Wandern Trekking Klettersport
E-Magazin
Outdoor Im-Puls
Foto: Kinderhotel Post
 www.outdoor-im-puls.de
Spaß im Pulver  
25 Seiten
Die schönsten Schneeschuh-Touren
1/2017
So geht Winter
Zu gewinnen
3 mal 2 Tickets fürs Winter-Outdoor-Festival
Besuch am Weißensee: Eismeister Norbert Jank
Tolle Tipps für herrlichen Pulverspaß
Trekking überm Meer: Skellig Michael, Irland


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Winter, wie wirst Du?
Claus-Georg Petriredaktion@outdoor-im-puls.de
Also, ich weiß nicht. Als ich Kind war, und ich stamme nicht aus den Alpen, da war im Winter immer alles verschneit. Es war kalt, Eiszapfen hingen von den Dächern, und unsere Schlitten standen vor der Haustür. Alles nur verklärte Erinnerung? Vielleicht. Ist auch egal. Fakt ist nun, dass der Winter immer später anfängt und daher kürzer dauert. Umso schneller müssen wir raus, um zu wandern, womöglich gefrorene Wasserfälle hinaufzuklettern und die Kälte zu genießen. Ja, all das geht noch. Outdoor Im-Puls zeigt, wo. In diesem Sinne: schönen Winter. Viel Spaß beim Lesen, herzlichen Gruß, Claus-Georg Petri
 Auf ein Wort
Foto: Claus-Georg Petri


 Outdoor im Puls – mit Outdoor Im-Puls 
Inhalt


Foto:www.swissimage.ch
Blick aufs winterliche Matterhorn in der Schweiz
  3 Auf ein Wort: Winter, wie wirst Du?   6 Wandern-Kick: Engadin, Schweiz   8 Mitmach-Wandern: Best of Winter - Heimat 10 Mitmach-Wandern: 6. Outdoor-Festival, BGL 12 Porträt: Edar "Eddy" Balduin 17 Gewinnspiel: Outdoor Im-Puls verlost Tickets 18 Wander-Touren: Reiseralm, Lenggries 20 Skifahren: Pitztal, Tirol 24 Skifahren: Eggental, Südtirol 30 Rodeln: Wildschönau, Tirol 36 Hotel-Tipps 42 Porträt: Eismeister Norbert Jank 50 Eisklettern: Mattrei, Osttirol 54 Abenteuer: Schlittenhunderennen Pillerseetal, Tirol56 Outdoor-Zubehör 64 Bücher 78 Trekking: Skellig Michael, Irland 82 Zum guten Schluss/Impressum
Das steckt diesmal drin


Wander-KickEngadin, Schweiz
Wo's pulvert
Auf Schneeschuhen durch frisch verschneite Wälder waten, zu idyllischen Aussichtspunkten und über gefrorene Seen: Im Engadin sind abwechslungsreiche wie romantische Routen möglich. Wer nicht auf eigene Faust die Natur entdecken mag, bucht einfach in jedem Dorf bei der Tourist Information geführte Schneeschuhtouren.


Foto: swiss-image.ch
Wandern
Am besten, Einsteiger schnuppern rein mit einer zweistündigen Tour, bevor sie sich auf eine Kurz- oder Tagestour wagen. Aufgepasst: Schneeschuhwanderungen ohne Führer erfolgen auf eigenes Risiko. www.engadin.stmoritz.ch


Mitmach-WandernBest of Winter - Heimat
So geht Winter - mach mit
Die Kooperation „Best of Winter“ lädt ausgewählte Teilnehmer ein, Wintergefühle in der Ursprünglichkeit der Berge vom 17. bis 19. Februar 2017 neu zu entdecken. Gewohnt wird in einer Berghütte, gegessen wird Hausmannskost, bewegt wird sich aus eigener Kraft – per Schlitten, Schneeschuh oder Tourenski. Dabei sind die Teilnehmer aber nicht nur auf sich selbst gestellt: Sie treffen vor Ort einen winterfesten und wanderfreudigen Heimatkund-ler, der ihnen die Bergwelt früher und heute auf sehr persönliche Art nahebringt. Für die Teilnahme, die bis auf die An- und Abreise kostenfrei ist, muss sich jeder bewerben.„Bewerber und Regionen sollen bestmöglich zueinander passen“, erklärt Verena Weiße, Leiterin von Best of Winter. „Wer gern hand-
Foto: Best of Winter


Foto: tvb Bachmeier, Raurisertal
Interessenten für die Aktion „Heimat Winter“ melden sich per Mail oder auf dem Postweg bis zum 15. Januar 2017 bei: Verena Weiße, info@best-of-winter.com, Tel.: 0221/2824406. Die Bewerbung sollte kurz, knackig und doch ein wenig verführerisch sein. Das verlängerte Winterwochenende zu zweit findet vom 17. bis 19. Februar 2017 statt und ist samt Unterkunft und Verpflegung kostenfrei. Lediglich die An- und Abreise organisieren und übernehmen die Teilnehmer. Zudem wird ein Blog eingerichtet, in dem die Teilnehmer über ihre Erlebnisse in Text und Bild berichten können. www.best-of-winter.com
Foto: Peter Angermann
werklich arbeitet, ist bei einem Schreiner in bester Gesellschaft, wer Tiere liebt bei einem Naturkundler.“ Dabei sollen sich alle Teilnehmer den Elementen Bewegung, Begegnung und Bearbeitung stellen, letzteres etwa, indem ein Schlitten gebaut, eine traditionelle Mahlzeit gekocht, ein Schneeskulptur entworfen und umgesetzt wird. „Die Kombination aus Winterlandschaft und selbst bestimmter Bewegung ist sehr erholsam. Echte Begegnungen und gemeinsame Aktivitäten machen sie unvergesslich“, sagt Verena Weiße. Die Regionen begrüßen je zwei befreundete, verheiratete oder verwandte Personen für ein verlängertes Winterwochenende. Nur wie viele das insgesamt sein werden, steht noch nicht fest: Best of Winter befindet sich im Aufwind. Neu dabei sind die Naturparkregion Reutte direkt an der bayerischen-tirolerischen Grenze, das Bergsteigerdorf Mallnitz in Kärnten sowie das Großarltal im Salzburger Land, das sich mit dem Winterprogramm „Berg-gesund“ an Erholungssuchende abseits der Pisten wendet. Aber das gilt für alle Best of Winter Regionen: Bewerber mit Sinn für Winter ohne Rummel sind in der Kooperation zwischen Ausrüstern und sanften Wintersportgebieten willkommen.
Und so funktioniert's


Mitmach-Wandern
6. Winter-Outdoor-Festival, Berchtesgadener Land
Neu: Der Fokus liegt auf Schneeschuhwandern
Sanfte Winterfreuden oder sportliche Herausforderung? Beim 6. Winter Outdoor Festival (www.outdoor-club.de) muss sich keiner festlegen. Das Programm für 3. bis 5. März 2017 bietet Touren verscheidener Kate- gorien. Von der 6-Stunden-Panora- mawanderung ums Bergsteigerdorf Ramsau über die 9-Stunden-Ausdauer- Variante am Jenner bis zum Ganztages- Marsch mit einzigartigem Blick über den Königssee:. „Schneeschuhwanderer erleben die sportliche Seite der verschneiten Berchtesgadener Berg- welt“, freut sich Tourismusdirektorin Maria Stangas- singer. Wer mag, lässt das Wochenende noch mit einer gemütlichen Drei-Stunden-Runde über den Reichenhaller Hausberg Predigtstuhl ausklingen. Die exklusive Präsentation des aktuellen Equipments samt Verleih rundet das Angebot ab. Wer bei einer der geführten Touren dabei sein will, bezahlt ab 45 Euro. Infos: www.berchtesgadener-land.com
Foto: Christian Schipflinger


Drei, sechs, neun oder zwölf: Ist die Frage der Stunden erstmal geklärt, können sich Teilnehmer ganz dem persönlichen Bergerlebnis hingeben. „Alles Weitere übernehmen wir“, sagt Veranstalter Toni Grassl, „von der Streckenplanung bis zum Einkehrschwung“. Zum sechsten Mal koordiniert der erfahrene Bergführer das Winter-Outdoor-Festival im Berchtesgadener Land, das für rundum sorglose Winterabenteuer abseits der präparierten Pfade steht. Neu 2017: Der Fokus liegt auf dem Schneeschuhwandern.   Los geht’s am 4. März um 8 Uhr mit dem Start der 12-Stunden-Tour, die von Oberau über das Rossfeld nach Schönau am Königssee führt (1.400 Hm, 26 km). Auf großen und doch leisen Sohlen stapft die Gruppe unter routinierter Regie durch den Schnee, bestaunt die prägnanten Felsformationen und genießt die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten ebenso wie die exakt definierte und aufgrund ihrer natürlichen Reize gewählte Strecke. Unterwegs locken ausgiebige Pausen zum entspannten Naturerleben. Frei nach Lust und Leistungsfähigkeit entscheidet jeder selbst, wo seine Tagesziele liegen. Und am Abend stärken sich alle Festival-Teilnehmer gemeinsam bei der Pasta-Party im Base-Camp des Explorer Hotels Berchtesgaden in Schönau am Königssee (www.explorer-hotels.com/berchtesgaden), bevor sie am Sonntag zum aussichtsreichen Ausklang auf den Predigtstuhl aufbrechen. Die Touren werden nach Wetter festgelegt.
Foto: Frankenwald Tourismus
Foto: Franz Gerdl


Kraftpaket im Schnee
Eddy: Ein Mann, zwei Schneeschuhe und 12 Stunden Power. Und dazu: sein Berchtesgadener Land.
Porträt
Edgar "Eddy" Balduin
Von Beate Kellermann


Porträt


Sein Rucksack ist meistens der größte. Und sein Grinsen das breiteste. Egal, wie lang er durch den Schnee stapft. „Eddy“ alias Edgar Balduin, 49, ist Skilehrer, Heeresbergführer und Berchtes-gadener aus Leidenschaft. Mindestens fünf Mal in der Woche ist er in seiner Bergwelt unterwegs. Hier, wo der König Watzmann (2.713 Meter über NN) über den südöst-lichsten Zipfel Deutschlands wacht, bringt er Urlaubern die Schönheit des einzigen Alpen-Nationalpark Deutschlands näher. Und beim Winter Outdoor-Festival von 3. bis 5. März alle, die sich einer 12-Stunden-Schneeschuhwanderung stellen, sicher wieder nach Hause. Wenn Eddy zu seinen Touren in den Bergen des Berchtesgadener Landes aufbricht, ist er grundsätzlich für alles gerüstet. Zum Glück, denn sonst wäre bei der Premiere der ersten 12-Stunden-Schnee-schuhwanderung früh Schluss gewesen. „Wir mussten eine drei Meter hohe Schneewächte überqueren“, erinnert sich der Bergfex. „Den ersten Meter haben wir mit Schaufeln abgetragen, die restlichen zwei Meter habe ich dann alle abgeseilt“.
Porträt
Edgar "Eddy" Balduin


Wo ein Eddy ist, ist eben auch ein Weg. Wer hinter seinen breiten Rücken herstapft, fühlt sich sicher. Und wenn einem die Puste ausgeht, merkt es Eddy meist schon vorher. „Dann hole ich die Leute hinter mich und lasse sie nicht allein.“ Bei der 12-Stunden-Tour, dem Highlight des Winter-Outdoor-Festivals, ist mentale Stärke genauso wichtig wie eine gute Kondition. Mitmachen können aber nicht nur Profi-Sportler. „Teilnehmer sollten es schon schaffen, vier Stunden am Stück zu gehen ohne größere Pausen.“ Ein spezielles Training für das Wandern mit Schneeschuhen sei aber nicht nötig. „Wer am Berg gehen kann im Sommer, kommt auch mit Schneeschuhen im Winter zurecht.“ Auch für Pausen ist gesorgt. „Die Strecke wird gedrittelt, und nach jeder Teilstrecke wartet eine Verpflegungsstation mit Suppe, Tee und Energieriegel. Auch Kaffee und Kuchen gibt es – für die extra Portion Motivation.“ Da ist es wieder, das breite Grinsen. Eddy weiß einfach, wie er Leute dazu bringt, auch dann noch weiter zu gehen, wenn der Kopf sich schon längst fragt: Was tue ich hier eigentlich? Und die Beine
Porträt


schon seit zwei Stunden auf Automatik geschaltet haben. Eines seiner Geheimnisse ist eine gute Gruppendynamik. „Bei uns galoppieren nicht die Guten voran und die Langsameren hecheln hinterher, sondern die Stärkeren schauen auf die Schwächeren“, beschreibt der Alpinist, der seit 14 Jahren durch die Berge führt. Diese Philosophie kommt gut an – die Fangemeinde des Outdoor-Events, das seit sechs Jahren einmal im Sommer und einmal im Winter stattfindet, wächst stetig. Was auch an der besonderen Atmosphäre der Veranstaltung liegt. „Hier läuft alles sehr persönlich ab, mit einem familiären Charakter. Es geht darum, Gleichgesinnte zu treffen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, neue interessante Menschen kennen zu lernen und mit ihnen zusammen die Natur und Berge zu erkunden.“ Und was ist das wichtigste, um so eine lange Tour zu überstehen? „Bloß nicht zu viel einpacken.“ Einmal Klamottenwechsel reicht. Der Experte empfiehlt Langärmliges aus leichtem, wärmendem Material, ein Tuch für den Halsbereich, Mütze und Wechselhandschuhe. Und schon mal selbst mit Schneeschuhen los ziehen, wenn sich daheim
Porträt
Edgar "Eddy" Balduin


die Gelegenheit ergibt. Wer sich eigene kauft, sollte darauf achten, dass sie eine integrierte Steighilfe haben. „So geht es sich bergauf wesentlich leichter.“ Für den Fall, dass jemand zwischendrin merkt, dass die zwölf Stunden doch zu viel sind für heute? „Dann gibt es immer noch das Notfallshuttle“, beruhigt Eddy. Es bringt die müden Wanderer zurück zum Base Camp des Winter Outdoor-Festivals, dem neuen Explorer Hotel am Königssee. Kann also gar nichts passieren. Dafür sorgen schon Eddy und seine Guide-Kollegen. „Unser Ziel ist, dass jeder ein super schönes Bergerlebnis mit nach Hause nimmt.“ Und was ist sein persönliches Highlight? „Ich freue mich vor allem auf den Blick vom Rossfeld ins Berchtesgadener Land und einen spektakulären Sonnenuntergang unterwegs.“
Aufgepasst: dreimal zwei Teilnahmen am Winter-Outdoor-Festival zu gewinnen. Schreib, dass Du dazu Lust hast bis zum 15. Februar 2017 an: redaktion@outdoor-im-puls.de.


Da wird selbst Hüttenwirt Lois Oswald weich. Wenn er im Winter täglich um 15.30 Uhr auf seiner Reiseralm oberhalb der Isargemeinde Lenggries das Rotwild füttert, folgt ein amüsantes Schauspiel. Rotwildmann „Husse“ bedankt sich mit einem stattlichen Hirschkuss für die Leckereien, die er und seine Damenschar serviert bekommen. Zuschauer, die ohenhin in der herrlichen Winterwelt wandern, sind herzlich willkommen. Der Almaufstieg dauert etwa 30 Minuten, zurück ins Tal geht es mit dem Schlitten. Die Reiseralm ist eines von vielen Ausflugszielen, die im Winter in und um Lenggries locken – auf insgesamt 42 Kilometern geräumten Wegen. Informationen und Tipps für individuelle und geführte Winterwanderungen: www.lenggries.de
Wander-Touren Reiseralm, Lenggries
Hirschkuss
Tipp für Winterwanderer: Wenn Hüttenwirt Lois Oswald Hirsche füttert, bekommt er zum Dank einen Knutscher - vor Publikum.




Die neue Ästhetik
Skifahren
Pitztal, Tirol
Carven? Schon 20 Jahre alt. Kristiana-Stemmbogen, Wedeln? Graue Vorzeit. Wie sich das Neue nennt? Es hat noch keinen Namen – Erotik schwingt aber mit, und der Lehrplan steht. Nach ihm werden seit vergangener Saison alle österreichischen Skilehrer ausgebildet.


Foto: Roland E. Jung
Fotos: Claus-Georg Petri
Berchtesgadener Land
„Grob vereinfacht geht es um den natürlichen Style, der die neue Ästhetik des Skifahrens ausmacht“, erklärt Rudi Lapper, der die Grundzüge verfasst und 2015 auf dem Interski-Kongress in Argentinien vorgestellt hat. Als Leiter der staatlichen Skilehrerausbildung Österreichs gibt er die Richtung vor. Das neue Handbuch „Die österreichische Skischule“ formuliert exakt, wie Skilehrer ihren Schülern den rechten Schwung beibringen sollen. „Schön Ski zu fahren nimmt seither mehr Raum ein“, betont Rainer Schultes,Skilehrer am Hochzeiger im Pitztal „da spielt schon beinahe die Erotik rein.“ Das mag an der anderen Bewegung der Beine liegen, welche die Skifahrer am Berg vollziehen sollen, vielleicht aber auch an der Balance um die Mittelachse.
Fotos: Claus-Georg Petri


Jedenfalls sollen vom Einstieg bis zur Perfektion nur vier Stufen ausreichen, den Schönskilauf in jedem Leistungsniveau umzusetzen. Danach fährt der Skifahrer schmal: hüftbreit, nicht etwa geschlossen, senkt die Talschulter, drückt das Knie bergwärts, schiebt den Unterkörper zum Hang, den Oberkörper weg davon. Rainer Schultes weiß: „80 Prozent der Skifahrer wollen ihr Fahren verbessern.“ Nix also nur für Einsteiger. Die österreichischcen Skischulen haben nun drei Jahre Zeit, den neuen Leitfaden umzusetzen. Mit die ersten, die bereits konsequent danach unterrichten, sind die Pitztaler. 
Skifahren
Pitztal, Tirol


Foto: Roland E. Jung
Wer einen Schwung voraus sein möchte, bucht den Dreitages-Kurs „Natürlich Skifahren“ für Erwachsene, den die Schneesportschule Hochzeiger-Pitztal anbietet. Er kostet mit 3,5 Unterrichts-stunden täglich 177 Euro, www.skischule-hochzeiger.com.


Skifahren
Eggental, Südtirol
Der weiß-gezuckerte Latemar ragt majestätisch in den knallblauen Himmel. Und krönt jeden Blick: Im Ski Center Latemar-Obereggen (www.obereggen.com) ist der mächtige Dolomiten-Gebirgsstock allgegenwärtig. Vor seinem Panorama pendeln 18 schnelle Liftanlagen zwischen 1.550 und 2.500 Meter über NN und verbinden die beiden benachbarten Skigebiete von Pampeago und Predazzo. Doch Oliver Kern, Geschäftsführer und Gründer des Testportals skiresort.de, achtet nicht nur auf das Offensichtliche, sondern auf die Kleinigkeiten. Geübt
Immer schön testen
Ein Tag mit Skiresort.de-Chef Oliver Kern im Eggental: Das Ski Center Latemar-Obereggen im Unesco-Welterbe der Dolomiten wurde als das weltweit beste Skigebiet bis 60 Kilometer Pisten ausgezeichnet.
Von Beate Kellermann


Eggental


scannt er bei seinen Testfahrten jedes Detail auf und abseits der Piste. Fahren, anhalten, Eindrücke sammeln, vergleichen, bewerten. „Hier könnte die Pistenbeschilderung noch etwas genauer sein“, merkt er an und schießt schon wieder das nächste Foto. Bis zu 600 Bilder und unzählige Fakten kommen so an einem Tag zusammen. Kein Wunder, dass skiresort.de die weltgrößte Test-Datenbank für Skigebiete ist – mit mehr als 5.000 Skigebieten auf allen Kontinenten, mehr als 1.000 tagesaktuellen Schneeberichten und detaillierten Wettervoraussagen. Ganz vorn bei den Top-Skigebieten mit 4,3 von insgesamt 5 Sternen dabei: das Ski Center Latemar im Südtiroler Eggental. 2016 wurde es erneut als das weltweit beste Skigebiet bis 60 Kilometer Pisten ausgezeichnet – und wieder einmal Testsieger in Sachen Pistenpräparierung. In dieser Kategorie heimst das Skigebiet seit Jahren eine Auszeichnung nach der anderen ein. Auch für 2017 sieht es gut aus: „Die Pisten sind hier wirklich überall optimal präpariert. Nicht nur in der Mitte, sondern bis zum Rand alles schön gleichmäßig“, lobt der Chef-Tester.Dass auch in schneearmen Wintern bestes Skivergnügen garantiert ist, liegt an der großen Erfahrung mit Kompaktschnee. Schon in den frühen 1980er Jahren experimentierte Obereggen mit Schneekanonen und
Skifahren
Eggental, Südtirol


Bad Tölz/Tölzer Land
baute erste Speicherbecken. Damals noch von anderen belächelt, werden die Liftbetreiber heute um ihre Schneesicherheit beneidet. Mittlerweile speisen vier Speicherbecken mit einem Volumen von über 300.000 Kubikmeter und eine der leistungsstärksten und energieeffizientesten Schneeanlagen des südlichen Alpenraums die Pisten bis in den April hinein. Innerhalb von nur vier Tagen sind alle Hauptpisten eingeschneit. „Latemar-Obereggen gehört zu den wenigen Skigebieten, die ihren Eröffnungstermin Ende November halten können“, weiß Oliver Kern. Dabei sind die Macher hier im UNESCO-Welterbe der Dolomiten darauf bedacht, so umweltschonend wie möglich vorzugehen. Für die Schneeherstellung wird nahezu ausschließlich Schmelz- und Regenwasser verwendet, der Strom kommt aus Südtiroler Wasserkraft, und die energieeffizienten Schneekanonen brauchen 30 Prozent weniger Strom als herkömmliche Modelle. Auch das vermerkt der 43-Jährige, der mit seinem Testportal 1998 als Erster online ging, positiv in der Rubrik „umweltfreundlicher Skibetrieb“. Insgesamt 18 Kriterien fließen in die Bewertung mit ein. Neben den TOP-Punkten Pistenpräparierung, Schneesicherheit, Pistenangebot sowie Lifte und Bahnen wird auch bei Orientierung, Sauberkeit und Hygiene sowie Freundlichkeit des Personals ganz genau hin geschaut.
Eggental


Auf den nächsten Bewertungs-Punkt freut sich der Testexperte besonders: „Die Qualität der Gastronomie, die hier wirklich ausgezeichnet ist.“ Oliver Kern weiß genau, auf welchen der insgesamt 14 Skihütten und Bergrestaurants es die beste Pizza gibt, wo zum traditionellen Schüttelbrot mit Speck die schönste Aussicht serviert wird und welche Hütten besonderen Gourmet-Genuss versprechen. Zum Beispiel die Mayrl Alm mit den edlen Fisch- und Wildgerichten. Oder die Baita Gardoné, die auf der großen Sonnenterrasse zu exklusiven Weinen Leckereien aus dem Trentino serviert. Auch dafür gibt es insgesamt fünf Sterne – die Bestnote. Schon geht es wieder ab auf die Piste. Nächster Punkt ist der Snowpark, der mit Halfpipe und Boardercross-Strecke abwechslungsreiche Trick- und Jump-Möglichkeiten bietet und täglich von Profis frisch geshaped wird. Im Anschluss noch einmal eine der vielen Sportabfahrten genießen. „Skifahrer sollten auf jeden Fall mit der Vierersesselbahn Pala di Santa/Zanggen auf den gleichnamigen Berg gondeln, denn von dort oben auf 2500 Meter haben sie einen herrlichen Ausblick über die Dolomiten. Auch die Abfahrt hat es in sich, zuerst breit und leicht und dann steil hinunter.“   
Skifahren
Eggental, Südtirol


Fotos: Eggental Tourismus, Roberto Brazzoduro
Bad Tölz/Tölzer Land
Foto: Roland E. Jung
Oder wie wäre es mit der legendären Oberholzpiste, auf der sich alljährlich im Dezember die Slalomelite beim Europacup der Herren tummelt? Oliver Kern ist schier unermüdlich: Er nimmt sich nacheinander alle Pisten und Hütten vor, wirft einen Blick auf die Rodelbahn und bewältigt dabei ein ungeheures Pensum. Bis zu 130 Skigebiete testen er und sein Team in jedem Winter, gut dass der ausgebildete Skilehrer so schnell auf den Brettern unterwegs ist. Seit 2009 betreibt er das ehemalige Hobby hauptberuflich. Anfangs hat er Infomaterial über Skigebiete gesammelt, um selbst einen Überblick zu erhalten. Inzwischen gibt es das Portal www.skiresort.de auch auf englisch, niederländisch, französisch und italienisch. „Für Eltern sind im Skiurlaub andere Kriterien wichtig als für Singles“, weiß der Experte. Darum ist das Suchportal so konzipiert, dass jeder das für ihn passende findet. Und was steht jetzt im Ski Center Latemar-Obereggen noch auf dem Programm? „Natürlich Après-Ski“, lacht Oliver Kern. „Ich muss mich ja schließlich für den Nacht-Skilauf stärken.“ Denn in Obereggen geht der Pistenzauber drei Mal wöchentlich bei Flutlicht bis spät abends weiter.


Rodeln
Wildschönau, Tirol


Wildschönau
Foto: Mayrhofen
Bergab in der schönsten Sackgasse der Welt
Ein Paar zusammen? „Das sind immer zwei Haxen zu viel“, sagt Rainer Silberberger und empfiehlt das Singlemodell – für deutlich mehr Spaß und Sicherheit. Schon beim Ausleihen des Geräts gibt der routinierte Rodler wertvolle Tipps. Dann Schlitten schultern, hoch mit der Schatzbergbahn auf 1.850 Meter über NN zur Bergstation im Ski Juwel Alpbachtal Wildschönau – und los geht’s. Über eine gut fünf Kilometer lange Traumroute hinunter nach Thierbach, ein kleines Dörfchen, auf 1200 Metern, das für viele die schönste Sackgasse der Welt darstellt. „Meine Lieblingsstrecke“, schwärmt Rainer Silberberger, der sich hier in jede Kurve legt. Sechs Jahre lang war er Bürgermeister der Wildschönau – jetzt hat er endlich wieder mehr Zeit, mit seinen Gästen zum „günstigsten Wintervergnügen neben der Schneeballschlacht“ aufzubrechen. In seinem Landhaus Marchfeld, dem kleinesten 4 Sterne-Hotel Tirols, gibt’s nur 20 Betten – und äußerst individuelle Betreuung.
Vom Schatzberg nach Thierbach: Die Rodelstrecke für Romantiker.                                                   Von Judith Ritter


Der Bürgermeister weiß einfach alles über seine Wildschönau und erzählt begeistert: 4.200 Einwohner in vier Kirchdörfern, 7.000 Gästebetten, 260 bewirtschaftete Bauernhöfe. Wobei im Örtchen Thierbach 160 Menschen leben – und etwa doppelt so viele Kühe. „Das sieht hier doch echt aus wie in einem Luis Trenker-Film“, hilft Rainer Silberberger der Assoziation auf die Sprünge – und packt an einem besonders schönen Aussichtspunkt den Schnaps aus. Der Blick fällt auf Kirche, Schulhaus, ein paar Gehöfte rundum. Zentrum ist der Sollererwirt mit der historischen Speckbacherstube, in der Andreas Hofer im Tiroler Freiheitskampf vor gut 200 Jahren das letzte Aufgebot gegen Napoleon und die Bayern zusammentrommeln ließ. Noch mehr Geschichten gefällig? Dann vielleicht die vom „Kirchweg auftun“. Das ist eine Wanderung alljährlich im Frühjahr – auf dem Weg, den einst die Särge nahmen. Weil es in Thierbach nie einen Friedhof gab, man im Winter aber nicht rauskam, mussten auch die Beerdigungen auf die Zeit nach der Schneeschmelze verschoben werden. „In der Wildschönau gibt’s jede Menge gelebtes Brauchtum“, sagt Rainer Silberberger, steckt den Obstler wieder weg – und lobt erst einmal die Rodel-Truppe. Inzwischen bremsen die meisten mit den Fußsohlen und nicht nur mit den Fersen, was viel effektiver ist. Und 
Rodeln
Wildschönau, Tirol


Bad Tölz/Tölzer Land
Foto: Roland E. Jung
nach dem einen oder anderen Sprint dem Schlitten hinterher denkt jetzt auch jeder dran, die Schnur immer hübsch in der Hand zu behalten, damit sich das Gefährt beim Sturz nicht wieder selbständig machen kann. Im Alpengasthof Gratlspitz gibt’s noch einen Krautinger. Das ist der Schnaps, der seit Kaiserin Maria Theresias Zeiten in der Wildschönau – und nur in der Wildschönau – aus der weißen Stoppelrübe gebrannt werden darf. Wieder sind wir bei der Geschichte, die in dem Hochtal, das nur 20 Kilometer Luftlinie von Kitzbühel entfernt liegt, allgegenwärtig ist. Wer Lust hat, macht einen Ausflug ins Bergbauernmuseum – oder schaut sich einfach um und lauscht dem Bürgermeister, der von der behutsamen touristischen Entwicklung seit den 1950er Jahren erzählt und auf das gesunde Mischungsverhältnis von Gästen und Einheimischen verweist. „Wer zweimal kommt, den kennt man bei uns schon“, sagt er und freut sich über die vielen Wiederholungstäter. Draußen wird’s allmählich dämmrig. Die Bummelbahn wartet. Ein nostalgisches Transportmittel, das – wie sollte es auch anders sein – an längst vergangene Zeiten erinnert und mit dem es gemächlich wieder zum Ausgangspunkt in Auffach an der Talstation der Schatzbergbahn geht.
Wildschönau


Die besten Rodelbahnen der Wildschönau * Für Romantiker: Über die Skiroute vom Schatzberg (Bergstation) hinunter nach Thierbach (gut 5 Kilometer). * Für Familien: Die mit dem „Tiroler Rodelbahn-Gütesiegel“ ausgezeichnete Rodelbahn „Auffach-Koglmoos“ (5 Kilometer) von der Schatzberg-Mittelstation ins Tal. Dienstags und donnerstags Nachtrodeln mit Bummelzug-Transfer zum Ausgangspunkt. Ebenso ein Highlight: Der Skihang Roggenboden in Oberau. Mit speziellen Schlitten, die auf kurzen Skiern laufen, klinkt sich der Rodler ins Hakensystem des Lifts ein und lässt sich nach oben ziehen. Mittwochs und donnerstags mit Flutlicht am Abend. * Für Sportliche: Lanerköpfl in Niederau (6 Kilometer) – mit 14 Prozent Gefälle streckenweise anspruchsvoll. Wer mag, nimmt den Sessellift zum Startpunkt in 1.560 Meter Höhe.
Rodeln
Wildschönau, Tirol


Fotos:Kunz PR
Bad Tölz/Tölzer Land
Foto: Roland E. Jung
Übernachten in der WildschönauEine Übernachtung in einer Wildschönauer Frühstückspension gibt es ab 30 Euro im Doppelzimmer. Übernachtungsgäste bekommen die WildschönauCard kostenlos. Mit ihr erhalten Urlauber eine Vielzahl an Inklusivleistungen, wie z.B. Fahrten mit dem Skibus, Nightlinerbus, Eintritte in Museen und die Teilnahme am geführten Winter-Wanderprogramm sowie weitere Vergünstigungen in der Wildschönau sowie im Umland.InformationenWildschönau Tourismus, Hauserweg, Oberau 337, A-6311 Wildschönau, Tel. 0043/5339/82550, www.wildschoenau.com


Für Kinder kann der Winter nicht schnell genug kommen. Riesengroß ist die Vorfreude auf den Spaß im Schnee. Schöne Seiten des Winters erleben Familien im Kinderhotel Post in Unken im Salzburger Land. Das Fünf-Smiley-Kinderhotel gilt als Spezialist für Winterferien für Groß und Klein: Skifahren im Kinderland direkt beim Hotel, eine neue, beleuchtete Kunsteisbahn, ein Rodelhang mit gratis Rodeln und Tubing-Reifen, Winterreiten, Ski-Jöring, Pferdeschlittenfahrten – selbst die hartnäckigsten Couchpotatoes widerstehen dieser Auswahl nicht und stecken ihre Nasen in die frische Winterluft. Und bei schlechtem Wetter ist es im Kinderhotel Post auch indoor ganz schön gemütlich: 700 Quadratmeter Spielfläche warten im Haus auf die Kinder: Vom Smileyplexx-Kino mit Kinderbühne, über Indoor-Softplayanlage, Bastelraum, Jugendraum, Kinderdisco, Fit for Kids bis hin zur Kinderwellness reicht das Kinderprogramm.
Hotel-Tipps
Kinderhotel Post, Unken, Salzburger Land
Kuscheliges Plätzchen


Foto: Kinderhotel Post
Weitere Hotel-Tipps
Im Post-Spa erholt sich die ganze Familie. Die Gastgeberfamilie Unseld lässt das heilkräftige Thermalwasser aus dem nahen St. Martin in ihr Haus bringen und verwöhnt in dem neuen Thermalwasser-Außenbecken mit Inneneinstieg ihre Gäste mit dem 32Grad warmen, gesunden Nass. Die Saunawelt, die Beautyfarm sowie das Hallenbad mit separatem Kinderbecken lassen Groß und Klein exklusive Wellnesstage genießen. Infos: www.kinderhotelpost.at


Hotel-Tipps:
Lac Salin, Livigno
Erlebnis Snow Suite
Vor zehn Jahren öffnete das Lac Salin SPA & Mountain Resort direkt an der Carosello Piste in Livigno seine Pforten. Das ist ein Grund zum Feiern, findet Gastgeberfamilie Giacomelli und hält für die Gäste des Hauses bis 20. Februar 17 ein besonderen Erlebnis bereit : die Lac Salin Snow Luxury Experience. Wenige Schritte vor dem Hotel wurde eine komfortable Snow Suite aus Schnee erbaut und mit Eisskulpturen im Stil der „Art in Ice“ ausgeschmückt. Paare oder Familien finden darin ausreichend Platz, um eine Nacht ganz im Stil der Arktisbewohner zu verbringen. Eingekuschelt in Thermoschlafsäcke und wärmende Felle spüren die Gäste selbst auf 1.816 Metern Höhe nichts von der Kälte einer Winternacht, vor der auch die dicken Wände aus Schnee schützen. Das Iglu-Abenteuer beginnt mit einem Abendessen in der Stua da Legn, der romantischen Holzstube, bevor sich die Gäste in ihre Schnee-Suite zurückziehen. Am Morgen weckt sie der Duft von heißem Tee, der direkt an den Schlafsack serviert wird. Das reichhaltige Frühstück wird in der SPA Suite im Wellnessbereich des Mandria Spa angerichtet, wo man sich bei Massagen, in der Sauna, im Dampfbad und in einem Bad mit aromatischen Kräutern genussvoll aufwärmen und entspannen kann. Eine Übernachtung für zwei Personen kostet 350,- Euro. Infos: www.snowsuitelungolivigno.com, Tel.: 0039/0342/996166.
Foto: Lungolivigno/ Lombardei
Hotel-Tipps


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Hotel-TippsSonnenresort Ettershaus, Bad Harzburg
Stylish und modern sehen sie aus und sie stehen mitten im Harz. Gemeint sind „Elvis“ und „Oktagon“, die beiden 28 Quadratmeter großen Baumhaustypen, die gegenwärtig in Bad Harzburg entstehen und ab Juli 2017 bezugsfertig sein sollen. Die 16 Baumhäuser gehören zum neuen Sonnenresort Ettershaus, ein Projekt der Sonnenhotels und Resorts, die ihren Hauptsitz in Goslar haben. Am Rande des Nationalparks Harz, in unmittelbarer Nähe des bekannten Harzer Baumwipfelpfades, der Burgberg-Seilbahn und der Sole-Therme, wird das Ensemble aus historischer Villa und modernem Neubau, komplettiert durch zwei Gastronomien mit unterschiedlichen Konzepten, die Harzer Hotellandschaft beflügeln. Die 16 extravaganten Baumhäuser, die in unterschiedlicher Aufteilung und Optik angeboten werden, bieten modernen Komfort. Vom kuscheligen Bett aus beobachten Gäste Tiere im Wald. Gefrühstückt wird im Restaurant, oder das Hotelteam bringt ein Frühstückspaket. Die Baumhäuser sind ab 220,- Euro pro Nacht zu haben und bereits jetzt buchbar: Tel. 0800 / 7744555, www.sonnenhotels.de.
Fotos: Sonnenresort Ettershaus
Vögel als Nachbarn
Ab Juli übernachten Urlauber im Harz in Baumhäusern


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Mit viel Phantasie starten die Family Austria Hotels & Appartements in die Winter-Urlaubssaison. Diesmal ist es der Bücherwurm, der die Kinder in seinen Bann zieht. In „Freddys Urlaubs-bibliotheken“ lernen kleine Leseratten die schönsten Kinder- und Jugend-geschichten der Weltliteratur kennen. Einen Vorgeschmack auf die Abenteuer von Peter Pan, Alice im Wunderland, dem Kleinen Prinzen, der Raupe Nimmersatt und vieler Helden mehr gibt Freddy Fit, das Maskottchen der familienfreundlichen Unterkünfte, in dem druckfrischen family austria-Katalog 2017: Auf seiner Reise durch 33 coole Hotels und Appartements schlüpft Freddy Fit in die Rollen der Hauptfiguren der bekanntesten Kindergeschichten, www.familyaustria.at.
Fotos: Panabora
Hüttenwahl 2016: Gewinner in der Kategorie „liabste Ausflugshütte 2016“ ist das Berghaus Außergschlöß in Osttirol im wildromantischen Gschlößtal. Von der Panorama-Sonnenterrasse blickt der Gast auf den Großvenediger.


Porträt
Eismeister Norbert Jank
Der Eis-Eilige
Phänomen Natureis: Backstage mit dem international bekannten Eismeister vom Weißensee  
Von Katharina Hofer-Schillen


Weißensee, Kärnten
Winterwunderland Weißensee: Der Kärntner See verwandelt sich in der kalten Jahreszeit zur größten präparierten Natureisfläche Europas und punktet jährlich mit rund 80 Eislauftagen. Das ist nicht nur der günstigen Wetterlage auf 930 Meter Seehöhe zu verdanken, sondern vor allem der Arbeit eines Mannes und seines Teams: Norbert Jank. Seit über 45 Jahren beschäftigt sich der Eismeister mit dem Phänomen Natureis am Weißensee. Lehrreiche Jahre, in denen er Wissen von unschätzbarem Wert gesammelt hat. Am Weißensee hört im Winter alles auf sein Kommando: Norbert Jank gibt das Eis offiziell frei, sorgt dafür, dass die Eisbahnen der niederländischen Profi-Liga gerecht werden, bohrt bei ungünstiger Witterung hunderte Löcher ins Eis, um Wasser abrinnen zu lassen, schneidet mit der Motorsäge kritische Stellen auf, versenkt Auftriebskörper unter dem Eis für Eventbühnen am See und hält den See von Weihnachten bis März befahrbar. Er macht den See im Winter zu dem, was er ist: ein Eislauferlebnis der Superlative. Seine Arbeit als Eismeister beginnt bereits im November. „Ich beobachte, wie und wann der See zufriert und notiere alles ganz genau“, erklärt der 69-Jährige. Bevor der erste Schneefall kommt, markiert er mit langen Fichtenzweigen seine Routen am Eis, um zu wissen, wo er welches Fahrzeug verwenden darf, um beim Räumen der Bahnen nicht einzubrechen. Denn was gemeinhin den Reiz einer Winterlandschaft ausmacht, ist des Eismeisters erklärter Feind: große Schneemengen.


Porträt
Eismeister Norbert Jank
Kehren, hobeln, sauber halten – so das tägliche Geschäft des Eismeisters. Unterstützt wird er dabei von seinen Söhnen Bernhard, Norbert jun. und Mitarbeiter Hubert Stampfer. So sorgen sie gemeinsam für eine 12,5 Kilometer lange und 15 Meter breite Natureislaufbahn, die weit über die Grenzen Österreichs hinaus berühmt ist. Ohne diese Bahnen könnte die „Alternative Holländische 11-Städte-Tour“ nicht stattfinden. Wen wundert es also, dass Norbert Jank in den Eislaufzentren der Niederlande quasi ein Volksheld ist? Die Geräte für seine Arbeit kann Norbert Jank nirgends kaufen, er konstruiert sie gemeinsam mit seinen Söhnen Bernhard und Norbert. Das Erfindertum der drei Jank-Männer reicht dabei von einer eigens kreierten Schneepflug-Form über den sechs Meter breiten weltgrößten Kehrbesen bis hin zur kreuzschonenden Motorsägen-Halterung. Norbert Jank jun. ist Schlosser-Meister, Bernhard Jank hat Maschinenbau studiert, und Norbert Jank sen. hat den notwendigen Erfahrungsschatz und eine ausgeprägte Vorliebe für höhere Mathematik. Eine Konstellation, die für den Weißensee aufgeht. In den 1960er Jahren wollte Norbert Jank mit seinen Pferdeschlitten Gäste am Eis befördern, daher musste er über die Beschaffenheit stets Bescheid wissen. So wurde er zum Eis-Eiligen am Weißensee.


Weißensee, Kärnten


Porträt
Eismeister Norbert Jank
1987 erlangte seine Expertise erstmals Berühmtheit, als die James Bond Crew für Dreharbeiten von „Ein Hauch des Todes“ am Weißensee stationiert war. Sie benötigte einen Experten um die Dreharbeiten am Eis sicher über die Bühne zu bringen. Durch den Film wurden auch die Niederländer, die auf der Suche nach einer Austragungsstätte für die „Alternative Holländische 11-Städte-Tour“ waren, auf den See aufmerksam. Seit 1989 findet dieser Lauf nun am Weißensee statt und musste noch nie abgesagt werden. Wenn dazu im Januar bis zu 6.000 vor allem niederländische Eisläufer Volksfeststimmung am sonst zu ruhigen Weißensee erzeugen, ist die Arbeit von Norbert Jank und seinem Team unverzichtbar. Hier muss alles für die Profisportler passen. „Die holländischen Profis trainieren auf 400-Meter-Bahnen“, erklärt Norbert Jank. „Am See müssen sie exakt die gleichen Bedingungen vorfinden wie beim Training. Der Radius der Kehren muss genau übereinstimmen.“ Auch die Tragfähigkeit des Eises wird genauestens berechnet und an wichtigen Punkten durch Hilfsmittel verstärkt: „Im Ziel sammeln sich bei der letzten Runde Tausende Menschen, um das Finale mitzuerleben“, erzählt Norbert Jank. „Um bei solchen punktuellen Belastungen Sicherheit am Eis garantieren zu können, braucht es unsere Erfahrung und unsere Vorarbeiten.“


Kaum sind die Niederländer abgereist, steht auch schon das nächste Event am Weißensee auf dem Programm: Am 14. Februar heißt es „Eis frei“ für das Finale des größten Eisstock-Turniers Europas, den „Servus Alpenpokal“. Auch hier wird Norbert Jank gebraucht: Es gilt, eine 650 Meter lange Weitschussbahn vorzubereiten, auf der aktuelle Weltrekord von 566,53 Metern gebrochen werden soll, ebenso besteht Bedarf an drei Eisbahnen für die Qualifikationsbewerbe, zehn Übungsbahnen und einen Hockeyplatz. Eine 30 Meter lange Bühne, die mit Publikum 36 Tonnen wiegt, wird am See für die Großveranstaltung aufgebaut – der Eismeister ist bereits mit dem Versenken von Auftriebskörpern beschäftigt, um der Bühnen einen Gegendruck von unten zu bieten. Es gibt also keine Verschnaufpause für Norbert Jank und sein Team. Die Arbeit von Norbert Jank und seinem Team fasziniert über die Landesgrenzen hinaus. Seine Expertise ist international gefragt, bereitwillig gibt er Auskunft über seinen Beruf, der nirgendwo anders zu erlernen ist. Da das Interesse am Eismeister jedes Jahr wächst, können Jung und Alt seit dieser Wintersaison immer mittwochs um 14 Uhr dem Meister über die Schulter schauen. Dabei erzählt er von seiner Arbeit, den Herausforderungen am Eis und beantwortet Fragen aller Art.
Weißensee, Kärnten


Info Weissensee Information Techendorf 78 A-9762 Weissensee Kärnten/Österreich Tel.: 0043/4713/22200 www.weissensee.com  
Schon gewusst...?
Der 6,5 Quadratkilometer große Weißensee punktet auf 930 Meter Seehöhe mit jährlich rund 80 Eislauftagen. Familien sparen dank „Meterix", dem Weißenseer Kinderzentimeter, viel Geld, weil für Kinder unter 12 Jahren „je kleiner, desto billiger“ gilt.
Porträt
Eismeister Norbert Jank


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Klettern
Mattrei, Osttirol


Fotos: Michael Gruber
Eispark Mattrei
Die eisigen Wände hoch
Der Osttiroler Eispark in Matrei: Die neue Attraktion unweit der Felbertauernstraße lockt Eiskletterer mit 60 Routen verschiedener Schwierigkeitsgrade.
Da schlagen Kletterherzen höher: Der größte künstliche Eiskletterpark Österreichs in Matrei, Osttirol, bietet beste Voraussetzungen für Wintersportler vom Anfänger bis zum Profi. Begünstigt durch seine Lage auf 1.500 Metern Seehöhe im schattenreichen Tauerntal werden mit Hilfe von Sprühregen aus Rohrleitungen Eisfälle erzeugt. Dank dieser Technik kann hier sogar in kältearmen Wintern geklettert werden. Inspiriert von der griechischen Mythologie heißen die Routen etwa Sphinx (WI2), Prometheus (WI4) oder Poseidon (M6). Ein weiterer Vorteil ist die gute Erreichbarkeit: Die Felbertauernstraße führt als kürzeste Verbindung über den Alpenhauptkamm in den Süden direkt an Matrei in Osttirol vorbei. Dabei ist sie auch im Winter sicher, schwarz und 24 Stunden offen. Vom Ausgangspunkt mit Parkplatz am Matreier Tauernhaus führt ein 30-minütiger Gehweg zum Wandfuß des Eisparks. 


Wer schon Erfahrung im Eisklettern hat, kommt hier ebenso auf seine Kosten wie Anfänger und solche, die es einfach einmal ausprobieren möchten. Die Kalser Bergführer, zu denen auch die beiden Initiatoren des Eisparks Matthias Wurzer und Vittorio Messini gehören, bieten Kurse, Guides und Materialverleih an. Geöffnet ist der Park je nach Wetterlage.  
Klettern
Mattrei, Osttirol


Ein Highlight für alle Kletterfans ist das „2. Eiskletterfestival Osttirol“ vom 13. bis 15. Januar 2017. Begleitet von Extremberg-steiger Steve House wird am Samstag der Speedwettbewerb „2. Osttiroler Eismaster“ ausgetragen. Anschließend feiern Sieger, Teilnehmer und Gäste auf der Eisparty. Weitere Höhepunkte des Wochenendes sind Vortrag und Workshops sowie Ausstellungen und Testcenter. Am Sonntag bauen Einsteiger, Erfahrene und Profis in Kursen ihre Kletterkünste aus und testen den ganzen Tag neues Material von Petzl, Austrialpin, Grivel und Adidas Outdoor. Infos: www.eispark-osttirol.at
Matrei in Osttirol ist prima über die Felbertauernstraße zu erreichen: Die einfache Fahrt kostet 11 Euro, wer sich vor Beginn der Reise ein ADAC-Vorteilsticket kauft, bezahlt hin und zurück 20 Euro. Weil die Maut nicht unterscheidet zwischen Pkw, Wohnmobil, Camping-Bus oder Gespann, ist die Route besonders für Camper interessant: Wer bei Kiefersfelden von der A12 abfährt, spart die österreichische Autobahnmaut und auf dem Weg zur Adria je nach Größe des Gefährts bis zu 60 Euro bei der einfachen Fahrt. www.felbertauernstrasse.at  
Schon gewusst...?


Abenteuer
Schlittenhunde, Pillerseetal
Vorwärts mit Gebell
Beim größten Schlittenhundecamp der Alpen werden im Pillerseetal über tausend Huskys erwartet. Der Tourismusverband bietet dreitägige Schnupperkurse für angehende Hundeschlittenführer.
In einer der schneereichsten Region Tirols, dem Pillerseetal, treffen sich alljährlich mehr als 1.000 Huskys zum größten Schlittenhund-Camp im Alpenraum. Drei Wochen lang trainieren die Gespanne auf den weitläufigen Strecken rund um den Pillersee. Wer die Faszination des Hundeschlittens hautnah erleben möchte, kann dies bei einem dreitägigen Musherkurs tun. Von der Morgenfütterung bis zum Abend Go-Out unterm Sternenhimmel, vom einfachen Beherrschen des Schlittens bis zum sicheren Anleinen der Huskys erlernt und erlebt der angehende Hundeschlittenführer alle Facetten dieser faszinierenden Sportart. Auch die Lagerfeuerromantik samt Countrymusik fehlt bei diesem Programm nicht. Ab 195 Euro ist der Kurs zu buchen, und ab 289 Euro bietet der Tourismusverband Pillerseetal ein Gesamtarrangement inklusive vier Übernachtungen an. Termine für den 3-Tages-Musherkurs für Einsteiger: 16. bis 18., 19. bis 21. und 23. bis 25. Januar 2017, www.pillerseetal.at.




Schneeschuh-System zum Steigen, Fahren und Gleiten: Die neuen Crossblades sind eine Mischung aus Schneeschuh und Ski. Sie verbinden den Aufstiegskomfort und die Trittsicherheit von Schneeschuhen und das kraftsparende Abfahren oder Gleiten von Skiern. Wer mit diesem neuen Wintersportgerät Spaß haben möchte, braucht wenig Erfahrung im Schneeschuhlaufen und im alpinen Skifahren: Das Gehen und Gleiten mit den Crossblades ist schnell erlernt. Und das funktioniert ganz simpel: Mittels einer Wendeplatte auf der Unterseite können die Crossblades einfach und schnell von Steigen auf Fahren umgestellt werden. Und umgekehrt. So ist es möglich, bei Spaziergängen und Winterwanderungen sicher aufzusteigen, kraftsparend wieder hinunterzufahren oder über Flächen zu gleiten, ohne Felle oder anderes Zubehör mühsam montieren oder entfernen zu müssen. Die Crossblades zeigen ihre wahren Stärken vor allem in kupiertem Gelände, etwa in voralpinen Regionen oder Mittelgebirgen. Länge: 89 Zentimeter, Gewicht mit Softboot-Bindung: 4.320 Gramm pro Paar, Gewicht mit Hardboot-Bindung: 3.720 Gramm pro Paar. UVP: mit Softboot-Bindung: 539Euro, mit Hardboot-Bindung: 499 Euro, Info: www.outkomm.com
Outdoor-Zubehör


Wasserdicht auf Lebenszeit – Outdry Ex Gold Down Hooded Jacket von Columbia: Das Herzstück der 100 Prozent wasserdichten und gleichzeitig extrem atmungsaktiven Daunenjacke ist die neue Outdry Extreme-Technk. Die Membran liegt hier außen. Das bedeutet, dass es keine äußere Gewebeschicht gibt, die mit der Zeit Wasser aufnehmen könnte. Somit bleibt die Jacke bei allen sportlichen Aktivitäten ein Leben lang wasserdicht und atmungsaktiv, ohne sie zusätzlich imprägnieren zu müssen. Alle freiliegenden Nähte sind von außen sichtbar getaped und versiegelt. Die atmungsaktive Gewebeschicht auf der Innenseite leitet Feuchtigkeit direkt durch die Membran nach außen. Die 650er-Daunenisolierung und die verstellbare Kapuze halten warm, der Kinnschutz und die leichtgängigen, wasserdichten PU Vislon-Reißverschlüsse geben zusätzlichen Komfort. UVP/Info: 279,95 Euro/ www.columbiasportswear.de
Zubehör
CEP präsentiert die Ski Ultralight Socks im frischen Look. Dabei werden besondere Garne mit bioaktiven Mineralien im Material verarbeitet, welche die körpereigene Infrarotstrahlung reflektieren. Die Infrarotstrahlung dringt in tiefere Hautschichten ein, fördert dort die Mikrozirkulation und unterstützt somit die natürliche Regeneration. Zudem steigern die Ski Ultralight Socks durch die wirkungsvolle medi compression die Durchblutung der Beine. Das dünne Funktionsgestrick sorgt für einen optimalen, sicheren Halt im Schuh. Höchste Präzision wird ermöglicht und ein hoher Tragekomfort erzielt. UVP/Info: 49,90 Euro/ www.cepsports.com/de


Ob auf Expedition oder im täglichen Gebrauch, die doppelwandige Glacier Stainless Vakuum Isolierflasche von GSI Outdoors ist extrem robust und hält bis zu 30 Stunden warm oder kühl. Dazu passen auch praxistaugliche Details wie der ebenfalls doppelwandige Becher/Deckel. Die Flasche gibt es in fünf Farben und zwei Größen (0,5 bzw. 1 Liter). UVP/Info: 34,95 bis 42,95 Euro/www.gsioutdoors.com 
Outdoor-Zubehör
Die Casio Smart Outdoor Watch zeichnet sich speziell für Aktivitäten im Outdoor-Bereich aus. Die Uhr ist mit Sensoren ausgestattet, die die Höhenlage, Luftdruck und Richtung in Echtzeit anzeigt und verfügt über Casio-eigene Apps für Radfahren, Angeln und Trekking. Sie lässt sich auch mit eigenen Apps (Runkeeper, Wetter App) bespielen und somit die Features erweitern. Das Zifferblatt verfügt über ein Dual-Layer Display mit Monochrom und Farbdisplay. Der Monochrom-Modus ist vor allem sehr nützlich bei Mehrtages-Touren, da sie bis zu einem Monat ohne Aufladen durchhält. Das neueste Modell aus dem Hause Casio ist die Pro Trek PRG-600-Serie. Verlässlich, robust und präzise: Die PRG-600 ist mit vielen Funktionen ausgestattet, die bei Touren auf der ganzen Welt helfen: Triple Sensor, Höhenmesser, Höhenmesser-Datenspeicher, Thermometer, Barometer, Kälteunempfindlichkeit (-10 C) etc. UVP/Info: 309 Euro/ www.casio-europe.com


Zubehör
  Handschuhe gehören im Winter dazu. Montane bringt nun extrem leichte Modelle auf den Markt: Super Prism (Finger) und Super Prism Mitt (Faust) wiegen nur 69 und 64 Gramm. Die warme Wattierung und das weiche Fleecefutter sind angenehm zu tragen. Die Handflächen sind verstärkt. UVP/Info: 59,95 Euro/ www.montane.co.uk
Mons Royale bietet den Supermons ¾ One Piece für Damen und Herren aus 100% Prozent Merinowolle. Der Einteiler ist perfekt auf die Bedürfnisse des Wintersportlers abgestimmt. Ohne Kapuze und mit der ¾ Beinlänge wird der Tragekomfort beim Abfahren und in den Boots deutlich erhöht. Der Reißverschluss vorn belüftet passend, der Merino-Mesh-Einsatz ermöglicht Atmungsaktivität am gesamten Rücken. Auf der Rückseite über dem Gesäß befindet sich der beim Monsie typische Zwei-Wege-Reißverschluss – ganz getreu dem Motto: „You can go, wherever you go.“ VK/Info: 190 Euro/ www.monsroyale.com.


Die verschieden großen Kammern des Hybrid Jackets von Blackyak sind mit unterschiedlichem Material gefüllt und halten den Sportler dort warm, wo nötig. Für maximale Wärme wurde zertifizierte Gänsedaune ausgewählt. An Brust und Armen sind die Kammern größer und stärker gefüllt als am Bauch und unten an den Armen. An Stellen, bei denen weniger Isolation notwendig ist, etwa unter den Armen und an der Hüfte, sind die Kammern mit Prima-Loft Gold gefüllt. So entsteht ein weniger voluminöser Look, zudem wärmt das Material, ist wasserabweisend und atmungsaktiv. Am Rücken ist ein Panel mit Polartec Alpha eingesetzt, um die Bewegungsfreiheit zu optimieren. Für Damen und Herren ist die Jacke in XS bis XL erhältlich. VK/Info: 499 Euro/ http://global.blackyak.com/de.
Outdoor-Zubehör
Wandern in Herbst und Winter: Darauf ist die Outdoor-Hose Herrmann für Männer und Helga für Frauen von Maier Sports ausgelegt. Beide Modelle halten warme, sind funktionell und strapazierfähig. Das Stretch-Doppelgewebe ist innen angeraut, abriebfest und strapazierfähi . Zudem sind die Hosen atmungsaktiv, und sie sollen schnell trocknen. Der Beinabschluss mit Kordelzug hält Schnee draußen. Maier Sports bietet die Hose mit super Passform in Normal-, Kurz- und Übergrößen für Damen und Herren jeweils in Schwarz und Teak an. Die Marke gewährt eine Fünfjahres-Garantie auf Material und Verarbeitung. EVP/Info: ab 99,95 Euro/ www.maier-sports.de.


Zubehör
Jacken von Zimtstern: Die Mazonka für Frauen und Leifz Snow Jacket für Männer sind Winterjacken in matten Streetwear-Farben, mit weichem Material, kombiniert mit einem robusten Look. Filztäschchen, auffällige Metall-Zipper und Velours-Kunstleder an den Schultern geben ihnen einen modischen Schliff. Beim Einsatz am Berg sorgen 5000 Millimeter/5000 Gramm Wassersäule/Atmungsaktivität, vollständig versiegelte Nähten und ein kuscheliges Teddyfell-Futter für Wetter- und Kälteschutz. Das Millez Snow Jacket und Modell Lokez für Männer ziert ein bunter Colorblock. Ihre 10.000 Millimeter/10.000 Gramm Wassersäule/ Atmungsaktivität, vollständig versiegelte Nähte und das Hosen-Jacken-Verbindungssystem schützen vor Kälte und Nässe, zahlreiche Taschen, das Belüftungssystem mit Mesh und die verstellbare Kapuze dienen als praktische Helferlein an einem Tag am Berg. Preis/Info: ab 220 Euro/www.zimtstern.com.  
Die Winter Zone Baselayer von Icebreaker in einer Stärke von 260 halten ganz besonders warm. Der Brustbereich des Winter Zone LS Half Zip sorgt für Wärme, während die Mesh-Einsätze am Rücken, den Seiten und unter den Armen die Temperatur regulieren. Die Winter Zone LS Leggings gewährleisten ein ausgewogenes Körperklima durch Ventilationseinsätze in den Kniekehlen und wärmenden Merinojersey im restlichen Teil der Leggings. Die stärker beanspruchten Bereiche der Wärmespender verfügen über strapazierfähiges Merino-Polyesterjersey in Waffelstruktur.Beide in verschiedenen Farben erhältlich. Preis/Info: ab 70 Euro/http://eu.icebreaker.com.


Mit dem Trek Ascent Insulated stellt der Vibram für den Winter eine Neuauflage vor. Der Schuh weist im Vergleich zu seinem Vorgänger statt eines Schnellverschlusses ein klassisches Schnürsystem auf. Das Obermaterial besteht aus widerstandsfähigem, wasserabweisendem Cordura, und als Innenfutter kommt Wolle für die nötige Wärme zum Einsatz. Für optimalen Tragekomfort sorgt die 4 Millimeter dicke Innensohle, bestehend aus PU und Wolle. Den perfekten Grip liefert die Vibram Icetrek-Außensohle, vor allem auf eisigem und rutschigem Untergrund. Zusätzliches Feature ist die wasserdichte Gummierung zwischen den Zehenkammern. Der Trek Ascent Insulated hält die Füßebei Wanderungen an kalten Tagen warm. UVP/Info: 130 Euro/www.vibram.com.
Fotos: Claus-Georg Petri
Outdoor-Zubehör
Die Houdini Midlayer-Linie erweitert sich um den Wooler Houdi. Die Kapuzenjacke ist aus 100 Prozent Merinowolle hergestellt (17,5 Mikronen). Die hochwertige Naturfaser hat einen mechanischen Stretch, ist von Natur aus antistatisch und antibakteriell, reguliert Mikroklima und Körpertemperatur. Das Material bildet dank der Gitterkonstruktion Hohlkanäle, die besser belüften. Dies begünstigt die Thermoeigenschaften und sorgt für ein ausgezeichnetes Wärme-Gewichtsverhältnis. Das Houdi ist erneuerbar, biologisch abbaubar und nach Gebrauch recycelbar. UVP/Info: 200 Euro/www.houdinisportswear.com.


Fotos: Pearl, Claus-Georg Petri
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Bücher
Wenn einer wandert und dabei sein Leben lebt, dann kann er was erzählen. So wie Christian Hlade: Der Gründer des Grazer Reisebüros "Weltweitwandern" hat jetzt sein Leben in seinem Buch "Wandern wirkt" beschrieben - sehr eindrucksvoll schildert er, wie alles miteinander zusammenhängt. Entsprechend lautet der Untertitel des Buches "Den eigenen Weg gehen & Lebensträume verwirklichen". Als Schmankerl gibt es in einem Extrateil 101 Tipps aus der Praxis fürs "Vorankommen, Wandern und Reisen" dazu. Da weiß eben jemand, wovon er schreibt. Beides ist eine prima Lektüre. Und beides macht Lust darauf, endlich die Schuhe zu schnüren und loszulaufen. Vielleicht mit anderen Gedanken als zuvor. Wem das nicht reicht, der schmökert noch etwas weiter auf dem Blog von Christian Hlade: http://blog.hlade.com/2016/10/26/3333/. Darin stellt der Autor die Frage: "Warum ich mein Buch 'Wandern wirkt' geschrieben habe". Und er beantwortet sie auch.
Hlade, Christian; Wandern wirkt, Braumüller Verlag, Wien, 2016, 256 Seiten, ISBN 978-3991001980, 24,90 Euro


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Bücher
Die einen nennen ihn Schönwetterguru, die anderen ihren Sturm-propheten, und kaum einer geht an den höchsten Bergen der Welt ohne seinen Rat länger vors Zelt: Karl Gabl ist einer der renommiertesten Expeditions-Meteorologen, auf dessen Prognosen sich Extrembergsteiger weltweit verlassen. Wer aber steckt hinter dem bekannten Wettergesicht? Humorvoll und hintergründig, kurzweilig und geistreich erzählt er selbst in seinem Buch "Ich habe die Wolken von oben und unten gesehen" aus seinem Leben, das ihn als Bergsteiger auf fast 50 Gipfel über 5.000 Meter geführt hat, und das ihn als Meteorologe noch immer bei spektakulären Erstbegehungen hautnah dabei sein lässt. Natürlich gibt Gabl auch Einblicke in seine Arbeit als Wetter-berater und sein Bemühen, immer neue Maßnahmen für die Sicherheit in den Bergen zu entwickeln. Welche Bedeutung ein Anruf bei „Charly“ wirklich hat, lassen schließlich die Beiträge von Extrembergsteigern wie Gerlinde Kaltenbrunner, Simone Moro, den Huber-Buam, Ines Papert oder Hansjörg Auer mehr als erahnen.
Gabl, Karl: Ich habe die Wolken von oben und unten gesehen, Tyrolia Verlag, Innsbruck, 2016, 240 Seiten, ISBN 978-3702235451, 19,99 Euro


Bücher
In den Bergen verschwunden: Der erste Fall für die Kletterdetektivin Monika Trautner, ein Allgäu-Krimi: Endlich hat sie Zeit fürs Klettern: Als Monika Trautner in Rente geht, widmet sie sich ganz ihrer Leidenschaft. Da besucht sie ihr Enkel: Liam ist verliebt, aber seine Angebetete ist nach einem Kletterkurs verschwunden – es gibt kein einziges Lebenszeichen mehr von ihr. Ein Unfall? Selbstmord? Oder hat der Bergführer Lukas etwas damit zu tun? Bei seiner letzten Tour war schon jemand ums Leben gekommen. Die Polizei hat die Suche aufgegeben, aber Liam und Monika folgen Susis Spuren in den Tannheimer und Ammergauer Bergen. Sie buchen sogar bei Lukas einen Kletterkurs für Fortgeschrittene, obwohl Liam vom Klettern keine Ahnung hat. Monika lehrt ihn die Grundlagen und begleitet ihn in die Berge – und zeigt dabei Eigenschaften, die man kaum von einer älteren Dame erwartet.
Braun Irmgard Vermisst, Monika Trautners 1. Fall Bergverlag Rother, Mnchen, 1. Auflage 2016, 224 Seiten, ISBN 978-3-7633-7077-1, 12,90 Euro


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Ab in die Steinzeit
TrekkingSkellig Michael, Irland
Von Heinz Bück  und Sigrid Schusser


Das war deutlich: „Wenn du die Chance hast und das Boot geht, nutze sie.“ Jonathan, Vogelkundler auf Tory Island, hatte voller Begeisterung von seinen Touren erzählt und nachdrücklich hinzugefügt: „Egal wie das Wetter ist. Skellig Michael ist fantastisch.“Das Wetter war wirklich nicht gut, windig, grau und verhangen der Himmel. Aber es blieb trocken. Der Sturm war abgeebbt, und auch der böige Wind ließ während des kühlen Morgens nach. Nach den Aran Islands, den Inseln der Gelehrten und Heiligen, wollten wir zum wahrhaft krönenden Abschluss unserer irischen Inseleskapaden hinaus zur Insel der Frommen und Gottesfürchtigen. Sie liegt zwölf Kilometer vor der Küste der Grafschaft Kerry weit draußen im Atlantik, eine weltabgeschiedene Einsiedelei zu Füßen des Himmels: die Klosterinsel Sceilg Mhichíl, Irlands berühmtes Weltkulturerbe. Ja, es war fantastisch, Jonathan, trotz des herben Wetters. Vielleicht sogar gerade deswegen. Die frühen Eremiten flohen nicht von ungefähr in die unwirtliche Weite des Atlantiks, um dem Himmel näher zu sein.
Skellig Michael
620 Stufen überm Meer
Die Insel Skellig Michael beherbergt eines der am schwersten zugänglichen mittelalterlichen Klöster Irlands. Der Weg hinauf ist steinig, bergab ist er steil. Über Wanderer freuen sich die Papageitaucher. 


So machten wir uns auf, diesen entlegenen, spirituellen Ort zu besuchen. Wir fuhren von Portmagee hinaus zu den felsigen Sägezähnen am fernen Horizont, wo das Wasser des Meeres und das Firmament im eintönigen Grau jenes dämmrigen Tages verschmolzen. Wie die Gipfel eines versunkenen Gebirges ragten die beiden Inseln vor uns aus dem Meer: etwas kleiner im Südwesten Sceilig Bheag oder Little Skellig, nur wenig nördlicher und hoch erhaben Skellig Michael.
Wir schaukelten in einem halb offenen Boot, den mächtigen Wogen ausgesetzt wie einst die irischen Gottesmänner, wenngleich dick verpackt in steifes Ölzeug. Vorangeschoben von PS-starken Motoren, die uns durch das Wellengebirge hinüberpflügten, steuerten wir die Skelligs an. Das Wetter passte: Um auch nur annähernd nachempfinden zu können, welchen Bedingungen sich die gläubigen Weltentsager im 6. Jahrhundert aussetzten, bleiben uns Heutigen nur genau diese Widrigkeiten: Regen, Kälte und das mulmige Gefühl in der aufgewühlten See.
TrekkingSkellig Michael, Irland


Das Boot tanzte in den Wellen. Gischt und Wasser gingen über Deck. Nur lamngsam kamen die Klippen näher. Dann, nach einer endlosen Stunde, türmten sich die mächtigen Felsen über uns auf, im Geschrei abertausender Vögel. Der Pier lag in einer engen Felsspalte. Leitern führten hinaus auf einen befestigten Weg. Wir waren angekommen auf Skellig Michael, ein bisschen seekrank zuweilen, aber wohlbehalten und glücklich, dass wir es geschafft hatten: Vor uns lagen die Stiegen zum Himmel. Dabei war der Aufbruch heute früh überhaupt nicht sicher. Der Morgen war grau und regnerisch herauf gedämmert. Starke Winde waren vorhergesagt, die Tour stand gestern schon infrage. Unsere letzte Order war: Anruf gegen 7.45 Uhr bei Pat, unserem Skipper, um zu erfahren, ob das Boot überhaupt gehe. Kein Durchkommen jedoch, nur der Anrufbeantworter. Weitere Versuche mit demselben Ergebnis. Wir beschlossen, zum Hafen zu fahren und nachzuschauen. Unterwegs eine SMS: Es sei nicht sicher, ob die Boote starten. Sie versuchten per Funk, Auskunft von der Insel zu erhalten, ob das Boot überhaupt anlegen könne. Noch während der Fahrt, kurz vor Portmagee, kam der erhoffte Anruf: Wir fahren. Wunderbar, wir sind auf dem Weg.Wir erreichten den Hafen, fanden das Boot und Pat, den Skipper, und wir gingen sogleich an Bord. Ein freundliches Hallo für alle Neuankömmlinge auf den Bänken des kleinen Außendecks. Schwimmwesten und Ölzeug wurden verteilt, wir legten ab und verließen die geschützte Bucht von Portmagee. Freudige Anspannung und erwartungsvolle Aufgeregtheit lagen auf den Gesichtern der Mitreisenden, die einander erzählten und sich gegenseitig vorstellten:
Skellig Michael


Brian, dessen Familie nach Amerika ausgewandert war und der jetzt in Ruhestand ist und die alte Heimat besucht. Brigitt, die korpulente schottische Fotografin, die sich mit dieser Tour einen Traum erfüllen wollte. Eilean, die so angstvoll auf die Wellenberge starrte und sogleich wieder tapfer lächelte, sobald nur ein wenig geflachst wurde. Denn seit wir das offene Meer erreicht hatten, wogte es übel im frischen Wind. Nicht nur sie, nein, wir alle waren froh, als wir Skellig Michael endlich erreicht hatten. Pat hatte gekonnt am heftig umwogten Anleger der Steilküste festgemacht und uns die glitschigen Leitern 
TrekkingSkellig Michael, Irland


Skellig Michael


hinauf geholfen. Wir hatten wieder festen Boden unter den Füßen. Über uns der kolossale massige Fels. Gegenüber, von Dunst und von weißem Vogelgestöber überzogen, lag Little Skellig in tosender Brandung. Noch im Aufbruch hieß es: „Pat sagt, um zwölf sollen wir wieder zurück sein.“ Das ist sehr wenig Zeit, es ist ja schon zehn.In weitem Bogen führt der Weg von jenem Bootsanleger sanft bergan, immer am Meeresrand entlang – in einer Bauchfalte der felsigen Insel. Geschützt von einer breiten Mauer zieht er stetig hinauf zu den gipfelstürmenden Treppen. Schon nach den ersten Schritten ist die waghalsige Überfahrt vergessen. Ein kurzer Blick hinauf auf die turmhohen Felsen, Gemäuer in Grau. Dann nimmt uns die Aussicht auf den weiten Atlantik ringsumhin gefangen. Dort, ein Delfin. Nein zwei: ein Muttertier mit ihrem Jungen an der Seite. Und während alle in die Wellen staunen, landet der erste Papageitaucher auf der Mauer gleich neben uns in Fotopose.
TrekkingSkellig Michael, Irland


Skellig Michael


Jonathan hatte recht: „Wenn ihr zur Brutzeit kommt, werdet ihr über Puffins stolpern, so zutraulich sind die Vögel dort.“ Ja, wir sind zur rechten Zeit hier. Die Papageitaucher haben den Felsen noch nicht verlassen. Hunderte, ja Tausende Vögel sitzen in ihren Erdhöhlen über uns, laufen über die Wege oder stürzen sich von den Felsen hinab ins Meer, um zu fischen und ihre Jungen zu füttern. Der Weg zum Himmel führt durch ein Vogelparadies. Wir brauchen einige Zeit, ehe wir am eigentlichen Startpunkt ankommen. Und am Fuße der Treppen ist bereits Stau. Andere Boote haben schon vor uns hier angelegt. Sie dümpeln draußen auf hoher See und haben ihre Gäste zum Landgang abgesetzt. Schlange stehen, vorrücken. Hier, am Fuße der Himmelstreppe, werden alle Besucher von einem Ranger empfangen und eingewiesen, Menschen aus aller Herren Länder. In kleinen Gruppen werden jedem einzelnen die wichtigsten Verhaltensregeln erklärt: Der Weg ist ungesichert, sehr steil und rutschig. Die Stufen nur grob behauen. Wer Höhenangst bekomme oder unsicher werde, solle sich lieber sitzend auf dem Hinterteil wieder hinabbewegen, sagt der Ranger und mit Nachdruck: „Es ist nicht ungefährlich und heute ist es besonders glatt.“
TrekkingSkellig Michael, Irland


Skellig Michael
Der Einstieg in die steile Treppe ist mannsbreit, ohne Geländer. Jäh beginnt der Aufstieg, mit ein wenig Abstand zum Vordermann. In stapfenden Wiegeschritten trotten Paare und Grüppchen über uns in weiten Kehren den Berg hinan, wie eine Karawane bunter Pilger, Schritt für Schritt, Stufe für Stufe, steil bergan. 620 bußfertige Stufen wollen wir hinauf zu den steinernen Bienenkörben des mittelalterlichen Klosters, hoch oben auf dem Nebengipfel eines Berges, der 180 Meter aus dem Meer ragt. Der Südgipfel der Insel bringt es sogar auf 207 Meter Höhe. Wir haben es so gewollt. Wir bleiben dicht zusammen. Nach etlichen Kehren und Wendungen die erste Rast, ein Schritt zur Seite, ein willkommener Verschnaufer. Wir nehmen Brigitt, sie hat hochrote Wangen, in unsere Mitte. Die schottische Fotografin ist völlig außer Atem, und sie hadert mit sich: Sie überlege innezuhalten und wieder umzukehren, habe Angst, es nicht zu schaffen. Sie ringt sichtlich mit ihren Gewichtsproblemen, ist ziemlich aus der Puste und sorgt sich, auf dem glitschigen Stein nicht voranzukommen, uns aufzuhalten, nicht rechtzeitig wieder zu unserem Boot zurückzukommen: „Wir müssen doch um zwölf wieder unten sein.“ 


Nur die Ruhe, langsam. Wir nehmen ihr den Ruck- sack ab, greifen eine ihrer Kameras und beruhigen sie: Das Boot wird warten, bis wir alle wieder ruhig und sicher unten sind. Wir schaffen das. Gemeinsam. Wenn du das willst. Wir nehmen uns die Zeit. Wir dürfen das, wir sind willkommen.“ Zwei Stunden können gefährlich kurz sein. Die Aufenthaltszeiten auf der Insel wurden von den Skippern systematisch verkürzt, um den nachdrängenden Touristenstrom verfrachten zu können. Aber Auf- und Abstieg in nur zwei Stunden, das ist zeitlich wirklich knapp. Sehr knapp. Nein, zu knapp für einen solchen Ort.
TrekkingSkellig Michael, Irland


„Hier, nimm einen Wanderstock, Brigitt, und nimm ihn immer schön auf der Bergseite. Nicht am Abhang, nicht an der Talseite. Wir nehmen dich mit. Hinauf zum Gipfel“. 620 Stufen hinauf. Schritt für Schritt. Stufe für Stufe. Steil bergan. Der böige, seeseitige Wind fordert ein hohes Maß an Konzentration auf der endlos gewundenen, steilen Treppe. Nirgends ein Halt, kein Geländer, kein Seil. Und der Blick hinunter in die Tiefe schweift über die endlose Prozession der Pilger bis hinab in die schäumende See. Die Ablenkung ist groß, wunderbar groß. Überall hocken die niedlichen clownsköpfigen Puffins. Sie sind derzeit die eigentlichen Hausherren dieser Insel. Es ist nur zu verlockend, ihnen zuzusehen. Aber wir dürfen diese Stufen nicht aus den Augen lassen. Es geht steil bergauf und der Weg ist wirklich nur sehr schmal.Brigitt macht gelegentlich ein Päuschen, ein Fotopäuschen, ein Aussichtspäuschen, ein Nunschaudocheinmalda-Päuschen – und immer wieder Bilder von uns. Und je höher wir kommen, umso leichter und entschlossener geht sie hinauf, findet ihre Heiterkeit und ihren Schalk wieder. Der Gipfel ist erreicht.Graue Trockenmauern empfangen uns. Brigitt strahlt, lässt uns am Eingang des Klosters posieren: die Daumen hoch, das Winnerteam, und sie macht Foto über Foto, ein lebensfroher Mensch, glücklich wie wir, diesen wundervollen Ort unter dem weiten Himmel erreicht zu haben und erleben zu dürfen. Es ist nicht wichtig, dass der Tag grau verhangen ist, grau wie die archaischen Bauten um uns herum. Auf dem engen Plateau drängen sich die steinernen Bienenkorbhütten der Klostersiedlung. Einst waren sie die Zellen der Mönche. In ihrer Mitte steht die archaische St. Michael's Church. Dahinter liegt der kleine Friedhof. Jene korbartigen Hütten wurden schon in der Eisenzeit und in frühchristlichen Jahrhunderten errichtet. Diese hier waren selbst in der Neuzeit noch bewohnt. Die Bauweise war typisch für die irische Westküste. Ähnliche Bauten finden sich auf der Dingle Peninsula und auf den Aran Islands, im County Sligo und am Slieve League bis hinauf zur Westküste des Donegal. Andere stehen in Schottland, auf Skye oder weiter südwärts in Cornwall und Südfrankreich.  
Skellig Michael


TrekkingSkellig Michael, Irland
Der Ausblick ist überwältigend, die schiere Freude, ein Te Deum. Die Schönheit der Natur und der Friede des Ortes beeindrucken tief. Diese friedvolle Stimmung ergreift die Menschen, und sie verbindet viele hier oben. Deine Begeisterung über die Allgegenwart dieser zutraulichen Papageitaucher ist spürbar, Jonathan. Dicht gedrängt hocken wir in den schmalen Gassen des kleinen Klosters beisammen und lauschen gebannt dem Vortrag der Rangerin, ein säkulares Oratorium. Etliche beten in St. Michael's Church, manche suchen Ruhe für eine kurze Meditation. Was immer die Weltentsager hier suchten, wir ahnen nun, was sie hier fanden, an diesem wahrlich spirituellen Ort. Wir möchten bleiben und verweilen und beklagen, dass die Zeit für uns moderne Pilger einfach viel zu kurz bemessen ist. Ja, wir müssen bald runter, Brigitt. Nur weil unser Skipper schon wartet. Ja, und weil noch viele andere Besucher nachdrängen. Der Abstieg wird nicht leicht werden: Es hat angefangen zu regnen, und die Stufen sind gefährlich glatt. Ja, wir werden mit Verspätung ankommen. Aber das ist nicht wichtig. Wichtig ist dieser fantastische Augenblick: Wir haben es gemeinsam bis auf den Gipfel geschafft. Ist es nicht wunderbar? Und jetzt genießen wir triumphierend dieses grandiose Glück, hier oben zu stehen und hinabzuschauen – hinüber auf die weiß gefiederten Vogelfelsen von Little Skellig, die Zigtausende von Basstölpeln beherbergen – hinab auf die wartenden Boote dort tief unten in den Wellen – und hinauf in den Himmel und auf das endlose Meer.


Lage: Zwölf Kilometer vor der Westküste der irischen Grafschaft Kerrys liegt die Inselgruppe der Skellig Rocks im Atlantik. Nicht einmal 850 Meter lang und gut 400 Meter breit erhebt sich Great Skellig mit seinem Südgipfel 217 Meter über N.N. Gegenüber liegt Little Skellig: gälisch „Sceilig Bheag“. Die kleine Insel zählt zu den größten Basstölpelkolonien der Welt und darf nicht betreten werden: 30.000 Brutpaare nisten dort.   Historie: Sceilg Mhichíl wurde im 7. Jahrhundert von irischen Gottesmännern besiedelt. In einer Höhe von 180 Meter über NN befindet sich auf dem Nebengipfel die ehemaligen Mönchssiedlung mit ihren Trockenmauern und Bienenkörben, archaischen Rundbauten aus geschichteten Steinen, die den Mönchen als Zellen dienten. Solche Gebäude sind überall entlang der westatlantischen Küste zu finden.   Anreise: In der Saison pendeln bei akzeptablem Wetter jeden Tag Boote hinaus nach Skellig Michael. Wichtigster touristische Hafen ist Portmaggie etwas abseits des Ring of Kerry gegenüber von Valentia Island in Iveragh. Bester deutschsprachiger Vermittler ist Sabine Rosenhammer, Inhaberin von Skellig Reisen. Sie hat die Bootstour für diese Geschichte arrangiert und organisiert: http://irlandspezialistin.com/.   Bildergalerie: www.reportage.redactionsbureau.de 
Infos: Skellig Michael


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