jeder wieder auf ein ordentliches Hotelbett“, weiß Hugo Reindl. Aber nur so lange, bis der Berg wieder ruft.


Das rät der Bergführer: Die Höhe hat’s in sich, an der 3000er-Grenze wird die Luft dünn. Daher besser akklimatisieren. Zwei bis drei Tage vorher anreisen, sich an die Höhe gewöhnen, mit kleineren Touren warmlaufen. Eher im Zeitlupentempo starten. Überforderung am Anfang führt zu Dauerhecheln, schmälert den Spaß und nimmt die Energie, um sich auf technisch schwierige Passagen zu konzentrieren. Gute Kondition, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind unabdingbare Voraussetzungen. Ebenso die passende Ausrüstung mit knöchelhohen Wanderschuhen, Funktionskleidung, Mütze und Handschuhen: Selbst im Hochsommer können sich die Temperaturen auf 3.000 Metern um die Null-Grad-Grenze bewegen.
Schon gewusst...?
Hütten-Trekking Sölden, Ötztal, Tirol


Die Umrundung des Windachtals (fünf Tage, vier Hüttennächte) kann direkt bei den Bergführern des Ötztals gebucht werden. Zeitraum: Anfang Juni bis Mitte September, je nach Schneelage. Teilzunehmen kostet 300 Euro pro Tag für eine Person, für jede weitere 20 Euro. Die Nacht in einer der Berghütten (Hochstubaihütte, Hildesheimer Hütte, Siegerlandhütte und Brunnenkogelhaus) kostet zwischen 40 und 45 Euro – inklusive Halbpension. Insgesamt sind 3.000 Höhenmeter im Anstieg zu bewältigen. Das Beruhigende: Jede Hütte hat ihre eigene Exit-Line. Wer aufgeben mag, kommt immer auf direktem Weg zurück in die Zivilisation. Ob zum Akklimatisieren oder Ausklingen: In Sölden selbst stehen zahlreiche Gasthöfe und Hotels unterschiedlicher Kategorien zur Auswahl. Besonderer Tipp: Das 4 Sterne Superior-Hotel Regina; Übernachtung pro Person im DZ mit HP ab 86 Euro pro Person.
Und so geht's
Info
Ötztal Tourismus Gemeindestraße 4 A-6450 Sölden Tel.:0043/57200 www.oetztal.com  


TrekkingThe Celtic Ways – Aran Islands, Irland
Inselhüpfen
Eilande der Anderwelt: In der rauen Galway Bay versinkt die Mondlandschaft des Burren abrupt im Nordatlantik, um gleich am Horizont wieder aufzusteigen – als Inseln von herber Schönheit: Inis Oírr, Inis Meáin und Inis Mór, die Aran Islands. Ihre steinernen Ringforts sind weltberühmt.
Von Heinz Bück (Text & Fotos) und Sigrid Schusser (Fotos)


Celtic Ways


TrekkingThe Celtic Ways – Aran Islands, Irland


Scharfkantiger Kalkstein formt die drei Aran Inseln, ihre grotesken Terrassen, ihre verschrundeten Plateaus, die Wind und Wogen in Jahrtausenden nicht haben glätten können. In diesen Steinwüsten errichteten die frühen Siedler der Bronze- und Eisenzeit ihre Ringforts, bauten Mauern aus schroffen Blöcken, die ihr Land parzellierten, und machten über Generationen den kargen Boden urbar: mit Tang, den die See achtlos auf die rissigen Küsten warf. Von Nagle‘s exzellentem Campingplatz in Doolin sind es nur wenige Fußminuten zum neuen Fähranleger. In der Saison herrscht hier am Pier morgens um 10 reger Andrang an den vielen Booten zu den Aran Islands. Oileáin Árann, wie sie im Irischen heißen, waren einst bekannt als Inseln der Heiligen und Gelehrten. Gleich drei stehen zur Auswahl: Inis Oírr, Inis Meáin und Inis Mór (engl. Inisheer, Inishmaan und Inishmore). Und jede ist eine Reise wert. Wanderer und Biker jedenfalls finden auf diesem insularen Kuriosum selbst in der Saison erhabene Stille und eine uralte Kulturlandschaft voller Magie. Ihre mächtigen Ringforts, die maritime Natur und die groteske Geologie ringsumhin sind atemberaubend. Inis Oírr bedeutet Ostinsel. Sie ist die kleinste und liegt gut fünf Meilen in der Galway Bay. Die größte ist nordwestlich gelegen. Dazwischen liegt Inis Meáin, landschaftlich die Schönste der Schönen im ganzen Westen. Wir besuchen sie alle drei und drehen dabei unsere Runde von Ost nach West.
Celtic Ways


TrekkingThe Celtic Ways – Aran Islands, Irland
Inis Oírr, die Kleine


Gegenüber dem Fahrradverleih am Hafen von Inis Oírr warten Kutschen und klapprige Taxis auf Gäste. Die kurze Saison muss ein wenig Geld bringen. So landen wir widerstandslos in Davids altem Bus und lassen uns für einen guten Preis zur Westseite bringen. Dann aber raus. Eine Insel in dieser Größe zu umrunden bedarf keines Fahrzeugs und auch keiner großen Lagebeschreibung. Vom Hafen aus geht es rechts- oder linksrum an der Küste lang. Auf einer genüsslichen Runde mit unzähligen Fotostopps folgt der Wanderer einfach nur seiner Nase. Die schmalen Wege schlängeln sich zwischen scharfkantigen Steinmauern aus sprödem grauem Kalkstein. Dieses Gewebe aus Wegen und Mauern ist typisch für die Aran Inseln, ein graues Netz, durch das freundlich grün die parzellierten Gärten schimmern und Wiesen, auf denen Pferde grasen und Kühe weiden. Die Sehenswürdigkeiten: das Wrack des gestrandeten Stückgutfrachters „Plassey“, wo Flötenspieler Touristen empfangen. St Caomhán, die versunkene Kirche, die dem heiligen Kevin aus dem schönen Glendalough geweiht ist. Der Leuchtturm oder die mittelalterliche Burg der O’Briens auf dem gut 50 Meter hohen zentralen Hügel, der höchsten und alles überragenden Stelle der Insel. Es stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist von den Resten des mittelalterlichen Ringforts Dún Formna umgeben. Der Blick schweift zurück zu den Cliffs of Moher und voraus zu den neolitischen Bruderforts auf Inis Meáin und Inis Mór am Horizont. Pause bei Ann im einladenden Vorgarten ihres kleinen B & B gleich unterhalb des Forts. Draußen zwischen Reiseführern, Karten und Almanachen genehmigen wir uns auf einer der Picknickbänke eine deftige Mahlzeit: eine Seafood Chowder, die cremige Suppe des Tages aus heimischen Meeresfrüchten, einen Teller Makrelen frisch aus dem Meer, dazu selbst gebackenes Brot, Kaffee und Tee. Unwiderstehlich ist der Nachtisch: ein Rhubarb-Tart mit Vanillepudding und Sahne gereicht, aus Rhabarber vom eigenen Graten. Um drei kommt das Boot nach Inis Mór. Noch schöner ist es, hier zu nächtigen und die Morgenfähre zu nehmen. Der Zeltplatz liegt links vom Fähranleger. In etlichen B & Bs kann man preiswert übernachten wie bei Ann. Und sehr gut essen.
Celtic Ways


TrekkingThe Celtic Ways – Aran Islands, Irland
Inis Meáin, die Schöne


Inis Meáin zu umrunden ist eine der landschaftlich schönsten Wanderungen auf irischen Inseln überhaupt: mit fantastischen Ausblicken und Kletterpartien auf langen klobigen Küstenterrassen. Hier am maritimen Rande des Burren steigt im Wechsel der Gezeiten ein amphibisches Karstland aus dem Meer. Bei gutem Wetter wird diese Tour ein Badetag in den berauschenden Farben der Küste, ein Fern-Seh-Tag angesichts der imposanten weiten Inselwelt und ein Sonnentanktag im strahlenden Glanz des Sommerlichts. Ein prima Ausgangspunkt ist Dún Chonchúir (engl. Doonconor), das prächtige eisenzeitliche Ringfort. Mitten über der mittleren Insel ist es die kulturelle Hauptattraktion in 56 Meter Höhe über NN, Tendenz: mit steigendem Meeresspiegel fallend. Es blickt selbstbewusst hinüber nach Inis Mór. Quartier bezieht der Gast gleich gegenüber: „An Dun“ ist das vielleicht beste Insel-B & B und liegt goldrichtig. Teresas Küche ist köstlich, ihr Gemüse aus dem Garten und der Fisch frisch aus dem Meer. Zeltplätze, die gibt es hier nicht, dafür einen besucherfreundlichen Pub, um die Nacht zu verbringen. In wenigen Strichen ist die Geografie dieses Eilands skizziert: ein Ei-Land. Hüft- bis schulterhohe Mauern strukturieren auch hier das Landschaftsbild. Sie schützen den kostbaren Boden vor Erosion. Wassenbecken retten den Niedeschlag vor dem Versickern im spröden Karst. Über ummauerte Pfade geht es vom Dún hinab zum Meer. Je weiter desto einsamer. Dann nur noch die rauen Felsplateaus aus schwarzem, grauen und rotbraunen Gestein, an das die Wogen klatschen. Sie neigen sich westwärts und senken sich Lage um Lage ab, verkippen leicht seewärts, um im Meer zu versinken. Auf diesem einsamen Boulevard aus Calciumcarbonat und jungem Muschelkalk, zwischen Algen und Tang, flanieren wir über die schönste Uferpromenade Irlands. Über mehrere Etagen führt die weitläufige Passage vorbei an tiefen Gewölben und prächtigen Fassaden. Neugierig studieren wir die Auslagen in den Tümpeln und Becken dieses amphibischen Welten-Vororts, der sommers nach dem Regelwerk der Gezeiten in seinen Randgebieten trockenfällt und im tosenden atlantischen Spektakel des Winters bis in die höchsten Lagen in furchtbaren Wellenbergen untergeht. 
Celtic Ways


TrekkingThe Celtic Ways – Aran Islands, Irland
Inis Mór, die Mächtige


Wandern auf den Inseln ist ein Selbstläufer. Inis Oírr und Inis Meáin sind an einem Tag relaxt zu umrunden. Inis Mór dagegen bietet schon etwas mehr Auslauf. Wer nur wenig Zeit mitbringt, der leiht dort am Hafen von Cill Rónáin (engl: Kilronan) ein Rad, um wenigstens die Attraktionen dieser großen Insel mitzunehmen. Das sind zwei weltberühmte bronzezeitliche Ringforts: Dún Dúchathair, das Black Fort, und Dún Aonghasa (engl. Dun Angus), das magische Fort am Rand der Anderwelt. Die Anthropologin Pádraigín Clancy hatte beim Rundgang durch die sehenswerte Ausstellung im Visitor Center gewarnt. Dieses Fort ist ein archaischer, ritueller Ort, die Schwelle zur keltischen Anderwelt, die stilisierte Grenze zwischen Leben und Tod. 300 Fuß stürzt die Klippe von Dún Aonghasa hinab ins Meer. Das sind 100 schreckliche Meter, die hoch oben an Rand, ungesichert im trügerisch unsteten Wind, selbst bei Schwindelfreiheit schwer zu ertragen sind. Im grüngrauen Halbrund des Forts hoch über dem weiten Meer erhebt sich fast in der Mitte der Kliffkante, ein natürliches kleines Plateau aus dem flachen Boden, das wie ein Altar vor dem atlantischen Himmel über dem endlosen Ozean thront. Eine Bühne für keltische Opferpriester. Und mit jedem Schritt, jedem weiteren vorsichtigen, annähernden Schritt vorwärts an die Klippe steigt der Adrenalinpegel. Diese Aussicht ist atemberaubend, beängstigend schön. Der letzte Meter an die haltlose Kante des Kliffs ist schier unüberwindlich. Bis in die Eingeweide schlägt die Warnsensorik an. Selbst bäuchlings, den Kopf langsam über den Rand schiebend, schreit alles in dir: keinen Zentimeter mehr weiter. Während die kolossale Aussicht dich zieht: hinaus und hinab in den wogenden Atlantik. Kaum weniger spektakulär ist das schwarze Fort. Wie auf einer Rampe erbaut ragt Dún Dúchathair über die Küstenlinie hinaus. Erhaben auf einer Landzunge, die vom Meer ringsum unterspült ist. Wie aus mächtigen Blöcken gepflastert führt eine Trasse aus Kalkstein mitten auf das finstre Gemäuer zu. Eine lange schwarze Steinmauer riegelt das Fort ab. Sie umschließt auf der seewärtigen Seite die verbliebenen Fundamente mehrerer Rundhäuser: Clocháns, die einst wie steinerne Bienenkörbe ausgesehen haben sollen, wie sie heute etwa noch auf Skellig Michael erhalten sind. Mächtig und trutzig am Steilkliff über dem Atlantik gelegen, ist es für uns das schönste der insgesamt sieben Steinforts der Aran Islands und möglicherweise sogar noch älter als das Star-Fort. Wanderer übernachten auf dem schlichten Campingplatz oder in den Hotels und B&Bs der Insel.
Celtic Ways


TrekkingThe Celtic Ways – Aran Islands, Irland
Schon gewusst...?
Die Aran Islands sind seit der Jungsteinzeit besiedelt, seit knapp 5.500 Jahren. Die frühen Siedler der Bronzezeit hatten die Westküste Irlands offenbar schon 4000 v. Chr. erreicht und die abgelegenen Inseln entdeckt. Heute sind die Aran Inseln eher dünn besiedelt, eine der letzten Gaeltachts am atlantischen Rande Irlands, in denen irisch gesprochen wird. Die alte keltische Sprache überlebte überwiegend im Westen: in den Grafschaften Donegal, einige in Mayo und Galway, versprengt in Kerry und Cork – und natürlich auf den Inseln im Atlantik: wie Árainn Mhór (engl. Aranmore) oder Toraigh (engl. Tory Island). Naturfreunden nur zu empfehlen.


Infos zu den Aran Island: Allgemeines: Autoren-Website www.the-celtic-ways.de Bildergalerien und Geschichten: www.reportage.redactionsbureau.deOffizielle Websites: www.aranislands.ie www.ireland.com  Boote auf die Inseln: Die Touristeninfo in Doolin berät Wanderer über Quartiere und Bootsabfahrten zu und zwischen den Inseln, nur Inis Mór ist auch von Connemara an der Nordseite der Galway Bay zu erreichen. Die Büros der Fährboote befinden sich am Pier. Voranmeldung ist zu empfehlen. Oft kommen Einzelreisende noch mit. Doch zuweilen sind die Boote ausgebucht. Hin- und Rückfahrten sollen vorab festgelegt, können aber telefonisch geändert werden. Wer alle drei Inseln sehen will, ist freier in der Planung: Bei spontanem Aufbruch lassen sich alternative Boote und die Abfolge der Inselstationen flexibler wählen. Zur Saison ist es empfehlenswert, Übernachtungen vorzubuchen. Nur Zeltler finden wohl immer ein Plätzchen auf Inis Oírr oder Inis Mór.  Gute Fähr- und Reisetipps: Doolin 2 Aran Ferries, www.doolin2aranferries.com  B & Bs zum Übernachten: Auf Inish Oírr ist „Anns B & B“ unterhalb des Ringforts zu empfehlen, auf Inis Meáin Teresas B & B „An Dun“. Das erstgelegene gute Haus am Fährhafen von Cill Rónáin (engl: Kilronan) auf Inis Mór ist das „Pier House B & B“ mit Restaurant und Bar. Die nahe Tourist Information weiß etliche mehr zu nennen und kennt zudem tolle Wanderrouten. Nebenan gibt es Bikes zu mieten. Visitor Center von Dun Angus öffnet in der Saisopn von 9:30 bis 18 Uhr. Seine Ausstellung über die Vorzeit, keltische Spiritualität und Archäologie ist äußerst sehenswert. Der Rundgang ist eine erstklassige Einführung in die Bronzezeit, die Entstehung der Anlage und ihren Wiederaufbau im frühen Mittelalter.  Looped Walks: Inis Meáin: Für den Inselrundgang auf Inis Meáin etwa gibt es einen Vorschlag mit Beschreibung und Karte auf: www.discoverireland.ie. Diese Tour startet und endet am Pier, ist acht Kilometer lang und in gut drei Stunden zu schaffen. Ziel ist Dún Chonchúir, das prächtige Ringfort inmitten der Insel. Von dort lässt es sich westwärts abschweifen und die Insel in weiteren genüsslichen drei Stunden an der südlichen Küste umrunden.Wander-Info: www.discoverireland.ie
Autor Heinz Bück


Zum guten Schluss
Das nächste Outdoor Im-Puls erscheint Ende September. Pünktlich zum Herbst.
Aktuelles stets aufwww.outdoor-im-puls.de www.facebook.com/outdoor.im.puls
Nicht verpassen: Eselfest mit Eselolympiade und Eselweihe am 20./21. August 2016 in der Zachersmühle nahe Adelberg, www.zachersmuehle.de


Impressum
Redaktionsbüro Petri, Claus-Georg Petri, Trollblumenweg 4, 73614 Schorndorf, Tel.: 07181/931691, redaktion@outdoor-im-puls.de. Alle Rechte vorbehalten. Namentlich bezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise nur mit schriftlicher Genehmigung. Für unverlangt eingesendete Manuskripte, Fotos und Zeichnungen wird keinerlei Gewähr übernommen. Ein Anspruch auf Veröffentlich besteht in keinem Fall. In Fällen höherer Gewalt entfallen sämtliche Ansprüche auf Lieferung und Bezugskosten.
Foto: Claus-Georg Petri


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